Oedenburger Zeitung, 1904. März (Jahrgang 37, nr. 49-74)

1904-03-01 / nr. 49

TEN RRETUTT a. IR N 1. März 1904. -- Recensurgerk Beitung.­­ Derselbe begann seine Rede in ungari­­scher Sprache, legte aber sodann im Interesse jener Mitglieder, denen das Deutsche geläufiger ist, seine Ausführungen in D­eutscher Sprache Fort. Am wichtigsten Punkt sein­er Rede hob Herr Roth hervor, wie werthvoll es sei, eine illustre, hochmögende Persönlichkeit an der Spike der Unternehmung zu wissen und beantragte daher unseren allverehrten Ober­­gespan Grafen Emil Szöchenyi zu er- Dt das Brotertorat der Ausstellung zu übernehmen, ferner die Obergespane der interessirten drei Komitate Mojon, Bas und Zala zu Ehrenpräfeje, und die Vize­­gespäne obgenannter drei Komitate zu Ehren­­mitgliedern zu ernennen. Ferner hält «3 Redner auch für zweientsprechend die seinerzeitige Zusammenstellung eines Damenkomites, behufe Förderung der zu veranstaltenden Unterhaltungen anzustreben, und ersucht den Ausschuß diesbezüglich rechtzeitig an die Damen Soprons bittlig heranzutreten. Die Anträge wurden natürlich einstimmig angenommen. Hierauf wurde für den Schriftführer die Liste de Hunderter-Komitee und der einzelnen Sublomiten verlesen. Dr. Martin v­. Szilvásy griff hierauf in die Debatte ein und bemerkte im Eingange, daß er ebenso wie sein Vorredner, um allen Dissonanzen vorzubeugen — denn bei solchen Veranstaltungen rei stete die größte Einigkeit und wollste Harmonie ein: Hauptfak­or — sich der deutschen Sprache bedienen wolle, indem viele unserer Mitbürger derselben mächtiger als der ungari­­schen sind. Redner meint, daß es bei solchen im größeren Stile geplanten Veranstaltungen vor­­nehmlich zwei Faktoren gibt, die vorerst gründlich­­ erörtert und erwogen werden müssen u. am.: erstens: werden sich Aussteller auch wirklich in genügender Zahl melden ? und zweitens ob das nach Graf Montecucoli wichtigste Element: Geld, Geld und wieder Geld im entsprechenden Maße vorhanden sei? Immerhin — so erklärte Redner — werden Viele dadurch aus ihrer Reserve treten, sobald unser Obergespan das Broteriorat übernimmt. Dr. Martin dr. Szilvásy richtete die Frage an den Vize­­präses Julius Roth, ob bereits eine Kalku­­lation betreffj, der Geldbeschaffung aufgestellt worden it. Vizepräsident AR­ot­h beantwortete unverzüglich diese an ihn gestellten ragen, indem er Efonstatirt, daß sich bis heute bereits­ 290 Aussteller gemeldet haben, darunter 30 Fabrikanten. Die glänzend gelungene Bozsonyer Ausstellung wies nur 160 Aussteller mit 20 Fabrisanten auf. Betreffs der Geldfrage habe Redner ein annäherndes Budget entworfen, in welches er eine Staats­­subvention von 6000 Kronen aufgenommen hat, indem diese Summe höheren Dorte mit Bestimmtheit zugesagt wurde. Alle ähnlichen Veranstaltungen­­ erhielten eine Staatsunter­­frügung, sonach wird Diefelde auch der Soproner nicht verjagt werden. Der Besuch wurde mit täglich zwölfhundert zahlenden B Personen angenommen. Nach der Abrechnung hatte die Stadt B 0320nY einen Reingewinn von 1300­8 zu verzeichnen. Wird unsere Ausstellung — was natürlich ein Hauptraster wäre — vom­­­ Schönen Wetter begünstigt, so ist ein eventuelles Defizit eigentlich ganz ausgeschlossen. E wurde trotdem auch diese Eventualität in Betracht gezogen, indem für den Garantie-Fond bereits 6000 Kronen gezeichnet wurden. Auch die Gewerbekorporation Hat sich bereit erklärt ein weiteres Risiko zu übernehmen. Redner ist der Ueberzeugung, mit den bereits getroffenen Anstalten die größten Schwierigkeiten über­­wunden zu haben. Hierauf begab sich eine Deputation zum Obergespan, um Hoch denselben in den Saal zu geleiten. Bei seinem Erscheinen wurde er mit lebhaften „Elfen“-Rufen begrüßt. Obergespan Graf Emil S­chenyi erklärt, er übernehme mit ygreuden das Brotel­orat der Ausstellung, indem er sich von dem allgemeinen Anklange, ja dem Enthusiasmus, den die Idee der Ver­­anstaltung einer Anstellung in unserer Be­­völkerung hervorrief, überzeugt habe. Obzwar er bei Land­­ung