Neuer Weg, 1970. szeptember (22. évfolyam, 6631-6656. szám)
1970-09-03 / 6633. szám
NEUER WEG / 3. September 1970 Sport / Serie ln der Rugbymeisterschaft Rumäniens kam Grivita Rosie Bukarest (auf unserem Foto in weissen Trikots) am letzten Sonntag gegen Rulmentul Btriad zu einem kategorischen 28:6-(10:3-)Sieg. Andere Ergebnisse : Steaua — Poli Jassy 22:5 (14:0), Agronomia Klausenburg — Rapid 11:6 (5:3) und Ştiinţa Petroşeni — ASK Hermannstadt 17:3 (11:0) Nächste Woche auf Tunari EM der Jagdschützen 250 Sportler aus 25 Ländern am Start / Zwei Weltmeister und Europas Elite auf dem Schiessstand Bukarest. — Am 7. September beginnen auf dem Tunari-Schiessstand bei Bukarest die Europameisterschaften im Jagdschiessen (Wurftaubenschiessen und Skeet). Die Wettkämpfe werden vom Rumänischen Verband fiir Sportschiessen organisiert. Um die Europameistertitel werden 250 Sportler aus 25 Ländern kämpfen. Mit dem sowjetischen Skeetweltmeister Juri Turanow und dem italienischen Weltmeister im Wurftapbenschiessen, Enio Matarelli, an der Spitze wird sich näohste Woche auf dem Tunari-Schiessstand die gesamte Elite der europäischen Jagdschützen einfinden. Die UdSSR stellt mit 20 Schützen das stärkste Aufgebot. Es folgt Italien mit 19, Rumänien und die BRD mit je 16 und Frankreich mit 15 Schützen. 13 Schützen kommen aus England, je 12 aus Finnland, Dänemark, Polen und dem Libanon. Österreich, die DDR und Griechenland werden von je 11 Jagdschützen vertreten, aus Spanien wurden 10 Sportler gemeldet. Zum erstenmal finden bei dieser Gelegenheit in unserem Lande auch Wettbewerbe der Frauen statt. Die Mannschaft Rumäniens wird ihr EM-Debüt im Jagdschiessen absolvieren. Gleichzeitig finden auch die Wettbewerbe für Junioren statt. Das Interesse der europäischen Jagdschützen an der bevorstehenden EM wird durch die Tatsache erklärt, dass sowohl das Wurftaubenschiessen als auch das Skeetschiessen im Wettkampfprogramm der Münchner Olympiade figuriert. Ausserdem finden zwischen dem 17. und 22. November die Weltmeisterschaften im Jagdschiessen statt. Spiele und Turniere Helsinki. Bei einem Leichtathletikwettbewerb in Seinajoki erreichte der Finne Nevala im Speerwerfen eine Weite von 92,38 m. Der Weltrekord seines Landsmanns Kinnunen beträgt 92,"w tn. Nevala ist 29 Jahre alt und hat schon les -ifszrcn über 91 m geworfen. Den zweiten Platz belegte der Amerikaner Skinner mit 81,44 fn, gefolgt von Kinnunen mit 80,96 m. Kleinfeldhandball, B-Liga MÄNNER : I. Gruppe : Pädagogisches Institut Bacău — Agronomia Jassy 15:14 <8:8), Relon Săvineşti — ASA Tg.-Mureş 16:13 (8:7), Medicina Tg.-Mureş — Trotuşul Stadt Gheorghe Gheorghiu-Dej 7:8 (4:5). Industria Sîrmei Buzău — Rafinorul Ploieşti 13:11 (9:6). II. Gruppe : Uni Craiova — Textila Heltau 15:12 (4:3), Elinaur Baia Mare — Gloria Arad 34:10 (17:4). FRAUEN : I. Gruppe : Pädagogisches Institut Bacău — Chimia Buzău 3:4 (2:4), Spartac Ploieşti — Rapid Bukarest 7:16 (4:6), Comerţul Konstanza — Progresul Bukarest 7:17 (2:7), Constructorul Bukarest —Voinţa Bukarest 10:10 (5:5), Uni Jassy — Voinţa Radautz 16:li (8:7). II. Gruppe : Dermagant Tg.