Oedenburger Zeitung, 1897. April (Jahrgang 30, nr. 74-98)

1897-04-01 / nr. 74

. - H,«..-«.-—-ss-»«s« arbeiterschaft der selbstlos in Auffusung und der reinen Hände. Nicht der Abgeordnete, nicht das Mandat un­ die Wählerschaft konnte hier in Betracht gezogen werden, sondern einzig das hohe ethische Prinzip der reinen Hände, dem Alles geopfert werden muß, was ihm widerstrebt. Die Auffassung des Ministerpräsidenten Bänffy ist die forrestest: gewesen, die man sich denken kann, — schreibt die „Peter Korrespondenz“, — denn er hat auch dem neuen Mandate gegenüber die frühere Haltung bewahrt und Die edlere Auffassung zur Geltung gebracht, sprach gestern vom Tage. O­berleitung. Durch allerhöchste Ent­­­schließung wurde dem Direktor der Meneser Winzer­­- Randes-N­eben­füh­rungs-W.-G., Schule Emerich Bargha, als Generaldirektor der in Wnerfennung seiner auf dem Gebiete der Wolfswirthsc­haft und insbesondere des Weinbaues­ und der Kellerwirth­­­schaft erworbenen Verdiente, das goldene Verdienst­­kreuz mit der Krone verliehen. O Reue R. u. R. Kämmerer. Se. Majestät hat dem erblichen Mitgliede de ungarischen Magnaterhauses Graf Emerich Besteticz de­­ Tolna, dem Uhlanen » Oberlieutenant Bronislav Ritter v. Ku­zye-Wislocki, dem Oberlieutenant im 48. 2.-3.-R. Tibor Marzijo6 von Dzerebely, dem Oberlieutenant im 8. Hußaren-Regimente Graf Baufes Halt am 1. ° Sipung. Tagesordnung : Eberhard­ Shen von Stauffenberg und dem Dragoner-Lieutenant Baron Jaroslav Dobrzensky von Dobrzig die f. u. f. Kämmererswürde ver­­liehen.­­ Der Finanzausschuß des Abgeordneten- April, Nachmittagg 5 Uhr, Bericht des Minister- Präsidenten über die Verwendung des Ertrages der gemeinsamen Aktiven zur Deckung der Baus, Maßtirungs- und Inrichtungsfosten für das Petersburger E. und E Botschafts- und das Washingtoner I. und I. Gesandtschafts - Gebäude ; ferner der Gelegentwurf des Handelsminister über die Deckung der­ aus der offiziellen Theilnahme Ungarns an der Bariser internationalen Ausstellung 1900 erwachsenden Kosten.­­ Gegen den Abgeordneten Franz Hima haben die Gattin des reformarten Geistlichen in Szentes Frau Johann Feilö, der Gemeindenotär Ernit Szatmáry und der Movd­at Eduard Szatmáry beim Budapester Strafgericht eine gemeinschaftliche Strafanzeige wegen Erpressung, Verleumdung und Ehrenbeleidigung erstattet.­­ Inkompatibilität. Der Reichstagsab­­­­geordnete Jofef Ag­o­st­o­n hat seine Direftory-Stelle bei der „Ersten Ungarischen Bereicherungs-Aktien­­gesellschaft“ niedergelegt, weil er diese Stelle, trog dem die Anstalt nicht im­­ Vertragsverhältnisse mit dem Staate steht, mit dem Abgeord­­neten-Mandate inkompatibel hält, daß auch die Präsident der - Außerdem verlautet, Waggonleig-Aktiengesellschaft Bela Bolyaf seine Die hiesigen Führer „Volkspartei“ machten große Anstrengungen ihre Anhänger in diese Körperschaft zu bringen,­­allein alle ihre Manöver waren fruchtlos­. Die „Bolfspartei“ ist hier vollständig Stelle bei dieser Aktiengesellschaft niederlegen will . Die Abgeordnetenwahl im VII. haupt­­städtischen Bezirke dürfte für Mittwoch 14. April, anberaumt werden. Eine Wählerdeputation bei