Oedenburger Zeitung, 1881. März (Jahrgang 14, nr. 26-38)

1881-03-02 / nr. 26

WKFMN­EW«-zsswkjrsf»r-«s-«­­ k«..«"««« , Herrn Druder so viel Lob spendet, nicht etwa db­e­­einflußt wurde, entzieht sich natürlich unserer Forschung, jedenfalls, so glauben wir, ist er mit aller Vorschht aufzunehmen...., denn auch da fühnte, wenigstens möglicherweise, die Dichtung im Namen der Wahrheit das Wort ergriffen haben. Veritas. ETER E Die offizielle Kandidations-Liste für die städt. Beamtenwahl lautet in deutscher N­eder­­legung wie folgt. A. Stellen auf die Dauer von 6 Jah­­ren. I. Bürgermeister: Bruder Kofer, Olezer Kofe.— I. Stadthauptma­nn: Zind Johann, Krenog Paul, Kuud Friedrich, Olozer­oje. — II. 1. Magistratsrath( Waffenstuhl- Präses): Find Johann, Dr. Thiering Ludwig, Dr. Artner Zend, Nagy Alexander. — IV. 2. Magis­­­tratsrath: Zrimmel Alois, Dr. Thiering Lud­­wig, Dr. Artner Jenö, Nagy Alexander. — V. Ober­notar:ZHgNRud. — VI.Städtischer gistal: Gebhardt Yosef, P­etrit Julius, Dr. Artner Jend. — VII Ingenieur: Hasenauer Aug. — VII.D.­%i­­fit­us: Dr. Demy. Lud.— IX. Vizenotär: Szigethy Alexander, Graf Christof, Arnhold Karl. — X. Vize­notär: Graf Epristof, Steinkogler Michael, Springer Ludwig. — XI. 1. Waffenstuhlbeifiger: Dr. Pring­man. — XI 2. Waffenstuhl­­beifiger (Gemeinderichter): Arnhold Karl, Graf Epristof, Pittroff Emil. — XII. 1. Stadt­­hauptmannamts-Kommissär: Degel Stanz, Pittroff Emil, Kurc­ Gustav. — XIV. 2. Stadt­­hauptmannamts-Kommissär: Steinkogler Michael, Zac Lorenz, Kurcz Gustav.— XV. Buchhal­­­ter: 0. — XVI Kämmerer: Fuchs Marton. — XVII Sammeramts­-Kontrollor:­ Leiden­­frost Ignag, Steinkogler Michael, Hartner Franz. — XVIM.Rechnungs-Mevitor: Amdrözy Ste­fa. — XIX. Steuereinneh­mer: 0. — XX. Steuer» Kontrolor: Thamm Adolf, Keidenfrost Ignag, Hartner Zranz. — XXL Um­tertämmerer: Feher Alexander, Karl Mathias, Szalay Stef. — XXII. B­auamts-Assistent: Neuwirth Karl. — XXL Waffenturator zugleich Waffenkassier: Straner August, Kundt Samuel. — XXIV. Waffenlaffa-Kon­­trolor zugleic Schriftführer: Kundt Samuel. — XXV. Städbtischer Arzt.­­Lei­ Henberhauer: Dr. Bell Gustav, Hlavac Ema­­nuel. — XXVI Aidamtsleiter: Hady Ale­ander, Matufidep Karl, Baranyi Alexander, — B. Stellen auf Lebensd­auer: XXVII Registrator: Kremm­er Friedrich, Propsy Alois, Grogmann J­ung, Springer Ludwig. — AXVI. Thierarzt: Waldhauser Franz, Tatay Franz. — XXIX.Wegmeister: Eiiiger Eduard, Bierban­n Ferdinand. — XXX. Holzdepot3­ N Rehnungss­führer: Krump oh. Nep., Eder Alois, Vörös Michael. — XXXI. Viehpaf-Nevijor, Stein­höfer Yosef, Bierbaum Ferdinand, Lunyal Franz. — XXXII. Aczessisten: Krauß Karl, Propsy Alois, Tompa Ludwig, Dollmann Johann, Niemeg Franz, Großmann Ignaz. — XXX. Geburtshelferin: Korner Teffer Susanna. waren von Seite der Brautkämmerer Árpåd Föld­­våry und seitens des Bräutigams Abgeordneter La­­dislaus Kovách anwesend Frau Blaha trug eine einfache braune Straßentoilette ohne Aufputz;in der Hand hielt sie ein kleines Blumenbouquet.Baron Splångi ist im Salonanzug erschienen.Den Trauungsakt vollzog der reformirte Geistliche Béla Szilågyi.Die Neuvermälten begaben sich nach Debreczin. (­)Ein Armenhaus ausgeraubt. Das Armenhaus»Elisabethinum«in Budapest wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag ausgeraubt. Die Thäter teilten das Gitterwerk des auf die Gasse führenden Magazinfensters durch und drangen so in das Magazin,wo sehr bedeutende Borräthe an Hem­­den,Bettdecken,Leinwand und Kleidungsstücken aufge­­speichert lagen.Die Borräthe wurden buchstäblich bezi­­ei­t und,wie die Spuren zeigen,mittelsteines Fuhrs­werkes fortgeschafft Der Schaden soll sich auf mehrere tausend Gulden belaufen.