Oedenburger Zeitung, 1901. Juli (Jahrgang 34, nr. 149-174)

1901-07-02 / nr. 149

Be: K E­­# “ # N“ & ! Sitzung festgestellt werden.Inwischen werden blos ein oder zwei formelle Sitzungen Er­hebung Entgegennahme von Nuntien stattfinden. O Enthebung eines Obergespans. Der­­ Obergespan von Hödmezöpäjärkelyg Biktor Thoroczikay wurde am 28. Juni enthoben. Die­­ Obergespanschaft von Hödmezönäjärhelyg wird nunmehr mit der Obergespanschaft des Esongráder Komitat vereinigt. Zum Obergespan des­songrader Komitat soll der Bekejer Obergespan Georg L­ufacz, an dessen Stelle der­­ Reichstagsabgeordnete Zosef Hajpdu er­­nannt werden. D Der Termin zur Vornahme der allgemeinen Wahlen. Die Regierung hat zwar über­ den Zeitpunkt der allgemeinen Wahlen noch nicht endgültig entschieden, doch glaubt man in parlamentarischen Kreisen, daß diese zwischen dem 1. und 10. Oktober stattfinden werden, dem Amte Ausland. — Die serbisch - türkische Handels - Konvention In der Frage der serbisch­­türk­ichen Handelskonvention besteht bezüglich­ sämmtlicher Punkte zwischen den beiderseitigen Delegirten Ueberein­­stimmung. Die Geltungsdauer der Konvention ist für drei Jahre in Aussicht genommen.­­ Der Krieg in Südafrika. Unterm 29. Juni berichtet Lord Kitchener aus Pretoria: Die Buren griffen am 26­­. Nachts bei Bagfjpruit zwei an der De­­lagova-Bahn gelegene Blodkhäuser an, wurden jedoch durch einen Panzerzug vertrieben, wobei vier Buren todt auf dem Plage blieben. Die anderen Todten , wie es heißt, 20 an der Baht — wurden von den Buren mitgenommen. Die Engländer erbeutenden 23 Pferde und mehrere Wagen, auf ihrer Seite wurden vier Diann leicht verwundet. — Der Tyeldcornet Deprier 24 Mann. Aus Capstadt meldet Reuters Bureau: Etwa Hundert Buren griffen am 26.d M. Morgens die Station Bigies- Port, südlich von Vicetoria-West an, plünderten die Güterschuppen und verjagten die Wache. Die Eisenbahnwache unter Oberst Scott wurde bei Honeymeft £loof angegriffen Am 27. Juni fand bei Tarkastad zwischen den Engländern und einem etwa 150 Mann starfen Burenkommando ein vierstündiges Gefecht statt, wobei die Buren nord­wärts ver­­trieben und verfolgt wurden. — Die Ereignisse in China. Die „Times“ melden aus Shanghai vom 28. v. M.: Beharrlich hier einlaufende Meldungen von Eingeborenen bezüglich der Organisation eins Einfalles in die Mongolei der Tutan und Tungfujiang ver­­dienen Beachtung, weil ihnen eine gewisse Wahrscheinlichkeit nicht abzusprechen und es leicht verständlich it, daß es dem Einflusse der beiden genannten Personen gelingen kann, die unmissenden mongolischen Horden durch das Versprechen einer Plünderung der vertheidigungslosen Provinzen Chinas zur Erhebung aufzustacheln. Ein Telegramm aus Tichifu besagt, daß dort zahlreiche Flücht­­linge aus der Mandschurei eintreffen, die berichten, daß sich die ganze Provinz Shingsu­ng im Aufstande befinde. Die Aufständischen durchzügen plündernd und sengend das Land. Im der Umgebung von Mulden ständen alle Dortschaften in Flammen. Hunderte Einwohner seien getödtet worden. Die russischen Streitkräfte seien durchaus ungenügend zur Aufrechthaltung der Ordnung. — Ehriffenmafsacres durch Muselmanen. Nach in Cetinje eingetroffenen Nachrichten hätten am 27 Juni in der Umgebung der Stadt Guffigne angegriffen, wobei sieben Christen getödtet und mehrere verwundet worden sein sollen. Unter der christlichen Bevölkerung berrische große Aufregung und Beunruhigung. Muselmanen Christen. Die Schlukprüfung der mausikverein­s schule. Oedenburg,1.Juli. Die Sonntag,den 30.v.M.im Vereins· lokale abgehaltene Schlaf­production der Musik­­schule unseres um das Musikleben Oedenburgs so hochverdienten Musikvereins bot ein er­­freuliches