Neues Pester Journal, April 1878 (Jahrgang 7, nr. 91-119)

1878-04-01 / nr. 91

= Es­em wurden, im Zug: „Sranz Deát" trägt; Dirertor Eugen Náfosi lieb Schließlich mit 40 fl. Sieger. Eine gedrecsselte Gi­­garrenetagere kaufte Aladár Nagalyi um 33 fl. den Sliegenprader Nichter Sakfabfy um 10 fl., eine »obliste Dr. Frafndi um 26 fl., einen Wandkalender Dr. Emil Farfas um 3 fl, eine F­lasche Eau de Cologne Advokat Géza Bolonyi um 8 fl. und ein Seidenfoulard Ignaz Reich um 10 fl. Ein unscheinbarer Briefbesiwerer war abermals für Viele ein Gegenstand­ besonderen­­ Begehrens ; der­­selbe wurde von Ignaz Reich­­ um 40 fl. erstanden. Einen zweiten Fliegenprader taufte Ludwig Stefani um 10 fl. Eine abgeblaste Lithographie, Desk in seinen jüngeren Jahren zeigend, wurde von Wilhelmine Claps un 10 fl. und eine statt abgewäste Schreibmappe mit Gouverts und Briefpapieren von Ignaz Neidh um 55 fl. erstanden. Ein Liüdchen.Bleistift, um das vorzügz­­ich jüngere Leute konkurrieren, taufte Anton Reményi um 4 fl. 50 fl., einen Maßstab aus Mejl­ing. Mlerander Hegedüs um 10 fl. Die Feile und die Säge, welche Desk bei seinen Schnnkarbeiten gebrauchte, wurde, für den Erzherzog Joseph angetauft, erstere um 25 fl., legtere um 52 fl. Das Nasirmeister Dent’s erstand Ludwig­ Boffanyi. um 15 fl., den Majivz­h­emen Bechata und­ fl.I Um den Stein, auf welchen Desk zu schnißen pflegte, wurde ziemlich hartnädig ge­­kämpft ; derselbe Fan für 29 fl. in den Befig der Frau Ermestine Schernhoffer einen „Tacitus” kauste Sodann Pompery um 25 fl., ein seidenes Gadtuch Franz Nachtinebel um 12 fl. Zahlreiche Liebhaber janden sich für eine Lederne Gigarrentasche, welche schließ­­lich dem Salamon Weih aus Balafja-Öyarımat für 55 fl. zugesprochen wurde. , ein interessantes Büchelchen, welches die Skala der Devaluation des Napiergeldes im­­ Jahre 1812­ zeigte, kam für 21 fl. in den Besit Heinrich Vevays. Ritters geographisches Ler­fon mit dem Namenszuge Deáffa erstand der Abgeordnete Ladislaus Koväacs für 25 fl. Eine Landschaft, die eine V­erehrerin Deat’s für den großen Patrioten­ gemalt, taufte Moriz Bishiß um 45 fl; ein „Homdopathisches Etui“ erzielte den Preis von 26 fl.; eine alte Horazz Ausgabe wurde an Desider Bernath um 16 fl. losgeschlagen, der auch Kelemen’s „Geschichte des ungarischen Privatrechtes" um 80 fl. er­­stand ; ein Biquetfartenspiel erreichte den Preis von 2 fl, 60 fl. und ein kleines Tüichchen erstand der Obergespan PBronapy in 26 fl. Die Eintrittsfarte Franz Deaf’s auf die Galerie des Unterhauses für 1871 bezahlte nur Kuss Szentiványi. mit 5 fl., eine Notiztafel, der Sohn Koloman Tip­as mit 31 fl, und eine Kantenpfeife Joseph Hajós mit 30 fl. Nun wurden einige Kleinig­­fetten ausgeboten, die nur Liebhaberpreise repräsentirten; so erzielte ein Messingmaßstab 7 fL., ein gebrauchter Bleiz itift 2 fl, ein Foulad 5 fl. (Baron D. Eötvő 8), das Etui eines Patience-Spiels 8 fl. (Bürgermeister Ka­me­mermayer), ein Deffertielle Sturz 5 fl. (Ladislaus Kovács) und das Ctui der goldenen Feder, welche von den Räubern auf der Bugta Szt.Lápló mitgenome­men worden war, 5 fl. Wieder kamen einige Bücher­ an die Neihe, Die hoch genug abgingen. Zwei ‚Dedf gewid­­m­ete Jahrbücher des Mittelschullehrer-Vereins (1868 und 1869) und Ballagi’5s Wörterbuch­­ entstand Dr. Wilhelm Derz um 20 fl, respektive 25 fl, eitte, einfache Holzteile Friedrich Sarfangium 25 fl, eine statistische Mo­­nographie