­­ Der Diödcefan-Bischof von Steinamanger, Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften, Emi­d Szabo, ist vorgestern Montag gestorben. — Frage an den Kandidations-Ausschuß. In der veröffentlichten Liste des Kandidations-Aus­­schusses macht man die Wahrnehmung, daß für 2 Aemter keinerlei Kandidaten nam­haft gemacht werden. Ohne über die Motive des obzitirten Ausschusses Kombinationen ver­­suchen zu wollen, erlauben wir und nur die Anfrage, ob das Gerücht etwa richtig ist, daß Herr Druder bereit einen neuen Buchhalter in petto hat, zu dessen Guns­­ten man den feigen über 30 Jahre der Stadt mit der größten Pflichttreue dienenden Buchhalter Herrn Stopegty entfernen will ? 2. * Stadt Beamtenwahl. Aemtlicher feit 8 werden wir ersucht zu verlautbaren, daß morgen Donnerstag, den 3. März 1. %. 10 Uhr Vormittag, im großen Casinosaale, die Wahl der städtigen Beamten durch unsern Munizipal-Ausflug erfolgen wird. Bei diesem Anlasse hat das Publikum auf der Gallerie des genannten Saales in beschränkter Anzahl freien Zutritt und wolle man si um die hiezu erforderlichen Karten, heute Mittwoch, zwischen 9 und 12 Uhr Vor­­mittag, an den städt. Waffenstuhl-Reisiger Herrn Dr. Franz Pring, am Rathhause, wenden, ans Bom Tage. OÖ Dr. Stefan Tifa. Der Sohn des Mi­­nisterpräsidenten Koloman Tiga, Stefan Tia, wurde in Budapest zum Doktor der Staatswissenschaften pro­­movirt. Der junge Mann erschien, da er Einjährig- Freiwilliger bei einem Hußaren-Regimente ist, zur Pro­­motion in Hußaren-Uniform. Anwesend war auch die Mutter des jungen Doktors, Frau Ilona Tipa, geb. Gräfin Degenfel­d.­­ Die Bermalung der Operet­ten-Sängerin Frau Blaha mit Baron Edmund Splenyi hat Samstag Vormittags halb 11 Uhr in aller Stille in der reformirten Kirche auf dem Kalvinplage zu Buddapest stattgefunden. Als Zeugen « x 2 x ae 1 KR —— EEE FEN EEE ET EEE ER RE N “* ee m BB RENNER DREIER SERENN s - .. ,.s ,’ . , SsoßRales. * Das Kränzchen des hier statio­­nirten & $ D Offizierskorps Ammer näher tritt die für Viele so schmerzliche Sceidestunde, da der „frohsinnige Prinz mit der Schellenlappe” von ung auf ein volles Jahr wieder Abschied nimmt, an ung heran. Da, während wir diese Zeilen schreiben, hat er schon wehmüthig grüßend einen Fuß außerhalb der Schwelle gefett, mit dem andern freilich steht er noch fest im großen Kasinosaale, wo die Fastnachts- Deasterade erst in einigen Stunden ihren Anfang nehmen wird; aber bis diese Zeilen unseren geschägten Lesern vor die Augen kommen werden, ist der flüchtige Sohn der Freude, der Karneval, schon entschwun­­den und der ernste „Aschenmann“ an seine Stelle ge­­treten, um die noch gestern vor Luft strahlenden Stir­­nen mit dem Staube der V­ergänglichkeit zu stigmati­­siren, die vor Freude leuchtenden Augen zum frommen Niederschlagen zu bewegen. Ehe indes die bittere Abs­chiedsstunde schlug, die ung den wonnebringenden Gast — den Fafding — entriß, zeigte er noch fo vet den ganzen Umfang seiner Macht: er wirfte mit dem blus menummwundenen S zepter, und was Dedenburg an weiblicher Eleganz und S­oldseligkeit in fi birgt, mußte sich in seiner glänzendsten und schimmernddsten äußeren Berfassung und im feiner rofigsten inneren Stimmung auf dem Balle der Herren E. f. Offiziere im großen Kasinosaale am vorigen Samstag ein­­finden. 