Oedenburger Zeitung, 1881. November (Jahrgang 14, nr. 131-143)

1881-11-02 / nr. 131

N SE N RR AUT EEE ERROR EN Bu BE ERRDERTER BET, FEAR | _ Mittwoch, 2. November 1881. Das Blatt erscheint jeden­ Mittwoch,Jkeiing und Sonning. Dränumerationssxteilu­mer | Administration, Verlag, Expedition: EN pfertige 35, Maid­ik fü­rAuswärts:Ganzji­riglist.Halbjährigst Bier­­tz1jährigst Alle für das Blatt bestimmten Sendungen, mit Ausnahme von Inferaten, Pränumerations- und Infertions­­gebühren sind um die Redaction portofrei einzusenden. XIV. Iabraang. Sedenbunger Zeihung. » » (Bormaks,,Sedenburger Nachrichtensy GkgAUfUtYoklkik-Hattdek-ZUdUficie Und Landwiri­­schaft dann für sociale Interessen überhaupt. Wkottvt»Dein Fortschritt zur Ehr’—Be­ Iri­­ckten zur IFT­ehr’­—Der Wahtbei1 eine Gasse.« Redaktion: Grabenrunde Nr. ADA.L N­eugasse Nr. 18, im 1. Stock, Einzelne Nummern Kosten 8 Kreuzer. BER | SInferate vermitteln: die Herren Hafenstein , Vogler. in Wien, Prag, Budapest sowie in den Hauptstädten Baer und der Schweiz. A. Oppelit, I., Stubenbastei 2 Wien. He­urich Schaler, I. Wollzeite 12 Wien. Infersions-Gebühr : · Skr.sijr die einspaltige,losr.für die weispaltit, 15 fr. für die dreispaltige und 20 fr. für die durchlaufende Petitzeile ev­­clusive der Stempelgebühr von 30 fr. Bei mehrmaliger Einschaltung entsprechender Rabatt. Wieder die Regelung der Komitats-Budgets. Oedenburg, 1. November 1881. Es ist bekannt, daß die Kosten der Komitatsver­­waltung aus der Staatskaffa bestritten werden und der jährliche Bedarf eines jeden Komitates in zwölf monatlichen Raten der Komitatsfaffa ausgefolgt wird. "&8 ist dies der einfachste und natürlichste Modus der Bestreitung der Komitatsverwaltung und jeder V­ersuch, die im Gefegartikel geplanten Domestifallaffen auf­­ Grund der Selbstbesteuerung der Seomitate einzuführen, mußte als unpraktisch und unausführbar aufgegeben werden. Die Thatsac­he, daß die Komitate in ihrer heuti­­gen Organisation nicht lokale Selbstverwaltungskörper, sondern Vermittler der staatlichen Verwaltung sind, war zu starr, um überwunden zu werden und der Doktri­­narismus der Autonomisten, der ohne Selbstbesteuerung fi­r eine wahre Selbstverwaltung im unseren heutigen K­omitaten deuken konnte, mußte die Waffen streben vor der Erfahrung, daß die kleineren,ärmeren Komitate den heutigen festspieligen Apparat der Verwaltung unmög­­li­chestreiten könnten, ohne übermäßig, ja unerträglich belastet zu werden. Die Administration, als Bezwir­­­lung der staatlichen Aufgaben, ist eben eine Pflicht des Staates und es wäre ein unerhörter Zustand ge­wesen, wenn man die Kosten der staatlichen Verwaltung schwachen, lokalen Gemeinschaften aufgebürdet hätte. Der vom „N. B. 3.“ detaillirt momentirte dies­­bezü­gliche Gelegentwurf über den Haushalt der Komi­­tate berüchsigtigt im vollen Maße diesen wichtigen Gesichtspunkt. Es wird bestimmt, daß den Komitaten von dem Jahre 1883 an, aus der Staatsraffa diejenige Summe ausgefolgt werden soll, welche für das Jahr 1882 auf Grund des von der Regierung genehmigten Paräliminars festgelegt wurde. Dieser Betrag bildet die stabile Dotation der Komitate und die Verhandlung bezüglich des Präliminares wird dadurch beträchtlich vereinfacht, indem die Negierung die V­oranschläge einfach zur Kenntniß nimmt, wenn die Kosten der Administration die Dotation nicht überschreiten, wenn die Ausgaben ohne Komitats-Steuerzuschlag bestritten werden, wenn das Stamm­vermögen des Komitat nicht in Anspruch genommen wird und endlich, wenn im Falle der Inanspruchnahme des Steuerzuschlages gegen die Nepartirung desselben seine Reklamation erhoben wurde. Im entgegengefegten Falle wird jedoch Die Negierung das Präliminare eingehend überprüfen und eventuell zur Ausarbeitung eines neuen Präliminard ans weisen. Das „N. P. %.