Oedenburger Zeitung, 1899. Februar (Jahrgang 32, nr. 26-48)

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thätigen Elemente "dem Zid-Zad­­der Friedenzaktion zuzuführen. Die D diese Seidenstraße nur nicht sonst eingeschlagen haben, möge jeseher gelingen, diens Situation einem, oder anderen « Weile: zu iren, damit alle­ in­ Frage kommenden aftoren gezwungen­ seien, offen arbe zu befennen, und­ das Land endlich wisse, woran ,und an wen es sich im seinem wohlverstandenen Interesse zu halten hat. a Bee E. M. . v Beitung. ya, AndIE hat TE 7 VERA te- 1. Februar 1899 Die kriegerische Stimmung im re ar­amen­te.. TR in! Die zweckwie man dks kirdischen Feindselig­­keiten gegen jede normale Tagesordnung wurden auch gestern im Abgeordnetens­­ckfix selbrt gesetzt Schon vor der Eröffnung der""g·estrigen,(Montag)·Sitzung gab es einen ,­sehr erregten Wortwechsel zwischen den Schrift­­führern und einigen oppositionellen Abgeord­­­neten. Diese Lektoren waren nämlich vom Aktionskomite damit betraut, neue namentliche Abstimmungen zu produziren, nur mußten sie nicht, was sie eigentlich an dem Protokoll bemängeln sollen und wollten daher vor der Neigung Einblick in dasselbe nehmen, was jedoch die Schriftführer­ nicht gestatteten. In­­­­­dessen mußten sich die Heren Obstruktionisten auch ohne dies zu helfen. So beantragte Lakratos das Stimmenverhältnis möge nicht nur in Ziffern im Protokoll Ausdruck finden, sondern auch in Buchstaben ausge­­schrieben werden, und verlangte im Namen von mehr als zwanzig Abgeordneten die namentliche Abstimmung. Allein die Herren haben die Rechnung ohne den Wirth gemacht, denn Madarap erklärte, vorher willen zu müssen, ob die auf dem Bogen Unterzeichneten auch ammierend sind, da Konstativt wurde, das­s sich die Abgeordneten, welche die namentliche Ab­­­stimmung verlangt haben, nicht in der von der Hausordnung vorgeschriebenen Zahl im Saale­­ befinden, entschied der Alterspräsident, daß Die namentliche Abstimmung nicht angeordnet werde. Darob natürlich große Entrüstung auf der Linken, von welcher Sväanja,Hod und Volonyi zur Hausordnung sprachen. Der Xehtere überreichte einen von zwanzig an­­mwesenden Abgeordneten unterfertigten Bogen, um neuerdings die namentliche Abstimmung über den Lafatos’schen Antrag zu verlangen, allein Madaras wies dieses Verlangen mit der Motivirung, daß in derselben Session über einen und denselben Antrag nicht zweimal ent­­­schieden werden künne, rundweg zurück. Darüber waren natürlich Bolsnyi und Komp. noch mehr erbittert und im Nu sammelten sie zehn­eue Unterschriften, um die Anordnung einer schlossenen Sigung zu verlangen. So geschah denn das Wunder, daß die Opposition gegen en eigenen Gesinnungsgenosssen im Präsi­­­­dentenstuhle remonstrirte und das Madara d­ie geschloffene Lisung ankrönen mußte, damit die Opposition nach Herzensluft ungewirt gegen je tyrannische Willkür des ihr gegenüber zu energischen Verhandlungsleiters wettern könne. AS dann nach einer Stunde die Situng eher für, öffentlich erklärt wurde, 309g­astatos seinen Antrag zurück. Dafür wurden dann fünf andere Amendements in Protokoll angemeldet und Hinsichtlich des jeden die namentliche Abstimmung ver­­ügt. So verlief denn die zeitliche Sigungszeit in zweckoten Abstimmungen. Meh.