Oedenburger Zeitung, 1883. Februar (Jahrgang 16, nr. 25-47)

1883-02-01 / nr. 25

:;'· Pe Ir, BR: Br: Vest 43 se: EDEN ap FE ir EEE U TEN ET > ERTL N 2 BT u . heit,ein Fau den Steuerreform-Pro­fiie Ungarn «.und.,,Volksbeglückung«erkennen ndal,seine­ Schande für die Mensch­­stichlag ins Gesicht der Steuerzahler, ja eine thatsächliche»Volksausziehung«be­­­deuten,um diese Wiener Volkspresse also zu erp­­rosseln,entblödeten sich die Exzellenzen»Taaffe85 Comp.«nicht,,öffentlich der Ger­echtig­­keitT s einen Fußstoß zu versetzen und gleichb­ng den Versuch zu wagemdem Volke nach echtrussischem Muster zu dekretiren:»Tag­­blatt«,«Vorstadtzeitung«und»Neuer Kikekiki« darfst Du nicht lesen,das sind Revolutionärez fortan mußt Du Deine geistige Nahrung aus den von uns protegirten Journalen, wie „Fremdenblatt‘ und „Weltblatt‘‘, oder aber aus den „Länderbanf-Journalen‘“, die mit „gut katholischem­ Gelde gegründet worden und erhalten werden, beziehen, und demnach wirst Du, wenn. Du unsere „hohe Regierungsweisheit‘ und würdigen willst, außer jenen zwei legtgenannten Blättern, fortan nur die „‚Meorgenpost“, das ‚„Extrablatt‘', die alte „‚Pfesfe‘‘, die „Tribüne“, die „Wiener Allgemeine” und — den alten „Kiferiki“ Lesen, jenen von und in Acht und Bann erklärten publizistischen Organen der „fastiösen Opposition“ aber, nämlich „Tagblatt“, „Vorstadtzeitung‘“ und „Neuer Ki­­feriki”, voll Abscheu den Rüden zuwenden. Gewiß, recht Herrliche Zustände das in den neuösterreichisgen Erblanden. Unsere ungarischen Landsleute möchten wir fragen: Haben wir zu viel gesagt, wenn wir Eingangs Dieses behaupteten, daß es in Wien plöglich starf zu „wuffeln“ bes­­innt ? Der ungarische „Yesti Hapfo“ und die schmilde „Politik." Budapest, 30. Jänner 1883. In einem ihrer legten Artikel hat die, in Prag­­ in deutscher Sprache erscheinende, aber im ultra- czechischen Geiste redigirte „Politis“ Ansichten entwickelt, worin der czechische Chauvinis­mus, mit Hinblick auf die Storaten Ungarns, vollständig zum­­ Anspruch gelangt. Hierauf ertheilt der „Petti Naple“ eine­ so ausgezeichnete Antwort, daß wir dieselbe mit Vergnügen reproduziren und zwar ohne Kommentar, da diese vorzüglich gelungene Abfertigung an Deutsichkeit durchaus nichts zu wünschen übrig läßt. Daß­ gerade ein oppositionelles Blatt wie der „Besti Naple“ den Brechen die Antwort ertheilte, möge denselben zur Lehre dienen, daß in Ungarn über alle diese Fragen bei allen Parteien immer nur eine Meinung und eine unerschütterniche Einigkeit herricht. « Der Artikel des,,Pesti Naple«lautete wie folgt: Die Prager»Politik«erweist einen sehr schlech­­ten Dienst Denjenigen,deren Bestrebungen sie auf dem­­ Gebiete der Presse vertritt.Sie bedenkt nicht,daß es keiner einzigen Partei in Österreich rathsam ist,sich in die inneren Angelegenheiten Un­­garns zu brengen ; und wenn es an rathsam wäre, es ferner den Gelegen gemäß nicht möglich, nicht erlaubt ist. Und wenn sie es doch thut, kompro­­mittirt sie si selbst und auch Diejenigen, in deren Namen sie spricht. Sie bedenkt nicht, daß die Grechen falls sie in Oesterreich die Position, die sie mit harter­­ Mühe errungen haben, beibehalten wollen, vielmehr auf die Unterstützung Ungarns angewiesen sind, wie JMngihkåfinäeköi­ Alfgelegsmä­heiten der­ ihrigen bedürfen. Für Ungarn ist es noch nicht zu