Oedenburger Zeitung, 1901. August (Jahrgang 34, nr. 175-199)

1901-08-01 / nr. 175

4 August 1901. Ledenburger Beitung, Aerander Betöfi den Heldentod fand. Seit 5? Jahren ruht er in dem Massengrabe des Schlachtfeldes von Fejszegyháza. Diesen Gedenktag feiern, wie alljährlich, so auch heuer die größeren, Städte Ungarns. Eine der folernsten Trauerfestlichkeiten­ wird Heute­ in Segesvädr abgehalten, wobei die Petöfi- Gesellschaft einen Kranz auf den Subel des dortigen Petöfidenkmals niederlegen läßt­ . QO-Panflavilische Amtriede. Wie man und auf Bärtfa berichtet, ist unter den Stovafen des Sárojer Komitats eine im Petersburg gedructe Broschüre verbreitet, in welcher für die griechisch-orthodore Religion unter der Oberhoheit de Ezars Propaganda gemacht wird. Die Gensdarmerie erfuhr, daß der B Verfasser dieser Broschüre, der ge­wesene Eperjejer Sleriker Michael Szarlig, der jer Beamter in Betersburg ist, sich in Komlös, behufs Ver­­ehelichung daselbst, aufhalte. Die Broschüre schrieb er, um ein Amt zu erlangen. Der ge­wesene griechisch - katholische Seelsorger in Grazno (Galizien), Nikolaj Zama, der jet als C­ekretär des amerikanisichen Moskauer Unterftügungsvereines fungirt, hat den Be­­berver Seelsorger Michael Artim in einem Briefe aufgefordert, er solle seine Pfarre ver­­lassen und die Verbreitung der griechisch­­orthodoxen Religion unterfragen, da es ihm sonst schlecht ergehen werde. O zur Wahlbewegung. In Fiume will gegen den bisherigen Abgeordneten Grafen Theodor Batthyany, dem an­geblich ein sicheres Mandat im Eisenburger Somitate angetragen wurde, der renig Bodefä Maylender auftreten. Zass Graf Theodor Batthyany nicht tandidirt, dürfte sich auch der gemesene Gouverneur von Fiume Graf Ludwig Batthyany um das dortige Mandat bewerben. Das Exekutiv­­somite der Liberalen Partei de Sär­­värer Wahlbezirkes hat unter dem Borside des Parteipräsidenten Dionis Dfolicsányi eine Konferenz abgehalten, in welcher Stabs­­richter Dr. Gedern- Mesterházy einhellig zum Reichstagsabgeordneteng fandidirt wurde. Dr. Mesterházi nahm die Kandidatur daukend an. 60 Antisemitische Tumulte in Szegedin und Umgebung. Welche ganz unglaubliche Gemüthverwilderung der unsinnigste Aber­­glaube erzeugen kann, beweisen die antisemi­­tischen Demonstrationen des Qandvolfes in der nächsten Umgebung von Szegedin. Wie man ung von dort unterm 29. Juli schreibt, wurde im christlichen Landvolfe von gemissen­ Iosen Unruhestiftern die geradezu „tolle“ Mähr verbuntet, daß die Juden gegen eine Bei­­steuer von 70.000 Gulden für Landerzmede die Erlaubniß erwirkt hätten, zu einem zu bauenden Sudentempel‘ sechzehn Jungfrauen zu­­ ermorden(!)Das Volk ist hierüber furchtbar gereizt und hat bereits erbitterte Erzeste gegen die Juden inszenirt. ‘Südliche Hausirer mußten unter den Schub von Gengdarmen gestellt werden. In Dorozima wurde ein israelitischer Handelsmann: halbtodt geschlagen.­ Turnemont und van Langendond entgegen, welche wegen Drohungen und Be­­leidigungen verfolgt werden sollen. — der Krieg in Südafrika. Eine Depesche Lord Kitchemer’s aus Pretoria besagt : Seit meinem ‚legten Berichte wurden 49 Buren theild­­ getödtet, theils verwundet, 303 gefangen genommen und 205 Wagen, 2700­ Pferde, sowie Vorräthe erbeutet. General Gilbert Hamilton überraschte das Lager Botpieters in­ der Nähe von Wohlmaran und erbeutete alle dort befindlichen Wagen. 