Oedenburger Zeitung, 1890. Februar (Jahrgang 23, nr. 26-49)

1890-02-01 / nr. 26

, f f Nr GET TO EEE ET NE RRRE A VETEURFTREN BE THREE TE TENERTTRE ER ER­­«. s-« k. «. EN « «-(..5... s «·8-"’- Ka Cr Erzherzog Friedrich, Erzherzogin If­a­­> Ila mit dem gesammten Hofstaat, die Generalität, sk ‚sie Oberoffiziere der Honved und der gemeinsamen Armee, die Soigen der Zivilbehörden und ein großes die erlaubte Familie des Erzherzogs Josef, Bublitum beimwohnten. — In Viume wurde in der großen Kirche ein Requiem zelebrirt, welchem Gouverneur Graf August Zichy und Gemahlin, Ober-Taverninus Graf Franz Zichy, s­owie die Vertreter aller zivilen und Militärbehörden und ein riesiges Trauerpublik­um an­wohnten. Neben der so früh verblaßten Lichtgestalt des Kronprinzen ist es die erhabene Persönlichkeit des schwergeprüften, aber ungebrochenen Königs, auf die in allen dem Trauertage gewidmeten Betrachtungen mit tröstender Zuversicht hingewiesen wird. — Standhaft überwand der Monarch sein tiefes Weh und lebte nach wie vor seinem erhabe­­nen Herrscheramte. Die Bölfer Sr. Majestät werden diesem Beispiel3 stets eingedend sein und nie der Verjuhung Raum geben, durch ein feindliches Schicfall sich entwaffnen zu lassen, die Pflicht ab­­zuschwören, welche die Baterlandgliede durch pa­­triotische Arbeit zu bethätigen gebietet. Ein theures Glied ist aus der Kette gefallen, welche den Thron mit der Nation verband. Aber wenn das Geschid durch Rudolf Tod das Band zwischen König und Wolf zerreißen wollte, so hat er sich plump verrechnet. Die Kette, aus der ein fostbares Glied geschieden, ward durch die gegenseitige Liebe wieder zusammengeschweißt und so wurde der Thron den Bölfern nur noch nähergebracht. Dem Vater, der­­ Mutter, der Witwe sandte Ungarn an diesem Tage des Gedenkens seine schmerzvollen Grüße zu. Möge ihnen Kraft beschwert sein, die herbe Schidung zu­­ ertragen und die unversiegbare Liebe ihrer Völker sei ihnen Erlag für Den, den wir Alle ald uner­­feßlich betrauern­­ la K rn. „ “oh­en NEUERER VE­RTERNAE­TE­­R ide 4 Ü s « Zentralpräses der Gesellenvereine geltend machte, um jedwede nationale, Konfessionelle und Racen­­fernzuhalten, was ihm auch vollständig gelungen ist. Streitigkeit von diesen nichtpolistischen Vereinis­­­­­­sa alas . Der neue Fürsterzbischof von Wien. nennung des Feldbischofs Dr. Grujka zum­­ Kurat von St. Stefan ernannt und bald nachher Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht die Er- Nachfolger des Kardinals Ganglbauer zum Erzbischof von Wien. Der­­ neue Erzbischof von Wien ist ein ge­­bürtiger Wiener, steht gegenwärtig in seinem sieb­­zigsten Lebensjahre und ist seit 1843 Briester. In den fünziger Jahren wurde Dr. Grufha zum auch zum Domprediger an Stelle des zurückgetre­­tenen Dr. Sodor. Er fungirte al solcher neben dem ersten Dompredigt Dr. Leber über zehn zahlreich, besucht, namentlich vom Hofe und vom hohen Adel. Die verwitwete Kaiserin Karoline Augusta wohnte jeden Mittwoch und Freitag Dr. Grufchen’s Fastenpredigten bei und wählte ihn auch zu ihrem D Beichtvater. Sehr zahlreiche Predigten von ihm erschienen im Druck. Seine Ernennung zum Mitgliede des Metropolitankapitels zu St. Stefan erfolgte im Jahre 1871, im Jahre 1878 Der Papst er­­nannte ihn zum päpstlichen Hausprälaten und Thronassistenten; neben anderen Auszeichnungen ‚Jahre und seine Predigten waren außerordentlich wurde er zum Bischof konsekrirt. Dom