Spät, aus seiner Neutralität hervoizutreten, um alle e3 die österreichischen Parteikämpfe dazu zwin­­gen , die Erechen aber kommen zu früh ihren Einfluß den Ungarn fühlbar zu machen. Dies im Allgemeinen über den bekannten Ar­­tikel der Politik: Betrachten wir nun die Details. Be­­vor wir ihre klangvollen Phrasen beantworten, zitigen wir die hervorstehendsten Widersprüche, die sie enthält. So schreibt sie: „Der Panslavismus pocht von allen Seiten an den Thoren Ungarns und das staat­­liche Leben kann nur von diesem Standpunkte aus die inneren und nationalen Fragen betrachten.“ Und doch nennt sie das Josofynkrafte, wenn die Ungarn jede Agitation im Keime ersu­den wollen, welche im Dienste des Panslavismus steht.“ Die­ „P­olitit" schreibt: „Die Ungarn künnen ver­­nünftiger Weise nur verlangen, daß die Slowaken die ungarische Staatseinheit nicht negieren, was diese ohnes hin nicht thun.* Warum begnügen sich aber die Eze hen nicht damit, daß die Deutschen ihre autonomen Rechte blog nur nicht negieren ? warum fordern sie, daß, was nicht zu leugnen ist, Dieselben auch positiv verwirklicht werden ? E35 sei nun genug von den Widersprüchen der „Bolitis“ erwähnt. Betrachten wir die konkreten Be­­schuldigungen. „Sie maltraitiren mehr als zwei Mil­­lionen Bürger, blos weil diese ihnen panslavistischer Gesinnungen verdächtig erscheinen.“ Dies ist die schwerste Anklage und zugleich das größte Absurdum. Und dag diese Absurdität den Schriftstellen der „Politis“ ebenso bekannt ist, wie ung­­eloft, und daß sie folglich die Sachlage ab­­sichtlich entstellen, davon sind wir überzeugt. Denn es ist unmöglich, daß die Brechen durch ihre eigenen Organe schlechter informirt sein sollen über unsere Slovafen, wie wir es sind über ihre Slovalien. Die Schriftsteller der „Politis“ wissen sehr gut, in welche geringer Zahl unter den ober-ungarischen Slo­­vaten diejenigen sind, die die Czechen für ihre eigenen Slovaten betrachten können, die die ungarische Staats­­einheit zwar nicht öffentlich negiren, aber desto mehr im Geheimen sie zu untergraben bestrebt sind. » Die Schriftsteller der „Politis“ wien ganz gut, daß unter den ungarländischen Stovaten gerade diese Elemente e3 sind, die sowohl hinsichtlich der Intelli­­genz wie des Vermögens das Wenigste in der Waag- Schale wiegen. Und daß sie diese mit den Stovaten im Großen und Ganzen i­dentifiziren ist mehr als Böswilligkeit das ist Berfiche Diese einzelnen Slovaten haben e8 verursacht, dag man das Turocz-Szt.-Martoner Gymnasium schlie­­ßen mußte; sie haben e8 zum Netze einer staats­­feindlichen Agitation umgestaltet, sie haben e3 verschuldet, daß man die Gelder der Matifa einzog, denn sie wurden auf staatsfeindliche Schriften und Aufreizungen de Bolfes verwendet. Dies sind ertwie­­sene Thatsachen. Wir meisen also die Investiven der „politif“ von W. bis 8. zurück und verbieten nun, daß irgend eine österreichische Partei sichhn unsereinnern Angelegenheiten menge. Den Herren Erehen diene zur Wissenschaft, daß wir feineßweg3.:unsern Slovalen ab­­hold sind, aber von Panslavismus unerbitt­et) verfolgen werden. U-gleick-"Lckk»s.ssiF7ks«-.i-«-..., Prinzipien des Liberalismusi allen Dingen festhalte. In der Wuchergefeg- Debatte war dagegen noch immer sein eigentlicher Abschluß ge­­funden. Alle Vorschläge erweisen sich bis jegt als unzulänglich um dem Uebel zu steuern, ohne dabei die Kreditverhältnise des Landes zum Nachtheile der Geschäftsbewegung zu alteriren.