Oedenburger Zeitung, 1899. Dezember (Jahrgang 32, nr. 276-299)

1899-12-01 / nr. 276

Be eine Begünstigung des Großkapitals erblicht. | S. Bijontal, dann Noch Spray Dr. wurde die Generaldebatte geschlossen und der Gelegen­wurf sowohl im All­gemeinen als auch in der darauf gefolgten Spezialdebatte mit geringen Modifikationen angenommen. ·---..--»-s «·s-,k - I E« "« zs · gedenourgepx seitung Die österreichische Parlamentskrise. _ Ungarn, er 309g auch die Person Seiner Wien, 29. November. Die Konferenzen der Regierung mit den­­ Zungezechen haben noch zu seinem befriedigen­­den Resultate geführt. In der gestrigen Sigung des österreichischen Abgeordnetenhauses wurde zwar noch seine ausgesprochene Obstruktion geübt, ja er wurde sogar die erste Zeiung über die Ausgleichsvorlagen beendet, die leiteren wurden an einen Ausschuß ge­­wiesen, aber der rüde To­d eines jungezechtichen Nednerd Namens Maitalka, die Aus­­·­­isslehnung und die W­ildheit seiner dreistündigen Test Rede lassen nicht.Gutes ahnen-Herr Ma­­«szalka begnügte sich nicht m­it heftigen Aus­­fällen gegen das Kabinet Clary und gegen Majestät in die Debatte und gebrauchte dabei einen Ausbruch, wie er selbst in Dem berüchtigten Neid­srab­e ungeheuerlich erscheint, indem er sagte, die Cze­chen hätten auch den Glauben an das Wort de Herrschers verloren. Und eine solche unter dem Schuge der Immunität begangene Majestätsbeleidigung durfte gewagt werden, ohne daß der Präsident dem Redner auch nur ins Wort gefallen wäre! Etwas minder leidenschaftlich exuliert, aber immerhin auch sehr erregt verlief gestern die Berathung der parlame­ntarischen­­ Kommission der Rechten. Den Mittelpunkt der Debatte bildete in der fünf­­stündigen Konferenz die Lage, ob und wie die Rechte die Brechen in ihren Boitulaten und ihrem jegigen Kampfe untersrügen solle. ALs zweite Frage ergab sich dann: Soll Die Nechte weiter erhalten werden? Die beiden rigen sind von allen Rednern, wenn auch von einigen mit —— Vorbehalt bejaht worden. Graf Pälffy­­ appellirte an die außerhalb Böhmens stehenden — — Barteien, die Forderungen der Grechen zu­­ unterftügen. Diese Forderungen wurden von den Abgeordneten Dr. Engel und Dr. Pracak erläutert. Prinz Schwarzenberg legte die Gründe auseinander, warum der konservativen Standpunkte aus der Regierung Clary oppositionell gegenüberstehen müsse ; vor Allem wegen der Aufhebung der Sprachen­­verordnungen, hauptsächlich jedoc Deshalb,­­weil sie den obersten Faktor der Gereggebung in einer Weise in Anspruch nehme, wie dies durch die Regierung Badeni’s und Thun’s niemals geschehen sei. — Der Obmann der Katholischen Volkspartei Dr. Kathrein gab zu bedenken, daß die Obstruktion der­ Grechen die Rechte in ihrer Existenz gefährden würde Schließlich wurde resoloirt, daß, da die Rechte nur unter der Theilnahme der Grechen erhalten werden künne, diese natürlich unter­­stüßt werden müssen. böhmische Großgrundbesig gerade von seinem­­ O Adelsverleihung. Seine Majestät hat dem pensionirten Oberstlieutenant Gedeon Drappa und einen geieglichen Nachkommen den ungarischen Adel mit dem Brädifat „Boonigradi“ tatfrei verliehen. « Ogmiszeichnuung des xwmiäets xmrc Ykafek Seine Majestät hat dem Schauspiel­­lektor Karl Blasel«anläßlich seines fünfzig­­jährigen Schauspielerjubiläums das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. «O»Quskit0kichensreifen.Für die nächste Zeit stehen zwei Veränderungen im Kreise des Hochklerus bevor. Der erete Bischof von Neutra, Emerich Bende sol nämlich demnächst einen Koadjutor­­ cum jure successionis (mit dem Nechte der­­ Nachfolgerschaft) erhalten, und zwar in der Rerson seines gegenwärtigen G Sefretärs, des päpstlichen Brälaten Grafen Wild. Batt­hHyäny. Ein K­oadjutor gleichfalls cum jure suesessionis — soll auch dem Naaber Bischof, Decuerszklleuz