Oedenburger Zeitung, 1886. Juli (Jahrgang 19, nr. 147-173)

1886-07-01 / nr. 147

MTMAIWTWFMÆHÆÆLsp es als eine seiner wichtigsten Aufgaben nach dieser Richtung hin aufklärend und beruhigend zu wirken.Sein Grundsatz war stets dass suaviterjn m0d0,fortiteriire und daher gelang es ih­m das fast unmöglich Scheinende durchzuführen,das Ansehen des Papstth11n1’s wieder zu einem Glanze zu erheben,wie es denselben lange­ nicht mehr bei­messen.Seinem konsequeten,in der Form versöhn­­lichem im Wesen aber unbeugsams auf den Rechten der Kirche bestehenden Vorgehen gelang es,selbst den gewaltigen Bismarck zum stufgehen des fruchtlosen Kulturkampfes zu bewegen,Konkordate mit Rußland,Belgien,China und noch einer ganzen Reihe anderer Staaten abzuschließen und in seinem Schiedsspruche zwischen Deutschland und Spanien bezüglich der Karoliner Inseln einen Konflikt aus der Welt zu schaffen,der leicht eine den Frieden unseres Weltlysils bedrohende Form hätte­ annehmen können. So ist es dem zielbewußten,energischen und konsequenten Wirken dieses Papstes gelungen der­ Kirche zu neuem,größerem Ansehen zu verhels fen,und das Werk der Feinde derselben,die sich bereits des Sieges sich erwähnten,zu vernichten.­­Und es ist gut,daß es so gekommen ist,denn selbst die Einsichtigen anderer Konfessionen als der ka­­tholischen, müssen erkennen, daß das Walten der Kirche in der langen Weihe der Jahrhunderte stets ein für die Beredlung der Merschheit, für Humanität und Kultur erfolg­reiches und jegenbringendes war und daß es daher bei dem konservativen Charakter der katholischen Kirche und ihrer Traditionen geradezu unmöglich ist, daß Dieselbe ihre Tendenzen auf einmal ändern und den Sontentionen ihres göttlichen Stifters ent­­gegen­wirken sollte. Das ist es, was Leo während der acht Sabre seines Papstthumes bewirkt hat und deshalb wird die Jubiläumsfeier desselben nicht nur ein katbolisches Fest, sondern ein foles für die ganze gebildete Welt werden, je TEEN jeftät gewesen bin.“ — „Die Königin ist aber jegt bei Münden.” — „Dann mollen Majestät Ihren Namen schreiben.“ — „Ich habe aber nichts bei der Hand, womit ich schreiben könnte.“ — „Ich habe einen Bleistift bei mir,“ entgegnete Bokor und reichte dem König einen gefeigten Stift. Der König lächelte und schrieb den Namen auf sein Bild. AS Dies get­rieben war und Bofor das Bild übernommen und in seinen ZTaschen wohl verfolgt hatte, hüftelte er ein wenig und blickte gleichsam fragend den König in’s Antlig, wie wenn ihm noch irgend ein Verlangen in der Kehle stehen würde. „Sie wünschen wohl noch etwas ?“ fragte der König. — „Sawohl, Majestät, meinen Bleistift !” Der König übergab ihm hierauf den Stift, der auf dem Schreibtishe Sr. Majestät zu­­rückgeblieben war, wobei Meister Bofor dem König die Mittheilung machte, daß er den Bleistift als An­­denken aufbewahren und bei den Probeschreiben der Kinder in der Groß-Zinkendorfer Schule er mit dies­­em Stühe sein Gutachten als Edelstuhlmitglied unter die Schreibeaufgaben der Schüler schreiben werde. Der König nahm auch diese Mittheilung freund­­lich entgegen und erhob sic, von seinem Stuhle, gleich­­sam anzeigend, daß die Audienz beendet sei. Meister Bofor begriff und entfernte sich unter Büdlingen, um den Wartenden draußen Porträt und Unters­rift zu zeigen und sie dadurch in Erstaunen über das ungewöhnliche