dem Direktor des Handels­­museums Karl Rath vor, um ihm die Kandidatur für den VII. Bezirk im Namen einer ansehnlichen Bürgergruppe anzubieten. Karl Rath machte seine Entscheidung davon abhängig, daß seine Kandidatur im liberalen Lager seine Spaltung verursache. Obschon er seit 25 Jahren in der Bewegung der gewerbetreibenden SKlafsen eine erpank­te Stellung einnehme und in zwei Dielen auch als Abgeordneter vorwiegend für viele­s Interessen thätig gewesen sei, erachte er es dennoch­ als schädlich, wenn die Kaufleute und Industriellen­­ sich als besondere Barten konstituiren würden, so wie es auch nicht wünschenswerth wäre, wenn andere Berufstreffe, wie z. B. die Beamten, eine eigene Fahne entrollen wollten.­­ Todesfälle. In Wien starb der General­­major Graf Gustav Vetter von der Lilie im 78. Lebensjahre, ferner der General-Auditor Alois Nitter von Six und in Dobrangzer der 80jährige Oberstabsarzt Dr. Günzburg. Derselbe hat zahlreiche medizin­wissenschaftliche Werke geschrieben, unterlegen. Nicht eine Stimme waren sie imstante in den­­ Vertretungskörper zu bringen. Csepreg, 30. März. [Drig-Korr] (Geldbau. Konjumpverein) Die Witterung im Monat März war für den Land­wirth überaus günstig. Die Vegetation schritt langsam aber stetig vorwärts. Unsere Wintersaaten stehen sehr schön, Gerste zeigt sich auch prachtvoll, auch Klee­­felder, von denen befürchtet wurde, daß sie durch Läufe Schaden gelitten haben werden, wo aber nur im geringem Maße der Fall it, sind schön bestellt. So hat bei uns der Frühling unter den günstigsten Verhältnissen begonnen. Hoffentlich macht und der April seinen Strich durch die Rechnung. Die Arbeiten sind bereits ziemlich vorangeschritten. Widen, Rüben, Erdäpfel sind meist angebaut, zuss­­tändig ist nur noch der Mais-Anbau und hie und da an manchen Orten auch noch das Legen der Erdäpfel. Das Weingartenhauen hat dagegen allenthalben begonnen. Unsfere Konsumverein- Unternehmung hielt am legt­e Donnerst­g eine Barversammlung, zu welcher sehr viele Theilnehmer erschienen waren. Die Neujahr 1898 it das Inslebentreten des Konsumvereines in sichere Aussicht genommen. Die sonstitwirende Generalversammlung sol demnnächst abgehalten werden. Aus den Comitaten. Deuts-Kreug, 30. März. [Drig.-Korr.] in&iasto der „Bolfspartei“) (E dir fanden am sechten Samstag die Wahlen in die emeinde­ Nepräsentany statt. der Eebenburgerzeitung Balata - Gyarmat, 30. März Im der Dortschaft Nograd - Várfäny mü­dete ein großer Brand, welchem achtzig Häuser und große Futter­­vorräthe zum Opfer fielen. . Budapest, 30. März. Die Liberale Partei hat heute zu Mitgliedern der­ Duotendeputation designirt: Die Abgeordneten Mar Yalf, Alexander Hegedüs, Ludwig Lang, Alexander Matle­­jovics, August Bulßt, Koloman Szell, Koloman Tipa und Ga Sojipopvich. Zum Präsidenten wird wieder Koloman Szell ernannt werden. Das Referat dürfte in den Händen Mar SalPs bleiben. Budapest, 30. März. Der Spenglergehilfe Sigmud Singer besuchte eine in der Serepejer- Gasse wohnhafte Prostituirte. Er wollte ihr in räuberischer Absicht Gift reichen. Doch wehrte er das Mädchen verzweifelt. Auf ihr Geschrei