Dusoyunnuzalku :vergegevenweroemquqture Direktor desz Pazmaneum um d­em Athuwraszmt Szöchenyiaueeriegen ()Bomgälaquatenhaule.Junk­ung. Amtdblau wirdvekanm gegeben,daß auf Grund des Berichtes der Verifikationskommission in das Verzeichnis 7 der derzeitigen Mitglieder des­ Magnatenhauses ergänzungsweise eingetragen wurden : der „Inspettor des siebenbüngischen evangelischen Kirchendistrifts Albert Arz v. Strangenberg, rar Stefan Gyulai, Graf Bih­or SGyurty, Sraf Paul S­ äpäry, Sraf Robert Hjelenia-Zselinsty um Ja Dionys Draskovic. Dagegen wurde in­folge Ablebens der Name des Grafen Arthur Belacsevich aus der Liste der Magnatenhaus-Mitglieder gestrichen. Die Volk­spartei und die note. Die Barteı hält dafür, daß der Standpunkt der 1896er Q­uotendeputation auch heute richtig ist. Dieser Beschluß, welcher nachwies, daß nicht blos Die jegige Quote hoch oft, sondern daß sogar ein niedrigeres Berhältnis als daß jegige der Billigkeit ent­­spräche. Seither haben sich die Verhältnisse nicht derart geändert, daß Ddieser prinzipielle Standpunkt aufgegeben werden müßte. Da überdies eine erhöhte Quote ein gefährliches Eräzedens für die Zukunft schaffen konnte, in BYinbliet endlich auf die schwierigen finzen­­ziellen V­erhältnisse des Laudes und auf die Noth­­wendigkeit der Befriedigung stetig wachsender staatlicher Ansprüche , kann sie ver Erhöhung der Quote nit zustimmen. Gegen den­ unlauteren Wettbewerb. Im Handelsministerium ist der Gelegentmurf zur Verhinderung des­ unlauteren Wettbe­werbes bereits gänzlich f­ertiggestellt. Vorher hatte Handelsminister Hegedüs bekanntlich die interessirten kommerziellen Körperschaften zur Abgabe eines Gutachten aufgefordert, in Folge dessen sowohl die Handels- und Ge­werbe­­famm­ern, wie die Laufmannshalle und der Verein hauptstädtischer Kaufleute eine Beratdung hielten, in welcher die F­rage eingehend disfutirt wurde Hiebei machten sich zwei diametral abweichende Anschauungen geltend. Die Einen hielten jede Vorkehrung für überflüssig, weil eine solche nur die Freiheit des Handels be­­hindern würde ; die Anderen unwünschten eben im Interesse des hom­eten Handels energische Veriehrungen. In dem Entwurf, den Handels­­minister Alexander Hegedüs ausarbeiten ließ, wird der Freiheit de Handels keinerlei Hinderniß in den Weg gelegt, doch sollen die mit der­­ Freiheit verübten Mißbräuche und die unliebsamen Aus­wüchse derselben verhindert werden. “) Das Wahlrecht der Lehrer. Nach einer prinzipiellen Dezision der königl. Kurie wird das Wahlrecht der Lehrer für die Zukunft einigermaßen beschränkt. Im Sinne derselben werden nur die ernannten und in ihrer Leitung bestätigten Lehrer das Wahlrecht genießen. Lehrer, die in ihrer Stellung noch nicht bestätigt sind oder im Ruhestand sich befinden, bejsten sein Wahl­­recht. — Im Sinne einer zweiten Dezision der königl. Kurie sind die Angestellten der königl. ungar. Staatsbahnen hinsichtlich des Wahlrechtes gleich den übrigen Staatsbeamten zu behandeln, in Folge dessen auch die Bahnaufseher schon bei den nächsten Wahlen ihr Wahlrecht ausüben künnen, mit Nacsicht darauf, daß sie ein Gehalt von 580 ft. beziehen. O Das österreichische Sprachengefeß. Die österr. Regierung hat, wie in parlamentarischen Kreien verlautet, bereits ein Sprachen­­gefeß entworfen. Als Berfafier des Ent­­wurfs wird der Minister des Innern Dr. Körber bezeichnet. Der Entwurf soll bereits einigen­­ Parteiführern der Deutschen und Grechen mitgetheilt worden sein. Um diesen Entwurf sollen sich die Besprechungen der legten Tage zumeist drehen. Dobersten der Noyal Draggont, desser Inhaber der M­aijer ist, 300 rund Sterling für Die grauen und Siuder Der Unteroffiziere und Meanntschaften de Regiments. Die „Hohen­­zollern“ traf um dreiviertel 3 Uhr Nachmittags auf der Nhede von Blissingen ein. Das deutsche