Oedenburger Zeitung, 1904. März (Jahrgang 37, nr. 49-74)

1904-03-01 / nr. 49

.­­—s« . =­­ »WI-«Z-s.» BREI­SER RUNTER RIEF­ET ER ri @ EEE $ ey: BY Kr Ho FR 3 h EUER Be­­ . Wedenburger Builung.­­ Bon Kriegsschauplage in Osafien. Sopron, 29. Februar. Unter den Nachrichten des Tages fällt. Heute eine besonders auf: Korea hat mit Japan en Bündniß geschlossen und hat seine Truppen an der Seite der japanischen gegen die Ausfen. Wenn es nun auch nicht zweifelhaft sein mag, daß die­­ Koreaner unter dem Zwang der Verhältnisse nicht anders konnten, so ist dieser Schritt der Regierung in Soul doch von außerordentlicher Wichtigkeit, insoferne der ihn die Wahr­­e Feheinlichkeit von Komplikationen nahegerügt wird. Die gefährlichste wäre der Anschluß Chinas an die verbündeten Staaten Japan und Korea, die Allianz aller Gelben, und gerade sie geminnt, je weiter die Ereignisse fortschreiten und je mehr die Japaner zeigen, das sie sogar den Russen ge­wachssen sind, an Wahrscheinlichkeit. Dann aber, und dies kann nicht oft genug betont werden, dürfte auf eine Lokalisirung de Brandes in Ostasien nicht länger zu hoffen sein. Auch in Barijer­s Regierungsfreisen wird augenblicklich die größte Gefahr in dem Umstande erblich, daß sich auch China im Laufe des Krieges Japan anschließen konnte und man es mit einem Kriege der gelben gegen die weiße Rasse zu thun hätte. Wenn auch China vor­­läufig eine vollkommen korrekte Haltung ein­­nimmt, so besteht doch die Gefahr, daß China durch die Vorgänge in der Mandschurei, wo immer mehr­ feindliche Alte jeitend der Ehinesen gegen Rußland erfolgen, gezwungen wird, seine Neutralität aufzugeben und sich Japan anzuschließen. In diesem Falle hält man ein Eingreifen Frankreichs für seinen russischen Alüirten für unver­­meidlich. Von Zusammenstößen zwischen den feind­­lien Armeen wird Folgendes gemeldet : Aus Zijihifu, daß ein bei Port Arthur schwer Bavarirteg Kanonenboot Tihifu zu erreichen suchte, aber ehe es den Hafen gewinnen konnte, unter russischen Schüfsen gejunften je. Ein Offizier und sieben Matrosen kamen um 7 Uhr Abends in Tichifu an und wurden von chinesischen Soldaten nach dem japanischen Konsulat erfortirt. Der Offizier berichtet, daß mehrere Boote mit Leuten des Kanonenbootes in einiger Entfernung von Tichifu gelandet seien. « Aus Soul wird der»Daily Mail« telegraphirt,Dienstag hätten tausend Kosaken in Andschu undie SOO Manns russische Infanterie in Kasan und Chongsu gestanden. Aus Nadamwijci wird berichtet, das auf eine dort bei einem reinen Tunnel auf­­gestelte Schildwache geschaffen wurde; die Wache habe da Feuer erwidert, doch­ seien die Angreifer entkommen. Etwa sech­s­ Kilometer von der Grenze bei Datjan und Wankuren sammeln sich bewaffnete Leute an, die al Pilger verkleidet sind. « man habe ich mir gleich gedacht, wo der Adalbert immer hintam." Wieder blinzelte er versehmigt zu Wolfgang Hinüber. „Da, da werde ich gleich nachher Handels­­einig geworden sein. Also Bier,“ er griff in seine Brusttasche ; „ich komme eben vom Forst­­­hause in Brandenberg und Habe mal nach­gesehen, ob die alten Papiere auch alle vor­­handen wären.“ Er wollte anfangen, die Banknoten auf den Tisch aufzuzählen. Wolfgang aber packte sie wieder zusammen und schob sie zurück. „Wie Lünnen Sie denken, haß ich das Geld von Ihnen annehme ? Es ist doch nun erwiesen, daß mein Retter Adalbert den Sarlow’schen Wald gekauft hat. Das Geld ist noch nicht gezahlt ; ich werde darauf Beschlag legen und erhalte dann mein Erbtheil von 40.000 Thalern zurück. Wie können Se da­­ behaupten, daß Sie mir 40.000 Thaler jegulden ?" „Ra, dann will ich ed Ihmen leihen.