Oedenburger Zeitung, 1887. Dezember (Jahrgang 20, nr. 274-298)

1887-12-01 / nr. 274

sei-J-Vi.-«s.«,kx«7s-ss-T2x,.k;:r:---T SHE RETTET ERBETEN TEEN meaÆtezember1887 XX Jahrgang edenburger Zei (Y vormals „Oedenburger Nachrichten“) Organ für Politik, Handel, Industrie und Landwirt­schaft, dann für soziale Interessen überhaupt. Motto: „Dem Forti­ritt zur Ep! — Bebrühten zur Wehr! — Der Wahrheit eine Baffe.* ——— u | Bas Blatt erscheint täglich, mit Ausnahme des auf einen Gonn- oder Feiertag folgenden Kagel. Fräanumerations: Freife: @A: Bee: Ganzjährig 9 ft anderes 5 5 A. Bierteljährig Ok: Hudwärts: Gangjährig wit fl., ‚Oatejig TH, Biertel« jährig 3 Alle für das Blatt bestimmte Beihilgen) mit Ben­sum Inferaten, Brömumerations- und­­ Infertionsgebühren, wo Die Redaktion portofrei einzusenden. Administration, Derlng und­ Inferatenaufnahme: Yıdımarrdi &, Romtvalter & Sohn, Grabearate 121. EI Einelne Nummern Koflen 5 Kreuzer. ER Inserate vermitteln: In W­ien: Hafenstein pas! BaE A­affe 10, 9. Oppelit, ı., Etubenbastei 2, Heinrich Sialek, ollgeile 12, % Be. "Seilerflätte 2, M. Dutes, ı., Ries­ne­r 132. Su ®­udapest: Jaulus &y; Dorsthengasle 1, 2eop. Lang, Bifelaplag 3, A. B. Soldberger,Gervitenplag 8. Insertions:Gebühren: 5 fr. für die eins, 10 fr. für die­­ zweis, 15 Er. für die basis, 30 fr. für die vierspaltige und 35 fr. für die durchlaufende Betitzeile evclusive der Stein­bühr von 30 fr. per Bel. mehrmaliger Einhaltung bedeutender nt PN er .. Vapttztrieg. Dedenburg, 30. November, trauliche, Wege von jeder Art und Gangbarkeit. Er aber beschreitet nicht einen einzigen derselben ; er glaubt einfach das pummifte Zeug, das jemals ein zum Opfer eines groben Schwindels ausersehener Mensch zu Hören bekom­­men hat; er macht nit den leisesten V­ersuch, eine Aufklärung herbeizuführen; er stellt nur eine rage,­ er bleibt stumm, wie der blöde Parcival in der Burg Montfalvage. Statt­dessen faßt er Entschlüsse, welche, wenn sie zur Ausführung ge­langen, darauf Hinauslaufen, die halbe Welt in Blut und Feuer zu tauchen, und vertieft und ver­­strickt sich von Tag zu Tag mehr in diese Gedank­­en und Bläne. Kommt er enbliß von selbst zur Be­sinnung ? Nein! Eine Reihe von Zufälligkeiten muß eintreten, um die Aufklärung zu bringen, zu deren Herbeiführung er eigentlich nur eines Körn­­chens gefunden Menschenverstandes bedurfte. Seine Kinder müssen die Mauern bekommen ; diese müssen sich bis zum Eintritt jener Jahreszeit einziehen, in welcher sich eine Seereise verbietet ; der D­eutsche Reichskanzler, der eigentlich der Kaiserzusammen­­kunft fern bleiben will, muß doch einen beson­­dern Befehl seines Kaisers — der wahrseinlich mit Rücksicht auf ein ganz anderes Ereigniß er­­theilt wurde — nach Berlin­ berufen werden,­­ da­­mit endlich mit werde! Wir künnen angesichts aller dieser Dinge nur­ die Frage wiederholen : was ist das für ein Etat? Wir können nur von neuem an die Gerüchte denken, die­son mehr als ‚einmal über, den Gesundheitszustand dieses Mannes ununwidersprochen durch ‚die Blätter liefen. .. „.. Alzugroße Leichtgläubigkeit­ und Blödsinn laufen mitunter hart nebeneinander, den die Aufklärung des Czars, melche Wirkung fann sie Haben, und von Allem, welcher Berlaß ist auf die Dauer dieser Wirkung ? Die Antwort gibt sich von sich selbst und wird außerdem­­ durch eine Reihe anderer unabweifbarer und unwiderleg­­licher Erwägungen unterstüßt. Welchen Antheil an die angeblich orleani­­stische A­ntrigue an der bis in die allerlegte Zeit verfolgten Politik Rußlands und der dadurch her­­beigeführten allgemeinen Unsicherheit Habe, diese Politik ist in ihrer Wesenheit bereits befolgt wor­­den, ehe diese „atrique” gespielt war, und ale