Kaiserpaar wurde von der Königin und der Königin- Mutter von Holland in sehr herzlicher Weise empfangen. Ein neuer Deutscher Gesandter. Wie man aus Berlin meldet, it ver Deutsche General Jonsul in Budapest, Prinz Hohenlohe, zum Gesandten in Darmstadt designirt. — Ein rumänisch-ungarischer Konflikt. Der Minister des Neufern bereitet ein Grün­­buch vor, in welchem der Schriftswechsel ver­­öffentlicht werden wird, welchen Rumänien mit Zustimmung Rußlands in Angelegenheit der mon­itürlichen Feststellung der Tarife am Eiserten Thore seitens Ungarns geführt hat. — der französische Staatsgerichtshof vernahm gestern den Zeugen BPeretti, Mitglied der Antisemitenliga. Er sagte aus, Guerin habe Beziehungen zu den Royalisten unterhalten. Guerin behauptet,­­Beretti habe 6000 Fr. erhalten, damit er gegen ihn auztaue. Der Polizei-Inspektor, welcher mit der Ueberwachung der Zugänge zum Ort Chabrol betraut war, erzählt, er sei von Guerin injultirt und bedroht worden. Zeuge gibt Aufschlüsse über die durch Guerin in dem Gebäude vorgenommenen Befestigungen Der Angeklagte Guerin erklärt, die Gitterstäbe derselben seien seineswegs sehr fest gewesen und zerbricht einen solchen Stab unter Gelächter des­ Auditoriums mit den Fingern. Ein vorgeladener Experte in Waffensachen erklärt, nicht mit Bestimmtheit angeben zu künsen, ob Guerin scharfe Schüsse auf die Wolizeiagenten abgab. Präsident Fallières ordnete eine er­­gänzende Untersuchung hierüber an. — Dom SKriegsshanplak in Südafrika. Eine Depesche des General ® Methuen berichtet vom Modder River vom 28. d., das seine Streitmacht um 5 Uhr Morgens vor den Stellungen des Feindes anlangte. Die Buren waren am Modder River stark verschanzt und durch Vertheidigungsmerse gedeckt. Da der Fluß Hoch ging, war es un­­möglich, den F­eind zu umgeben. Der Kampf begann um bald 6 Uhr mit dem Vorrücen der Artillerie, der berittenen Infan­­terie und der Kavallerie. Die Garde-Infanterie stand rechts, die neunte Brigade links von der feindlichen Stellung. Der allgemeine Angriff in weit ausgedehnter Formation begann um 6 Uhr mit Unterstügung der Artillerie. Die gesammte Streitmacht der Buren in einer Stärke von 8000 Mann nahm an dem Kampfe mit zwei schweren und vier anderen Geschngen Thel. Der­­ Kampf war sehr er­bittert und dauerte zehn Stunden. Die englischen Truppen kämpften ohne Wasser und Nahrung in der Sonnenlige und zwangen den Feind, seine Stellung aufzugeben. General Carem gelang es, eine kleine Abtheilung den Fluß über­­schreiten zu lassen General Methuen zollt der Haltung aller an dem Gefechte betheiligten Truppen, namentlich der Artillerie, warmes Lob. Ne.-Ung. Monarchie. ie ee ae d­a Ausland. — Saifer Wilhelm’s Heimreise. Das Deutsche Kaiserpaar hat gestern Mittwoch um 7 Uhr 50 Minuten Vormittagg Scheerneß an Bord des „Hohenzollern“ bei schönem Wetter verlassen. Bei der Abreise von Wort Viktoria übermittelte Kaiser Wilhelm dem rfl Ren­pp EEE ee rege ER U ER­O 5 ” » z­ur 1 Dezember 1599. Engelbericht aus Oedenburg und Wehungern, Tageskalender. Freitag 1. Dezember. Katho­­liten : Eligius. — Protestanten: Longinus. — Griechen: 19. Abadius, — Iiraeliten : 29. Oedenburg, 30. November. * Militärisches. Der Kommandant des in Gang stationirte Bataillons des 15. Honved- Nesimenteg, Hauptmann I. Slafie Geza Horváth wurde frankheitshalber vom 1. Dezember d. Jahre an, auf ein Halbes Jahr beurlaubt. Landsturm- Hauptmann Eugen VPottornay wurde zur Dienstleistung zum 18. Honved-Regiment nach­ Oedenburg trandferert. * Spenden unseres Priözesanbischofs. Seine Exzellenz der Bischof von Raab, Dr. Johann v. Zalka, hat neuestend abermals 100 fl. an edlen Spenden für Dedenburger­ Wohlthätigkeits-Vereine anher gesandt und zwar für den Wolfgrückenverein 40 fl., sowie we­ie ee

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