Oedenburger Zeitung, 1897. April (Jahrgang 30, nr. 74-98)

1897-04-01 / nr. 74

. 1 Apri 1 11897.· dar nach Schluß der ungarischen Smson.Es wollen sich die scheidenden Mitglieder des bisherign Schrei­­ber’schen Ensembles von thiesigen Publikum,das ihnen sehr viel Sympathien entgegentrug, verabschie­­den. Bei dieser Gelegenheit soll das in Wien mit außerordentlichem Beifall aufgenommene Sensations- Schauspiel „Tribdby“ aus dem Englischen zur Aufführung gelangen.­­ Berloren wurde heute in der Elisabeth­­gasse ein Uhranhängsel aus Silber in der Größe eines Kreuzers. Auf der einen Seite einen Georgs­­ritter, auf der anderen Seite einen Vergigmeinnicht- Tranz blau emaillirt darstellend, mit dem Datum 1893 19. August. Der redliche Finder wird gebeten ,dasselbe gegen Belegnung in der Administration der Oeden­­burger Zeitung abzugeben. “ Ausrentirung. Das hiesige Stadthaupt­­mannamt verfolgt eine gewisse Therese Schopf, geborne Fritsch, 26 Jahre alt, mittelgroß, mit regel­­mäßigen Gesichtszügen, braunen Augen und Haar, Äßiger Nase und blaffen Teint, wegen Diebstahls von Wäsche, Kleidern und sonstigen Effekten. Eeöenburgerzeitung .­­Ten­ne T « ». een «.­ » Gerichtshalle, Schlußverhandlungen des Oedenburger k. u. Gerichtshofes als Kriminal-Gericht. Bon 30. März 1897. Ein gefährlicher Liebhaber. Der Schneider­­gesele Josef Schaper 42 Jahre alt, aus Mipälyi in Oedenburger Komite­e gebürtig, ist troß seines, bereits etwas „ansäuerlichen­ Alter! wo ein sehr feiniger Liebhaber wie dies aus der heutigen Ver­­handlung hervorgeht. Josef Schager arbeitete als Schneidergehilfe im Jahre 1894 in Bozen in Tirol bei dem Meister Josef Mitterwurgzer. Während seines Aufenthaltes bei diesem feinen Arbeitsgeber ent­­spann sich zwischen dem Gesellen Schager und seiner Meisterin lisabeth Mitterwurger ein seher intimes Vergätms. Schaper bereitete die Meisterin, mit ihm durchzugehen und er scheint daß er ihm seine große Mühe machte sie zu diesem Schritte zu bewegen. « Sie verließ ihren Gatten und folgte dem verliebten Schneidergesellen. Nun after sahen die nicht mehr gar jugendlichen Liebesleute gar bald ein, daß eine Hütte und ein Herz in unserem prosaischem Zeitalter zum Fortkommen nicht genüge und es blieb nichts anderes übrig als daß die Elisabeth­ Mitterwurgzer fi) um einen Dienst umsehen mußte, welchen sie auch bei dem Witwer Safed Adler in Hochburg erhielt, während Schaper in der Nähe, in Lindau Arbeit­­ . Nun aber scheint die Mitterwurzel keineswegs ein Herz von Stein zu haben, denn der Witwer Adler wendete ihr seine Neigung mit allem Erfolge zu, den er sie nur wünschen son­lte. Der Schneider tod Lurte und mollte die Meisterwurzel dafur bewegen, den Abler zu verlassen, aber die Dulcinea hatte nun kennen gelernt, daß zur Liebe auf Brod gehöre, ansonsten schadet sie, bei Abler, befand sie si in guter Pflege und wollte ihre sorglose Unter­­kunft nicht verlassen. Da fohte der Schaer Nahe und gründete am 20. September vr. I. das Haus der Adler an, während Adler dessen­ Kinder und die Meisterfurzer im Hause waren, so daß leicht auch Menschenleben bei dieser Brandlegung gefährdet waren. Der Schade, welcher nach Abzug des Erlahes Durch die Versicherungsgesellsschaft den Adler noch betrifft, beziffert er auf 1100 Mark. Schater flüchtete sich, wurde aber verfolgt und hier stellig gemacht. Er ist der That geständig und wurde zu s­echsjähriger Zuchthausstrafe ver­­urteilt Das Urtheil ist beiderseitig appellirt. Volkswirtschaftlich Beitung.­ ­­ Die Oedenburger Hädt. Waferleitungs- Aktiengesellschaft hat Dienstag, den 30. März 1897 unter Vorfig ihres Präsidenten Heren Martin Schneider, bei Anwesenheit von 25 Aktionären mit zusammen 499 Stimmen ihre V. ordentliche Generalversammlung abgehalten. Der vom Diretor Herrn Ludwig Wamojcer vorgetragene Jahres- und Neb­enschaftsbericht des Direktiongrathes konstat irt zunächst die erfolgte Ü­bernahme des Wasserwertes von der Bauunter­­nehmung und enthält außer der Mittheilung, daß ein Amortisationsplan zur Tilgung des Ak­ten­­kapitals ausgearbeitet wurde, eine genaue Darstellung der Geschäftsgebahrung, welche einen Neingewinn von fl. 27.231.01 auswertet. Schließlich gelangt noch der Bericht des Aufsichtsrathes zur Verlesung. Diese Berichte wurden zur­­ Kenntniß genommen und dem Direftionsrathe sowie dem Aufsichts­­rathe das Absolutorium ertheilt. Verwendung des Neingewinne beantragt der Direftionsrath, welchem sie auch der Aufsichts­­rath angeschlossen hat, dem Neservefonde statuten­­gemäß fl. 1301­67 und dem Amortisationsfonde plangemäß fl. 1750.