Oedenburger Zeitung, 1881. Januar (Jahrgang 14, nr. 1-13)

1881-01-01 / nr. 1

» - » xlv Jahrgang Gormaks ,,9edenburger2eachttchten« rgan fur Yckttt­­ Handel Industrie und Landwirrljschaft dann fur soc­ke Zukeressen überhaupt Mottvx,,Dem Fortschrittznkar—Beotuckten zur Wehr—Der Wabrheit eine Gass­.« .fasslatt erscheint jeden IMIMIreltas nachzom­m­. Främ­merafios-Preise: kr Loco: Ganzjährig 9 er­s 50 tr, . Lierteljdhrisnshsi .15 g St t si ·frenksärtscanjärt albär18.,Vier- Feljshris ist alle für das Tot es­sen, mit Ausnahme von Inseraten, Präm­erations- und In­ertions­­­gebühren sind an die Nedactic portofrei einzusenden. FR RR­ET: TREE Inserate ver­mitteln: die Herren Hafenstein , Bogler, im Administration, Verlag, Expedition: onatl­ Grabenrunde Nr. 124.­­ Neugasse Nr. 18, im, Stock. Redaktion: anAnm­an nn rn Einzelne Bee­toften ED Kreuzer.­s Wien, Prag, a une in den Hauptstädten Deutschlande und der Schweiz. A. Oppelis, I., Stubenpartei 2 Wien Schaler, I. Woltzeile 12 Wien. Snfertions-Gebühr : 5 Tr. für die einspaltige, 10 fr. für die art­e, 15 fr. für die dreispaltige und 20 fr. für die durchlaufende Petitzeile ey­­elntive der Stempelgebühr von 30 fr. Bei mehrmaliger Einschaltung entsprechender Rabatt­­eintih k « ' | ? . Nenjhrsgruf ! Dedenbug, 31. Dezember 1880. Motto: „Ei­gst tritt die Stunde ein, n„Didas alte Fahr muß scheiden „Un an Freuden und an Leiden .Wo rauchte1ch was Neuerem.. »Ich seid stets deB Recht befließen ,..öd­et’ö künftig mit der That »UnmNoth und Kümmernissen niet zu neuem Heil die Saat. — Bitriotik­ feid und ehrlich „Erte Bürger Eures Lang’s „Un die Saat geveit wann herrlich: „Ugarn blüht in neuem Glanz! Solche Gedankn waren es, da, des Ein- Caritto des neuen Jared gewärtig, wir uns, es zu begrüßen, wüsteten. Bald, in wenig Stunden ton wird das alte alt, hinter uns liegen und für und dessen fünfte Ausgangspforte auf immer geschlosfen haben. Bald stehen wir an der l­ichten Schwelle eines neuen Heftabschnittes von 365 Tagen, den wir Menschen ein Jahr nennen. Mit neuen frischen Öffnungen, mit vielleicht stol­­zen Erwartungen begingen wir den heutigen Tag, wir hoffen und wünschen, daß er der Vor­­läufer, vieler glück­cher sein und uns vergefsen las­­sen werde, das Ungenach, die Widerwärtigkeiten und Drangsale, an daren leider so reich das eben zu Grabe gegangene Jahr, fast allgemeiner Geld­­noth, ge­wesen ist. Wird jedoch das neue Jahr wirklich besser und glücklicher werden ? Ja wir hof­­fen und wünschen es! Was aber sind des Menschen Wünsche anders, als bloße Anmeisun­­gen auf unbekannte Mächte, die wir im­mer (ad) ! leider nur allzu häufig täuf­­enden) Erwartung aussenden, die Zukunft werde sie vo­rwerthig einlösen. Seid selber ehrlich, gesinn­ungstüch­­tig, versöhnlich, getreu und wahr und Eure Wechsel an das Glück werden zur rechten Zeit Honorirt werden, denn wr werdet dann, aber an mur dann Glauben und Vertrauen fin­­den. Wir müssen wohl auf die Zukunft hoffen, aber fat mehr wo von uns selbst erwarten. Wie die Saat so die Erndte! Der „Ränfevolle“ sucht vergebens „Offenherzig­­keit“ bei Andern, der Leidenschaftliche wird seine Gemüthsruhe, der Thor fei­­nen weisen Lebensgemäß, der Neidi­­sche keine Nächstenliebe, der Unbesom­mene feine