-Mureş — Voinţa Schässburg 11:10 (4:5). ASK Reschitza — Metalul Kleinkopiseh 18:10 (7:4) Reschitza. — Der ASK. der mit seinen Neuanschaffungen Neusatz und Raicu angetreten war, hätte auch höher gewinnen können, wenn man nicht so viele Torgelegenheiten ausgelassen hätte. Die stark verjüngte Mannschaft der Gäste kämpfte verbissen, hielt aber viel zu lange den Ball, uţn eben eine höhere Niederlage zu vermeiden. Bester Spieler, der Begegnung war der Reschitzaer Federspiel, der .mit sechs Toren auch erfolgreichster Schütze war. Gut spielten auch dessen Mannschaftskollegen Reichl, Krubl und Tormann Vermeşan. Von den Gästen gefiel Schell, der vier Tore warf. Das Spiel wurde von den Craiovaer Schiedsrichtern Tănăsescu und Andreia geleitet. Andrei R u d e a n u Johannesburg. — Im weiteren Verlauf ihrer Südafrikatournee trat die französische Rugbymannschaft PÜC ln Bloemfontein gegen eine lokale Studentenmannsehaft an und verlor 12:16 (6:5). Die Punkte der Franzosen erzielten Broe, Guillo und der Humäne Irimescu. Rom. — Das traditionelle Automobilrennen (Formel I) um den Grossen Preis Italiens findet am 6. September auf dem Ring von Monza statt. An dem Rennen werden u. a. Weltmeister Jacky Stewart (Schottland) auf March-Ford, der Schweizer Jo Siffert, der Neuseeländer Chris Amon und der Schwede Ronnie Petersson teilnehmen. London. — Die Mannschaft der UŞA gewann den Wettkampf im Wasserski gegen eine Europaauswahl in Bedfont mit 10 378:8296 Punkten. Das beste Ergebnis verzeichnete der Amerikaner Rickie McCormick, der Im Springen d.en Weltrekord von 50,44 m einstellte. Für diese Leistung erhielt McCormick 2755 Punkte. New York. — Der amerikanische Schwergewichtler und Olympiasieger George Foreman wurde von der Zeitschrift „Ring" als bester Boxer des Monats August erklärt. Foreman hat in diesem Jahr als Profi neun K. o.-Siege erzielt. In seinem letzten Kampf besiegte er den Kanadier Chuvalo in der dritten Runde k. o. Wie die Zeitschrift feststellt, hat Foreman alle Chancen, Profiweltmeister zu werden. Und hier die Wertung der Schwergewichtler, wie sie in der Zeitschrift „Ring“ erschienen ist : 1. Joe Frazier (USA) — Weltmeister ; 2. Jerry Quarry (USA) ; 3. Oscar Bonavena (Argentinien) ; 4. George Foreman (USA) ; 5. Sonny Liston (USA). Kopenhagen. — Die Volleyballmannschaft Japans (Männer) besiegte auf ihrer Europa-Tournee die Vertretung Dänemarks 3:0 (15:1, 15:0, 15:1). Stockholm. — Der Schwede Ricky Bruch gewann mit 61,80 m das Diskuswerfen eines internationalen Leichtathletlkwettbewerbs ln Eskilstuna. Den zweiten Platz belegte der Amerikaner Jay Silvester mit 61,24 m. Über 3000 m Hindernis siegte der Franzose Jean Paul Villain in 8:45,8. Paris. — An den Leichtathletik-Europameisterschaften der Junioren, die zwischen dem 11. und 13. September auf dem Fariser Colombes-Stadion ausgetragen werden, nehmen rund 600 Athleten aus 26 Ländern, darunter auch aus Rumänien, teil. New York. — Cassius Clay, ehemaliger Boxweltmeister der Schwergewichtler, 1st in Atlanta eingetroffen, wo er im Saal des örtlichen Gymnasiums (Kapazität 3000 Plätze) gegen die Schwergewichtler Rufus Brassei und Johnny Hudgins Schaukämpfe austragen wird. In den Begegnungen werden keine Entscheidungen ausgesprochen. Clay erklärte vor Journalisten, dass er noch in diesem Jahr gegen Weltmeister Frazier antreten möchte und dass er auf die Zusage des Internationalen Verbands hoffe. 102 Hasenohr! schrieb diese Aussage in «inen anderen Akt. Dann sagte er: „Ich danke. Bitte nur noch um die Unterschrift. Zweimal bitte.“ Er las die beiden Aussagen vor und Niembsch fertigte sie. „Das wird eine lange Geschichte werden, Herr von Niembsch. Machen Sie sich auf zehn Jahre gefasst.“ „Was ?“ schrie Niembsch auf. Hasenöhrl erschrak zu Tode. Er wurde ganz blass. „Ich meine doch, zehn Jahre Aktenlauf“, stotterte er, „und nicht ..; Wo denken Sie hin ?“ „Ach so 7“ lachte Niembsch. „Aber warum soll das so lange laufen ?“ Hasenöhrl sah sich um, er blickte nach der Seitentür, ob sie verschlossen wäre. Dann sagte er leise : „Bitte, ganz privat, nur aus Sympathie für den Dichter: Ihr offenes Bekenntnis, das ich bewundere, entschuldigt nichts. Was Sie getan haben, ist strafbar. Aber — es wird Ihnen bei einer nächsten Einvernahme vielleicht noch manches einfallen, das Sie sich haben entgehen lassen.