— zuzuführen, an die Aktionäre außer der 5% Berzinsung des Aktienkapitales mit fl. 16.500.— noc. 1% mit fl. 3300.— al Superdividende auszubezahlen, dem Direftionsrathe fl. 648.— als entfallende Tantieme und dem Auf­­sichterathe fl. 300.— als normirte Gebühr auszus folgen, dem Beamten-Bensionsfonds fl. 1000.— zuzuweisen und den verbleibenden Neu­betrag per fl. 2431.34 auf neue Rechnung vorzutragen, welcher Antrag einhellig angenommen wird. Der Coupon Nr. 5, fällig am 15. Mai 1897, gelangt schon vor 15. April 1897 an mit fl. 12.— bi der Oedenburger Bau- und Boden­­freditbanf zur Einlösung. Dem Direktions- und Aufsichtsrathe sowie dem Beamtenkörper wurde über Antrag des Herrn Ludwig Friedrich Dank und Anerkennung von der Generalversammlung votirt, wofür der Präsident Herr Martin Schneider im Namen des Direktions- und Aufsichtsrathes und des Beamten­­körpers den besten Dank ausspricht. Siranea, 31. März. Die Grieten stürmten die türkische Zeitung Izzedipt auf Kreta, welche die Sudabay dominirt. Die Banzirichiffe bombardiren die festen Positionen der­­ Aufständischen um dadurch in dereft Szzedipe zu jrngen, die türkischer Seit ebenfalls duch Kanonen und Mitraillenjen ges­üßt wird. Bezüglich, Trienramme der „Oedenhg, deit“,“ Wien, 31. März. Seine Manajestät hat den TZHM. Baron Piret de Bihain zum Garde­­kapitän ernannt. Budapest 31. März (Abgeordneten­­haus.) Heute wude das Budgetgeseß in dritter­ Lesung angenommen. Unter Einem wurde auch ein Bericht der Schußrechnungs- Revisions-Kommission zur Kenntniß genommen. Johann AS 56th interpetierte den Minister Lulács in Angelegenheit der Drawiger-Katastrophe. Budapest, 31. März. Die Grenzsperre für Borsfenvieh gegen Oesterreich wird mit 5. April aufgehoben. Sariffa, 31. März. Bei Uebernahme des Kommando der Truppen an der Grenzlinie, richtete Kronprinz Konsstantin folgende Rede an dieselben : „eine Majestät geruhte das Ober­­kommando der Thessalischen Truppen mir zu übertragen. Im Momente, daß ich diesen Rosten in einer so schweren und gefahrvollen Zeit antrete, gebe ich dieser meiner Welterzeugung Ausdruck, daß Sir Ale Eure Bfliht Ahım werdet, Eurem Eide treu bleibt und stets Ausdauer und Standhaftigkeit beweisen werdet, um alle Schwierigkeiten bekämpfen zu können. Ich erwarte künstlichen Gehorsam gegen die Geiege und Eure B Vorgejegten und daß ihr immer dar strenge Disziplin befundet werdet, Leim in ihr liegt die Kraft der Armen.“ Ausweis über den Verlauf der Karten für die am 24. März 1897 stattgefundene T­heater-Vorstellung „Vicomte Letorier" zu­gänften des städt. Armen-Versorgungshauses: Oedenburg, den 25. März 1897. Georg Augler. Sopron sz. kir. värosi szinhäz.. Igazgatö: Dobo Sändor. « Roijkzmnsi Haviberlet, szünet.. Osütörtök, 1897 äprilis 1 en. La mort& eiysis Drama 5 felvonäsban. Irta Giaeometti Pal. Celegrafifher Koursberidt. zen, 31 März 393.— Gemeinsame Amir ...10067 | Ung. Credit ....... Ung.Golds­trouenreniel 21­50 | Länderbanf ....... 22675­4, ung. Kronen-Mente 9885 | Unionbanf ....... 285 — Ung. Grumdeutfaftgen. 9780 | Statsbagn ....... 335.50 Anglobant.. ..... 152 —.| Lombarden ....... 93­67 Bankverein ........ 248 — Napoleondor ...... 952 Deiterr Iredi! »56.12:|­­Watl­... 58­67 Verantwortlicher Redakteur: Ernst Marbach. Redaktionzbureau : Szichenyiplat Nr. 15/16. Herausgeber und Verleger: Alfred Romwalter.­­ Kochmilch d. i. süsse, kochbare, abgerahmte Milch — per Liter zu 5 kr., ebenso vorzügliche Vollmilch á Liter 8 kr., aus der Baron Berg’schen Muster­­wirthschaft, Flaschenmilch ü Liter 10 kr. Kaffee­­­obers etc., empfiehlt die Oedenburger Milchhalle Georgengasse Nr. 12. Kammerlieferant Seiner k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Otto. Auch Zustellung in’s Haus. 10 St. Pfarterrelogen a4 fl. . . f. 40.— 7, Mittellogen im I Rang a5fl. ... fl 35.— 9 ,„ Seitenlogen im I. Rang a4fl. . . fl. 36.— 5 „. Mittellogen im’ II. Rang & 3 fl. 50 fr. fl. 17.50 8 ,„ Seitenlogen im II. Rang “ 2 fl. 50 Er. fl. 20.— 72, Borgueifi­ge a ET. Vnersar­ie 76 ,„ Sperrfige in den übrigen Reihen “60 fr. fl. 45.60 7 „ Bargquett-Entree “ 6) Er. Tr 10. „ nummerirte Sperrfiße a5 fl. ... fL Bo 29 „ WBarterre-Entree “ 20 fr. für Garnison und Studenten... 2 no zu an­we fe­n 21,­­Gallerie-Entree 8.20...­­ . nn... 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