Klugheit, der Berleump der feinen Edelsinn, der Träge feinen Gewinn und der schlechte Batriot seine Heimath finden, für Die sich’S Lohnt sich zu mühen und zu pla­­­­gen und wer Kriegsgefahr oder Bedrängung sie bedroht, für sie zu ringen und zu sterben. Handelt niemals mit blindem Trog und im ungerechtfertigten Hafse, denn jeder Drud, dem Ihr ausübt, führt zum Gegendrude und­ jede Wi Keühr, jde Anmaßung erbittert und bewaffnet zum stets gefährlichen, oft vernich­­tenden Widerstande. Allein auch bleierne Schwer­­fähigkeit lähme Eure Thatkraft nicht, denn Die gegenwärtige Zeit erfordert willens­­starre Männer, welche alle ihre Energie, ihren gan­­zen Geist zusammenraffen müssen zur Bekämpfung der vielen, fast unbesiegbar scheinenden Schwierigkeiten, deren endliche Beseitigung das unter unleidlichen Lasten aufseufzende Baterland so dringend nöthig hat. Wir haben freilich eine Verfassung, die a­n­­geblich dem freien Bolfswillen Geiegeskraft­­verleiht. Doch gesteht es ehrlich, ist nicht viel Schein und,wenig reelle Biffligkeit in den bisherigen sogen­annten Wohlfahrts­­bestrebungen jener zu Konstativen, welche die Na­­­tion berufen hat, zu rathen und zu­ thaten im Reichstage, wo das Schiesal Ungarns entschieden­ wird ? — Und steht es im sozialen Leben etwa besser? herrscht nicht auch da mehr Schein N­al effektive Tüchtigkeit? Gelten nicht auch da gewisse Männer, fi­ erpert, für würdig, ann we ee U o Seuilleton. Sünde und Sühne Erzählung von Marie Angyalffy. (Bortregung.) Dem Grafen blieb jegt nur no Eines zu wissen übrig: Wie weit nämlich sein Secretarius in der Offen­­­heit gehen werde, denn vom Anfange an sah derselbe ziemli­cerfroffen aus. Aber bei dem engen Verfehre der beiden Herren konnte er ja nit so bleiben. Graf Corumwalls liebster Aufenthalt war sein Bibliothekzimmer und auch der junge Mann war Häufig dort zu finden, da ihm sein Bi die herrliche Bibliothek zur Disposition gestellt in seinem Berufe hatte Nofef sehr wenig zu Ibenn der Graf versah den größten Theil seiner aordeng selbst und er war mehr der Gefell­­desselben. Ob seinen freien Stunden, wenn Sofef vom Lesen, FR a überladen war, verlegte er sich wieder auf­­ seine alte Liebhaberei, auf Träumereien, aber nicht wie früher, wo höchstens leichtfürige Ballerinnen an seinem geistigen Auge vorbeitänzelten und die einschmeielnden Töne der Orchestermusik an sein Ohr fchlug. Ein einziges Bild war es, das ihm nun unauf­­der Augen schwebte: Ein bleiches, schönes Mäh­­me funkelnden schwarzen Wagen, die edelgeformte ene mit üppigen, seidenmweichem, schwarzem Haare sahmt, din Wir bittend zum ihm erhoben und wie Rosaune dis weenden Engels geh­ten die Worte in ‚nen Ohren. Insofer, ich Habe Vertrauen gehabt zu Deiner Liebe, Deiner Ehrenhaftigkeit, Ta mich nit untergehen !" a Wir machen in: den „Neujahrs- Gruß“ von € Dann sah er sich wieder, wie er mit einer Hand voll Mammon ein Herz voll treuer Liebe abfertigen, ihr Vertrauen bezahlen, ihrer gemordeten Unsguld einen glänzenden Grabstein fegen wollte! 