“ „Was sollte das sein ?“ „Verehrter Dichter, wie soll ich ..." Er unterbrach sich. Dann fragte er, ganz privat, ganz harmlos : „Sind Herr von Niembsch unser Landsmann ? Sind Sie ein Wiener ?“ „Ich stamme aus Ungarn.“ „Aus Ungarn ! Aus Ungarn 1" rief Hasenöhrl, und über sein ganzes Gesicht glitt eine heitere Lichtwelle. „Nun also ... dacht’ ich’s doch.“ Niembsch sah dem Offizial in die lächelnden Augen und er verstand, er ging ein auf das Versteckenspiel: „Das werde ich, wenn die Herren neugieriger sein sollten, gehörig in die Waagschale werfen“, sagte er. „Ich bin nicht beauftragt, Sie heute mehr zu fragen als das eine, ob Sie der Nikolaus Lenau sind“, antwortete Hasenöhrl. „Aber wenn Sie künftig soldh einen Einwurf geltend machen, dann fürchte ich, werden Sie unsere ganze Amtshandlung verwirren.“ Niembsch drückte dem besorgten Josephiner die Hand. Er hatte nicht vermuten können, auf diesem Posten einem Freund zu begegnen. Am Abend ging er zum „Stern“, wo die schöne Wirtstochter, sich ausschliesslich den Literaten im Extrazimmer widmete. Und den Lenau verehrte sie vor allen ; wenn er heiter war, lachte auch sie den ganzen Abend. Und heute war er’s. Er ging in allem mit und lachte mit Auersperg um die Wette. Über den Offizial Hasenöhrl wahrte er die strengste Verschwiegenheit; nur was er über Anastasius Grün ausgesagt hatte, gab er preis. Und das befriedigte den Grafen. Er selbst war von einem Hof rat einvernommen und von diesem ebenso über den Lenau , befragt worden wie dieser über den Grün. Dann winkte Lenau die schöne Lori mit den Augen herbei und plauderte mit ihr. Mit einem frischen Trunk von ihrer Hand spülte er allen Ekel, der sich fühlbar machte, rasch hinab. IX. Er wohnte in Hütteldorf und lebte mit all seinen Sinnen in Penzing. So tief er erschüttert war über Sophiens Anblick bei seiner Wiederkehr, ihre Nähe richtete ihn wieder auf, ihr Zustand ward ihm heilig. Wenn sie ihm an den Tagen, da er hinüberkommen durfte, auf einsamen Waldwegen voll Ungeduld entgegenkam, da konnte seine Phantasie ihm die Täuschung vorgaukeln, sie wäre sein eigenes Weib und sie trüge ein Kind von ihm unter dem Herzen. Ihre frühere Herbe ward frauliche Weichheit in diesen Tagen, ihre Antneilnahme für alles, was ihn betraf, umschmeichelte ihn \yie Mütterlichkeit. Sass er einmal verträumt und düster in ihrem Zimmer, durfte sie im Vorbeigehen nur mit den Fingerspitzen über seine Stirne streichen, und es ging die Sonne auf in seinem Innern. Sie lebten beide in einem magnetischen Reizzustand voll unausgesprochener Zärtlichkeit- Wie oft hielt sie ihm rasch die Hand vor den Mund, wenn die Gefahr bestand, dass er die erlaubte Grenze überschreite. Nicht! Nicht! Der Zauber dieser schönen Tage kam in Gefahr, wenn man ihm Worte lieh. Neue Gedichte ! Verse ? Ja, die trank sie in gierigen Zügen. Gedichte waren ihr jetzt der natürliche Ausdruck für das, was sie beide empfanden. Jeder Tag brachte ein neues. Den „Wunsch“, den er ihr einst so dreist gesandt, den möchte sie jetzt von ihm hören. Er las das Gedicht. In ihrem Ruhestuhl lehnend, mit geschlossenen Augen — schlürfte sie den berauschenden Inhalt. „Fort möcht’ ich reisen, weit, weit in die See, o, mein Geliebter, mit dir allein“, lispelte sie noch, als er zu Ende war. Und hingerissen, bedeckte er das liebe Angesicht der Entrückten mit seinen ersten Küssen. Sie liess es geschehen. Aber sie erschrak doch sehr über sich, als sie am Abend dieses seligen Tages wieder allein war. Ein Brief von Max, dér auf einer amtlichen Inspektionsreise in der Provinz weilte, kündigte seine Rückkunft an. Er freute sich, den lieben Freund Niembsch zu sehen, sie möge ihn nur festhalten, bis er komme. Es sei unglaublich, wie bekannt sein Name auch in der Provinz überall wäre und wie sehr namentlich die Weiblichkeit für ihn schwärme. „Sei stolz darauf, wenn er dich besingt und als Poet umwirbt.