Kirchliche Blätter, 1921 (Jahrgang 13, nr. 1-49)

1921-11-26 / nr. 44

«p. at IR PER w Bezugspreis: Anland: Ganzj. L 16 ° 50, halbj. L 8"25 Ausland:­­ Ganzj. Mt. 16:50, halbj. 8 ° 25 35 b 3 war s —­­Löbl.ev. Preabyterium | aeı Er oberdor tr Hangtan Ibassou Amar ZT aus Der ev. Landeskirche R. ». in Siebenbürgen . TETEREETLET TEN TH VETTRTT. Jof. eh - Snfertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Bet­tzeile kostet bei einmaligem ei­­­na­er Ev. Wordensehrift fü­r die Glaubensgenossen aller Stände Einriten 50 .b, nei piberen Erscheint jeden Sonnabend Aufträgen Nachlah­­­­rlummer 44 Bermannstadt, 26. November 1921 : =XAE Fahrgang Inhalt: Bilder aus der Generalkirchenvisitation im Unterwald. (Bertichung) — Die 29. Landeskirchenversammlung. — Verantwortlich fett? — Aus unserer reformierten Schwesterkirche. —­achrichten aus Zeit und Welt. — Amtlicher Teil. 3 ° ° Bilder von der Generalkirchen­­visitation im Unterwald. (Fortlegung.) An der Pforte des Waisenheims begrüßt der Reiter den Bischof- Ein eigenartige Bild ! Auf der einen Seite Die M Waisenkinder, die der Stüße und Führung noch bedürfen, auf der andern Seite die Alten aus dem Altersheim, die der Für­­sorge wieder bedürftig sind. Wie groß ist Doch der Altersunterschied und wie berühren sich die äußersten Enden der Kette. Sie beginnt der Mensc sein Leben und Hilfebedürftig,be ich siebt eu 8. “Ehe ich solche Gedanken fortspinnen kann, sind­ wir im Speisezimmer der Waisenkinder. Die Waisen­­mutter ist­ eine wirkliche Waisenmutter. Die drei­­ lachshaarigen Mädel mit den muntern Augen unter der Schar sind ihre eignen Kriegswaisen.­­ Wer fünnte mehr Besständnis haben für der Waisen Not und Herzeleid als for eine Mutter, die mun mit starrem Glauben ihr, eignes schweres Schickal zu meistern sucht, in hingebender Liebe für andere. Dir der Heine Zunge dort drüben immer so fill und sittsam ist, wie in diesen Augenblicen ? Mir deucht, eben blißte der Schelm zwischen den Augenlidern hervor, — und schon hat er einen neuen Streich ersonnen, der nach der Besichtigung vollbracht werden soll. Wir gern durch die übrigen Räume. Ueberall­­spartanische Einfachheit­­ der Zeiten Schwere erlaubt “seinen Aufwand. Und nun sind wir im anliegenden Altersheim. » An­ langer’ Tafel fichen die Alten in ihrem Sonn­­tagsstant. Was kann man in den Nunzeln auf den Gesichtern lesen, von des Lebens Leiden und Irrungen, von Mühsal und­ Entsagung! " Mag toerden fie fich Doch an den langen Abenden alles zu erzählen haben, die hier ein gemeinsames Schiefsal zusammengeführt Hat! — — Man freut sich, daß man so viele Waisenkinder geborgen weiß, Die font verfümmern müßten. „Dürfen wir dem Heren Bischof etwas vor­­spielen ?" fragte ein altes Ehepaar. Das freundliche Anerbieten wird ebenso freund­­lic angenommen, und alles jeßt ich. An Harmonium figt die Frau. Daneben vor seinem Notenpult mit seinem Gelbo der Mann. Sie gibt das A­an! · «­­ Undann spielen sie.Eine getragene Melodie ein Adagio-oder Andanteivars. Still durchziehn die Töne die Stube In seinem Strich ist Seele, die müde Hand gibt dem Ton etwas Bebendes. . Ich schliesze die Augen.—— « Es ist so still—Zwei Menschen nur, die ein langes Leben m­iteinandergegangen, begleiten sich auf einem tonumwobenen Pfad zur Häh- Wie fi Melodie und Begleitung ineinander. ichlingen.! Wie eins Das andre sucht, wie sich eins dem andern anpaßt! So wars auch im Reben ! Noch einmal steigt die Melodie an — dann klingt sie langsam harmonisch aus. Der Bischof drückt dem Ehepaar danfend die Hand. "Weber das Antlig der Alten Hurcht ein selt­­sames Leuchten ! - Wars der Widerschein der Abendröte,hinter deren Purpurschleier eben die Sonne sank?-—— Wars»ein inneres Leuchten?————« Nun sind wir wieder draußen an der frischen Herbstluft,die Sinne,­ die wie in einer andern Welt — der Welt, die einst war, als der Groß­­vater die Großmutter nahm, verfunden waren, sind wieder in der Gegenwart. — Da drinnen aber im Altersheim Haben sie zu dem vielen Gesprächsstoff noch einen neuen be­­kommen: Wißt ihr, wie es war, als der Herr Bischof uns besuchte und das Doktorpaar ihm vorspielte? — Wars nicht für manch eins unter den Alten ein, uhren Beichne­­er 7 Der Saal des Gemeindehauses ist gesteckt voll, Sie stimmen «

Next