8 wäre schwer zu beschreiben, welche Folterqualen der junge Mann bei derfei energischen Mahnungen seines Gewissens empfand. Dies war zwar gewiß ein ehrenvolles Zeugniß der aufrichtigen Umkehr des jungen Mannes, aber hinter dem Panzer der Ehrenhaftigkeit hatte sich leise und uns» bemerkt eines der gebrechlichsten Gebrechen des mens­chen Herzens geschlichen, das heiße Sehnen nach dem­­ Verlorenen, dem Unerreichbaren ! Seit Johanna Emmer aus seinen Augen ver­­schwunden, malte er sich ihre Schönheit, ihren Geist, all ihre körperlichen und geistigen Vorzüge mit Farben aus, wie sie nur der, der menschlichen Schwäche hohn­­lachende Dämon einer Fata Morgana verleiht ! Er erging ihm, wie jedem Apostaten, er konnte den Mittelweg nit finden, der ihn einerseits vor Miß­­trauen, andererseits vor Gehäffigkeit bewahrt. Graf Cornwall mit seinem biederen, euer und einbruchssicheren Charakter, schüttete nur Del­in’s euer. Er ward mit jedem Tage düsterer verfloffener, so daß dem Grafen ernstlich bange wurde, um ihn und er beschloß, eine längere Reife zu unternehmen, um dem jungen Manne Zerstreuung zu verschaffen. Zugleich hoffte er, daß das stete Zusammensein auf der Reife dem jungen Manne die Zunge Lösen werde, denn er wollte sich nur im Äußersten Neids­falle in sein Vertrauen drängen. Der gewiegte Menschenkenner sollte wieder ein­­mal Wehr haben. Schon die Zurüstungen zur Reife braten wieder einiges Leben in das fast schon erstarrte Gemüth des jungen Mannes. As nun erst Beide in einem Koupe, mohlvers forgt mit Allem dem Süden zu eilten, machte si Yosef in diversen Seufzern­ Luft. Was der Zaufend, soherzte der Graf, Sie ächten und stöhnen ja mein lieber Freund, als ob Sie Herz und Seele in der Residenz zurückgelassen hätten. NG dachte­hnen doch ein Vergnügen zu machen, denn so viel ich weiß, Haben Sie mein Beispiel in Betreff des Ofenbodens fleißiger befolgt, als man von einem­ so jungen Manne erwarten konnte. Der finanzielle Schlag, mein junger Freund, der Sie und Ihre Familie be=­teoffen, darf Sie nicht so zu Boden drücen, denn Sie sind jung, Ihnen stehen so verschiedene Wege offen, um si eine anständige Stellung zu erringen, und glauben Sie, es bedarf nut eben Millionen um ‚glück­lich und zufrieden leben zu können. Nedrigens glaube ich, Habe ich alles gethan um, Ihnen die eifeln der Abhängigkeit möglichst wenig drohend zu schmieden. Uh Herr Graf, erwiderte Yosef Bürger, ich muß ja fast erreichen über den Beruf, in ihrer vers­edelnden Nähe weilen zu dürfen, ein so generöses Ges­talt zu empfangen. Ihre Güte, ihre Herablassung, ihre Freundlichkeit Herr Graf, haben auf mich einen Eindruck gemacht, dessen ich nie vergessen werde. Wenn ich hoffen dürfte, durch meine Mittheilung nicht lästig zu fallen, so würde ich Ihnen mein edler Gönner, meine Herzenswunden bloß legen, ich bin gewiß, Yhr alles ums faffender Geist würde Worte des XTrostes selbst für meinen hoffnungslosen Zustand finden. Sprechen Sie immerhin mein Freund, so weit er in meiner Macht Liegt durch meinen Beistand Hilfe oder wenigstens Erleichterung zu verschaffen, zählen Sie auf mich. Koser legte nun ein umfassendes­ Geständnis, eine Generalbeichte für’s Leben ab. . Marbach), auf den „Kommunal-Sigungsberigt“ und das „Slußierte „Sonntagsblatt“ (Gratisbeilage) ganz besonders ORRBELRFICHE u Si ein­en Bogen Beilage. zz. ne­u”­ER Pl­a­net Te­­ . . »s­­.»« «- 2% BY iR­A­Y N .­­«-«.«S«).k.

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