“ Äls Poet! Dieser Brief riss sie in die Wirklichkeit zurück- Er bereitete ihr eine schlaflose Nacht. Und als sie Lenau das Schreiben am nächsten Tag zum Lesen gab, errötete er über des Fernen-Vertrauen... Und sie schwiegen beide, es bedurfte keiner Aussprache- Sophie aber sorgte von jetzt ab dafür, dass ihre Schwester Rosalie sie begleite, wenn sie dem Freund in den Wald hinaus entgegenging, und dass die Schwester auch daheim sichtbar blieb, wem Niembsch bei ihr weilte. Aus allen Himmeln fühlte er sich gestürzt. Einen andern Helden als Faust, den reinen Denker und Zweifler, brauchte er ; einen, der seiner Zeit den Spiegel vorhielt, der sich aufbäumte gegen sie und ihr ins Gesicht schlug. Es hatte sich so viel erhabener Zorn in ihm angesammelt, der nach Entladung lechzte. Savonarola ? Der Mönch, der den tyrannischen Fürsten seiner Zeit und dem lasterhaften Papst den Fehdehandschuh hinwarf ? Er dachte schon lange an ihn. Und als er jetzt Sophie eine Andeutung über diesen Stoff machte, war sie begeistert davon. „Ach, das ist wohl der unerschrockene Florentiner, der keine Autorität dieser Welt gelten liess und nur Gott über sich fühlte ? Vater hat ein Werk über ihn. Lenau, das ist etwas für Sie !“ (Fortsetzung folgt) illlllllllllllllllllllllllllllllllilllllllliffllliliWlIillllllllllM^^ HenauRoman-Trilogie von Adam Müller-Guttenbrunn Dritter Band: Auf der Höhe Die Herreras sind sich einig i In Mexiko siegte der Fussball Die Zeit des Super-Catenaccio ist vorbei / Der heitere, torreiche Fussball steht im Vordergrund Rom.—- Die Fussball-Weltmeisterschaft 1970 ist vorüber, die Wogen der Erregung haben sich geglättet. Zeit für Analysen ohne Hektik und Emotionen. Unter den ersten, die sich als aufmerksame Beobachter der WM-Spiele von Mexiko zum Thema „Wohin steuert der Fussball 7“ geäussert haben, sind die beiden Herreras : „Sklaventreiber" Helenio Herrera, jetzt Trainer bei AS Rom, und sein Namensvetter Hcriberto, „Steuermann“ bei Inter Mailand, das mit der Ab-Stellung von Burgnich, Facchetti, Mazzola und Boninsegna wesentlich zum Erfolg der „Squadra azzurra" in Mexiko beitrug. „Der eigentliche Sieger dieser Weltmeisterschaft war der Fussball, der gute, schöne, begeisternde Fussball, wie man ihn früher gekannt hatte und an den nach 1962 und 1966 niemand mehr so recht glauben wollte“, resümierte Heriberto Herrera seine Eindrücke. „Vor vier Jahren in England, unter der Einwirkung der örtlichen Verhältnisse, triumphierte das athletische Kampfspiel, das Toreverhindern, eine gewisse Verkrampfung und Strenge auf dem Rasen. Technisch brillante Mannschaften wie Brasilien, Italien, Spanien, auch Argentinien und Uruguay, bezahlten die Zeche. 1970 in Mexiko, inmitten der fröhlichen Menschen und unter der strahlenden Sonne — wenngleich es manchmal des Guten zuviel war —, angesichts der spontanen und bisweilen naiven Begeisterung der Massen stand der heitere, torreiche Fussball im Vordergrund. Das lässt für die Zukunft hoffen. Die Zeit des Super-Catenaccio ist, so glaube ich, vorüber. Bestimmt wird sich das auch auf die italienische Meisterschaft auswirken.