Enge. Graf Iulius Andräfy. In einer reinen Gemeinde die ungarischen Küstenlandes Liegt Graf Julius Andrafiy, der einstige ungarische Ministerpräsident und gemein­­same Minister den Reußern, schwer frank darnieder und die Berichte, welche über den Zustand des franken Grafen in die Welt dringen, lassen das Reußerste befürchten. Was Graf Julius Andrasiy für Ungarn bedeutet, ist allgemein bekannt. Wenn auch das Urtheil über sein Wirken noch so verschiedenartig ausfallen mag, darin stimmt Jeder überein, daß Graf Julius Andrasiy auch Heute noch die stärkste Klammer zwischen der ungarischen Nation und ihrem Könige bildet. Und wenn in Ungarn bezüg­­lich der auswärtigen Politik Heute unge­­theiltes Vertrauen Herrscht, so ist dies größtentheils ein­­ Verdienst Andraffy’s, denn die Nation ist über diese Politik Hauptsächlich deshalb beruhigt, weil dieselbe die Traditionen des Grafen Andraffy befolgt, weil man den Grafen Käatholy jene Bolität fortlegen sieht, welche Graf Andraffy be­­gonnen. Bezüglich der inneren Verhältnisse Ungarns it ed in der Geschichte verzeichnet, daß Graf Julius Andr­affy das erste verantwortliche ungarische Ministerium gebildet und daß er im Vereine mit Franz Desk den größten Antheil an dem Aus­­gleiche mit Oesterreich hat. AL Staatsmann wird Andrasfy zwar von Kossuth, Szechenyi, Deaf überragt, aber als Nächst­­folgender kann er sich diesen Männern würdig an­­schließen. Er unterliegt seinem Zweifel, daß das An­­sehen Ungarns nach außen sowohl, wie in der Monarchie Hauptsächlich durch Graf Julius An­­drassiy gehoben wurde Aus diesem Grunde ist es einfach lächerlich, wenn von den Schleppträgern des gegenwärtigen Ministerpräsidenten stets versucht wird, die Verdienste Andrassy’3 dem abgewirthschaf­­teten Tipa in die Schuhe zu schieben. E 3 ist nicht umsere Abficht­ung heute mit dem Wirken und großen Erfolgen Andräffy’s eingehend zu befassen. Wir wollten nur hervorheben, daß der in Bolosca krank darniederliegende Graf die größte Anerkennung und Theilnahme unser Aller verdient. Möge ein gütiges Schicksales füge,daß Graf Julius Andråssy je früher vollkommen genesen möchte,gaanngarn würde von dem Drucke der betrübenden Nachricht über den besorgniß­­erregenden Zustand des geschätzten Staatbannes befreit,erleichtert aufathmen. Oberleihung des Ritterslandes.Se­ Majestät der König hat dem Obersten des Ruhe­­standes Hermann Edlenv.Neuhauser als Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse in besitzt­ Dr­.Gruscha auch den Orden der Eisernen Krone.Als in Mitte der fünfziger Jahre der be­­kannte Gründer der katholischen Gesellenvereine Adolf­ Kolbing aus Köln nach Wien kam und auch dort einen solchen Verein ins Leben rief,erklärte er,keinen geeigneteren Mann als Zentralpräses für Oesterreich zu finden,als Dr.Gruscha,mit dem er seit mehreren Jahren bekannt und befreundet war.Auch als Armeebischof behielt DL Gruscha diese Stellung bei.Dr.Gruscha war bisher auch Zentralpräses der katholischen Gesellenvereine der Monarchie.Dermue Erzbischof ist als einer der hervorragendsten Touristen bekannt.Zur Sommers­­zeit durchwandert der rüstige Greis,dessen Hal­­tung den Eindrrckkims Fünfzigers macht,die Berge Oberösterreichs,Salzburgs und Tirols zu Fuß und besucht gelegentlich solcher Touren die Gesellenhospize und die Militär-Erziehungs-Anstal­­t­,in welchen er alljährlich die Firmung spendet. In militärischen Kreisen ist Dn Gruscha seiner