-Ung. Monarchie. Der Todestag des K­ronprinzen­­estern (30. Jänner) jährte sich zum zehnten als der unglückelige Tag, der die Völker in österreichisch-ungarischen Monarchie ihres nvergeblichen, edlen Kronprinzen beraubte. um Anlaß­ der zehnten Jahreswende dieses Numeratien Ereignisses fanden in Buda­­est und Wien für das Seelenheil, weiland 5 verewigten Kronprinzen Rudolf Trauer­­­gottesdienste statt. Der in der Om­er­igiamund-Kapelle gelegenen Trauermesse, elche Burgpfarrer Karl Kantor zelebrirte, ahnten der Hofmarschall in Ungarn Graf Ludwig App 0­nyi, Schlaghauptmann Ludwig Ritter v. Y­bL, sowie das Beamtenkorps und das Dienstpersonal der Ofner Burg bei. « In Wien wurde das Requiem in der Kapuzinerkirche abgehalten.Um 9 Uhr­ Vor­­mittags fuhr Seine Majestät mit der Erzherzogin Marie Valerie­ bei der­­ Kapuzinergruft vor, wo er zuerst am Sarge des Kronprinzen und dann an dem der ver­­ewigten Kaiserimkönigin stille Gebete errichtete. Von der Kronprinzessin - Witwe Stefanie und ihrer Tochter trafen aus Miramar prachtvolle Kränze ein; desgleichen von­ den­­ meisten Mitglieder des ‚Herrscher­­baufes.' Erzherzog‘ Ludwig Viktor legte persönlich einen Kranz auf dem Sarge nieder und verrichtete daselbst Gebete. Deputationen der Regimenter, welche den Namen­ der­ Berblichenen führten, sprachen vor, wohnten dem Requiem bei und legten auf den Graffophag, weiland ihres erlauchten Inhabers prächtige Kränze nieder. Im Auftrage des Deutschen Kaisers wurde gleich­­falls ein Kranz aus den Lieblingsblumen des Verstorbenen mit einer Seidenschleife nieder­­gelegt, auf der sich die Inschrift befindet : „Kaiser Wilhelm I . dem treuen Freunde." “ Aus der diplomatischen Welt. Der österreichisch - ungarische Botschafter Prinz Liechtenstein wurde gestern in Petersburg vom Sailer Nikolaus und der Kaiserin Alexandra in Abschiedsaudienz empfangen. CD Die Kompromiß- Verhandlungen. Wie verlautet, werden die oppositionellen Delegirten ihre Bemerkungen auf die übrigen strittigen Künfte des Kompromisses, so namentlich auf die Revision der Hausordnung und auf die Kurialgerichtsbarkeit, bereit am nächsten Donnerstag der Regierung mittheilen und dürfte die diesbezügliche Ant­­wort der Regierung schon am nächsiten Samstag erfolgen, womit dieser Nuntien­­wechsel voraussichtlich abgeschlossen sein wird. —> Bur eventuellen Neubildung des Kabinets verlautet unterm 30. d. aus Buda­­pest. In dem neuen Kabinet dürften sämrli­­che Mitglieder des gegenwärtigen S Kabinets verbleiben, eventuell würde dlos Justizminister Alexander Erdelyi seinen Bosten verlassen. Falls Desider Berczel zum Präsidenten des Hauses gewählt wird, wird natürlich auch das Ministerium des Innern einen neuen Titular erhalten. Dagegen wird in Liberalen Kreisen versichert, daß Finanzminister Dr. Dufacs sein Bortefeuille behalten werde, da die Krone auf sein Verbleiben Werth legt. Das neue Stabinetz wird nur ein Ueber­­gangsministerium sein. OD Mafenübertritt zum Protestan­­tismus. Aus Innsbruck wird unterm 30. d. geschrieben : Nach dem gestrigen Sonn­­tags-Gottesdienste in der evangelischen Kirche traten 76 Katholiken zum Protestantismus über ; in der nächsten Zeit stehen noch weitere Hebertritte bevor, namentlich von Universitäts­­hörern.­­O Aus Agram schreibt man uns am 30. d. wie folgt: Der Serbenklub hält seit dem Wiederbeginn der Landtag Session fontinairlich Sigungen; der Klub, welcher früher nur als [oie Bereinigung bestand, hat jet durch die Annahme von Statuten eine feste Organisation erhalten und lenkt dadurch die Aufmerksamkeit auf ich. Einer der bemerkensunwertheiten Bunste der Statuten lautet dahin, daß die Klubmitglieder gleich­­zeitig Mitglieder der Nationalpartei sind. Doch können sie al solche an deren Aktion nur dann theilnehmen, beziehungsweise einen Antrag mitunter fertigen, wenn dieser früher im Serben- Buch bevab­en wurde. Sämmtliche serbischen Abgeordneten, ausgenommen Dedovicg, sind dem Serbenfluch beigetreten.­­ Todesfall. Aus Wien wird ung unterm 30 d. berichtet: Der Nestor der Auditore, Generalauditor i. P. Martin Dam­­janich, der erst vor Kurzem seinen 91. Ge­­burtstag gefeiert hatte, ist gestorben. Die Neugeborene wird den Namen Nadezda­­ erhalten. Mutter und Kind erfreuen sich des besten Wohlseing.­ Die Geburt der Brinzeffin, welche am Jahrestage der Geburt des Erb- Prinzen erfolgte, wurde in Sophia und in der Provinz festlich begangen. Abends war die­ Hauptstadt illuminirt. 