“ ' „Man muss den Westdeutschen dankbar sein, dass sie die ,Squadra azzurra’ zu dieser Leistung im denkwürdigsten WM-Spiel aller herausgefordert haben“, meint Heriberto Herrera weiter. „Es ist ihnen gelungen, weil sie eich diesmal — im Gegensatz zu früher — auf ihre technischen Vorzüge, auf das Spiel, auf Ballstafetten selbst im hektischen Kampfgetümmel besonnen haben. Westdeutschland ist gut gefahren damit. Mir persönlich erschien die Mannschaft stärker als 1966. Mag sein, dass sie sogar über das Weltmeisterteam von 1954 zu stellen ist — aber das bleibt Theorie. Auf jeden Fall besassen die Westdeutschen nicht zuletzt deshalb so viele Sympathien, weil sie einen für das lateinische Auge gefälligen, zudem dyna-mischen Fussball praktizierten und mit Beckenbauer, Overath, Schnellinger und Müller einige Individualisten präsentierten, die so recht nach dem Geschmack der Massen waren und rasch populär wurden. Kein Zweifel, Westdeutschlands Elf hat zum strahlenden Glanz dieses Turniers ganz wesentlich beigetragen.“ Was sonst kaum jemals geschieht — zwischen den beiden „verfeindeten“ Herreras herrscht endlich einmal Übereinstimmung, näfnlich hinsichtlich der Bewertung der heutigen Formen und Positionen des Fussballspiels. Auch Helenio, der Erfinder des Catenaccio, mit dem einst Inter Mailand Triumphe feierte, stösst jetzt groteskerweise in das Horn derjenigen, die in dem torhungrigen Fussball das Heil der Zukunft sehen. „Allerdings sollte bei allem ungestümen Drang niemals der rückwärts orientierte Verstand aussetzen“, schwächt der „Sklaventreiber" ab. Auf (|ie Frage, ob er bei dieser Weltmeisterschaft neue bedeutende „Namen“ entdeckt habe, erwiderte Helenio Herrera : „Nicht allzu viele, was jedoch nicht gegen das individuelle Können der Asse, sondern eher für die ausgeprägtere Auffassung vom Kollektivspiel spricht. Trotzdem zögere ich nicht, einige Namen zu nennen, die mich persönlich beeindruckt haben : die Brasilianer Tostao und Carlos Alberto, die Westdeutschen Grabowski, Löhr, Müller und Vogts, der Rumäne Dumitfache und der Engländer Lee, dieser allerdings mehr durch seine erstaunliche Beweglichkeit und sein Laufpensum als durch seine Torjägerqualitäten. Andere Spieler, wie Pelé, Jairzinho, Beckenbauer, Schnellinger, Seeler, Moore, Charlton, Mazurkiewicz, die schon 1966 in England dabei waren, haben ihre Extraklasse eindrucksvoll bestätigt.“ Erstaunlicherweise fehlen in dieser Aufzählung des „Sklaventreibers“ italienische Namen. „Einem Facchetti, Rivera, Albertosi, Mazzola wird zeitlebens die ,Korea-Blamage’ änhängen“, erklärt dazu Herrera. „In Mexiko waren sie allerdings grosse Klasse, während ausgerechnet Riva hinter den Erwartungen zurückblieb.“ Best erhielt einen Korb Stockholm. — Skandinavische Mädchen, die meist blond und langbeinig sind, scheinen es dem englischen Fussballmillionär George Best angetan zu haben, denn nach der Romanze mit einer Dänin ist nun seine Wahl auf die 19jährige Schwedin Siv Hederby aus Vällingby gefallen. Der Star von Manchester United kam persönlich in Herzenssachen nach Schweden. Aber die Schwedin gab dem 24jährigen Junggesellen einen Korb, sie möchte ihren Boyfriend lieber etwas gründlicher kennenlernen, bevor sie sich bindet. Der prominente Urlauber im Stockholmer Vorort Vällingby erhielt natürlich zahlreiche Aufforderungen, seine Fussballkunst zu zeigen. Best winkte jedoch ab : „Ich bin wegen Siv hierhergekommen und nicht, um Fussball zu spielen.