Der Spiegel, 1840. július-december (13. évfolyam, 53-105. szám)
1840-09-12 / 74. szám
595 Killmann in dem Hause Rothschild in Wien eine Veruntreuung verübt worden wäre. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt: daß diese Nachricht völlig grundlos ist, daß das besagte Haus mit dem fraglichen Killmann in gar keiner Bekanntschaft gestanden und ihn als Handlungskommissionac niemals beschäftigt hat." Etwas von Allem. Die Theaterzeitung widerspricht der von uns mit; getheilten Nachricht, daß der Pantomimenmeister Schadetzky in Wien im 94. Jahre oder überhaupt gestorben sei. Sie bemerkt sehr richtig, daß ein 94-jähriger Pantomimenmeister etwas sehr Sonderbares sein und kucjose Sprünge machen müsse. (Es scheint, daß unser Einsender sich eine Pecsonen-Verwechslung habe zu Schulden kommen lassen.) — Auch der Humorist ist etwas unwirsch über den Spiegel, weil dieser einen seiner guten Gedanken dem Danziger Dampfboot zuschrieb. Der Humorist hätte über daS Leztere, da es gekapertes Gut für eigenes ausgab, noch unwirscher sein sollen, ohne erst einen Umweg nach Pesth zu nehmen. — Demois. Charlotte Hagn eröffnete am 3. Sept. ihre Gastrollen zu Nürnberg. Sie begibt sich von dort nach Pesth. — Der Sänger Vreiting gastirt jezt zu Mannheim. Ec gab am 30. Aug. den Zampa. — In Triest gibt die Prima Donna Deqiuli die Norma, die sie nicht im Geringsten aufzusassen verstehen soll, u. dennoch darin mit Beifall überschüttet wird, wie nämlich die „Carniola" meldet. — Unter allen Ehemännern, den günstigen Leser nicht ausgenommen, har keiner die Liebe zu seiner Frau so hoch getrieben, wie der Engländer Sheales. Weil ihm die Aussicht auf dem Gipfel des Montblanc sehr wohl gefallen hat, so läßt er einen bequemen Fußweg hinauf machen. damit seine Frau, welche die Bequemlichkeit liebt, sie auch genießen kann. Ec gedenkt seine silberne Hochzeit dort oben zu feiern. — In Mailand ließ sich ein Hr. Sivori, der sich alS Schüler Paganinis angekündigt, hören; er zeigte sich aber nur in musikalischen Purzelbäumen und Saltimortalis jenes Meisters würdig, von dessen Gcmüth war keine Rede. — Die Fahrten auf der erst kürzlich eröffneten Eisenbahn von Mailand nach Monza mußten bereits, wegen schon nöthig gewordener Reparaturen, wieder eingestellt werden. — Man berechnet jezt mit ziem« licher Gewißheit, daß der Themsetunnet in 3 bis 4 Monaten dem Publikum geöffnet werden kann. Seine ganze Länge wird 1300 Faß betragen. — Fast alle Schreiner - und Steinhauerwerkstätten zu Paris sind, wegen der versuchten Erneuten, geschlossen; die Gefängnisse füllen sich mit verhafteten Arbeitern an. — Die Sängerin Madame Anna Thillon in Paris wird für das schönste und anmuthigste Weih aller Pariser Theater gehalten. Ein Pariser Blatt bedauert, daß sie in der komischen Oper entgagirt ist, denn sie gehöre durch die Beschaffenheit und den Ilmfang ihrer Stimme, durch ihr auödruksvolles dramatisches Spiel, u. ihre außerordentliche Leichtigkeit auf eine weit edlere, ausgedehntere Bühne. — Noch ein Jubelfest steht in diesem Jahre bevor: das erste hundertjährige der allgemeinen Anpflanzung der Kartoffeln in Sachsen. In dem höchst unwahrscheinchen Fall, daß die Manie der Jubelfeste noch in hundert Jahren vorhanden sein sollte, so wird man im Jahr 1940 das erste hundertjährige Jubelfest der Jubelfefte-Uebecschwenglichkeit feiern. Lokal-Zeitung. Theatralisches. „Der Schneider und seine Tochter, oder LicbcSqualcn cincS SchcercnschlcifcrS" heißt eine neue Lokalpoffc vom Vcrfaffcc des „hinkenden Teufels" (nicht von Lesage), die im Pesther Somincrthcater und in der Osner Arena schon seit längerer Zeit angekündigt, aber nachdem sie lange vergebens mit der Tüke der Witterung kämpf-