namentlich der Czar über den raffenfreundlichen Charakter der Politik des deutschen Reichskanzlers, über das berühmte­ „Wettfrieden“ obsolut noch nict im Zweifel sein konnte. Um vorigen Jahre um diese Zeit konnte es noch seinem orleanischhen Intriguanten einfallen, den deutschen Reichekanzler dem Czar als Beihüger des guten Rechtes der Bulgaren auf ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu denunziren. Aber die politische Lage war ebenso unsicher wie heute,­­ oder vielmehr noc , unsicherer, und zwar so gut wie ausschließlich durch Die iie­dere Frevelhaftigkeit und Gehissenlofizieit der­ rus­­sischen Politik. Der einzige Unterschied war allen­­falls der, daß sich der russische Haß noch nit so scharf gegen Deutschland kehrte, wie Bid vor Kurs­zem. Dafür ist, seitdem das mitteleuropäische Friedensbündnis zur Reife gebraft worden, welches einer vierten Macht nit gestattet, den drei vers­bündeten Staaten mit verschiedenem Maße der Freundschaft oder Feindschaft zu meisen. Was also Hat es für eine Bedeutung, daß ein Beweggrund für die russische Politik weggefallen ist, welcher, so kräftig er an und für sich auf sein und wirken mag, dog zunächst unwesentlich zur Verfügung, ordentliche und nigtordentliche, un- Daran fliegt si unmittelbar die zweitelwar, weil die rufsische P­olitif mittelbare und mittelbare, | offizielle, private, ver-| Frage: was bedeutet denn unter folgen Umstän­­e lange, ehe er wirksam wurde. Ein: Hooffiziöses, ungarisches Organ ergeht sich an leitender Stelle in Betrachtungen über den allmächtigen­­ Beherrscher aller Meußen, die an Deutlichkeit im Ausdrucke wahrlich nigts zu wün­­schen übrig­ lasfen. Gedachtes Negierungsblatt fragt unter An­­derem: was ist denn das für ein Czar und was ist denn das für eine Negierung, die sich der plumpe Dokumenten-Fälschung, doch müffigen Klatsch irre führen, lägt und darnach seine Staats­­politik einrichtet, ja ganz Europa in­ blutige Kriege stürzen will, weil ein M­änferschmied die russische Diplomatie zu dupiren für gut findet ? Wozu ist denn der regelmäßige diplomatische Verkehr da? Was ist denn eigentlich der Zweck und die Daseinsbereitigung der Botschafter, wenn man den Souverän, dessen P­erson sie vertreten, in so plumper Weise „auffigen” Taffen kann ? Man denke sich : der absolute Herrscher eines uns­ermeßlichen Reiches, der die Verantwortung für das Leben und die Wohlfahrt von Hunderten von Millionen Unterthanen trägt und vermöge dieser seiner Stellung an die Gefhhde Europas und der Welt zu einem großen Theile in seiner Hand hält, wird Monate lang durch einen Betrug ges­täuscht, der, wie immer er eingefädelt sein möchte, in jedem alle einer der plumpesten war, die je geschmiedet worden sind. Was man ihm vorspie­­gelt, steht mit den Thatsahen, wie sie in ununter­­brochener Reihenfolge bis auf die neueste Zeit herab klar und unzweifelhaft vorliegen, in schnei­­dendstem Widerspruch, ja es it nahezu unmöglich. Dem zar stehen tausend Wege zur Aufklärung a Seuilleton. Die­­ swarze Boie, drei aus­ dem Englischen von Eugen Gönner. (Bertiegung) Da fiel mir plögligh mein vel reparaturbe­­dürftiger Badeanzug ein, melden ich in einer zwischen Selten verstecten "Hößle zum jedesmaligen Gebrauch aufbewahrte. Da ich nicht weit zu gehen hatte, so beschloß ich, ihn so vor dem Abend­ Brod zurHolen und gelangte bald nach der Kleinen Schlucht, welche zu der Höhle führte, wohin auch im Laufe der Nacht die Kontrebande­ gebracht werden sollte. SH schlüpfte in die Höhle, tastete nach dem Anzuge und fand ihn an, aber zu "abgespannt, die Schlucht sofort wieder "emporzusteigen, ihh, in Gedanken verfunden, auf die See. Endlich raffte ich mich auf, um nach Hause zurückgufehren