“ Die einzigen, die in den Genuss kamen, von Best etwas zu lernen, war die Jugendmannschaft von Hässelby. Er erteilte ihr einen Schnellunterricht in Sachen Fussball. Im dunklen Anzug mit Lackschuhen hielt er den Ball unter Kontrolle. Nach zehn Minuten hatte Best seine Lektion beendet, er wollte nicht in Schweiss geraten, denn eine Gartenparty mit seiner Siv stand auf dem Programm. Aus den Kreismeisferschaffen Reschitza. — Obwohl es am letzten Sonntag zu einem unvollständigen Spieltag kam -vmehrere Mannschaften bestritten Spiele um den Rumänien-Pokal —, hatten die verzeichneten Ergebnisse grosse Veränderungen in der Wertung zur Folge. So verlor der bisherige Spitzenreiter Minerul Orawitza das Auswärtsspiel in Karansebesch gegen den Aufsteiger Foresta 0:2 und musste die Tabellenführung an die Elf aus Oţelul Roşu abgeben, die in Reschitza gegen Siderurgistul 2:1 gewann. Als Überraschung kann auch der Auswärtssieg von Muncitorul Reschitza gewertet werden, der in Ocna de Fier gegen Minerul 3:0 gewann. Die anderen Ergebnisse : CFR Orawitza — Electrica Reschitza 4:1, Autotransport Neumoldova — Progresul Herkulesbad 3:0. Im Rumänien-Pokal verzeichneten die Mannschaften des Kreises Karasch-Severin folgende Ergebnisse : Energia Reschitza — Minerul Neumoldova 1:1, Metalul Bokschan — MEVA Tr.-Severin 3:0, Nera Bosowitsch — Minerul Bokschan 2:1, Foresta Zăvoi — Victoria Karansebesch 2:0. (A. R.) Arad. — Nach zwei Spieltagen führt in der Fussballmeisterschaft des Kreises Gloria Arad mit 4 Punkten und einem Torverhältnis von 12:0 vor Olimipia Arad mit 3 Punkten. Die Ergebnisse vom Sonntag : Gloria Arad — Unirea Gurahonţ 8:0 (4:0), Progresul Petschka — Stăruinţa Dorobanţ 4:1 (2:0), Libertatea Arad — Foresta Curtici 3:1 (2:1), Mureşul Lippa — Foresta Arad 3:1 (2:0), Olimpia Arad — Victoria Chişinău Criş 3:0 (1:0), Foresta Beliu — Şiriana Schiria 2:0 (1:0). Die anderen Mannschaften spielten im Rumänien-Pokal. (L. B.) Kronstadt. — Sonntag wurden die ersten Spiele der Kronstädter Kreisfussballmeisterschaft angepfiffen. Die erste Etappe war unvollständig, da bloss vier Begegnungen zur Austragung gelangten. Hier die Ergebnisse : CFR Kronstadt — Măgura Zeiden 1:3 ; Victoria Brenndorf — Olimpia Petersberg 0:1 ; Prefabricate Kronstadt — Hidromecanica Kronstadt 0:0 ; Celuloza Zărneşti — Precizia Săcele 2:1. (H. B.) UNIREA TRIEBSWETTER — FURNIRUL DETTA 5:3 (4:0) Temesvár. — Die unlängst in die Kreismeisterschaft aufgestiegene Fussballmannschaft von Triebswetter gewann das Spiel um den Rumänien-Pokal gegen Furnirul Delta (C-Liga) 5:3 (4:0). Die Tore schossen Stoica (2), Anton, Istru und Iatan für Triebswetter und Brînduşa, Dama und Milucä für Detta. Das Schiedsrichteramt wurde von Josef Ritter bestens versehen. „Komm mit“ auch fürs Ausland Wie den NW-Kalender können Sie auch das Buch „Komm mit“ (Reisen, Wandern, Erholung in Rumänien) an Bekannte und Freunde ins Ausland schicken. Den Versand besorgt der „Neue Weg“. Sie brauchen bloss den Betrag von 15 Lei (10 Lei Buchpreis, 5 Lei Versandspesen) nebst der genauen Auslandsadresse (in Druckbuchstaben geschrieben) abzuschicken an : JOSEF KLOTH Bukarest, Piaţa Scinteii 1, Sectorul 1, Of. poştal 33 Auch unsere Provinzredaktionen nehmen Bestellungen entgegen : Agnetheln, Str. 23 August 20, Telefon 137 Arad, Bd. Republicii 87, Telefon 25 54 Bistritz, Piaţa Centrală 1, Telefon 671 Hermannstadt, Str Magheru 14, Telefon 1 16 53 Hunedoara, Bloc X 1, Ap. 10, Telefon 25 14 Kronstadt, Str. Armata Roşie 19, Telefon 1 37 82 Mediasch, Piaţa Republicii 31, Telefon 13 24 Reschitza, Piaţa Republicii 5, Telefon 18 37 Schässburg, Str. Maior Isacov 7, Telefon 13 25 Temesvár, Str. Engels 2, Telefon 1 41 34 Wieder adidas gegen Puma Westdeutschlands Schuhbrüder Dassler kämpfen um neue und alte Machtpositionen Köln. — Es wird wieder gelochten auf dem Markt der Schuhe, adidas und Puma haben neue Modelle auf den Leisten, und es ist, als