0 von der Friedenskonferenz. Baronin­ Suttwer­ hatte in Berlin eine eingehende Unterredung­­ mit dem­ russischen Bondaften Grafen Ditten-Saden, der sie sehr liebens­­würdig empfing. Er verlautet bestimmt, daß bereit alle Mächte die russische Einladung zur Konferenz in zustimmendem­, Sinne be­­ant­worteten. Die meisten Mächte gaben auch zu erkennen, daß sie den Wunsch Nußlands theilen, die Einberufung­ der Konferenz nicht­ hinauszuschieben, sondern möglichst bald er­­folgen zu lassen. — Die bulgarische Ministerkrise. Stoi­­low lehnte die ihm angebotene Neubildung des Kabinett ab. Greforiw unterhandelt neuerdings. — Aus­weisungen polnischer Arbeiter aus Deutschland. Nach einer Meldung aus Berlin wurden zweihundertunddreißig pol­­nische Arbeiter aus Efjjen ausgewiejen. Ausland. — Geburt einer bulgarischen Prin­­zessin. Die Fürstin Maria Louise von Bulgarien it am 30. d. glücklich von einer Prinzessin entbunden worden. . .:.«s»­,» . »n- Tagesbericht aus Oedenburg und Mestingern. Tageskalender. Mittwoch 1. Februar, Katho­­t­ken: Ignaz. — P­rotestanten: Ignaz. Griechen 20. Männer: Eutim., — Firaeliten : 21. Saftlingskalender : 1. Seber: Kasino-Eliteball (Kasino). 1. Seber: Turnerkränzchen im Hotel „Bannonia “ 4. Seber: Konzert und Tanzkränzchen des „Musikvereines des Dedenburger Lyreums" (Rasino). 11. Feber: Gemüthlicher Abend des Dedenburger Zither­­bundes, nit Tanz. (Hotel „Bannonia“) 11. Feber: Konzert und Tanztränzchen des „Perfidalkör“ (Rajino). 12. Feber: Massenball der Tischgesellschaft „Fidelio“ im Hotel „Pannonia“, BE Wir ersuchen höflichst jene unserer pP. t. Wbonnenten, deren Pränumeration auf unser Blatt Ende Dezember abgelaufen ist. Dasselbe _in unserem Administrationsbureau (Gra­­benrunde 121) gefälligst ehestens er­­neuern zu wollen. * Jubiläums-Stiftungen des Erzherzogs­ Friedrich. Der Kommandant des 5. Korps und Kommandirende General in B Preßburg FM. Erzherzog Friedrich hat 90.000 Kronen zur Errichtung folgender drei Zubiläumg- Stiftungen gewidmet: 30.000 Kronen für das seinen Namen führende 52. Infanterie-Regiment für gemeinnügige Z­ede des Offiziersforps 20.000 Kronen für das Dragoner-Regiment Erzherzog Albrecht Nr. 9 (und zwar 10.000 Kro­­nen für Uwechte des Offizierskorps, 10.000 Kro­­nen zur jährlichen Binsenvertheilung an sechs Unteroffiziere) , endlich 40.000 Kronen für das 5. Korps, und zwar 30.000 Kronen für Offiziere und Beamte, 10.000 Kronen für Unteroffiziere. * Spende. Der Minister für Kultus- und Unterricht hat der röm.-lath. Kultusgemeinde in Zandsee zur Reparatur der Kirche aus dem Religionsfonde 200 Fl. gespendet. * Der landwirthschaftliche Stomitats­­verein ohne Präsidenten. Wir meldeten seiner­­zeit den Rücktritt des P­räsidenten des land. Komitatsvereines Bela dv. Dtochfa. Wie uns nun mitgetheilt wird, haben auch beide Vizepräsidenten die Herren Otto Bauer und Werander Sugar ihre Resignation an­­gemeldet, demnach das Präsidium des landmw. Komitatsvereines derzeit v­akant ist. Hoffentlich wird die „Krise“ bald behoben werden und die Präsidentenschaftsfrage zur allseitigen Befriedi­­gung die erwünschte Lösung finden. * Wiedereröffnung der Volksschulen. Morgen den 1. Februar beginnt wieder der regelmäßige Unterricht in den durch sechs Wochen, der hier ausgebrochenen Masern­­und Scharlach - Epidemie wegen, geschlosffen gewesenen Normalschulen. Wenn uns an und für sich stehen das nunmehr konstatirte Erlöschen­­ der Epidemie, die so viele liebe Kinder ergriff und leider sogar einige ihrer dahinrik, ‚mit aufrichtiger Freude erfüllt, so begrüßen wir den Wiedereintritt normaler hygienischer Zu­­stände nun mit Doppelt freudiger Genugthuung, ; , » ae ya ie

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