und hatte kaum den dritten Theil des Weges in der jegt völlig dunklen Sälugt hint­ter mir, als ein fodderbares Geräusch an meine Ohren drang. So stand still und lauschte: Es kam die Schlucht herunter und mir näher , trapp, trapp, dazwischen ein scharf Klirrendes Geräusch; es war der Tritt’ von Re untermift'mit dem Klirren von Stahl. Das müssen Soldaten reih, date ich bei mir, obgleich‘ ich niemals welche gesehen Hatte. Date letterte ich er den Beifen, VerBdeg 4 hinter einem Borsprung und verhielt mich, alle Sinne auf das Aeuferste angespannt, ganz still. Plöglich hörte der marschrende Tritt auf und zwei Männer, leise mit­einander flüsternd, stiegen die Schlacht hinab. In meiner Nähe standen sie fill. Die Luft war so ruhig, daß ich jedes Wort hören konnte. „Tief ist der Ort, Sir!“ sagte der Größere und Ueltere; „von hier aus ein wenig nach linf8 werden die Waaren geladen, die Schlucht hinauf gebradgt und dann auf Karren ges­laden. Dort, wo wir herunterfamen, stehen dies selben für bereit.“ Der Andere, welchen ich seiner vornehmen Haltung wegen für einen Offizier hielt, hatte ein Papier in feiner Hand und flidte rings­­um, augenscheinlich um sich zu orientiren. „Heute Nacht, "Sergeant, wird seine Karre mehr, hier stehen”, "sagte er mit wohllautender Stimme. „Die Dorfbewohner wissen, daß wir hier sind, und­­ werden die Schmuggler fon warnen. Wenn wir nur den Kerl abfangen könnten, auf welchen wir es abgesehen haben, dann­ wäre unser Zwec erfüllt." — Wir raffen sie Alle ab“, erwiderte der Sergeant zuversichtlich. „Kein Boot kann aus­­laufen, ohne ‚von unseren Leuten angehalten zu werden, und­­ nicht ein Mann kann naß der Rich­tung der Landsoige hin aus dem Dorfe kommen, wenn Sie unsere Leute derartig aufstellen, wie ich vorzufragen mir erlaube.“ Hier sank das Gespräch zu einem für mich unverständligen Geflüster herab. Dann hörte ih. wieder:­ „Einen Mann postiren wir an der Spike der Schlucht, Sir, und die anderen in Zwingenräumen längst des­ Dorfes der See zu, während wir Beide hier bleiben, um zur rechten­ Zeit das Signal zu geben. “ „But“, sagte der Offizier, „und da Sie die Gegend genauer rennen, als ich, so ist es besser, daß Sie die Posten selbst aufstellen.“ Der Sergeant salutirte und fletterte die Sälugt hinauf, während der­ Offizier dem Wasser zuging und in einiger Entfernung von mir stehen blieb. SG wagte wieder freier zu at­men und meine Lage zu überdenken. Was sollte alles dies bedeuten ? Jedenfalls hatte die Behörde Wind von meines Großvaters Treiben bekommen und das Detachement­ abgesandt, um ihn auf frischer That zu ertappen. Und­ wenn sie ihn faßten, was dann? Lebenslängliche Depor­­tation ! Deein Herz trampfte si bei dem Gedanken zusammen, das graue Haupt meines Großvaters in einer­ Galeere entehrt zu sehen. Pröglich faßte ich einen Entschluß, ich mußte den Großvater um jeden Preis retten. Mein Blan war­­ folgender: Sobald der Lugger sein Lichtsignal gab, wollte ich Bis zur Schwarzen Boje Schwimmen, und mich dort so lange aufhalten, Hi id unsere Leute anrufen und vor der drohenden Gefahr warnen konnte. Sofort entkleidete ich mid, 309 meinen Bade­­anzug, aus einer Art Tunifa und Säwinmboje bestehend, an, j­ärte meine Kleider in ein­ Bündel zusammen und­ job dieselben hinter­­ einen­ Stein. Dann wetterte ich wie eine Kake auf den Seifen, jeden Vorsprung dabei als Dedüng benügend, um nicht­s von der oben an der Schlucht stehenden Schildwache gesehen zu werden. Glückiger Weise war die Schlugt nit sehr, tief. Händen und We Bi8 ich glaubte, außer, Er Sa­ roh auf - ya Thaute re­ek Fe Ss­een RE -«, 2 E EB .. .. s.«s ..— . 4 -.-«.-.-—»».si..s-­­

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