stimme die kreative Arbeit an der Herbstkollektion besonders kampfeslustig. Der „Schuh-Krieg“ ist wieder ausgebrochen. Beim Fingcrhakeln um Verkaufsanteiie und Machtpositionen treten sich die Teams der verfeindeten Schuh-Brüder Dassler unterm Tisch kräftig gegen die Schienbeine. Das Konkurrenz-Gerangel um federleichtes Oberleder und festen Stand auf jedem Rasen war eingeschlafen in den Monaten vor der Weltmeisterschaft. Ja, die immer noch nicht zurückgenommene Drohung des Leichtathletik-Verbandes, man werde künftig blütenweisse Schuhe ohne jedes Markenzeichen verlangen, hatte die beiden Dassler- Clans zeitweilig so nahe gebracht wie niemals, seitdem sich die Väter Adolf (adidas) und Rudolf (Puma) für den Rest ihres Lebens verfeindeten. Dann aber ging Puma, bislang vom mächtigen adidas stets in die Abwehrstellung gedrängt, unversehens zum Angriff über. Offenbar sah sich Puma-Junior Armin Dassler durch die westdeutsche Meisterschaft, die ihm das Puma-Team Mönchengladbach ins Haus gebracht hatte, derart beflügelt, dass er die beiden mächtigsten Festungen anging, die auf dem Weltmarkt des Stollen- und Nockengeschäfts zu erobern sind : die Nationalelf der BRD und Pele. Beides geschah in Mexiko. Die westdeutschen Ball-Stars wussten mit einem Mal. was sie verdienen würden, wenn sie nicht die Fussbekleidung von adidas, sondern jene von Puma trügen. Das Wort Puma im Kreise der Nationalelf zu gebrauchen, galt bis dahin als Todsünde. Plötzlich ist dies nicht mehr so. Und Pele, jahrelang standhaft gegen alle Angebote, fiel ebenso plötzlich um. Er unterschrieb bei Puma, trug derén Schuhe ir^den drei letzten Spielen der Weltmeisterschaft und wird nach Auskunft von Armin Dassler in der zweiten September- Hälfte in die BRD kommen, um für seinen neuen Brötchengeber zu werben. Uber Nacht sieht sich nun adidas in die Abwehr gedrängt. Puma hat den westdeutschen Fussball-Meister, Puma hat Pele, und Puma hatte die Stirn, dem Deutschen Fussball-Bund 40 000 Mark für jedes Länderspiel zu bieten, in dem die Nationalelf auf Puma- Sohlen dem Erfolg nachgeht. Bares Geld in dicken Bündeln, so scheint es, macht Puma salonfähig. Derweil nun der DFB die Angebote der beiden Firmen „nach kaufmännischen Gesichtspunkten" prüft, derweil adidas seinen „Gerd-Müller-Schuh“ vorbereitet und Puma den „Pele-Schuh“ für die Taufe präpariert, hat sich die kühle Distanz zwischen beiden Firmen wieder in heisse Auseinandersetzungen gewandelt. Fritz Walter hielt unlängst in Stuttgart ein romantisches Plädoyer für adidas. Bundestrainer Schön bezeichnete adidas als „das beste, was es gibt“ und adidas-Schwiegersohn Alfred Bente verkündete schadenfroh, Pele habe bei Puma unterschrieben, obwohl er mit der englischen Firma Stylo noch in einem Vertrag stehe, der den Brasilianer zwar zu nichts verpflichte, den britischen Schustern jedoch die Verwendung seines Namens erlaube. „Pele hat übersehen, dass der Vertrag noch bis April 71 läuft“, gibt Puma-Junior Armin zu, fürchtet jedoch keine Schwierigkeiten für seinen Pele-Schuh. Die Puma-Dasslers nennen es „einen Quatsch“, wenn die adidas-Dasslers behaupten, ihnen gehöre ein Anteil von 88 Prozent des Weltmarkts. „Beide zusammen haben vielleicht so viel“, knurrt der Puma. Um zu beweisen, wie vorzüglich die Schuhe seines Hauses und wie beliebt sie im Kreise der Nationalelf seien, teilte Bente mit, zwei Nationalspieler des Puma-Klubs Mönchengladbach trügen adidas-Schuhe, an denen lediglich die drei Riemen durch den Puma-Streifen ersetzt seien. „Erst in diesen Tagen hat sich einer der beiden eine ganze Kollektion bei uns abgeholt“, versichert Bente. Armin Dassler will