Bild des steten Fortschrittes, welchen sich die Vereinsschule erfreut. Alle Leistungen kann man, besonders wenn man erwägt, daß mit Ausnahme der die Gesangschule besuchenden jungen Damen, die Ausführenden meistens Kinder oder doch Schüler im jugendlichen Alter waren, füglich­­ oben, denn sie boten ein treues Bild der ehrlichen Arbeit, die an der Vereing­­schule im abgelaufenen Schuljahre geleistet wurde. Alle Leitungen einzeln anzuführen, würde zu weit führen, wir konstatiren aber mit Vergnügen, daß in der Gesangschule (Lehrerin Frl. Sanni Hoffmann) schöne Er­­folge errungen wurden. Es gefielen besonders Die Schülerinen Frl. Mathild­e Haas (sie sang Böhm’s „Waldteufel“ jeder Hübsch), Frl. Ilona Nemcsii, welche mit zwei sehr temperament­­voll gesungenen ungarischen Liedern großen Beifall fand, ferner Zul. Roa Wagner, eine schon von einigen Konzerten Her recht vortheilhaft bekannte Sängerin, welche Händel’s „Arie aus Ninaldo“ sehr schön, mit gutem Vortrag und was sehr angenehm auffiel, mit deutlicher Aussprache des Textes vortrug. Die Damen Nagy und Bitroff sangen zwei Duette von Rohde allerliebst, schade nur, daß man den Terz nicht besser verstand. Auch die Chorleistungen waren recht zufriedenstellend, die zwei Solfeggien von Stark und der ungarische Choral, so­wie das reizende Liedchen „Spinn spinn“ von Yüngst wurden, mit Ausnahme eines kleinen, jeden­­falls auf Unachtsamkeit beruhenden Versehens, im leßteren Chore, sehr exakt, mit seiner Intonation und sorgsamer Beachtung der Vortragszeichen gesungen. Aber auch die Biolinschule (Lehrer Eugen Bures­ch) but in­­ Rieterburg ergab sie­mit überraschende Leistungen, ja wir lernten auch dort junge Kräfte kennen, welche zu den schönsten Hoffnungen berechtigen. So vor allem Karl Berla, der Berio­’s schwierige Phan­­tasie „Scene de ballet“ beinahe tadellos vor­­trug und rauschenden Beifall fand, ferner Alfred Dobrovitz der Nohdes „Air varice“ und mit Berla ein Duett von Wacker hielten sich auch die Gebrüder Horváth, die eine Variation von Foudern spielten, während die Schüler und Schülerinen Alexander Dobro­­bit, Ferdinand Hajtc, Ottmar Pring, Gizi Bring, Sanja Botty, Mit Bu­reis und Jeny Biller, Solisten (so 3. 3. die kleinen Violistinen Brint, Biller und Burefch) theils in Duetten und Quartetten recht brav ihren Part be­wältigten. Den Abschluß des Programmes bildete Dancla’s Vieiodie, in welche alle Schüler der oberen Stoffen unter Leitung ihres Meisters sehr eraft zum Vortrage braten. In der Klavierbegleitung theilten sich der Leiter der Dirifitschule Herr Dr. Eugen dr. Kosjomiw und Herr Andreas Hajnal. Der Musik­­verein hat durch die legte Schülerproduktion, deren Gelingen den beiden Lehrkräften dle Ehre macht, jedenfalls den Beweis erbracht, das er auch seine erziehliche Aufgabe voll­­kommen erfüllt und unserem Musikleben dur­ Heranbildung junger Gesange- und Instru­­mentalkräfte, unter welchen wir im nächsten Jahre auch schon Holz und­­ Blechbläser be­­grüßen werden, große und unwesentliche Dienste leistet, die aller Anerkennung mürdig sind. Der Produktion wohnte troß der entjeglichen Hilfe ein sehr zahlreiches und elegantes Bublitum bei. Es waren erschienen in Ver­­tretung der Stadtkommune Herr Vizebürger­­meister Dr. Franz Prinz, die Augidhup­­mitglieder: Dr. Eugen vd. Kosjomw, Prof. Dorban Darpvasy, Dr. Nikolaus Schwark jun, Arpad Mahr, Bernhard Kaposi und Ludwig Károlyi und zahlreiche den beiten Kreisen unserer Stadt angehörige Fremden. " Biotti jeh: brab vortrug. theil@ als: Be­re ",., «Q-ngsi—s­.sz.«»««« e REIT a En Be­ ige ? BER 9 ESS EESSBEREE ERERL­­«,.. .­­Gedenburgerzeitung di ie BUS EBE­RER un­d a DREH TIER a7 .­«»s.