Hin eilten Wachleute herbei, welche den räuberischen Gesellen ergriffen und ihn dem Gerichte übergaben Preßburg, 30. März. Wie verlautet, wird der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Ludwig 2äng eine eventuelle Wiederwahl in den Ver­­waltungsrath der Gesellschaft Dynamit Nobel nicht mehr annehmen. IWWM­—­1 April 1827 Vieuettes, Die griechisch-türkischen Wirren. Athen, 30. März. Kronprinz Konstantin hat den Befehl über die Grenztruppen über­­nommen. Die griechischen Streitkräfte sind im Grenzgebiete im Hinblick auf einen eventuellen Krieg mit der Türfei in drei Divisionen zu je drei Brigaden formirt worden. Das Operations­­terrain der­ ersten Division unter dem Kommando des Obersten Manos wird Arta im Epirus, das der zweiten unter dem Kommando des Generals Makris und der dritten unter dem Kommando des Obersten Mavromichali wird Thessalien sein. London, 30. März. „Neuter’s Office” meldet aus Malta: Wie verlautet, it der Befehl ergangen, daß ich sechshundert Mann des Welip-Regiments zum Abgange nach Kreta bereit halten sollen. Kranen, 30. März. Ein Bericht des französischen SKapitäns Berignon signalisirt, daß während der Nacht einige Schüffe abgegeben wurden und daß die Infrigenten die Höhen gegenüber dem Fort Zoumbahi belegt halten. Berignon fordert die unverzügliche Entsendung eines zweiten Pelotons M­arine - Infantrie, ımdem man in die türkischen Soldaten für den Avantgarde­­dienst seinerlei Vertrauen fühne. Hundertundfünfzig Mann österreicisch-ungarische Truppen halten Kanea bejegt. am­ 30. März „Bopolo Romano” zu Folge wird die italienische Negierung entsprechend dem Verlangen der Admirale, daß jede Macht 600 Mann nach Kreta entsenden solle, wahrschein­­lich­­ ein Bataillon Alpenjäger dahin abscniden. Frankfurt, 30. März. Hier fällt die Note, welche­ der serbische­­ Gesandte der Pforte überreichte und welche über die Zusammenstöße an der serbischen Grenze Beschwerde führt, durch ihren scharfen Ton auf. Sie macht den Eindruck, als ob die serbische Regierung damit für alle Fälle eine Grundlage zu Unternehmungen in Macedonien schaffen wolle. Damit stimme die von vorzüglicher Seite f­tammende Meldung überein, das Serbien an der Grenze größere Vor­­bereitungen treffe. Lokal-Beitung. Lokalnotizen. Oedenburg, 31. März. * Avancement von Freiwilligen. Die Prüfung der Einjährig-Freiwilligen fand Diese Woche statt und gestern Nachmitta­g wurde den 44 Hörern der Freiwilligen-Schule im Tagesbefehl das Resultat der Prüfung publizirt. 12 Freiwillige wurden reprobirt, die andern 32 sahen ihren Fleiß damit belohnt, daß sie zu Korporälen avancirten. Es sind dies die Herren: Boltan Biro, Sosef Grünwald, Rudolf Wappl, August Thur­­ner, Rudolf Waldhauser, Ludwig Bac­h­hofer, Ga Marton, Karl Höfer, Josef Kocsics, Paul Hartmann, Otto Töpp­­ler, Eduard­ Bardos Hermann Deutsch, Bib­or Hofer, Adolf Mihalovvits, Johann Marczell, Julius Bognar, Gustav Neu­­bauer, Dyonis Moricz, Solef Bartofm­­­ich, Karl Rosinger Johann Kradu­m, Ernst Bergmann, Julius Laijcha, Ludwig Meßr­aßky und Ladislaus Koväach. — Zu Gefreiten avancirten : Rudolf Kraut, Konrad Nemeth, Euga Lizar, Em Shramel und Koloman Dervarich. Die Prüfungs-Kommission bestand aus dem Hauptmann Ludwig Heindl, Oberlieutenant Heinrich Bajjala und Lieutenant Ritter Robert von Höfern. 