Erlebniß des beglückten Schmiedmeisters zu sehen, wo Sospich, Markus Kasumovics, zum Ober­­gespan des Lifaer Komitat: und der Städte Zengg und Skarlopago ; den Distriktsleiter Johann E 8­us dtcs von Kamonskagora zum Obergespan des Komitates Modrus-Fiume und der Stadt Buccari; den Vizegespan der Karlstädter V­izegespanscaft, Stefan Kovacsgenics zum Obergespan des Agramer Komitates und der Städte Siffet, Karl­­stadt, Petrinja und Kostajnicz­a; den Obergespan des Warasdiner Komitates, Ladislaus Rubida ZihH zum Obergespan des Warasdiner Komi­­tates und der Stadt Warasdin ; den Obergespan des DBelovarer Komitates, Budislav Budigar, Iyevice zum Obergespan des Belovar-Kreuzer Komitates, wie der Städte Belovar, Kreuz, Kos­preinig und der Yestung Spanisch ; den Obergespan des Pozjegaer Komitates, Karl Gvozdanos­vics zum Obergespan des Pozjegaer Komitates und der Stadt Pozjega und Brood; den Grafen Theodor Brejacsevich zum Obergespan des Komitates Veröcze und der Stadt Esseg; Ervin Ezek zum Obergespan des Syrmier Komitates und der Städte Witrovicz, Semlin, Karlovig, Peterwardein und der mit geordnetem Magistrat versehenen Stadt Ruma. O Aus der Magnatenliste gestrichen. In Folge Beschluffes des Magnatenhauses vom 25. d. wurde wegen Ablebend der Name des Drager Groß­­grundbesigerd, Baron Franz Wefsjelenyi junior aus der Kiste der Magnaten gestrichen. Der König und der Hdhmied. Denn das machstehende neue hübsche Beispiel von der väterlichen Huld unsers beutseligen Monarchen nicht eine Person zum Helden hätte, welche angeblich in dem und so nah benachbarten Groß-Zinsen­­dorf daheim sein sol, so würden wir sie trogdem, oder vielleicht eben weil alle Blätter dieselbe erzäh­­len, nicht bringen, um so weniger, als sie vielleicht doc nicht so buchstäblich wahr ist, als sie im "B. 9." steht, dem die übrigen Journale sie getreulich nach­­gedruckt haben. Es hieß nämlich, der Groß-Zinsen­­dorfer Schmiedmeister Ferdinand Bokor habe so schöne landschaftliche Maschinen verfertigt, daß er von Seiner Majestät dur die Verleihung des golde­­nen Verdienstkreuzes ausgezeichnet wurde. Dis hieher hat die Sache auch ihre volle Richtigkeit. Nun gelangen wir aber zum eigentlichen „on dit“ : Bofor begab sich nach Wien, um für die Auszeichnung zu danken und wurde vom König empfangen, der ihm sagte, daß er die Auszeichnung verdient habe. Der Meister zog nun die Bilder des Königs und der Königin aus der Zache und sprach: „Majestät, ich hätte noch was vorzubringen. Eine Bitte. Wollen nämlich auf dieses­ Porträt Em. Majestät wert­en Nas­men schreiben ?“ Der König lächelte und fragte um den Grund: „Weil, wenn ich sterbe, muß ic das Verdienstkreuz zurücgeben ; ich möchte aber meiner Fa­­milie ein Andenken hinterlassen, daß ich bei Ew. Ma­­duch, dabei fühn, geisteo, großmüthig, freilich auch ein Bishen Yealist. 3 habe ihm viel von Dir erzählt, er brannte darnach, Dich fennen zu lernen; ach, wie ich Dich ihm gönnte — Ihr wäret ein herrliches Paar! Er groß und stark, ein Herkules, Du hoch und schlanf und Lieblich ; Er könntet ein griechhisches Götterbild abgeben — ihr herrlichen Menschen ! Und nun, gute Nacht, schöne Schwester! Upald wartet sicher schon auf mich, schade, daß er si so früh auf sein Zimmer zurückzog, wir plauderten sonst wohl bis Mitternagt — er ist auch ein außerordentlicher Coufeur.“ „Vorausgefegt, das Du kommen läßt.