­., 2. Juli 1901. Engelbericht 0185 Oldenburg und Westungarn. Tageöffnender. Dienstag, 2. Juli. Katholiken: Maria H. — Protestanten: Maria H. — Griechen: 19 Judas Xp. j Dedenburg, 1. Juli. * Hoher Besuch. Was wir bereits vor einigen Tagen zu signalisieren in der Lage waren, erfüllt ss nunmehr. Morgen Dienstag um /,10 Uhr Nachts wird nämlich Seine k. u. k. Hoheit der Herr Erzherzog Friedrich mittelst Raab-Oedenburg- Ebenfurter Bahn hier zur Truppen-Inspizirung eintreffen und im Hotel „König von Ungarn“ Absteigequartier nehmen. * Meine Bischöfe Wie uns von gut informirter Seite mitgetheilt wird, sollen die drei rasanten Bischoffige noch vor den Neid­e­­tags­wahlen bejegt werden. Für die Dingeje Gyr wird bekanntlich Nikolaus Graf Szedhenyi, Abt von Jadl, Nektor de Wiener Pazma­­neums in ernste Kombination gezogen. Die Ernennung dürfte im September d. J. erfolgen. * Personalnachricht. Oberstadthauptmann Dr. Karl Nessel hat heute einen vier­­wöchentlichen Urlaub angetreten. Während dieser Zeit wird Bizestadth Hauptmann, Dr. Gottfried Wenczel das Stadthauptmann­­amt leiten. * Avancements. Der Justizminister ließ folgende Beamte seined Nefort$ avanciren : den Felid Bulygaer Bezirkerichter Moriz b. Hannibal in die 1. Stufe der VII. Gehaltsklasse, die Unterrichter des Soproner Bezirk­gerichtes, Dr. Karo­ Wehovßfy und Dr. Friedrich Zundel in die 1. Stufe der IX. Gehaltsklasse, den Nagymartoner Grund­­buchsführeer Michael Beöthy in die 3. Stufe der IX. Gehaltsklasse, den Soproner Grundbuchsführerr Johann B­alovich in die 1. Stufe der X. Gehaltesklasse, den Soproner Gerichtshonnotär Bela Lufács und den Koproner Grundbuchsführer Georg Bänfi in die 2. Stufe der X. Gehaltäflasse. * Urlaub. Der Handelsminister bewilligte dem fün. Oberingenieur und Leiter des hiesigen Staatsbauamtes, Juliusp. Hegedüs, einen Urlaub von 6 Wochen und betraute Ober­­ingenieur 3836 Keleti mit der Vertretung. Obergespan Graf Emil Szechenyi ge­währte dem Czornaer Oberstuhtrichter Julius v. Hajas einen vierwöchentlichen Urlaub. * Transferirung. Die Budapester Direktion der öft­­ ung Bank transferirte den Beamten der hiesigen Filiale, Karl Lafner an da Budapester Hauptinstitut. * Glänzende Trauung. Samstag um 1 Uhr Mittags fand in der hiesigen evang. Kirche die Trauung des hiesigen Advokaten Herrn Dr. Martin vd. Szilvásy mit srl. Berta Borti statt. Das Gotteshaus war aus diesem Anlaße Hell erleuchtet und fertig geschmüct und ein zahlreiches, distin­­guirtes Bublitum mahnte der Trauung bei. Die geradezu ideal schöne Braut erschien in einer grauseidenen Warisertoilette mit gelbem Straffut A la Directoire, und lenkte bei ihrem Eintritt in die Kirche die aufrichtig bewundernden Blide Aller auf sich. Es war aber auch ein selten schünes Baar. Die markige und distinguirte Erscheinung des Bräutigams in prächtiger ungarischer Gala und die biegsame schlanke Huldgestalt der bezaubernd reizenden Braut. Acht Herren waren als Hochzeitsgäste innerhalb des Altarraumes zugegen, und zwar als eigentlichen Trauungszeugen Bankdirektor Alfred Schladerer und August Frohn von Kirchrath, Hilfsämter-Direktor aus Wien, solwie ferner als erbetene Hochzeitsgäste der Herr Hochfürstlich Esterházy’sche Central- Güterdirektor, fün. Rath. Josef v. Haller, die Herren Brüder des Bräutigam Dr. Koloman dv. Szilväsy und Homved- Oberlieutenant vd. Szilpäsy und Drei uns fremde Herren. Der Hochwürdige evang. Pfarrer Johann Brunner vollzog den Trauungsakt und hielt zuerst in ungarischer dann in D­eutscher Sprache eine gehaltvolle und erhebende Traurede. Das neuvermä­elte Paar hat sich zur Hochzeitsreise nach dem Hochschneeberg und sodann nach Deutschlan begeben.

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