dem nicht widersprechen, glaubt jedoch, „dass es in vielen Fällen auch andersherum ist“. Vor Gericht gehen würde er aber auch dann nicht, wenn der Vertragsbruch erwiesen wäre. „Ich würde mich mit den beiden zusammensetzen und sie fragen, was ihnen an unseren Schuhen nicht gefällt“, gibt sich der Puma-Junior jovial. Solche Nachsicht, so scheint er zu glauben, kann sich seine Firma ob des beträchtlichen Prestige-Gewinns mittlerweile leisten. Denn bisher existierten die Pumas nicht für den Deutschen Fussball-Bund — jetzt erwägt man Verhandlungen mit ihnen. Das wertet sie selbst für den Fall auf, dass der DFB der alten adidas-Liebe treu bleibt und seinen Stars Uwe Seeler, Franz Beckenbauer und Gerd Müller die Schmach erspart, als Angestellte von adidas in Puma-Stiefeln zu spielen. Fmshallneuigksiten Budapest. — In der Fussballmeisterschaft Ungarns wurden folgende Ergebnisse verzeichnet : Újpest Dózsa — Szombathely 4:2, Komló — MTK 1:1, Diósgyőr — Dunaújváros 1:0, Salgótarján — Honved 3:1, Raba Eto — Pécs Dózsa 0:1, Videoton — Szeol 1:0. In der Wertung führt Újpest Dózsa mit einem Vorsprung von drei Punkten gegenüber Hónved. Stockholm. — In der Fussballmeisterschaft Skandinaviens kam Schweden gegen Finnland zu einem 2:1-Sieg. In der Wertung führt Schweden mit drei Punkten vor Dänemerk und Norwegen mit je zwei und Finnland mit einem Punkt. London. — In der Fussballmeisterschaft Englands fanden vier Nachtragsspiele statt : Arsenal — Leeds United 0:0 ; Burnley — Chelsea 0:0, Huddersfield — Tottenham Hotspur 1:1, Ipswich Town — Wolverhampton 2:3. Madrid. — Die Fussballmannschaft FC Valencia gewann vor 30 000 Zuschauern das Spiel gegen Partizan Belgrad 3:1 (3:0). Beim internationalen Turnier in San Sebastian besiegte Honved Budapest die Ortself Real Sociedad 4:0 (2:0). Das nächste Spiel wird Honved gegen Sporting Lissabon bestreiten. Madrid. Beim internationalen Fussballturnier in Murcia besiegte die Ortself Real das portugiesische Team Academica Coimbra 3:2 (1:0). An dem Turnier nimmt auch die italienische Mannschaft Lanerossi Vicenza teil. Zur Pflege Ihrer Kleidung müssen Ihnen unbedingt folgende Zeichen, die auf den Etiketten der im Handel erhältlichen Wirk- und Konfektionswaren zu sehen sind, geläufig sein : 1. Ohne besondere Vorsicht in heissem Wasser bis zum Siedepunkt zu waschen. 2. Mit einiger Vorsicht in heissem Wasser bis zu 60 Grad zu waschen. 3. und 4. In lauwarmem Wasser sorgfältig zu waschen. 5. Wird nicht gewaschen. 6. Keine besondere Vorsicht beim Bügeln notwendig ; Bügeleisen bis zu einer Temperatur von 200 Grad Celsius verwendbar (auch Dampfpresse). 7. Einige Vorsicht geboten. Höchsttemperatur bis 150 Grad Celsius (auch bei Dampfpresse). 8. Besondere Vorsicht notwendig, Temperatur darf 120 Grad Celsius nicht überschreiten (auch bei Dampfpresse). 9. Wird nicht gebügelt. 10. Chemisch zu reinigen, Buchstabe A symbolisiert sämtliche verwendete Lösemittel, einschliesslich Trychloräthyien. 11. Chemisch zu reinigen mit Lösemittel der Kategorie F und Perchloräthylen Trychloräthyien kann nicht verwendet werden. 12. Chemisch zu reinigen, Leichtbenzin oder gleichwertige Lösemittel zu verwenden. 13. Wird nicht chemisch gereinigt. 14. Es kann Javel-Wasser (Chlor) verwendet werden. 15. Javel-Wasser (Chlor) darf nicht verwendet werden. Alle diese Zeichen werden Sie auf jedem Textilerzeugnis finden. Sie entsprechen den internationalen Bestimmungen zur Pflege von Textilerzeugnissen. (4495) NEUER WEG (Nr. 6633) 3. September 1970 Druck : Combinatul Poligrafic „Casa Scinteii“, Bukarest 40280 r Sl L'c0 W , Ml . (B) Wq°J 9 © \30°J9 / >•„ áki „ 0 is "SŐrJ Seite 5