Tüllök, tollak Női viseletek és kiegészítők a 19. és 20. századból (Nádasdy Ferenc Múzeum, Sárvár, 1986)

1804 liess sich Napoleon, der siegreiche Heerführer zum Kaiser krönen. Mit den Wirtschafts­anordnungen brachte er die französische Seidenweb erei zum Aufschwung. Er verbot die Einfuhr der indischen Seiden und Musseline. Er liess aus der neuen Erfindung von Jacquard, aus dem Webstuhl mit Lochkartei mehrere Stücke für die Seidenfabrik von Lyon kaufen. Obwohl die Weber — um ihre Ar­­beitsmöglichkeit fürchtend — gegen die neue Besti mmung waren, arbeiteten bereits 30.000 Maschinen in Lyon im Jahre 1834, zur Zeit des Todes des Erfinders. Der Kaiser verwendete Sorgfalt auch auf die Bekleidung, er liess mit seinem Hofmaler Jean Baptiste Isabey, der der Regisseur der Hoffeier und der Direktor der Bühnenbildwenkstatt der Oper war. Festkleider entwerfen. Der Stil der Zeit von Napoleon bekam die Benennung „Empire” von Napoleons Herrschaft. Die Frauenkleider waren damals aus leichten Materialien mit kleinen Mustern, es waren fussfreie Kleider. Die schlanke Gestalt der Damen wurde durch die Schnittlinie von erhöhter Taille erhöht. Nach dem Sturz des Kaisers (1815) wurde Wien der Modediktator. Die erhöhte Taille kehrte um 1820 auf ihre Stelle zurück und um die Schönheit und Weiblichkeit zu erreichen, trugen die Damen die mit Blankscheit versteiften Kleidertaillen; der Protest der Ärzte war vergeblich. Das weisse Organder Kleid zeigt den Übergang vom Empire zum Biedermeier. Die kurzen ge­falteten Ärmel weisen noch auf die frühere Zeitperiode hin, die schlanke, in Gipfel herabreichende Taille und der weite Rock beweisen bereits die Richtlinien der neuen Mode. Man verwendete einst die Stilbenennung Biedermeier iim geringschätzigen Sinne. Von 1855 an kommt es ständig in den Spalten des Witzblattes „Fliegende Blätter" vor und am Ende des Jahrhundertes wurde es als befolgenswertes Muster, als „echter Wiener Stil” erwähnt. Die Frauedkleider waren von gefallenen Sch ultern, die Schinken-, bzw. Ballonärmel betonten die Schlankheit der Taille. Man bauschte die Röcke, ihre Weite wurde durch Unterröcken betont. Die schlanke, verlängerte Gestalt der vorigen Periode wurde durch die sog. Sanduhr-Silhouette gewechselt. Unter dem fussfreien Rock schimmerten die gestickten Strümpfe hervor Geliebte Ergänzungen sind der Schal, das Tuch; gestreiftes, kariertes, geblümtes, frensiges oder Spitze-es hängt vom Material des Klei­des und der Angelegenheit ab- Man verfertigte selbst auch Gedenkblätter, Handarbeitskörbe — aufgrund der Mustertücher. Die Handtaschen und Geldbeutel strickte und häkelte man aus dem Faden von ausgezählten und aufgereihten Perlen, nach dem Muster. In der Mitte des Jahrhunderts übernahm Paris wieder die Rolle des Modediktators. Zur Zeit der Herrschaft von Napoleon III war seine Frau, Eugenia di Montijo das Musterbild der eleganten Damen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Wiedererweckung der Stilmerkmale der früheren Zeiten — des Barocks, des Rokokos — auch in der Kleidung zu sehen. Man hatte die Seide, den Taft, die vielen Krausen auf dem Rock gern. — Kaiserin Eugenia trug 1859 auf einem weissen Abend­kleid aus Atlasgewebe 103 Krausen. - Viele Krausen besassen auch die oberen Teile. Statt 8—10 Unterröcke vergrösserte man die Röcke mit Krinoline von Mitte des Jahrhunderts. Es war ursprünglich eine steife Textilie aus Pferdehaar, woraus der Unterrock verfertigt war (von hier aus bekam es sei nen Namen „Krin"). Von der Mitte der fünfziger Jahre an nannte man so auch die mit elastischem Material zusam­mengeschnürten Stahlreife, womit die Röcke zur Kuppelform gemacht wurden. 10 Jahre lang er-

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