21 Buren wurden getödtet. — General Brucce Hamilton berichtet, er habe das Kommando Myburg­’s in der Daffiesport überrascht und 24 Buren, darunter Myburg selb­­t, gefangen genommen, der gefährlich verwundet wurde. Ausland, — Skandal in der Belgischen Kammer. Es wurde in gestriger Sinig­e der Antrag auf Befragung der Kammer gestellt. Da sich der Präs­ident weigerte, über diesen An­­trag abstimmen zu lassen, protestirten die An­­wesenden dagegen doch Lärmen um Klappen mit den Bultdedeln, so daß der Präsident und die Redner sich nicht verständlich­ machen konnten. » Ein Sozialist timmte die Arbeiter-Marseillaise an und die Linte begleitet diese durch fortwährenden Spektakel. Minister Liebaert begann eine Rede, blieb aber gänzlich unverständlich und ne­­igung mußte unter andauerndem Lärm geschlossen werden. Auf Ansuchen des Kammerpräsidenten verlangte der Polizeiminister van den Heupel wegen der Bor­­ommnisse in der Kammer das Ein­­breiten der Gerichte. Kurz nach Sigungejchluß erschienen der Gerichts­­profurator und der Staatsanwalt in­m Kammergebäude und nahmen dort die ‚lagen­de Vorfigenden gegen die Sozialisten historische Orte und Bauten im Komitate Sopron. Mit Benübung verschiedener Quellen mitgetheilt von €. Tome Szabad Bäránd und Umgegend (Sortjegung.) Lakompas (Ladenbad)). Das Schloß umgab ein schöner, unwohl­­gepflegter­ Park, in demselben aber­ war ein prächtiger Pavillon errichtet worden. Das Schloß glich also mehr einem Heime des Friedens, wie einem Orte der Vertheidigung. 1620. Der Eurupengeneral Mathias Tarrödy, der Unterfeldherr de Fürsten Gabriel Bethlen wird von den vereinigten Truppen des Grafen Nikolaus Esterházy und de3 kaiserlichen Feldherrn Dampierre ange­­griffen. Co entspinnt sich eine erbitterte Schlacht, in welcher General­ Tarredy fällt. (Zur Erinnerung an den tapferen Kurugen­­führer wurde später iis-A­vis dem Schlosse ein Grabdenkmal errichtet, welches noch heute gepflegt wird). 1630. Am 4. Februar läft Balatin, Graf Nikolaus Esterházy in dem Schlosse die Hochzeit der vermwailten Maria Nevay mit Sigismund Derdy (wahrscheinlich Digniteur des Komitates Sopron) veranstalten. Der edle Graf war überhaupt der ganzen Gemeinde ein Wohlthäter und gütiger, väterlicher Herr 1634. Graf Nikolaus Esterházy hält sich mit Vorliebe in Lakompas auf. Hier erließ er viele Balatinalbefehle. ... Ende desxvll Jahrhunders wurden Schloß und Park mehrfachen Umgestaltungen unterworfen-Das innere Schloß nahm mehr die Form eines Viereckes um während der Pavillon im Parke abgebrochen wurde. Anfangs des XvIII Jahrhunderts er­­stand an Stelle des Parkes ein großer Obst- und Küchengarten.Um die Mitte des XVIIL Jahrhunderts aber wurden auch ein Theil des innern Schloßes und die Kirche demolirt, ebenso die Thürme An dieser Veränderung machten jedoch auch verheerende Brand. Seither trägt das Schloß seine heutige Gestalt Lochmand (Luygmannsburg). Im Jahre 1268 verlieh König Bela IV. diesen Ort dem Obergespane Lorenz (1259 bis 1268) und ordnete gleichzeitig an, daß auch die Bemannung des Schlosses zur Dienst­­leistung bemüßigt werde. EGFE (Frauenhaid). Im Jahre 1222 wurden die Grundftücke dieses Ortes mittelst eines Königlichen Dekrets dem Comes Pausa verliehen. Bemerkenswertlich ist hier die schüne Marienkirche. “ Katastrophen Schuld. getragen haben. Der Ort hieß einst Zakfa und Mönchof, woraus später die deutsche Benennung Minihof entstand.­ Im­ Jahre 1436 bildete die Gemeinde mit Ond (Und) das Befib der Familie Merges. Sehenswürdig ist die alte­­ Friedhofkapelle. Sopron-Ujlaf. (Reuthal.) In dieser Gemeinde ist die schöne Ma­­rienkirche besonders bemerkenswerth. Ueber den Ursprung­ derselben standen dem DBerfasser leider seine näheren Daten zur Verfügung. Beperd (Weppersdorf.) Diese Gemeinde wird bereits in aus dem Jahre 1222 stammenden Urkunden erwähnt. Ein Königlicher Donationsbrief verleiht die Gründe von Weperd (Wepperzdorf) und Loof Malomhaza (Minihof). (Frauenheid) dem Comes Pausa. (Bortregung folgt.) | " Tagesbericht aus Diedenburg und