des Projektes, zufolge der ungünstigen ökonomischen Verhältnisse, einiges Bedenken gegen dessen Gelingen hegte, habe er seither jedoch, angesichts der vorwal­­tenden Verhältnisse alle seine Befürchtungen gänzlich fallen gelaufen und somit werde er mit allen ihm zu Gebote stehenden Kräften die Aufstellung in jeder Hinsicht unterfragen. Die gehaltvolle Rede des Obergespans wurde mit brausenden „Elfen“-Rufen entgegenge­­nommen. Hierauf übernahm Vizepräsident 3. Roth abermals zu einer wohldurchdachten und sinnigen Rede zu Wort, indem er mit der innigen Bitte an das große Komite heran­­trat, der bevorstehenden Ausstellung fortan die weitestgehende Theilnahme zuzumenden. Redner hält es für ein vitales, allgemeines Interesse unsere Geschäftsmwelt aus ihrer schon zu lange andauernde Lethargie zu weden, um zu beg­reisen, was an Sopron zu leisten vermag, wenn Gemeinsinn schaffend ans Werk geht. Wir wollen mit dieser Veranstaltung auch den Gremienverkehr in unserer Stadt heben. Und wenn alles zusammengreift mit viribus unitis, so wird und muß die Aufstellung gelingen. Nachdem seine weiteren Punkte zu ver­­handeln waren, wurde die Sigung durch den hohen Broteltor geschlossen. N­—e. ! Balkanische Eruptionen bei Győr. Gy­ör, 27. Februar. Der westliche Abhang der zwischen unserer Stadt und Győr-Szt..Márton sich hinziehenden Gebirgefette ist seit einigen Tagen der Schau­­plan eines merkwürdigen Naturereignisses. Am Dienstag, 23. d. M. weideten auf der in der Gemarkung der Gemeinde ca befindlichen Wiesen größere Heerden von Kühen und Schweinen, al­slöglich eindumpfeg,unterirdis­che Getöte vernehmbar wurde, worauf die jäh erschreckten Thiere die Flucht ergriffen und unaufhaltsam in das Dorf zurückstürmten. Die Hirten, die die wie­rraffend rennenden Thiere aufhalten wollten, spürten plöglich den ganzen Wiesengrund unter ihren Füßen unwanften und von panischem Schrecen er­­griffen, rannten auch sie ins Dorf. Als bald darauf die alarmirten Dorf­­insassen sich auf die Wiese begaben, um nach der Ursache des Getöses zu forschen, sahen sie zu ihrer Verwunderung, daß die Wiese in­­ einem Ausmaße von ungefähr 50 Q­uadrat­­metern statt des früheren gelblichen Sandes mit einer Seichte frisch aufgeworfener schwarzer, augenscheinlich tief aus dem Innern kommender Erde bedeckt war. Dieses Naturereigniß wiederholte sich am darauffolgenden Tage, Mittwoch, auf einem noch größeren Areale. Blafser oder auch nur Feuchtigkeit zeigte sich nirgends, m worauß gefolgert wird, daß die Eruption jede tief im Innern der Erde ge­­wirkt haben müsse. In der Nacht vom Mittwoch auf Don­­nerstag ist sodann auf dem Bergabhange eine Erdabrutschung im Umfange von 120 Quadratmetern eingetreten. Daß bieher unauf­­geklärte Naturereigniß hält die Bevölkerung in starrer Erregung und Biele befürchten weitere Eruptionen. Von dem Borfalle wurde dem geologischen Institute Bericht erstattet.­­ Engelbericht aus Sopron und Wellungern, Tageskalender, Dienstag, 1. März. Katholiken: Albinus. ‚— M Protestanten: Albinus. Griechen: 17. Februar. Theodor. Sopron, 29. Februar. * Amtsvnsitation. Der hiesige Finanz­­direktor-Stellvertreter Josef RoEa inspizirte am 22., 23. und 24. d. das fün. Steueramt in Cöorna. Alles wurde in bester Ordnung befunden. * Der Zentralwahlausschuß des Stomitates hält am 4. März vormittags 10 Uhr im großen Saale des Komitatshauses eine Sigung ab. Dieselbe bezweckt eventuelle Abänderungen der Wä­hlerliste für das Jahr­­ 1905. * Der Cheateruntersügungsverein hielt gestern Bormittags unter Borfiß des Obergespans Emil Grafen Szehenyi eine Augschup­­figung, in welcher dem Direktor Szendrey eine Subvention von 2000 K votirt wurde. * Komitatskongregation. Heute Vor­­mittagd 10 Uhr fand unter Vorsit des Ober­­gespans Emil Grafen Szechenyi die Kongregation des Munizipalaugschusses des Komitats statt. Ueber den Verlauf der Ver­­handlungen berichten wir wie folgt: Das Dankschreiben des Minister­präsidenten Stefan Grafen Tipa für die an ihn gerichtete Be­­grüßung, anläßlich