humanen und gemäßigten Gesinnungen wegen sehr geachtet und belieh.Bereits1­ach Kutschker’s Ab­­leben wurde der Feldbischof Dr­ Gruscha der erz­­bischöfliche Stuhl von Wien angeboten,Dr. Gruscha glaubte aber aus Gesundheitsrücksichten und auf Rath der Aerzte denselben ablehnen zu Tr. Gruida sül damals einige Kon­­gestienzanfälle gehabt hab­en, welche seine Umge­­bung beunruhigten, seither aber sich nicht mehr Anderegläubigen gegenüber, mit welchen Tr. Gruida in Folge seiner Stellung häufig in Berührung kommt, rühmt man allgemein ‚feine milde und versöhnliche Gesinnung. Eine be­­sonnte Thatsache ist­­, daß Dr. Gruscha vor mehreren Jahren seinen gewichtigen Einfluß als « sollen. ‘ wiederholt haben. „. O Die gemäßigte Oppositions - Parte hielt am 29. v. M. unter dem Präsidium Paul Kiralyi’s­eine Sagung ab und behandelte zu­­nächst jene Posten des Finanzbudgets, welche der fritischen Behandlung bedürfen. Mit der Ver­­tretung des Parteistandpunktes bei diesem Budget wurden Ferdinand Horänkfy und Alexander Bujanovitz betraut. Sodann wurde das Budget de Handelsministeriums, welches Horangfy vom finanziellen Gesichtspunkte be­­sprach, in Berathung gezogen. Der Bericht des Aderbauministers über den Szegediner Dual, welcher nun folgte, wurde von Geza Melczer vom technischen Gesichtspunkte in sehr intersfsanter Weise beleuchtet. Zum Gegenstande sprach auch Graf Albert Apponyi, worauf die­­ Konferenz beschloß, den Standpunkt der Partei in dieser An­­gelegenheit in einem zu unterbreitenden Beschluß­­antrage zu progzisiren. Zum Budget des Ader­­bauministeriums sprachen Desider Bernäth, der die Thätigkeit des Aderbauministeriums einer eingehenden Kritik unterzog und die traurigen Ver­­hältnisse der Hegyalja illustrirte, ferner Bela Bernäth, der die Not­wendigkeit emergischer Schulmaßregeln gegen die Phyllorera betonte. Damit schloß die Konferenz.­­ Die Rechtfertigung Infins Horväth’s. „Beiti Naple“ veröffentlicht eine ihm vom Abge­­ordneten Julius Horv­ath zur Verfügung ge­­stellte Erklärung der Wiener Firma D. Berl, nach welcher Horväth die Theilnahme am Salz­­geschäfte entschieden zurückwies. Mit dem Finanz- und Kommunikationsminister habe Ber! persönlich verhandelt und beim XTiransport nicht so günstige Bedingungen erzielt, als­päter beim Zucker­­transport bewilligt wurden. MUedrigens sei der Vertrag für ihn drohend geworden. „Naple“ er­ Hört Horvath’s Vorgehen als über jeden Zweifel forreft und bedauert die unbegründeten und unberechigten V­erdächtigungen Einzelner.­­ Für Weingarten-Reficher. Nach der „Pol. Korr.“ gedenkt die Regierung neue Verfü­­gungen zu erlassen, welche die­­ Ausrodung der Phyllorera fördern dürften. Sie beabsichtigt, die Weingärten steuerfrei zu erklären, bis die nach Ausrodung der Phyllorera nothwendig ge­­wordenen neuen Rebenpflanzungen vollständig dar­geführt sind. Auch sollen bei Bezahlung der Radk­stände der Weinzehentablösungsschulden Milderungen eintreten. ..,O. Im Abbazia wird eine Drucerei errichtet, die ein an Yiume übersiedeltes deutsches Tagblatt herstellt. Gemäßheit der­­ Ordensstatuten, und dem Ober­­staatsanwalt Hofrath Franz Zapletal in Brünn den erblichen österreichischen Ritterstand verliehen.