Oedenburger Zeitung, 1899. Oktober (Jahrgang 32, nr. 225-250)

1899-10-01 / nr. 225

| Be 2 BEN - - E REES Gange der Dinge toureeswijuscl­ens3: tvertil),dass die Delegationen schon im Frühjahre zusammentreten Kolomann Szell glaubt die Gründe nicht aus­­in­einandersetzen zu müssen aus welchen dies in diesem Jahre nicht geschehen konnte,­­ und es sei die Festiebung des gemeins­­amen Budgets für den Herbst geblieben Dem Hause sei e3 sein Geheimnis, daß die in Oesterreich abschwebende Situation schon seit längerer Zeit als seine normale angesehen werden könne, aber es sind alle di­e maßgebenden Bestrebungen darauf gerichtet, daß die normalen parlamentari­schen PBerhältnisse so rasch als möglich wiederhergestellt werden, und es ist, wohne daß sich der Ministerpräsident auch nur Ein Wort der Meinung über jene Zustände gestatten Endeee, mit Grund und Not voraus­­zufegen und zu erwarten, zumal alle Faktoren ihr Streben dafür einjegen werden, daß dem Gesee genügt werden man und daß die im Sinne des Gesebes zu entsendende ungarische Delegation in­­ der Lage sein werde mit der österreich­i­schen in Verhandlung zu treten Der Standpunkt der Benumnungen ist durch ,die Bestimm­ungen des bestehenden Gestzes Iz gegeben, und da nicht angenommen werden .Zann, daß alle diese Bestrebungen vers­t­­­gebliche bleiben, ist die Hoffnung berechtigt, daß dem bestehenden Gehege genügt werden und die Delegation gewählt werden wird. Von seinem Plaße ans­­ könne­rs der Ministerpräsident gerade im, gegenwärtigen Augenblide, wo diese Bestrebungen im Werte sind, nicht mit der Eventualität beschäftigen, was in dem­­ Falle zu geschehen habe, wenn die öster­­­reichische Delegation gewählt werden sollte.­­ Zur gegebenen Zeit werde es seine Pflicht sein, auch dieser Eventualität zu gedenken f­and sich mit derselben zu beschäftigen. Vorläufig aber — so schloß der­­ Ministerpräsident seine Ausführungen — erscheine er weder richtig noch zulässig von seinem Plage aus, darüber fest schon zu sprechen. Unser Standpunkt it das Gefäß, und es ist zu hoffen, daß auch in Oesterreich die vom Gehege vorgeschriebenen Verpflictungen eingehalten werden. Wir werden unsere Entschlüsse zur ge­eigneten Zeit fallen, damit Ungarn nicht in die Lage gebracht werde, daß er für die Erledigung dieser Frage nicht recht­­zeitig Sorge tragen künne. Das ist der Standpunkt der Regierung, in deren Namen der Ministerpräsident an das Haus Die Aufforderung richtet, ruhig an die Arbeit zu gehen. » a­ee - Bi. ..« gefragt, zu Bett geschickt, und in peinigendster­­­ Ungeduld wartet sie weiter. Er denkt nicht an sie und wird in lufti­­ger Gesellschaft sie und den Dritten vergessen. Ein leiser, aber so schmerzlich nagender Gedanke , eine wunderschöne, junge Dame, die ihren Zriß neulich so vertraut gegrüßt im Ausstellungs­­« part, und deren Namen er absolut nicht zu wissen vorgab, troßdem ihn der Gruß in sicht­­­­bare Verlegenheit gerebt. Sie hatte ihn damals geweckt, aber über die Fondants, die er ihr dann brachte, die schöne Unbekannte vergessen. Sie fühlt sich todtunglückich, gebrochenen Lihrites fest sie ihre Wanderung durch die Zimmer fort und geht in das Schlafzimmer. Bügelnd bleibt sie vor seiner Toilette stehen, 88 liegt ein eigenartig gespannter Zug um ihre Lippen, in banger Erwartung zieht sie die oberste Schublade auf — „Fort!“ Sie jagt er ganz leise, wieder und wieder, — — Dort lag immer der Reserve-Wohnung?