“ „Ganz wer, Jeannden , warte Schelm, diesen Ruß zur Strafe !* Er­­ zog sie rasch an sich und preßte seine frischen Lippen der Widerstrebenden auf die Stirne. H­ornig riß sie sich [08 und lief davon, was Georg recht herzhaft zu laden veranlaßte. „Was hat sie denn Junge“, trug staunend der Großvater, als Jeanne an ihm vorbei auf ihr Zimmer stürmte, „Gesüßt hab ich sie!“ „Gesüßt ?* Herr von Üilberstein zog die Stirne in­ halten. (Sortfegung folgt ) ihn zu Worte Dom Tagt. Das neue Heirat is-Normale für die ge­­meinsa­me Arm­ee. Das offenbar liberaler als das bisherige diesbezügliche Statut beschaffene neue Offiziers­­heirats-Reglement soi gleichzeitig mit dem dermalen­den Parlamenten vorliegenden Gelegentwürfe über die Versorgung der Witwen und Waisen von Militärs ins Leben treten. Während bisher die Hei­­rath3faution für alle Offiziere vom Obersten abwärts 12 000 fl. und für Eheschliegende unter 30 Jahren 24.000 fl. betrug, wird in Zukunft die Höhe der Heirathbsfatution ganz vom ange der Ehe­­ihliegenden abhängig sein, und zwar wird vom Lieu­­tenant und Oberlieutenant der Nachweis eines Privat: Einfommen­d von jährlich 1000 fl., vom Hauptmann ein solches von 800 fl., vom Major und Oberstlieu­­tenant von 600 fl. gefordert, was einem 5 perzentigen Kapital von 20.000 fl., beziehungsweise 16.000 fl. und 12.000 fl. entspricht. Für Chefchliegende unter 30 Jahren wird das­­ nachzuweisende Privateinkommen um 50 Perzent erhöht. Oberste und Gene­­rale bedürfen seiner Saution. (Generale bedürfen auch nach dem bisherigen Reglement derselben nit.) Ein Punkt des Reglements verlangt von den Bräuten solcher Offiziere, die das 60. Lebensjahr überschritten haben, einen Nevers, worin dieselben auf jede Pension verzichten. Das neue Reglement gestat­­tet, daß ein Viertel der Offiziere eines Regimen­­tes oder Korps verheirathet sein dürfe, während Bisher diese Zahl auf ein Sechstel normirt war. Diese Anzahl kann Hinfort 4497 betragen, während gegenwärtig die Zahl der verheiratheten Monatsgagisten 3879 beträgt.­­­­ Allerhöchste Auszeichnungen. Seine Majestät der König hat dem erblichen Mit­­gliede des Magnatenhauses, Grafen Aladár Un­­­dräffg, die Würde eins ® eceheimrathes, ferner dem Güterdirektor Michael Kraißnay in Sünflieden in Anerkennung seiner V­erdienste auf dem Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten den Titel eines 1. Rathes, endlich, dem Kaskauer Architekten Beter Yalab in Anerkennung seiner gemeinnügigen Wirksamkeit das goldene Ber­g Dienstfzeug mit der Krone verliehen. O Der König reist nicht nach Bosnien. So das H­eifeprogramm Sr. Majestät, das bereits für den ganzen Sommer und den Herbst festgestellt ist, wurde ein Besuch der otfupirten Provinzen nicht auf­­genommen. Die auf dieses Projekt bezüglichen Nachristen kroatischer Blätter erweisen ss demnach als unbegründet. O Im Schooße der ungar. Ministerien wird bereits eifrig an der Zusammenstellung der nächstjährigen Budget-Boransgläge gearbeitet. Die Minister verbleiben bis Ende dieser Woche in der Hauptstadt. Handelsminister Graf Szechenyi wird sich am 4. Juli zu längerem Aufenthalte nach Kaltenleutgeben begeben. Finanzminister Graf Szapáry wird Anfangs Juli kurze Zeit auf seinen Gütern verweilen und sich sodann in ein Seebad begeben. Ministerpräsi­­dent v. Tipa wird im August auf drei Wochen