“, dessen Ausführungen wir dieser flüchtigen Betrachtung zu Grunde legen, fürchtet das bei den Dotationsbestimmungen Protestionen Geltend der Regierung ausgeübt werden dürften, daß manche Komitate, wovon die Negierung ein größeres Synteresse nähme, besonders bevorzugt würden, während sich in anderen selbst für das Not­wendigste Fein Fond fände. Somit wären wir mit dem Prinzipe der Selbst­­beteuerung für lokale Zwecke, der wirthschaftlichen und kulturellen Selbstverwaltung vollkommen einverstanden und es ist eine ganz zweckmäßige Mafregel, die Komis­tate mit den nöthigen Fonds zu versehen. Doch finden wir im Gefäßentwurfe nit jene Klarheit, jene scharfe Unterscheidung, melche ein nothwendiges Erforderniß gefeglicher Bestimmungen sind. Die Zuschläge sollen nur nur zu Zwecken der wirtschaftligen und kulturellen Selbstverwaltung, sos dern all zu adm­inistrativen Zwecken verwendet werden. Unter diesen kan man sich doch nur die Aufgaben der Staatsverwaltung denken. So sind denn die Aufgaben der Lokalen wirthschaftlichen und kulturellen Selbstver­­waltung, mit jenen der Staatsverwaltung auf einen Fond ange­wiesen, und diese Vermischung heterogener Aufgaben wird sich au in der Brazis fühlbar machen. Hätte man bestimmt, daß die Dotation aus der Staats­­waffe ausschließlich zur Deckung der Kosten der staat­­lichen Verwaltung, die Zuschläge hingegen ausschließlic zur Bestreitung der Kosten der lokalen wirthh­aftlichen und kulturellen Interessen dienen sollen, so wäre wenig­­stend der Ertrag dieser Legieren für gemeinnügige Zwecke gesichert worden. So aber werden nach der Gepflogenheit unserer Komitatscliquen wieder die per­­sönlichen Rücksichten über das öffentliche Interesse den Sieg davon tragen. Man wird auf dem Gebiete der Administration neue Bedürfnisse, doch nur immer in der Form neuer Aemter, entdecken, um Verwandte und Freunde anstellen zu können. Dies geschieht ja immer unter dem hochtönenden Vorwand, dag die Fre­­ivung eines neuen Postens im Autereffe der guten und künstlichen Verwaltung nöthig sei. Und so werden die 5 Berzent auf diese Weise bald erschöpft sein, bevor man noch Zeit gehabt hätte, über die wirthschaftlichen und kulturellen Interessen des Komitats nachzudenken. Die Steuer wird um 3, beziehungsweise 5 Perzent erhöht, ohne daß man etwas anderes erreicht hätte, als die Versolgung einiger abgewirthschafteter Indi­­viduen, die das Glück haben, mit einem einflugreichen Mitgliede der Komitatschique verwandt oder befreundet zu sein. So erkeint diese Maßregel nicht als ein ernstes Bestreben der Negierung, die finanzielle Basis der totalen Selbstverwaltung zu schaffen, sondern als ein kleinlicher Kunstgriff, sich die mit immer größeren An­­forderungen hervortretenden­­ Komitate vom Leibe zu halten. Da die Dotation der Komitate gefeglich firirt ist, kann sich das Ministerium eine Erhöhung derselben nicht erlauben. Und insoferne ein Komitat größere Be­­dürfnisse ausweist, so wendet er sich nur mehr an die Regierung, sondern an die Steuerzahler des Komitates, ein Modus, der jedenfalls viel bequemer und ange­­nehmer für die Regierung, als für die Steurzahler sein wird. Diese­weinlichen Maßregeln und Kunstgriffe nennt die Regierung V­erwaltungsreform und von diesen Mit­­telnen verkündet sie in den Motiven des besprochenen Gelegentwurfes, daß ohne dieselben eine gute und ge­­regelte Administration unmöglich sei und daß man zu diesem Zwecke vor finanziellen Opfern nicht zurüc­­ze Seuilielen. E fdaa. Bon Marie Angyalffy. (Bortregung.) Ihre zarte Gestalt erbebte, als sie dem in banger Sorge harrenden alten Großvater die Kunde brachte, daß er nunmehr Finderlog sei. An stummen Schmerze brühte der Alte sein ein­­ziges übriggebliebenes Gut an sein Herz. Aber nicht Lange dauerte die tiefergreifende Scene, denn die Thüre wurde eingetroffen und die Schergen Nebujadnezars Famen mit Stunden und Ketten bes­waffnet, um die Ungübliicen fort in die Gefangenschaft zu schleppen. Das übrige wissen wir, Wir kehren also zu dem Viomente zurück, zu dem Augenblicke, wo Eldna an der Hand des Heiden Hamus die