“ „Leihen ?" fragte Wolfgang etwas belebt. „Sagen Sie mal, Herr Baron und Sie, meine verehrte gnädige Frau, wie denken Sie denn eigentlich, wie es nun mit Ihnen beiden werden soll ?" Die Frage berührte nicht gerade angenehm. Denn Beide mußten wirklich selbst nicht, ob Wolfgang wieder eine­n Vermwalterstelle oder einen Bosten als Beamter in der Stadt an­­nehmen sollte. (Sortregung folgt:) » x AEREER « «’ Zr er PELERN > 0­­­ 1. März 1904. Deferreich Ungarn. O Der K­önig in Y Budapes­­te. Majestät der König wird nach den bisherigen Dis­­positionen Witte nächsten Monats in Budapest eintreffen und drei Wochen daselbst ver­­weilen. In der Dfner Hofburg sind die V­or­­bereitungen zum Empfange des Monarchen bereits im Zuge. Sämmtliche Räumlichkeiten werden einer gründlichen Reinigung unterzogen. Hofgärtner Diehl ist gegenwärtig eifrig mit feinen Gehilfen mit dem Arrangement der Blumendekorationen beschäftigt, da während der U­­wesenheit des Hofes in der Hauptstadt mehrere Holdiners stattfinden werden. O­slerhöhte Auszeichnung. Monijeftät bat aus Anlaß der selbsterbetenen Bensionirung dem Generalmajor Emil Sand­­mann, Kommandanten der 14. Infanterie­­brigade, den Feldmarschalllieutenants, Charakter ad honores und da Nitterfreuz de Leopold- Orden? verliehen.­­ Die Abreise des Königs von Schweden. Am legten Samstag um 8 Uhr 15 Minuten Früh ist König Os­kar II. von Schweden und Norwegen von Wien nach A­b­ba­zia abgereist. Se. Majestät Kaiser­ König Franz Josef begleitete ihn zum Bahnhofe, wo der schwedische Gesandte mit Gemahlin, das Gesandtschafts­­personal und der Ehrendienst des Königs er­­schienen waren. Nach Herzlicher Verabschiedung von St. Majestät bestieg König Ostav I. den Zug und wintte, als b dieser sich in Be­­­wegung seßte, St. Majestät und den übrigen Anwesenden Abschiedegrüße zu. Se. Majestät führte sodann in die Hofburg zurück.­­ Aus dem Akerbauministerium. Durch allerhöchste Entschließung wurden auf V­orschlag des Acerbauministers ernannt: die mit dem Titel eines Sektionsrab­es bekleideten Ministerial- Sekretäre Josef Brechy, Lorand Roth und Bela ZiedEenyi zu Sektiongräthen ; ferner wurde dem Ministerial - Sekretär Dr. Hojef Adler der Titel und Charakter eines Sektionsrathes verliehen.­­ Bevorstehende Veränderung in der jährige Dienstleistung seine Aussicht auf Er­ der Kriegsmarine und der Landwehr für das Jahr 19v4 bestimmt und deren Aushebung bewilligt werden. OD Richtige Reform Bei den P­izinal- Bahnen. Das Handelsministerium hat beschlossen, bei sämmtlichen Bizinal- Eisenbahnen den Motorbetrieb einzuführen. In Folge dessen wird der Personenverkehr vom Frachtenverkehr volständig getrennt werden, und der bisherige langsame Verkehr der Bizinalbahnen ein Ende nehmen. Noch im Laufe des Monates März d. 3. sol im Handelsministerium, mit Einbe­­ziehung sämmtlicher Bizinalbahnen, die­bezüglich eine Berathung stattfinden.­­ Die falschen Mobilifirungsgerüchte. Von zuständiger Seite wird bezüglich der von verschiedenen Blättern gemeldeten Verordnung des Oberbürgermeisters betreffend die Anweisung für den Mobilifirungsfall erklärt, daß die­se administrative Maßregel alljährlich getroffen wird. In dieser Verordnung ist absolut nichts Ungewöhnliches ge­legen, auch ist sie nicht durch speziele Umstände veranlaßt worden. Ausland. — Der Großherzog von Baden — [Äwer erkrankt. Wie aus K­arlsruhe tele­graphisch gemeldet wird, it Großherzog Friedrich von Baden, der 7-jährige Senior der deutschen Fürsten, bedenklich erkrankt. Die Diagnose der Aerzte lautet auf zunehmenden Kräfteverfall. — Die Diplomatenflucht aus Belgrad. Wie die „Belgradske Novine“ aus verläßlicher Quelle melden, wird der diplomatische Kon­­flikkt dieser Tage g­e­l­ö­st werden und werden die Diplomaten in kürzester Zeit wieder in Belgrad eintreffen. — Der rufsisch-japanische Krieg. Die