Neue Zeitung, 2016 (60. évfolyam, 1-53. szám)

2016-04-08 / 15. szám

Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 60. Jahrgang, Nr. 15 Preis: 200 Ft Budapest, 8. April 2016 40-jähriges Chorjubiläum Den guten Ruf von Pußtawam vermehrt Alfred Endrodi (Emst) gehörte zu den Volkslehrern, die ihre Schüler und auch die Dorfbevölkerung zur Liebe zur Heimat, der Muttersprache und der Kultur erzogen. Vor vierzig Jahren suchte der Schuldirektor und Kantor mehrere Leute in Pußta­wam auf, um sie zu überzeugen, wie wichtig die Achtung der Traditionen sei. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte Terike Farkas, die damals 38 Jahre alt war und heute noch treu im Chor mitsingt. Dafür wurde sie auch geehrt bei der 40-jährigen Jubiläumsfeier am 2. April im vollbesetzten Kulturhaus in Pußtawam. Dienstältester im Chor ist Johann Macher (86), der vertrieben wurde und als Unternehmer zurückkam. Bürgermeister, Vertreter der LdU und des Landesrates sowie befreundeter Kulturgruppen überbrachten Glückwün­sche und Präsente, mit einem mehrstündigen Kulturpro­gramm wurde der Chor begrüßt. Der Chor mehrte durch seine Tätigkeit, seine Auftritte in den Partnerstädten Ge­retsried und Nickelsdorf, im In- und Ausland den guten Ruf von Pußtawam und erarbeitete sich auch die Qualifizierung Gold mit Auszeichnung. Eine kleine zweisprachige Bro­schüre dokumentiert die gemeinschaftsbildende Kraft des gemeinsamen Singens. Auf zahlreichen Fotos in einer wun­derbaren Ausstellung konnte man die Tätigkeit des Chores nachempfinden, aber auch Einblicke in Leben und Kultur der Pußtawamer gewinnen. Neugierig wurden die erste Knopfharmonika, der nachgebaute Kalvarienberg, das Mo­dell einer Wirtschaft oder die Trachtenkleider bewundert. Der Samen, den Alfred Endrodi gesät hatte, ging auf. Der Chorgründer wurde anlässlich des Jubiläums mit einer Ge­denktafel vor dem Heimatmuseum geehrt. sch Im jubilierenden Chor sangen diesmal auch Deutsch lernende Grund­schüler mit Foto: I. F. Heimatvertriebene und Heimatverbliebene gedachten gemeinsam in Jeine Mit einer zweitägigen Gedenkveranstaltung gedachte die Ge­meinde Jeine/Budajeno der Vertreibung vor 70 Jahren. Den Auftakt bildete eine Feierstunde am Vertreibungsdenkmal am 2. April, zu der auch Heimatvertriebene aus der Partnerstadt Gaildorf gekommen sind. Staatssekretär Miklós Soltész be­schwor die historischen Umstände der Vertreibung herauf und kündigte an, die Regierung unterstützt den Umbau des ehemaligen Kornspeichers zu einer Begegnungsstätte mit 30 Millionen Forint. Mit einem zweisprachigen Literaturprogramm rund um den Begriff Heimat trugen die Grundschüler zur Feier bei. Zeitzeugen, die heute Ehrenbürger von Jeine sind, erzählten von den traurigen Geschehnissen, aber auch von den guten Verbindungen zum Heimatdorf. Gaildorfs Bürger­meister Frank Zimmermann würdigte die Aufbauleistungen der Heimatvertriebenen: „Doch die Menschen, die aus Ungarn und weiteren Ländern als Heimatvertriebene nach Gaildorf gekommen sind, gaben der Stadt auch sehr viel Wertvolles wieder zurück. Deren Zuversicht, deren Tatendrang, deren Fleiß und deren Loyalität zur neuen Heimat verhalten Gaildorf mit zu ungeahntem wirtschaftlichem Aufschwung und zu einem Wiederaufblühen des gesellschaftlichen Lebens. Und dafür gebührt diesen Menschen unser aller Dank!“ Die Feierstunde wurde musikalisch vom Traditionspfle­genden Chor des Ortes und von der Kapelle Dicke Schwäne umrahmt. Nach den Kranzniederlegungen folgte ein mehr­stündiges Kulturprogramm. Am Sonntag fand eine deutsch­sprachige Messe statt und am Nachmittag tauschten sich Heimatverbliebene und Heimatvertriebene bei einem freund­schaftlichen Treffen aus. Die Grundschüler aus Jeine bei der Gedenkfeier Foto: I. F. Chrl'j'fHkhft Seite 15-16 Huthrtchtfm Seite 7-14 Deutsche „Literatour“ und Schauspiel­kunst als Mission. Interview mit Schauspieler Károly Mécs Seite 3-4 Selbsterkenntnis und Konfliktbehandlung in Hartau Seite 16’ ]41530 345 '6 01 5

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