8 genügt, um eine sehr bezeichnende Angabe über die Fülle von Anmuth und Schönheit zu machen, die dieses Karnevalsfest über das glatte Par­­fett des Schauplanes ergoß, wenn ich anführe, daß si zu den Quadrillen 80, zum — nebenbei bemerkt — charmant, pilant und amüsant ausgefallenen Bou­ls­on noch mehr Paare stellten und die zahlreichen holden Tänzerinnen größtentheils einen solchen Staat in der Toilette entfalteten, wie er eben nur auf einem „bal par6“ zur Schau gestellt zu werden pflegt und bei dem anspruchlosen Titel­ „Kränzcen‘“, in welches die Herren Offiziere ihrem Zanzfeste beilegten, jede Erwartung (!) weit übertraf (!) — so konnte man troß aufrietiger Bewunderung sich oft eines gewißen Un­­behagens nicht erwehren, wenn man mit „Clowns­ Ge­­schieflichkeit“ den bis in die „vierte Dimension“ reichen­­den Schleppen nicht zu nahe kommen wollte. Es scheint, die Damen fühlten, daß das euer aus den durch die langen Wimpern nur halb massirten Batterien ihrer Augen, echte und rechte Söhne des gewaltigen Schlach­­tengottes nicht schredt, und da es nun einmal schon Frauenart ist, den Herren unter allen Umständen g­e­­fahren zu bereiten, ihnen Schlingen zu legen und sie zu Fall zu bringen, sie deshalb in weithin wallen­­den Moden doch den Saal raushten. Wer durch schönste und reichste Toilette die Blicke Aller fesselte ? D, Sie errathen es nit. Nun, aber ich bitte um Diskretion, es war die Frau Gemahlin des Herrn Hauptmannes W. Die städtische Kapelle, persönlich, dirigirt von Herrn Ezerny leistete an Fleiß und Ausdauer fast Uebermenschliches, an Präzision und geschmach­­voller Wahl der Piecen, wahrhaft Künstlerisches. Gleichwohl hatte sie es anfangs offenbar mehr darauf abge­sehen dem Ohre Kunstverständiger zu schmeicheln, als dem fiebernden ÜBerlangen der tanzbefliegenen Füße, zu entspregen. Das Tempo nämlich blieb hinter dem rasch pulsirenden Anime der Tanzenden ein wenig zurück. Später war es umgekehrt, denn man bekam, allerdings über ungestüme und mitunter sogar aufdringliche Re­­petitiond-Anforderungen öfter das Nähmliche und dafür in beschleunigtester Taktführung zu hören. Der Cottillon, an dem sie wie gesagt über 80 Paare betheiligten, war reich an Bildern und Figuren, — das m­eiste Aufsehen erregte die — ordenenthaltende — Kanone, welche nach Bereicherung des Herrn Haupt­­arrangeurs Hauptmannes Mikola nit so gefährlich war, als sie aussah. — Gott! gäbe es doch mehr or» denspeiender Kanonen! Bezogen wurde dieses dräuende Exemplar einer eminent friedlichen Polaneihoptprige aus der „Manufakturfabrik von Dr. 8, und 7. Cie”. Nach 2 stündiger Dauer schloß der Cotillon mit einem Herrensturme auf eine Damenfestung, wobei si einige hitige Herren so muthig anfdicten, daß sie schon die e­­stungsmauer nahmen, als das Gros der Belagerungsarmee noch Lagerbier und Gejhoge ausfaßte — was sehr Hübsch aussah! Bisher hatte die allgemeine Heiterkeit absolute Herrschaft ausgeübt, um 3 Uhr Früh kam deren Feind — der Schlaf — herangeschlichen, und obwohl die 4. Quadrilfe noch sehr viele Paare zählte und die Zanzluft nicht nachzugeben schien, m wur­­den doc vorerst oben die Gallerien leer und im Saale wurde e8 etwas luftiger. — Trog dem Barrten sehr viele Bi8 zum legten Geigenstiche aus. Kurz — das Stänzchen war ein Ball der Oeden­­burger Elite, die Stimmung (auch die der Instrumente,) sehr heiter und unnbefriedigt, glaub’ ich, verließ kei­­ner den Saal! — W. * Der aljährige „Häring-Schmaus“ findet heute Mittewoch in den Rafino-Speise­totalitäten, I. Stod, statt. Der