12 Einjährig-Freiwillige des 48. Infanterie-­­Regiments begeben sich Heute zu ihrem Regimente nach Preßburg, die Freiwilligen des 11. Stäger- Bataillons jedoch wurden dem 76. Infanterie- Regimente zugetheilt. * Wahl eines sädtischen Beamten. In der heutigen Sitzung des städt. Munisipal- Ausschusses wurde zum Rechnungsbeamten II. Klasse Herr Lea Schröd! mit 37 Stimmen gewählt. * Ueber die elektrische­­ Erleuchtung unserer Stadt und Anlegung einer elektrischen Stadtbahn laufen fortwährend Projekte ein. Co hat jet ap fünfte Bewerberin für Die Einbürgerung der Eektrizität zu Beleuchtungs- und Kommunikationszwecken, die Jirma Schubert & Comp. aus Nürnberg ein Gesuch beim hiesigen­­­ Bür­germeisteramt eingereicht, worin sie um die Konzession zur Anlage dieser elektrischen Werke einschreitet. Die genannte Firma hat bereits in Ungarn, nämlich in Budapest selbst, bedeutende dortige Etablissements mit der elektrischen Kraft ausgerüstet.­­ Andere Weinproduzenten sind bereit rüstig beim Werke, ja ein großer Theil der im Frühjahr zu besorgenden Arbeiten it nun schon beendet und gingen dieselben bei der Herrschenden günstigen Witterung rasch vor sich. Wie man ung mittheilt, hat die Nebe sehr gut überwintert, indem der Frost nicht den geringsten Schaden angerichtet hat. Bekanntlich ist unser ausgedehntes Weingebiet,­ dank den Bemühungen des Weinbau - In­pestors VBetter u­nd des Weinbaukommissärs Rupprecht eine3 jener, in­ welchen die P­hillorera noch am wenigsten Schaden angerichtet hat und zwar aus dem einfacher Grunde, weil unsere wucheren Weingärtner nicht die Schulmaßregeln, gemäß den im Ministerium beim grünen Tisch ausgehen­en Vor­­schriften, sondern gemäß der ihnen zu Theil gewordenen Belehrungen und ihrer eigenen praktischen Erfah­­rungen, nicht nur vorgenommen, sondern mit allem Fleiß und Energie durchgeführt haben. Wie überall, so fehlt es freilich auch unter den hiesigen Weingärt­­nern nicht an gleichgiltigen Elementen. Umso er­­freulicher ist es, daß meuestens auch viele dieser ihre Gleichgültigkeit abgestreift haben und energisch mit Luft und Liebe an die Regeneh­rung der wenn auch wenigen von der Phyllogera devastirten Theile schritten. * Bom Theater. Wie uns aus Baden bei Wien gemeldet wird, hat Direktor Alfred Schreiber große Veränderungen in dem Personalstand seines Bühnenkörpers eintreten las­sen. Es treten bereits zu Ostern d. h. die Damen: Gusii Brandt, Therese Löwe und Hedwig Narenta, sowie die Herren, Mailer Schmidtf­enner, und Wiegand aus dem Engagement. F. Löwe und Her Wigand haben für den Sommer im Santsfch’schen Theater im Prater, Engagement ® angenommen und sind von Herbst ab in Breslau engagirt und Herr © Sh­midt- Nenner für die nächte Herbstsaison für Wiener­ Neustadt gewonnen worden. Gittern weilte Herr Wigand in unserer Stadtbehufs Bewerbung um Ueberlassung des" hiesigen­ Theaters auf zwei Vorstellungen,unmittel­ «

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