Magyar Sakkvilág, 1929 (14. évfolyam, 1-12. szám)

1929-10-01 / 10. szám

Hegemoniekampf Aljecliin-Bogoljubow Erste Matchpartie, gespielt zu Wiesbaden am 6. September 1929. 1327. Abgelehntes Damen­gambit. Dr. Aljechin Bogoljubow Der Titelverteidiger in Hochform 1 Un­befangene, gambitmässige Eröffnungs­behandlung ! Des Chalengers Bauernraub schlagend widerlegt! Folterung des schwar­zen Königs! Das entscheidende Umge­hungsmanöver ! Die krasseste aller Welt­meisterschaftspartien ! Ob man diese Verteidigungsart als „slavisch“, „tchechisch“ oder „russisch“ bezeichnet, dies ist irrelevant. Jedenfalls wäre die Schaffung einer einheitlichen Nomenklatur sehr zu wünschen 1 In meritorischer Beziehung wird der Textzug von vielen Klein-Gross- und Übergrossmeistern als der beste betrach­tet. Freilich wird die Nebenidee der even­tuellen nachträglichen Annahme sowie Behauptung des Gambitbauern gerade in der vorliegenden Partie gründlich auf­geräumt. Gilt als die „slavische Hauptvariante“, wobei die Spielbarkeit des Textzuges (und dadurch der ganzen slavischen Ver­teidigung !) gerade von Aljechin selbst in seinen Londoner Nachzugspartien, 1922. gegen Rubinstein und Bogoljubow nach­gewiesen wurde ! Als weniger vertrauenserweckend gilt der Ausfall 4. ..., ^f5, der Sprung 4. ..., 2e4 sowie die »halb«-slavische Verteidi­gung mittels 4. ..., e6. 5. a2—a4 ............ Auf 5. e3 folgt bekanntlich 5. ..., b5 G. a4. b4 ! (Aljechins Idee.) 7. 2a2, (Bes­ser als 7. Qbl.) e6 8. ^c4:, 2bd7 oder auch 8. ..., &e7 mit stehendem Kampfe. 5 ............... e7—e6 Reserviert. Auf 5. ..., ^f5 hat die Bu­dapestet Partie, 1929. Capabianca—Brinck­­mann mit 6. 2e5, Qbd7 7. 2c4:, @c7 8. g3 !, e5 9. de, 2e5: 10. fif4 usw. Vor­teile für Weiss ergeben. Der Zug 6. stammt von Dr. Krause und ist also zweckmässiger als 6. Qh4 (»Der verbes­serte Krause«) oder 6. e3, worauf 6. .... 2a6 7. fic4 :, 2b4 usw. ein beachtliches Gegensystem bildet. 6. e2—e4 ! ............ Ein des Weltmeisters würdiger Zug! Statt der üblichen methodischen Rück­eroberung des Gambitbauern mittels 6. e3 usw. legt Weiss das Hauptgewicht da­rauf, durch Deplazierung des »Verteidi­gungsspringers« f6 den ganzen gegneri­schen Königsflügel zu erschüttern. 6 ............. ^f8-b4 Folgerichtig und schwach. Freilich ver­langte die Fortsetzung 6. ..., ^e7 7. ^c4:, 0-0, angesichts der mächtigen weissen Zentrumsbauern, eine grosse Kaltblütig­keit, doch war dann vielleicht durch den rechtzeitig einzuschaltenden Sprengungs­­vorstoss c6 —c5 Gegenspiel zu erhoffen. Das Geheimnis des Gegenspieles ist aber wohl das wichtigste im Schach ! 7. e4—e5 ........... Der angegriffene Bauer verteidigt sich durch Vorgehen und besetzt dabei ein dominierendes Feld. 7 ............ 2f6—d5 Auf 7. ..., 2e4 wäre 8. $c2 die über­zeugende Antwort, da Schwarz dann über­haupt keine Zeit hätte, den Gambit­bauern zu befestigen. 8. ^cl-d2 ^b4Xc3 Präziser war jedenfalls 8. ..., b5 und erst wenn 9. ab, so ^c3 : 10. bc, cb, um mindestens die Hängestellung am Damen­­flügel zu beseitigen. Am vernünftigsten war aber vielleicht, * 1. d2—d4 d7—d5 2. c2 - c4 c7—c6 3. Qgl-f3 Qg8-f6 4. Qbl — c3 dö'y(sc4 — 277 —

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