von Dr. Bekelovk­y wurde in 6 fl., ein Zims­merihermometer um 25 fl. (Ladislaus Kovacs) verk­­auft. Drei Foulards erzielten Breite von 6 fl. 50 fl., 5 fl. und 4 fl, ein Toilettespiegel wurde um 8 fl., Bar­bots , Graf Batthyányi Lajos“ um 5 fl. 50 fl. und eine Zündhelghenschachtel um 1 fl. 60 fl. zugeschlagen; ein Driefbeschwerer-Amatyst erzielte den Preis von 5 fl., Deut S Iehter Stalender (1876) 1 fl. und seine lechte Flankhe Kölner Waffer 5 fl. ES kamen nun zwei interessante Gegenstände zum Scl­aden— von der amtlichen Berz) Bersteigerung : brennung unbrauchbar gewordener 1 Banknoten, eine Schladen Dem „alten Seren“ von den Mitglied­ern der zur­ Kontrole, der schwebenden­­ Staatsschulden entsendeten Reichstagsk­ommission aus Wien mit­­gebracht wurden. Die beiden Stücke wurden zu 4 fl., 50 fl. und 6 fl. 50 fl. getauft — eines vom Sohne des Ministerpräsidenten Tipa. Ein Exemplar der 1867er Gefebausgabe wurde­ um 5 fl. 60 fl., ein allg. ‚österr. bürgerlies Gejesbuch (deutsch und ungarisch), um 6 fl., „A magyar birodalom alaptörvényei" von Franz Toldy un 4 fl. 50 fl.,­ein Blechbehälter jammt hübschem Blas­­balg um 4 fl., ein seidenes Taschentuch um 5 fl. (vom Abgeordnetenhaus-Duastor Kovác­s), ein lithographisches Porträt Skoloman Tipas um 2 fl. (von Ladislaus Boffanyi) erstanden. Am süillsten ging es wohl Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr im Auktionsraume zu. Die studirende Ju­gend beherrschte da vollständig das Terrain und manch mal Dach selbst zarte Diskantstimmen um­ 10—20 Streuzer b höhere Preise anzubieten. Der MWettkampf be­­wegte sich nämlich um sehr bescheidene Breite. Größere Beträge wurden blos bei einigen Objekten erzielt; so erstand Herr Johann Gundl einen Schönen Tropfstein aus,der Aggtelefer Höhle um 10 F., einen Foulard um 5 fl., ein Verzeichniß der Reichstagsmitglieder vom Jahre 1861 um 6 fl. Eine kleine Kaffeetanne wurde vom Ab­­geordneten Szeniczeg­ um 5 fl. angetauft, mehrere Untertassen wurden ftühweise um 2—3 fl.­­abgefeßt.. Ge­­gen 4 Uhr trafen mehrere Abgeordnete, dann Graf Ste­­phan Karolyi und der Matador der Auktion Dr. Neuhofer ein. Sofort ging’s lebhaften herz­ über: dies kam damals eines der interessantesten Objekte zur Wertsteigerun­g,nämlich jenes Exemplar des durch die Replik DeaFs zur Berühmtheit gelangten L1istkar1dl’­­schen WerketI über das österreichisch-ungarische Staats­­recht,in welchem Deeik selbst mit rothem Stifte die Stelletx unter­strichen hatte,gegen welches eine epochale Schrift gerichtet war.Der Ausrufungspreis waröOfl., stieg binnen wenigen Sekunden auf 100,dann auf 130, bis Dr. Neuhofer das Buch um 150 fl. erstand und­ sofort erklärte, daß er es dem Museum Ichente. Das Auditorium nahm diese Erklärung mit lebhaften­ Elsenrufen auf. Graf Stephan Károlyi erstand das von Deaf zu Schnikarbeiten benabte Beil um 70 fl. und eine Schreibtafel um 25 fl. Ein einfacher Zündhölzchenbehäl­­ter wure um 30 fl., eine Glocke vom Grafen Stephan KRäarolyi um 100 fl. getauft. Eine Meerb­aumpfeife mit der Iufschrift: „Franz Desk, der fleine reformirte Knabe” (angeblich ein Geschent Franz Pulpe £ys aus dem Jahre 1838) wurde von Ik. Bishik­ un A0 fl. erstanden, welcher auch eine Kartenpfesse aus hartem braunem Holze um 40 fl. taufte. Zwei silberne Leuchter taufte Sektionsraty Marjoußfy un 109 fl. Den Löffel, mit welchen Franz Denk die lette­ Medizin ein­­nah­m, erstand Ferdinand Fleischmann um 26 fl. Ein