seines Amtsantrittes, diente zur Kenntniß. — Der Bischof des transdanu­­bischen evang. Kirchendistrikts richtete an die Komitatskongregation für die Spende von 5008, die 5 Jahre hindurch zu Zw­een des evang. Lehrerseminars, gewährt wurde, ein Dank­­schreiben, welches ebenfalls zur Kenntniß ge­­nommen wurde. — In den­­ Zentralauerschuß wurden bei namentlicher Abstimmung Michael vb. Bauer und Alexander Remeis mit je 92 und Adolf Balfay mit 89 Stimmen gewählt. — In den ständigen Komitatgang­ Schuß wurden Raul Mathis, Sofef dr. Högyeßy, Dr. Arthur vd. Egyedy und Gabriel KranEl gewählt. — An Stelle des Verstorbenen fgl Notars Dr. Alexander dr. P 68 Fai wurde in den Berifikationganzschuß fgl. Rotar Dr. Theodor vd. Hanny berufen. Der Statutenentwurf der Lebersiedlungsge­­bühren der Komitatsbeamten wird befürwortend dem Minister unterbreitet. — Eine lange Debatte rief der Statutenentwurf betreff der Neueintheilung der Komitatswahlbezirke Her­­ber. Besonders die Berlegung der Wahl­­zentrale von Pali nach Ed­ve, von Esterháza nac­h Henyköp, eventuell Szeplak und bon Bogyop­ 6 nach Tamázi, waren die Hauptforderungen der Redner. Nach einer über eine Stunde dauernde Diskussion wurde be­­schlossen, die Wahlzentrale in Päli zu be­­taoffen, resp. nach Szeplat und Tamappi zu verlegen. — Das Statut über die Dar­­lehensgewährung des Wafsenamts wurde mit einer Modifikation Dr. Stefan Tälog an­­genommen. — Edmund Baron Solmojjy beantragte bei Berlefung des Ministerial­­restriktes über die Modifikation des Nauch­­fangkehrerstatutes, man möge dem Minister zu wissen geben, daß das Munizipium nicht geneigt serden Bunt, laut welchem die Bewerber auf Nauchfangkehrerbezie ungarisch fünnen müssen, fallen zu lassen. Der Antrag wurde mit großer Begeisterung angenommen. — Die übrigen Programmpunkte wurden im Sinne des Antrags des ständigen Ausschusses, desssen Referat wir in der Sonntagsnummer veröffentlichten, angenommen. * Der Heßertarif angenommen. Er hatte leider allen Anschein, daß das Leßerpersonale in den Drucereien der Firmen­ Rommalter und Röttig mit 1. März wegen Tarifg- Differenzen in den Ausstand treten werde. Alein durch das überaus freundliche und einsichtsvolle mechselseitige Entgegenkommen der Zirmachers und ihrer Angestellten wurden die wenigen strittigen Punkte zur allseitigen Zufriedenheit ausgeglichen und so der Strike abge­wendet. — Nur in der Bruderei Tördkh und Kremßner sind heute die Leßer und Lehrlinge in den Ausstand getreten. * Generalversammlung des Privat- K­rankenhaus-Vereines. Der 28. Februar I. 3. dürfte einer jener Tage ge­wesen sein, in welchem aus Zufall eine außerordentliche Zahl von­eigungen abgehalten wurde; unter diesen war auch die Generalversammlung des Privat-Krankenhaus-V­ereines. Projeg­te. 2. DEemy eröffnete die schwach besuchte General­­versammlung mit einigen warmen Begrüßung ge­morten, sodann verlas der Verwalter Friedrich Rösch seinen Jahresbericht, der "in jedem einzelnen Theil ein Hares Bild über die gesammte DBereinsthätigkeit bot ; vom Jahre 1902 waren 20 Kranke in der Anstalt ver­­blieben, 240 Kränke wurden dazu aufgenommen, so daß im Ganzen 260 Kranke in 7635 Tagen behandelt wurden. Die Gesammtausgaben beziffern sich auf 20300 8 06 5, ein Ber­­pflegetag berechnet sich auf 28­70­5. Nachdem im Jahre 1903 nur 75 Mitglieder mit 1433 Berpflegetagen aufgenommen waren und an Mitgliedsbeiträgen 3761 K­­ezahlt wurde, so zeigt sich bezüglich der Mitglieder ein kleiner Ueber­­schuß ; mit Ausnahme einiger Stiftungen, die keine M Ueberschüße bilden, sind überall Zuzahlungen nothunwendig, die insbesondere in den allen wo die Tageskosten mit 2 R berechnet sind, ganz erklekiiche Summen be­­tragen. Im Berichte wird mit Anerkennung und Dank der erfolgreichen Thätigkeit der Anstaltzärzte und den sie unterfragenden Kollegen, sowie der unermüdenden Thätigkeit der Pflegeschwestern gedacht. Dem Berichte 1 - 4 i­n chin e Ba­ra Er ee ee Zu ae ARERR

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