­­­schlüffel — und und — — Er hatte alo schon heute Mittag gewußt daß er den Abend aufwärts verbringen würde — — mit einer Züge auf den Lippen hatte Be er sie gefüßt zum Abschied — — nun weiß E er genau — ihr Glück ist dahin, für immer ! — Er liebt sie nicht mehr, sie it eine unglücliche, die unglücklichste Frau! — (Schluß folgt.) ; ha ET PIE­N R­RN Wedenburger Beistung. PER . aa Te de N tan KENEt Ale een a LOktoberTisk Zie Ministerkrise in Wien. Oedenburg, 30. September. Laut einer aus guter Quelle geschöpften Wiener Meldung vom 29. d. wird die gestrige Kombination, daß Baron Gautsch Die Kabinetsbildung übernimmt, heute als voll­­ständig abgethan bezeichnet und der Statt­­halter Graf Clary, der in Wien eingetroffen ist, als zukünftiger Ministerpräsident bezeichnet. Graf Clary wurde geitern Freitag von Seiner Majestät in Audienz empfangen. Andererseits wird in Beamtenkreisen versichert, daß entgegen der Anschauung der parlamen­­tarischen Kreise der echten der ehemalige Minister Dr. Körber mit der Sabinett­­bildung betraut werden sol. Auch Körber wurde bereits gestern vom Monarchen in mehr als einstündiger Audienz empfangen. Ferner berief Seine Majestät den deutsch­­fortschrittlichen Abgeordneten Bergelt und Dr. Lueger zur Besprechung der Lage. Weitere politische Persönlichkeiten sollen noch empfangen werden Wie verlautet, hat der Monarch den empfangenen Drei Führern der deutschen O­pposition mitgetheilt, die Entschließung sei dahin gefallen, daß ein Beamtenministerium ernannt werden wird, welches jedoch nur als ein Niedergangsministerium zu gelten habe und dem sodann ein parlamentarisches Ministerium folgen werde In christlich-sozialen Kreisen wird behauptet, dieses parlamentarische Ministerium, welches auf das renige Beamten­­ministerium folgen soll, werde ein solches sein, das bezüglich seines Charakters dem vor Kurzem geplanten Kabinet Liechtenstein ähnlich sein soll. Das Ministerium Clary wird zum Zwecke der Vorbereitung eines dem Parlamente selbst zu entnehmenden Kabinett damit beginnen, die Sprachenverordnungen be­­d­ingungs­­los aufzuheben und dem Abgeordnetenhau­fe den Entwurf eines Sprachengesetes vorzulegen. Hievon sind die Parteiführer der Rechten, td­e bereits oben bemerkt, von dem Monarchen selbst ver­­ständigt worden. Hier wollen wir noch als besonders bemerkenswerth eine Meußerung des Dr. dr. Koerber anführen ; derselbe erklärte si nämlich, daß er nur in ein Ministerium mit einigermaßen sicherer Aussicht auf Sta­­bilität eintreten würde, ein Bortefeuille in einem Beamtenministerium würde er nur dann annehmen, wenn von maßgebender Stelle hiezu der Befehl an ihn erginge, im anderen Falle würde er erklären, daß er unter nicht entsprechenden Verhältnissen außer Stande wäre, der Krone und dem Staate erspringliche Dienste zu leisten. Ein hervor­­ragendes Mitglied des verfassungstreuen Großgrundbesiges sprach sich dahin aus, es sei noch ganz ungewiß, wie Die Ministerkrise gelöst werden wiürde, in den Kreisen des verfassungstreuen Stofgrund­­besiges habe man keinerlei Kenntniß darüber. Die Ministerernennung befindet sich schon deshalb heute noch in Schwebe, weil sich Seine Majestät Heute Samstag auf einige Tage zur Jagd nach Neuberg begeben dürfte und es durchaus noch nicht ausgemacht ist, ob bis dahin die Ernennung des neuen Kabinets vollzogen sein werde. Dr. v. 3 von der deutschen Fortschrittspartei, Hochenburger von der deutschen Volks­­partei,Bürgermeister Dr.Lueger,Letzteren auch als Obmann der chri­stlichssozialen Partei und den Abgeordneten Porsche als Vertreter der Slowenen.Es scheint,daß diese Parteiführer sichriitdcherufung des Grafen Manfred Clary Aldringen an die Spike des Kabinets einverstanden erklärt haben. Wie dieses S Kabinet zusammengestellt sein wird, hängt also von den Borsschlägen ab, welche Graf Clary darüber der Strone unter­­breiten wird. Graf Clary wird nach der Natur der Sache einiger Zeit bedürfen, um die