­­ Bieder Konflikte zwischen Mitgliedern der Unabhängigkeitspartei. In Folge einer in der Judenfrage stattgehabten Kontroverse im Abgeordnetenhause, zwischen den Wblegaten und Parteigenossen Ugron und Emerich Szalay (wobei Ersterer den Pegteren in sehr erregter Weise entgegentrat) haben mehrere Mitglieder der Uns­abh­ängigkeitspartei beschlossen, an den P­arteiklub die schriftliche Frage zu richten, ob der­­selbe das angedeutete Vorgehen Ugron’s billige. Die Betreffenden werden ihr Verbleiben im Klub oder ihren eventuellen Austritt von der Antwort des Klubs abhängig machen. Dem Bernehmen nach haben schon fünfzehn Abgeordnete D diese Anfrage unterschrieben.­­ Der F­inanzminister Graf Julius Szapäary geht in den ersten Tagen des Februar nach Wien, um daselbst in Angelegenheit der Spiritussteuer mit dem Finanzminister Dunajeiwski zu konfeh­ren. Wahrseinlich wird derselbe bei diesem Anlasse auch die Be­­dedung des ungarischen Defizits mit den Mitgliedern der Rothschild-Gruppe zur Sprache bringen.­­ Eondon für die Heberschwermten in Ungarn. Unter dem Vorsige des österreichisch­­ungarischen Botschafters Grafen Karolyi hat sich dieser Tage in on­don ebenfalls ein Hilfssomite gebildet, welches Beiträge für die Ueberschwenmten in Ungarn annimmt. Bis jetzt sind etwa 1000 Pfund Sterling eingegangen, wickelt, die zu schürzen Campofi nicht den gering­­sten Anstand nahm. Eines Abends machte Graf Szolomy während des Spieles die Bekanntschaft einer hochinteressan­­ten Dame, deren zurückhaltendes Benehmen ebenso­­ auffiel, wie ihr vortrefflicher Wuchs und gemählte Toilette. Da sie aber, wie alle Andern, massirt war, ließ sich nur auf die Schönheit des Antliges aus Demjenigen, was man sonst von der­­ Dam­e sah, fliegen. Der Graf, welcher hinter der Maske etwas Erquisites vermuthete, folgte der Dame beim­­ Verlaffen des Spielhauses und fjah, wie sie einer männlichen Masse den Arm reichte, mit dieser bis zur­ Piazetta schritt und dann mit ihrem Begleiter in eine bereitgehaltene Gondel stieg, die rasch in der Dunkelheit verschwand. Obgleich Szolomy sich sofort in eine andere Gondel einschiffte, gelang es nicht diejenige, welche die Dame entführt hätte, zu erreichen ; erst nac­h mehreren Tagen gewährte der Graf zufällig wieder die Unbekannte an dem Arme ihres Begleiters auf dem Mariusplage, und nun gab er seinem­­­er­­trauten Campofi die Drdre, Sgene nicht mehr aus den Augen zu lassen und ihm so schnell als möglich ,zu einem Mendezvous mit ihr zu verhelfen. (Sortregung folgt.) a Eu BEA 2­er Ca « HER- Vom Lage, O Bom Allerhöchsten Hofe. Kronprinz Rudolf traf am 30. d. um 3 Uhr 5 Minuten Nachmittags aus Prag in Wien ein, um an dem daselbst stattfindenden Hofballe theilzunehmen. Höchst­­deffen Gemahlin, Kronprinzessin Stefanie ver Hlieb in Prag, da eine leichte Unpäßlichkeit, welche auf das Bevorstehen eines, die Völker Oesterreich- Ungarns beglühenden Ereignsßes gedeutet wird, die hohe Frau an der­ Heife verhinderte, O vom hohen Klerus. Wie aus Temes­­v&r geschrieben wird, sol der dortige griegisch-or. serbische Bischof Brankfovics mag Neufas, der dortige Bischof Petrovics hingegen nach Temespär verlegt werden. O Bombenattentat gegen die öfterr­-ung. Vertreiung in Italien. Die durch Nichts be­­gründete Erbitterung gegen unsere Monarchie wirft in gewissen­ Kreisen Italiens noch immer häßliche Blasen auf. Eine solche Giftblase plate in Bologna am 29. d. E8 wurde nämlich an diesem Tage in genannter Stadt, in die Thorein­­fahrt des österr.