nach Ostende reisen. O Die neuen Kroatischen Obergespane. Se. Majestät hat ernannt: Den Distriktsleiter von SE Aus den Komitaten. Ant, 50. Juni. Nochmals die Res­gatta.) Obzwar die vol. Redaktion durch den Herrn Eigenthümer des Blattes selbst vertreten war und ausführlich über das bhiefige aquatifge Fest berichtet hat, welches wir am vorigen Sonntag als epochenragend in unseren Annalen verzeichneten, so fönnen wir doch nit umhin nochmald auf den Gegenstand zu kommen, um unseren Gesinnungen Austrud zu verleihen. Schon Samstag Nahe­mittag sah man Schaaren zum Ufer des Sees ziehen, wo Triumphbögen aufgerietet, Die neu anges­legte Straße mit Bäumen geziert, mit Blumen bedrängt und mit Sahnen gerumüdt war. Um 5 Uhr Nachmittag waren die Gäste aus Oedenburg und Wien angesagt und sollte die Ankunft der Pötershüfte den Bewohnern Rupts signalisirt werden. Schon vor 5 Uhr sammelte sich denn an eine unübersehbare Meenge Leute an und erwartete ungeduldig die Seefahrer. V­ermöge eingetretener Windstille landeten die ersten Ankömmlige erst um 1:10 Uhr Nacht und wurden die Herren Dr. Fisder, Kiss ıc. mit den Klängen der Nati­­onalmufik des Papar und stürmi­gen Elfenrufen empfangen. Jan wenigen Worten dankte Herr Dr. Fisher dem anmesenden Bürgermeiter von Konrad, dem Stadthauptmanne Magyar und Lehrer Ha­dl für den herzligen Empfang. Um 2,1 Uhr Nachts wurde die Ankunft des Bootes. „Rudolf“ sigmalisier mit den Führern Dr. Szófa, Dr. v. Szilvásy ac. ; erst um 2 Uhr landete ein drittes Boot mit den Herren Dr. Bejczy, Borsody u. s. w. Alle Herren waren sichtlich überrascht von den ihnen zu Ehren getroffenen Vorkehrungen. Das herrligste Wetter schien die Feitigkeit des nächsten Zuges, als bis 10 Uhr Morgens alle 3 Boote eingelaufen waren, begüns­­tigen zu wollen, aber ab, die Windstillel NRupt glich mehr einer Hafenstadt. Nicht nur zu Wasser­au zu Land waren unsere Straßen nu‘ nie, wie diesmal, belebt. Von 11 Uhr bis 4 Uhr dauerte das ununterbrogene Haffeln der Kutigen, welche zahlreiche Gäste aus Oebenburg und Eisen­stadt, ja selbst aus Wien kragten. Kein Pläggen war in den Gasthäuern zu haben, mithin mußten viele Ansömmlinge in Privathäusern untergebracht werden. Nachdem Nußt eine Regatta noch niemals gesehen, bedarf es wohl seiner weiteren Versigerung, daß sich ganz Rußt am Seeufer einfand. Der An­­drang war ein enormer, jedoch die umsichtsvolle Leitung unseres Polizeiheld Herrn Ma­gyar bewährte fi bestens, indem durch Zuhilfenahme zweier Abtheilungen der Feuerwehr, Die Ord­­nung nirgends gestört wurde und sein Unfall vor­ fam. Erst in der Abenddämmerung verliehen sul­­zessive die lichen Gäste unter diesmal sehr belebtes Städten. Nit unerwähnt möge bleiben, daß der Oedenburger Ruderfluch so überaus liebenswürdig war Nachts dem Herrn Bürgermeister v. Konrad, dem Herrn Obernotär und Stadthauptmann Magyar, dem Grundhesiger v. Eder und dem Lehrer Hallein Mufitständgen dur die Kapelle Papai darbringen zu lassen. Ueber diese Ovation fühlten sich besagte Herren ebenso hade erfreut als geschmeichelt. Im Allgemeinen verlief das zeit sehr interessant und dürfen die Herren Arrangeure gewiß keine Ursache haben es zu beklagen, daß sie ihre Regatta nach Rußt verlegten. J. H. RR­ EE EEEENEE NER EEE IR FERTENERO Eu­ ­­ s in a REINER Ed Nie, Kae ee RT

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