Der Spiegel, 1831. január-június (3. évfolyam, 1-52. szám)

1831-03-23 / 24. szám

92no» 24. Mittwoch, 23. März. 1831. Der Spiegel A •• für Kunst, Elegant und Mode. Mittwoch und Sonnabend crschcint ein halber Bogen Text; Sonnabend ein illu« minirtcs Modenbild alle Monat wenig st ens ein Portrait (manchmal auch zwei) mit besonders gcdruktcr Biographie; dann außerordentliche Bella­­gen. — Halbjähriger Preis 4 ft. und mit freier Postzuscndung 5 fl. L. M. (Prachtausgabe: 7 und 8 fl.) — Man pränuinerirt in Ofen, im Korniniffionsaint (Feftnngsauffahrt, links); in Pesth, im Redaktionsburcau (Dorotheergassc, Nr. 20); dann bei allen k. k. Postämtern. Au6 dem Tagebuche eines Mörders. (Fortsezung.) Ich zog fort, immer fort, und lebte gut, wie man zu sagen pflegt ; etwas von dem Gelbe war noch übrig, und noch vielmehr von den Juwelen, die mir als mein Antheil an dem Raube zugefallen waren, wiewohl ich bei dem Morde selbst nicht mit Hand angelegt hatte. Jenes gab ich rükstchtslos hin, diese aber mußte ich mit Vor­sicht zu vertauschen suchen. In einer großen Handelsstadt, durch welche ich kam, fand ich einen Menschen, der vielleicht eben so ruch­los war, als ich selbst, und mir für die Juwelen, die er für ge­stohlen halten mußte, Geld gab. Meine Börse strozte von Gold, und ich aß, trank, und lebte herrlich. Aber der Schurke, der mir die Mittel zu Saus und Braus verschafft hatte» wollte mich, eines vermutheten Verbrechens wegen, der Gerechtigkeit in die Hände spielen. Ich äffte ihn jedoch, denn zu dieser Zeit war ich bereits ein erfahrener, folglich vorsichtiger Flüchtling. Je weiter ich wan­­derte, desto unbesorgter konnte ich mein Geld verwenden, .und mich in die Gesellschaft mengen. Die Menschen staunten über meinen Reichthum, und staunten über mein Elend, denn sie glaubten, daß ein Mann, der so viel ausgeben könnte, wie ich, heiter sein müsse. Sie freilich wußten nicht, daß jeder Bissen, den ich erkaufte, mir

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