-ung. Konsulates eine Bombe ge­­legt; die Attentäter, zwei Steredentisten, befinden si jedoch bereits in Haft.­­ Im ungerischen Reichstage wurde die Debatte über, die von Zstöczy und Genoffen eingereichte Petition zum Abschlusse gebracht. Das Haus hat mit imposanter Majorität Stel­­lung gegen den Antisemitismug ge­nomm­en und hat damit ausgesprochen,daß gohal-Beilung, L­okalnotizen. * Für die durch die Heberschwenkung im Oedenburger Komitat Berungsükten (na­mentlich Arp&s, Bodonbhely, Beö, Szil­­färfäny und Sobor) hat fi nun — wie wir vernehmen — daß hiesige Vizigespan samt tödlic­her Weise veranlaßt gesehen, Aufrufe zur Unterstüt­zung für die­­ wer betroffenen Komitatsbewohner er­­gehen zu lassen. Wir nehmen von diesem Alte, troß­­dem und das Bizegespan samt Hievon offiziell in Kenntniß zu fegen nicht für nöthig erachtete, mit Genugthuung Notiz, umsomehr als die Einleitung der öffentlichen Sammlungen allem Anscheine nach über unsere Anregung geschab. * Der I. „Oedenburger Beteranen-Ver­­ein“ hält heute (Dommerstag) im „P­alatin“ seinen Ball ab. Mit Rücksicht auf den mit dem zu ver­­anstaltenden Feste verbundenen Wohlthätigkeitszweck läßt sich ein lebhafter Besuch ge­wärtigen. Yeder­­mann, der sich einen vergnügten Abend verschaffen will, versäume den „Veteranenball“ nicht, da es dort immer ver­gemüthlich hergeht. * Ein Feuerwehr-Verein ist am 18. d. in Schügen gegründet worden. Zum Präses wurde der dortige Pfarrer Franz Fri, zum Komma­danten Gaspar SzE­pP und zum Vizekommandanten Johannı Schür mit Afflamation gewählt. * Asylhaus für Obdachlose. Vielleicht in Folge unserer dringenden W­ahnung ; für die Aerme sten unter und, welche frierend unter Brüdenbögen und Wölbungen der Eisenbahn,Viadukte, die Nächte zubringen mußten, ein Asylhaus h­erzustellen, wo sie wenigstens Nachts vor dem grimmen Frost gefrüst seien, Hat der hiesige Magistrat Anstalten getroffen, daß seit dem 27. d. nacht dem städtischen Spitalgebäude, vis « vis der Seifen» und Herzens­fabrik des Herrin Schilling, ein geheiztes Lo­­fale hergestellt wurde, in dem die Obdachlosen von 7 bis 9 Uhr Abends Aufnahme finden. * Koptüm-Kränzchen. Der „Zurns-Yeus­erwehr-V­erein“ veranstaltet am 6. Februar in der Turnhalle ein Koptüme-Kränzchen. Anfang 7 Uhr Abends. · spus sompahtjz komb­us die Trauer­. kinder,daß Herr Josef v.Kåldy gewesener Vize-Gespan des Oedenburger Komitates am 30. Jänner an Altersschwächen­e seine­ns 7.Lebens­­jahre gestorben ist. * Ein neues Postamt tritt mit 1. Yebr. in Mariafalva (Kom. Eisenburg) ins Leben. . * Der Christbaum des Volkskindergar­­tens. Here Direftor Jan mar auch diesmal so freundlich für den Christbaum des Bolkskindergartens eine Sammlung einzuleiten, deren Erträgniß ji auf fl. 28 belief. Es spendeten nämlich : Here VBauer Anton 2 fl., Fran Bauer Fanni 1 fl, Ivan Braun if ge a Ne . Di ’«-"- .«’ »s« -" '­­--«---·J,LM.JWTQLLULIMU:Afo-4»7--ÄIEJAIJLVZLJCHU WJZMCD -.·---...--.—. FE RR EUR CT, |

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