Tempelhalle der Meglitta verlassen und in die spiegelhelle Mondnacht hinaustreten. Ejeh, der diese Trauerbotschaft dem alten Leviten brachte, hat also wahr gesprochen ? Ya. Aber er hat nicht gesehen, wie er ein zweiter Mann alsobald sich an die Fersen des Paares heftete, und daß der Erste unverfennbare Aehnlichkeit mit Dem­­jenigen besaß, der den Söhnen ofabats, innerhalb der gefallenen Mauern Jerusalems das Lebenslicht ausge­blasen. So fomm denn, süßer Stern meines Lebens, sagte Ramus, und verherrliche mein geringede Haus mit dem Glanze Deiner Schönheit. Nebukadnezar, met Herr und König hat mich das Schwert niederlegen ger­heißen und zu seinem Palastdiener gemacht. IH kann nunmehr in Nähe den Liebesgöttern dienen und ein geliebtes Weib bewachen. Morgen will ich ein Danfopfer den Göttern darbringen, daß sie eine so holde Taube zugesandt. Aber beeile Deinen Schritt meine Schöne, denn wir sind no weit von meinem Hause entfert. Eldna schüttelte energisch das Haupt. Nicht sei, bei Naht und Nebel und wie ein Dieb in der Nacht will ich in Dein Haus einkehren. Komm und laß uns zum Brunnen gehen und dort plaudern BIS der Morgen heranbriät­ch hab’ al’ die Meinigen Deinerhalb verlassen und habe mich zu Dir gesellt, erwiderte Eldna, aber habe Geduld Herr, und folge mir. Dein Wille sol stets in meinem Hause heringen, erwiderte galant der Affyrer —— und ich will zuerst bestrebt sein, Deinen Willen zu erfüllen. So ziemlich entfernt von den lebhafteren Gegenden der Stadt Ninive stand ein Brunnen, dessen Mechanik auch heute noch Bewun­­derung erregen würde. Der Umstand, daß die Umfas­­sungsmauer, ungefähr 3 Schuh Hoch, zahlreiche tiefe und geräumige Nischen enthielt und von dichtem Ges­­träuch umgeben war, machte diesen Ort zu einem der liebten Redegvou spläggen. Ramus fühlte sich nicht wenig geschmeichelt, von Derjenigen, die sich bisher so spröde gegen ihn gezeigt einen solchen Beweis unbegrenzenden Bertrauend zu erhalten. Denn man mag behaupten wie sehr man will, die Alten seien mehr abgehärtet und weiche, zarte­­ Gefühle ihnen fremd gewesen, das wird Niemand wider­­legen können, daß Frauenschönheit und Frauen­ würde stets ihre Wirrung gethan. Der Mond bestrahlt fast taghell die Erde. E 8 ist so ruhig, so feierlich stille in den Straffen. Gab es da damals feine Kaffeehäuser und Restaurationen, wo bis zum hellen Tage gefärbelt und Einundzwanzigerlt und Mario und rouge et noir gespielt wurde. Zwar besaßen auch die Marsfahne von damals ein bequemes Mittelchen, um ihren fargen Sold durch­­zubringen. Aber es geschah nur am hellen Tage im Zeltlager, oder höchstens bei den Wac­htfeuern. Da aber jegt, zur Zeit unserer Erzählung, alle ausruhten von den jahrelangen Mühen des Kriegshand­­werkes, so hatte an der Würfelbecher Ferien. Namus schritt eine Weile schweigend neben seiner schönen Gefährtin dahin, bald erhob er seinen Blid gen Himmel, wo Miliarden Sterne von unvergänglicher Pracht und Schönheit ihn anläschelten. Aber öfter noch versenkte er den Blid in die tiefschwarzen und doch so flammenden Sterne, die vergänglich zwar, aber den Sterblichen doch erreichbar — in deren wunderbaren Spiegel er, so oft er ihm vergönnt hineinzusehen, dort sein eigen Bild erbliden konnte. Und je öfter Ramus sich durch seine Eitelkeit sich bewogen sah, dort hinein zu blicken, desto mehr kam es ihm vor, als ob die Strahlen, die ihn von dorther entgegenfhoffen, immer heller, immer blendender würden. Ach, wenn er gewußt hätte, unter welchen Eindrücken ihre schlanke Gestalt erbebte, ihre Nüstern flogen, ihre Augen birgten ! Wenn er gewußt hätte, daß ihre Seele in der fernen Heimat weilte, daß ihr Ohr mitten im D­ieser heiligen tiefen Stille, Geschrei und Wehklagen, Lären und Getümmel vernahm, daß der fühle Nachtb­au dur­ ihre Füße bewegte, ihr warmes, rauchendes Blut zu sein däuchte, das Blut der Ehrigen! (Schluß folgt) RN IRB era ee N N.

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