nöthigen Vorbesprechungen mit den in Frage kommenden Personen einzuleiten und er­st daher nicht wahrscheinlich, daß die Kabinetsbildung heute schon vollzogen sein werde. Daß der Eisenbahnminister Dr. v. Wittef in das Kabinet übertreten werde, gilt als wahrscheinlich; ihn wird, ähnlich wie dem Landesvertheidigungs - Minister Grafen Beljersheimb, die Stellung eines unpolitischen Fachministers vindicirt. OD­­erleitung. Seine Majestät verlieh dem General der Stavallerie Wilhelm Ritter vd. G­rad L, der morgen sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum feiert, den Eisernen Kronen­­orden erster Klasse. O Die Geheimrathswürce, welche — wie wir bereits gemeldet haben — Seine Majestät dem Grafen Julius Andra­jsy verliehen hat, macht in den politischen Kreisen von Budapest den günstigsten Eindruck , denn Graf Julius Andrassy spielt, sc­hon seit Jahren eine hervorragende Rolle im öffentlichen Leben Im Kabinet Wekerle war er be­­kam­tlich Minister a latere. Sein Werk über den 1867er Ausgleich hat gerechtes Aufsehen erregt und wurde auch von der Akademie preisgekrönt. Bei der jüngsten Obstruktion war er einer der Dissidentenführer, zugleich aber auch einer derjenigen, die sich um die Wieder­­herstellung des Friedens besonders bemühten. OÖ Der regierende Fürst Georg von Schaumburg Lippe ist am 29. d. Früh 7 Uhr mit der Nordwestbahn aus Büceburg in Wien eingetroffen und im „Grand Hotel“ stiegen. In Gefolge des Fürsten befindet NS haefabtant Generalmajor v. Franke. In dem Bahnhofe wurde der Fürst von dem­­ zugetheilten Oberstlieutenant Freiherrn b. Falkenstein empfangen. Dem Fürsten Georg zu Eyren fand heute eine Hoftafel statt.­­ Interpellationen. Den Abschluß der gestrigen Sigung des ung. Abgeordn­etenhauses bildeten Interpellationen über das längste Hohmwasser. Abg. Stefan Szabó interpellirte über die Dammbrüche an der oberen Donau. Abg. Bela Feszty inter­­pellirte über die Lebestände bei der Negu­­lirungsgesellschaft am linfen Ufer der Waag. Oderbauminister Dr. Ignaz Darányi be­antwortete diese Interpellationen so­fort. Er sagt beiden I­nterpellanten eine energische Untersuchung der von ihnen mitgetheilten Ueberstände zu und zählt sodann alle Verfü­­gungen auf, welche gegen das Hochwasser ge­­troffen wurden. Der Minister gedenkt aner­­kennend Der Hilfeleistung seitens der bewaffneten Macht, insbe­­sondere der Genietruppe und fonstatirt, daß im Ganzen 110.000 Katastraljoch Landes überschwemmt wurden. Ein Menschen­­leben sei nicht zu beklagen. Die im Zuge befindliche Hilfsaktion wurde durch eine­­ herzige Spende Str. Majestät eröffnet. Die Antwort des Ministers wurde don beiden Interpellanten zur Stenntniß genommen und die Situng geschlossen. OD Vektors-Installation. Die feierliche Eröffnung der Budapester Universität findet morgen, den 1. Oktober, Vormittags 10 Uhr, im Brunfsaale des neuen Stadthauses statt. Der Festfigung geht ein feierliches Veni Sanete in der Universitätsfirche vor. In der Fest­­figung wird der neue Nektor Magnifitus Dr. Emil BPonori-ThemwremE seine Antritts­­dissertation halten, in welcher er über das Thema „Die Sprachwissenschaft und die Geschichte der Philologie an unserer Uni­­versität“ sprechen wird. O Der Sürfterzbischof von Olmüß lebensgefährlich erkrankt Seine Crzellenz SR Dr. 2­heodor 22­5 an Def.-Ung. Monarchie. OD Seine Majestät der König berief gestern , Freitag zur Audienz, behufs Besprechung der mwieartigen Bildung eine­s Übergangs­­ministeriums, folgende Bartel-Obmänner: als Vertreter des feudalen Großgrundbefiges den Grafen BPalffy, von den deutschen Oppo­­­­sitionsparteien die Abgeordneten Dr. er

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