Wesungarn. Tageskalender. Donnerstag, 1. August. Katho­­liken: Petri Ktnf. — Protestanten: Betri Ktnf. — Grie­­chen: 19 Dius u. M. Doedenburg, 31. Juli. Bu Wir ersuchen höflichst jene unserer p. 1. WUbonnenten, Deren Pränumeration auf unser Blatt Ende Juni abgelaufen it. Dasselbe im unserem Administrationsbureau (Gra­­benrunde 121) gefälligst ehestens er­­neuern zu wollen. * Allerhöchste Wahl eines Kandidaten auf einen Stiftungsplatz.Se.Majestät der Königgeruhte den Eduard v.Hans­nibal Sohn des Felses PulyaerkgL Bei­zirksrichters Moritz I.Hannibal an zweiter Stelle auf den im I.­Jahrgange der Soproner Honvéd-Oberrealschule zu besetzenden ganz freien Staats-Stiftungsplan anzuordnen. Axt.Vikocans Jütstgsterhitzy und Gemahlin haben sich Sonntag Vom Lustschloß Luka,via Steinamanger,zu mehrtägigem Aufenthalt nach Budapest begeben. 7 Reichstagsabgeordneter Franz Yozgar trifft in der ersten Hälfte des August in Kismarton ein,und dürfte steile Tage dortselbst verweilen das ständige Komite der Kisnartoner Staatsbeamten wird aus diesem Anlasse deputativ bei Herrn­ Bolgar vor­sprechen und denselben um Unterstützung der Petition der Staatsbeamten ersuchen . Militärisches. Der Oberlieutenant Alfons Suldovsfy wurde vom 14. Korps- Artillerie-Regiment zu unserem 13. Divisions- Artillerie-Regiment übersetz. * Personalnachricht. Der fürstliche Güterdirektor, kün. Kath­­oref Haller de Hilibi kehrt am 4. August d. h. aus Marienbad wieder nach Kismarton zurück. * Irland. Der Finanzhilfssekretär A­lexander Kegge begibt sie am 5. August auf Urlaub, den er in der hohen Tatra zu verbringen gedenkt. · se«,Ceeine«3kerien!Der städtische Ver­­waltungs-Ausschuß hatte in seiner diesmonat­­lichen Sitzung,am Antrag des Bürgermeisters v.Gebh­rdt beschlossen im Monat August keine Sitzung abzuhalten,hauptsächlich darum, weil in diesem Monat die Fachreferenten sich zumeist auf Urlaub befinden und dann auch deshalb, weil, wie die­ Erfahrung lehrt, im August nur geringfügige Eingelegenheiten zur Verhandlung zu kommen pflegen. Der Herr Obergespan erhob gegen diesen Antrag seine Einsprache, da er aber ein novum ar, wendete er sie an das Mini­­sterium des Innern um Direktiven. Nunmehr­ ist der Bescheid anhergelangt, fraft welchem derlei Sommerferien als unstatthaft erklärt werden, da das Geje Flar und präci die Abhaltung von Ausschußkommission g-eigungen in jedem Monate vorschreibt. *= Die Crochenlegung des Neusiedlersees. Der bezüglich der Trocenlegung des Neusied­­lersees gefaßte Beschluß der Naabregulirungs­­gesellschaft, wonach Die geplanten Arbeiten ? Millionen Kronen offen verursachen dürften, wurde genehmigt. Ackerbauminister Daranyi behielt ich jedoch die endgültige Entscheidung vor. Die Pläne müssen vor der verwaltungs­­polizeilichen Begehung dem Minister unter­­breitet werden. « «Zsiilitärischercsuftbalkon.Der Luft­­­ballon»Meteor«,der gestern über unserer Stadt schwebte,landete,wie wir in Erfahrung gebracht haben,glücklich in Csorna,von wo aus die Herren und zwar:Generalstabs- Major Wladimir Janitsek,Staatsanwalt Ritterv Ernst,Oberlieutenant Quoika Und technischer Assistent HugoLNickl ihre Rückreise per Bahn nach Wien antraten. * Genehmigte Statuten. Der Minister des Innern genehmigte die Statuten des freiwilligen Feuerwehrvereines in Harka. * Wallfahrt nach Lourdes. Am 23. des nächsten Monat wird von Budapes­t nach Lourdes über Wien, Tirol und die Schweiz eine Wallfahrt angetreten. Unterwegs wird in Innsbruck, Einsiedeln, Lyon, Genf und Zürich kurze­­ Raft gehalten. Anmeldungen werden bis 5. August beim Pfarrer Karl Schulz REN ERS k Besen etc EEE­N se — »««sp­..­.—«xz»»«« . Aeiree an Be­n Bien er 9 Te NE seit Eh ei 3%

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