Eintritt ist mit 1 fl. per Person bemressen, von diesen gehören 50 fr. dem Restaurateur, wofür der übliche Häring, dann eine Zleischpeise und Käse verabfolgt wird. Brot und Getränke sind separat zu bezahlen, die anderen 50 fr. werden zur Deckung der Mufii und übrigen Auslagen beansprucht. Die Eintrittskarten können bis Abends beim Herrn Kafetier des Kasinos gelöst werden. Gegen den Schluß des Soupers erfolgt sodann die Kartens­abnahme dur die Aufwärterschaft des Restaurants. Der Anfang dieser gewiß sehr heiter und animirt aus­­fallenden Affemble­tt auf 7,8 Uhr Abends festgelegt. * Oedenburger Theater. Nur wenige Worte seien mir hier gefälligst eingeräumt, um der in den meisten ihrer Theile gelungenen ersten dieß­ jährigen Aufführung der Straus’schen Operette „Prinz Methusalem‘ zum Benefize des aaderen Ro­­mifere und Operettensängers Heren Napier zu ge­denken. Der Benefiziant erhielt außer zwei schönen Kränzen noch viele andere ehrenvolle Zeichen der allseitigen freundlichen Anerkennung seines Talentes, das er auch in der Nolle des „Sigismund“ (trogdem seine Maske viel zu jugendlich war) aufs V­ortheil­­bafteste dokumentirte. So wurde er beim Entree mit raushhendem Applaus empfangen und auch no im Laufe des Abends, insbesondere nach wirklich recht gelungenem Vortrage des „I“ Tüpfels-Couplets mit Beifall aus­gezeichnet. dreh Friedmann, welche vermöge plöß­­li eingetretener PHeijerkeit der Frau Suttner- Muffit die Rolle der „Pulcinela" ganz uns erwartet übernehmen mußte, war in Anbetracht defsen, daß sie kaum 8 Stunden zur V­erbreitung Zeit hatte, sehr brav, und erbröhnten ebenfalls mehrfache­n Beweise der wärmsten Theilnahme des Publikums für diese liebliche und Hochbegabte junge Sängerin. Frl. Barth als „Methusalem“ war in jeder Beziehung zureichend und hatte nicht minder alle Ursache mit ihren Erfolgen zufrieden zu sein. Sehr Famisch war diesmal Herr Ewald als „Eyprian“ — er hatte den ganzen Abend die Lader auf seiner Seite. Die gelungenste Nummer des Abends war entschieden das „Banditens Quintett" im 2. Akte. Noch muß ich Herrn Kider als „Trombonius“ lobend erwähnen, welcher den ‚chönen Mai'-Walzer mit warmer Empfindung auf das Geschmahvollste vortrug. Eine neue Erscheinung machte sich vorgestern auf unserer Bühne nicht eben sehr zu ihren Gunsten bes­merkbar. Herr Luftig, wahrscheinlich­en Chor­­herr, indeß mit einem nicht abzuläugnenden guten Stimmaterial ausgestattet, ließ nämlich in dem Mo­­mente, da er ein­­‚E herausschleudern sollte, einen „Bir“ 108, wie fol’ einer in Oedenburg wo nicht gehört wurde. In Bezug auf das Gesammtbild der Aufführung könnte ih­nen einige gewichtige Ausstel­­lungen machen, mit Hinblick aber auf die vielen ver­befriedigenden Einzelleistungen, auf die Rafh­­heit des Einstudierens und ganz besonders auf die er­­nüchternde Wirkung des geradezu entfeglich albernen Librettos, ist eben geboten worden, was nur irgend möglich war. Kenns­­er e­in ei EEE sähe Marktberit. Dedenburg, am 28.­­­ebruar 1881. Bei 100 Kilo. Heu — — „ 2.40 1600 „ in Pi. 1 “ ,„­­1.50 1000 „ 1— - - - ren verantwortlicher R­edakteur: Ernst Marbach. Verleger und Herausgeber: O. Romwalter. Ein Unterlöwer am neuangelegten Wege zum Hörsterhause, mit sehr sHöner Aussicht auf die Stadt und Umgebung, gemaus­erten Luftbaus, Kegelbahn und den Ob­st­bäumen, ist aus freier Hand zu verkaufen. Näheres in der Administration der „Debenburger Zeitung.“­­ regen , See

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