Hübscher Bigarrenbehälter aus feinem Halge­ wurde von Johann Nagy um 66 fl. gekauft. Ein Silberlöffel mit den Initialen Franz Deif’3 wurde um 26 fl. verz­äußert. Dr. Neuhofer kaufte die Brille . Franz Deif5 um 52 fl. Ein Briefbeschwörer, den Paul Nyáry während seiner­ Gefangenschaft in Komorn (1854) aus Holz geschnißt und Deát gesendet hatte, wurde durch Szenzd um 52 fl. erstanden. Ferner wurden nnod) ein Briefbeschwerer un 15 fl., eine Theefchale um 11 fl., zwei Spiel­karten um 16 fl., ein Glasbecher um 16 fl. und mehrere Bücher zu 8 bis 5 fl. verkauft. Um halb 6 Uhr erklärte Herr Badnay für heute die Bersteiz­gerung als beendet. 5 Jedermann weiß, wie viel Titanen, Bastillen und sonlige Medikamente man in Erkältungsfällen, bei Skatarıhen oder zur Heilung der Bronchitis anwendet. Die neue Heilmethode­­ dieser Krankheiten durch Die Guyot’schen Theerkapfeln form­t nicht Höher als 10—20 Kereuzer täglich zu Stehen. Man nimmt zu jeder Mahl­­zeit zwei oder drei Kapseln und häufig macht sich eine große Linderung [chon nach den ersten Dosen bemerklich. Zur Vermeidung der zahlreichen Nachahmungen ist dar­­auf zu achten, Daß die Etikette die Unterschrift des Herrn Guyot in dreifarbigem Druce enthält. Depots in Budar­beit: in den Apotheken des Herrn 3. v. Tördk („zum heiligen Geist“), Königsgasse Nr. 7, Stadtapotheke, Nath­­hausplan Nr. 6, bei Franz v. Billi (Apotheke „zum König von Ungarn”), Marokkanergasse Nr. 1, und in den meisten Apotheken. Bereinsnachrichten. (Der Landes:Kinderbemahlverein) hielt heute unter dem Borfiße der Frau Koloman v. Tipa seine Generalversamlung. Die Bilanz des abgelaufenen Jahres stellt . fic). nicht ungünstig. Die Einnahmen­­ betrugen 30,600 fl., die Ausgaben 20,221 fl. Das Vereinsvermögen beträgt 105,875 ff. Gy »s« gljeatmgsmustimwOsktteiakuu TI-Repertoire des Nationaltheaters. Montag,SAprilt»Kabale und Liebe«;2.:«Ma­sken­­bar«;:­1.:,,J111Hi111111el««,,,Der­ klein­e TeIifcl««;4.:»Der schwarze Domino«und»Eoppelia«;5.:»Der neueste Skandal««1111d»Die Ballmantille«;6.:,,Faust«mit Frau Ehnn,welche auf vier Gastspielaber Ide en­­gagirt ist,als,,Margr-ethe«;7.:»Sommernachtstraum«; 8.:»Odiefer Diänner!« -E­ J1n Herminen­:7he»ater geht Donnerstag das Salonstück,,Gräfin(­Igon Lohhause MwnGmf StadioI­ mit den Damen Bad),Elsxler,5))2eiser,de11 Herren van Hell,Stollber«g,Gründer gex und Sthamer in Szene-Al­s nächste Novität ist eine Berliner Posses»Da­ i Monatceulat Min Aussicht ge 110 1 1 1 111e11. »Unser Landsmann Heu-Leopold Teller,Hof- Schauspieler­ in Meiningen, hat vom dortigen Herzog das goldene Kreuz für­ Kunst und Wisssenschaft erhalten. «Mie wir hören, it es nahezu gewiß, daß Die Gesellsgaft des Wiener Stadttischtheaters heuer zu einem zweiwöcentlichen Gesammtgastspiele nach B­uz­dan­eft kommt. Für die Dauer Dieses Gastspieles — welches im Monat Mai; stattfinden sol! — soll das Wie­ner Stadttheater gesperrt bleiben­. : EINE jener Sprechsaal.”) FAND-S­CHEINE Ber­ngsheise, Zu: ud. Ausländer LZofe werden bis zun vollen Kurswerth belohnt.. Wit­­garlos-Beonteilen, & ft. 21/ u. 50 i­. Stemz pel, Ziehung am 15. April, zu haben im Bank- und Wechlerhaus @ E. Schreiber, Budapest. Leopolpstädter Kirchenbagar Ar, 5. 