­­ Spenden der Königin. Ihre Majestät hat dem Präsidenten der Wiener Polizeidirektion zur Betheilung jener Unterftügungswerber aus dem Wiener Polizeirayon, deren in mehrerer Zeit ein­­gebrachte Unterftügungsgesuche von dem Sekretariate Ihrer Majestät demselben zur eigenen Würdigung und Erledigung überlassen worden sind, die Summe von 1000 fl. aus der Privatfaste übergeben hatten. D­­er neue Armee-Bischof. Laut den legten Wiener Meldungen ist zum apostolischen Teldvikar der Hofburgpfarrer Dr. Laurenz Mayer designirt. Dr. Mayer, päpstlicher Haus­­prälat, insulirter Abt zum heiligen Egyd von Siümegh, Komtur des Franz Sojef-Ordeng, Obervorsteher des höheren Weltpriester-Bildungs­­institutes zu St. Augustin, ist zu Markgrafneusiedel 1828 geboren, Priester seit 1853, steht im 62. Le­­bensjahre. O Saflizminister Desider Syilägyi bereitet einen Gelegentwurf vor, welcher den in oppositionellen Kreisen schon seit Langem gehegten Wünschen Rechnung tragen sol. Der ©.­4. 89 vom Jahre 1874 verfügt bekanntlich, daß die 1. Kurie über die Reinheit und Giftigkeit der Abgeordneten-Mandate zu urtheilen berufen sei. Dieses Gefett blieb jedoch ein tedter Buchstabe, so­lange die Durchführungs-Be­­stimmungen für dasselbe nicht geschaffen waren, und der neue Gejegentwurf sol nunmehr jene Bestimmungen enthalten, welche geeignet erscheinen, auch die praktische Durchführung des 1874=er Gejeßes zu ermöglichen. a. Aus den Comitaten. Daniel Bitter v. Rothermann­­. konnte und im Freien bleiben mußten. Mallersdorf, 30. Jänner. [Orig.-Korr.] Gestern fand unter Betheiligung einer ungeheuren, fast dreitausend Personen zählenden Menschenmenge das KLeichenbegängniß eine der­ ersten Stok industrielen unseres Lande und Begründers der Nebenruderindustrie in unserem Komitate, Herrn Taniel Ritter v. Rothermann, Chefs der „Hir=­mer: Ruderfabrik Hartig “ Rothermann“, Ritter der Eisernen Krone III. Klasse zc., welcher Sonn­­tag, den 26. Jänner sanft in dem Herzen dahinge­­schieden ist, statt. Con um die Mittagsstunde war in Hirm eine große Wolfsmenge versammelt, welche allmählig von allen Seiten neuen Zuzug erhielt, es erschie­­nen vorerst die zahlreichen Vereine, aus Matters­­dorf, der Gesangverein „Liedertafel” unter Fü­h­­rung ihres­­ Vorstandes Heren Franz Born, der Berein der „alten Krieger“ unter Führung ihres Präses Herrn Hugo Gerr, mit einer aus 20 Mann bestehenden Musik­apelle; ferner der Feuerwehr: Berein unter Führung seines Kommandanten Herrn Michael Komlös, der Pöttelsdorfer Gesangverein mit seinem Chormeister Herrn Kappel, der Frauen­­haider Bezirks-Gesangverein mit seinem Dirigenten Herrn Koller; weiters die Knappschaft der Kohlen­­_ wmwerfer Brennberg unter Führung ihres Bergdirek­­tors, der Militär-Veteranen-Verein von Oedenburg unter Führung des Präses Herrn Supper, die meisten hier genannten Vereine mit ihren umflor­­ten Fahnen und die Deputationen der Feuerwehr­vereine von Zillingthal und aller umliegenden Ort­schaften des­ benachbarten Eisenstädter Bezirkes. Sodann erschien Reichstagsabgeordneter Herr Dr. Gustav Degen de Felsöhegy, Herr Oberstuhl­­richter A. v. N­obigza, die sämmtlichen Ortsvor­­­steher der Umgebung, dann eine Abordnung des Wr. -Neustädter Munizipalrathes, welche auf den Sarg de3 Verblichenen einen ‚prachtvollen Kranz niederlegte, endlich die sämmtlichen­ DOberbeamten der Ruderfabriken des Komitates; die Anzahl der Wagen war eine so große, daß ein ansehnlicher Theil derselben, tro& der großen Stallräumlichkeit 1 " und vielen Nemisen, nicht untergebracht werum— ® Bee CR l 3 BR 2 N ki) Wr Ze f » RER a ER aee

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