Rufsische Telegraphenagentur meldet aus Liaoyang vom 28. d.: Chinesen vom YDalufluß berichten, waß ein berittenes Detachement der rufsischen Avantgarde etwa 200 Werft jen­­seits­ de Stufses nach Korea bortgedrungen und mit einer japanischen Abtheilung zusammen­­gestoßen if... Die Japaner wurden zurückge­worfen und flohen unter Burücklau­fung von Pferden, deren fi­che Kojaten bemächtigten. General Line­­mwitsch ließ eine berittene Abtheilung In­­­­fanterie folgen, um sich in Nordkorea festzu­­! | a­er |­ießen. Im Süden der Mandschurei Generalität. Wie von zuverlässiger Seite mit­ | ist Alles ruhig Mit der Eisenbahn treffen täglich mehrere Truppentransporte ein. Die cinesische Bevölkerung verhält getheilt wird, stehen in den hohen militärischen Chargen große Veränderungen bevor, die sich vorläufig auf 20 bis 25 Generale erstrecen­­ sich ruhig und verlauft den Nufzer ohne dürften, die in Disponibilität verlegt werden sollen. Thatsächlich erhielten bereits einzelne Generale die Aufforderung zugestellt, ihr Gesuch­­ um Bensionirung einzubringen, hauptsächlich solche, die mit Rücsicht auf ihr Alter und die bereits überschrittene vierzig­­und zwar |­­ langung einer höheren Kommandostelle haben.­­ Auch wird neuerdings ein Wechsel im Kommando des neunten Armeekorps (Spjefstadt) signalisirt, und zwar sol der gegenwärtige Kor­pskommandant ZML Schönaih duHFME Czibulla erregt, Erxsterer aber nach Wien ins Ministerium zurückerufen werden. O­berkonferenz des Ministerrathrs in Wien. Gestern fand eine V­orberathung in Wien statt, welche­chon 10 Uhr Vormittags bis Halb 4 Uhr Nachmittags dauerte. Es hat dabei ein eingehender Gedankten­­austausch zwischen den beiderseitigen Regierungen stattgefunden, welcher die Basis für die am Mittew­oc, den 2. März, 3 Uhr Nachmittags, zusammentretende Zoll­­und Handelsk­onferenz bilden wird.­­ Einberufung des Reichsrathes. Der Reichsrath ist bereits für den 8. März einberufen worden. Das allerhöchste Hand­­schreiben an den Ministerpräsidenten wird morgen­amtlich­ verlautbart werden. Das Präsidiu­m des Abgeordnetenhauses versendet die Tagesordnung für die erste, Dienstag den 8. März um 11 Uhr Vormittags beginnende Situng. Sie umfaßt nur einen Bunff: Erste Lesung der Regierungsvorlage eines Geieges, womit die Rek­uten­­kontingente zur Erhaltung des Heeres. Einer Blättermeldung an Soul zufolge seien russische Truppen mit 50 Kanonen an einem Britte 60 Meilen nördlich von Bingjang ein­­getroffen. Die „V­ojsische Zeitung“ meldet an TuFfio: Nach einem Berichte des Admirals Kumimura hat nach dem legten­­ Bersuche, den Hafen von Port Arthur zu­­ Sperren, ein längeres Bombardement auf Kanonenschußseite stattgefunden­. Nach einer Beschießung von fünfzehn Minuten gelang es, einen russischen Torpedoboot­­­zerstö­rer bei Tihinago zu be­schädigen. Die Japaner haben seinen Verlust zu beklagen. Seine | | Schwierigkeiten Lebensmittel und Pferde. Die | chinesischen Behörden zeigen sich freundlich. « Die Soproner Gewerbe-, K­unst- und Industrieausstellung. Sopron, 29. Februar. Gestern Sonntangsmittagö 11 Uhr hielt das große Vorbereitungskomité für die im August d. h. hier zu veranstaltende Ge­­­werbe-, Kunst- und­­ Industrieausstellung im großen Saale des Rathhauses die gründende Generalversammlung ab. Bürgermeister Dr. Koloman Töpfer war Unmohlseins halber, verhindert der Versammlung vorzufißen, wofür er sich entschuldigen ließ, indem er den Ma­­nistratsrath Dr. Franz Bring mit dem Bor­­sige betraute. Dieser eröffnete die Verhand­­lungen mit jeher warmen Begrüßungs­worten für die Anwesenden und ersuchte sodann den Vizepräsidenten, Stadtrepräsentanten Julius Roth das Wort zu ergreifen.

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