2676 Provinz-Aufträge werden prompt effektuirt. Schmerzerfüllt geben wir, unseren Freunden die betrübende Nachricht, daß unsere, theuere Mutter Frau Cäcilie Stöck, geborene Bleier, 2827 Histens­ Witwe, nach längeren Leiden, im 66. Lebensjahre, selig in Heren entschlief. Die Bestattung der theueren Ber­­blihenen findet nach isr. Ritus vom Trauerhause, Taban Nr. 632, am 2. April, Nachmittags 3 Uhr, statt. »einrich «Stört, Pädagog, Professor Dr. Karl Stört, Emil Stört, T. F. Beamter,­­ Sur. Dr. Felie Stört, Zul. Stört, Architekt, Bertha Stört .»­ RER s «v­"-t. »Die Spiegel-und Vergolder-Fabriksi Niederlage von­ LEOPOLD FINK, Budapest,, Badgaile, im v Moconyischen Hajó empfiehlt ihr weichfortigtes Lager von Spiegeln, in ‚Gold= Doryde,Nußholze und Schwarzen Rahmen, Konsoltische, Bronze- Lufters, Schlafzim­mer-Ampeln 20. Ferner Delfarben-Drud- Bilder (nach hervorragendsten Meistern) in eleganten Gold Rahmen. =. 2686 Preise mäßig und sind alte Gegenstände auf gegen Notenzahlungen beziehbar. Del-Borträts werden nach Photographie Schönstens ausgeführt. Brompte. Effeftairung der ‚Provinz-Aufträge, und umgehende Beantwortung aller Anfragen werden zugesichert. Kunst-Zähne, Zahn-Operationen und Goldplomben werden im zahnärztlichen und tecje­nischen Atelier auf das gerissenhafteste vorgenommen. Bazar von, 10—1. und 3—5 Uhr. Hari, Rathhausplak 6, 2689 ev Löffel junior, Zahnartist. ") Für Form und Inhalt des unter dieser Ru­brik Enthaltenen ist­ die Redaktion nicht verantwortlich. Den 60 Telegram­me. Wien,31.März.(Privat-Tes­legr­amm.)2 Wie verlautet,soll der Zeitpiunkt nicht ferne sein, wobeide Regierungetn wegen Beschaffung des von den­ Delegationen General Ignatieff Hat Heute Vormittags Wien verlafen. Allgemein wird bestätigt, daß seine Mis­­son ‚hier sein Resultat gehabt; doch, wird­ in une­terrichteten « Kreisen‘ die Meinung ausgesprochen, Rußland werde im gegenwärtigen­­ Augendliche alle von Andraffy erhobenen Forderungen bewilligen, eventuell auch Garantien leisten, in nur freie Hand zu gewinnen. Es ist immerhin möglich, daß auf solcher Basis eine Verstän­digung zu Stande kommt. Unter den Forderungen Andraffy’s Sollen die betreffs der Grenz- Nektifizirung Bulgariens und der S ű­uz­mung Bulgariens Seitens der russe­nden Truppen obenan stehen. Wien, 31. März (Privat-Telegramm.) In einem inspirirten Artikel über den Standpunkt des Wiener Kabinets äußert sie die „Montags­ Revue” folgendermaßen: „Daß Nußland jebr Alles aufbieten werde, um den Krieg zu lofalifiren und sich die­ Neutralität des’ Kontinents zu sichern, ist selbstverständli. Was Oesterreich = Ungarn anbe­­langt, so sieht es sich in­ dieser Nichtung natürlich noch nicht vor eine Entschließung ge­stellt. Allein es scheint unzweifelhaft, daß Graf Andeassy’s ‚ Entscheidungen, sich kaum in einer an­­deren­ Nichtung, bewegen könnten, als in der, seines ursprünglich aufgestellten und mit aller Entschie­­denheit und Konsequenz eingehaltenen Programmes: die eigenen Interessen im eigenen Namen und mit eigener Kraft, die europäischen Interessen aber im Zusammenwirken: mit Europa­­ zu wahren. So eine» Trennung dieser­ Interessen wird. ver Leiter ‚der. Bolitit. . Desterreich - Ungarns um. jo weniger willigen . können, je­ enger und fester ihr Zus­ammenhang ist, auf je natürlicheren Grundlagen der Gedanke ruht, daß das, was den Interessen Europa’s entspricht, zugleich der Stellung Desterreich,U­ngarns als europäische Groß­­macht und seiner besonderen Stellung als Greizs Millionen-Kredit- Parlamente wenden werden. Lion, 31. März. vote sich an die privat- Telegramm.­ » en EN =

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