Oedenburger Zeitung, 1904. April (Jahrgang 37, nr. 75-88)

1904-04-01 / nr. 75

Kr­­­­u­­­­ % : $ “ n­u­n alle jene Anerkennung,die es mit Recht be­­anspruchen durfte Es blieb auch ihm der Schmerz nicht erspart,seine besten Absichten oft verkannt zu sehen und was er selbstlos erstrebte,nicht verwirklichen zu können.Ihm war es nicht wie so manchem Anderm ver­gönnt von Erfolg zu Erfolg zu schreiten indem er, weil in engen provinzialen Verhältnissen lebend, oft, ja leider fehlr oft nicht einmal seiner Ueberzeugung freien Ausdruc verleihen durfte. Aber während Andere aus dem Zwange, der ihrer besseren Weberzeugung angethan wird, Vortheile für sich herausschlugen, hat Marbach in solchen Fällen stets nur Nach­­heil und mitunter sogar Anfeindung einge­­beimst. Was jedoch unser Jubilar trogdem als Journalist in den dreißig Jahren seiner hiesigen Thätigkeit geleistet, das wurde schon oft von berufenerer Seite gewürdigt. Der sprechen­dste Beweis für seine Bollwerthigkeit als Journalist ist ja die Thatsacke, “ dab er dieses Blatt zu einem Zageblatt zu machen verstand und er mit aller Energie und vollster Hingebung als solches Heute noch erfolgreich leitet. Es gibt hier wohl seine gemeinnüßige Institution, die e­r Marbach nicht selbstlos gefördert hätte und wenn jemand, so hat er vollen Anspruch auf den Dank aller, welchen die ‘Brosperität jener Institutionen am Herzen liegt. Das sei heute­­ erbrachten die Japaner den Bewweis, besonders hervorgehoben, heute am Ehrentage­­ Ernst Marbachys, des trefflichen, Hochbe­­gabten Schriftstellers und Journalisten. Möge "dieser Ehrentag für ihm zugleich m wenigstens insoferne ein Freudentag­ sein, daß er ihm Gelegenheit gebe sich von der Wertbeschoßung zu überzeugen, die er hier in Oedenburg genießt und möge ein gütiges Geschick seinen weiteren Lebenslauf so glück­ig und zufrieden als nur möglich gestalten! Das ist der Herz­liche und aufrichtige Wunsch aller Leser dieses Blattes und vor allem Jener, die ihm näher stehen. K. Au: E ! I­e­h­m­ ar RR K E £ ei 5 5 ’ Er “ Dedenburger Rettung, die Erfindung des Gegners, einige geschiefte Patrouillen besser, und nicht unter so viel Mannschaftsverlust durchgeführt hätten ? Aus der Zahl der verwundeten Offiziere im Verhältniß zu jener der Verwundeten und todten Mannschaft (5: 15) ist zu entnehmen, daß die Offiziere sich entweder übermäßig erpank­t, oder daß die Japaner besonders gegen Erstere das Feuer gerichtet haben, maß bei der nahen Distanz von 600 Schritten, innerhalb deren das T­euergefecht geführt wurde, wohl möglich­st. Wenn man bedenkt, daß organi­­sationsgemäß auf je einen Offizier 40—50 Mann entfallen und daß nach den gemeldeten Berlustziffern im Durchschnitt bei jeder E8- Jadron des Argunsti’schen Skotaken-Regiments nunmehr je ein Offizier fehlt, so ist der Berlust, mit Rücksicht auf die Belanglosigkeit des Ge­­fechtes, als ein ziemlich großer zu bezeichnen. Zur Beurtheilung der Verhältnisse japanischer­­seits bietet das Gefecht gar nichts Nur Eines läßt sich konstatiren, daß ist, daß nach dem Zeugniß ded Gegnerd — und das ist wohl‘ dad Maigebendste die Japaner, troß ded Kreuzfeuerd und troß der guten Stellung der Rufen, sich sehr tapfer hielten. Nachdem dies das erste größere Zusammentreffen zu Lande war, so daß sie entgegen den vielfach geäußerten Bedenken über ihre Tüchtigkeit gegenüber europäisch ge­­fchulter Truppen als nicht zu überachtende, tapfere und gefährliche Gegner zu betrachten sind. Bom Stienpi Nang Eun? in Ostasien. Sopron, 31. März. General ®­uropatkin’s erster Bericht an den Czar meldet, daß am Montag, 23. März, unnordweilid Antejou bei Zihengtihin, an der Ostküste Koreag, ein Gefecht stattgefunden habe, bei welchem russischerseits das 1. Arguneki’ichde Kosaken- Regiment mit sechs Eskadronen bet­eiligt war, während die Japaner nach und nach sieben Eskadronen und eine Infanteri-Kompagnie in’­ Gefecht brachten. Es hatte also General Mitjichento acht feindliche Unterabtheilun­­gen gegen sich. Wa nun Verlauf und Resultat des Gefechtes anbelangt, so ist aus dem russi­­ten Berichte zu entnehmen, daß anfangs fünf russische, zum Feuergefecht abgesessene Kojaten- Eskadronen einer japanischen Infanterie-Kom­­pagnie und einer ebenfalls abgesessenen Eskadron gegenüberstanden und troß des umfassenden Feuers erst nach einstündigem Kampfe die Japaner zurückzudrängen vermochten. Bei diesem Gefechte muß es auf japanischer Seite ziemlich viel V­erwundete gegeben haben, denn das Erscheinen zweier Flaggen mit dem rothen Kreuze deutet auf die Etablirung zweier Hilfs­­pläne. Die nächste Halbe Stunde brachte einen Wandel in der Situation, indem die in dieser Zeit eingetroffenen weiteren sechs Estadionen die Russen zum Abbrechen des Gefechtes und zum Rüdzuge­nöthigten Der N­üdzug erfolgte in vollommener Ordnung, so daß die Nufsen auch ihre Verwundeten auf­­fegen und mitnehmen konnten. Das Regiment nächtigte am 28. d. Abends etwa 40 Kilo­­meter nördlich von Tiehongtichin. Am Ergebniß der Gefechte ist nur zu fonstatiren, daß die beiderseitigen Bartruppen bereit in voll­­kommener Füh­lung miteinander stehlten. Was General Mitschenko mit dem Gefechte beabsichtigt hat, ist nicht abzu­­sehen. Nach seinem eigenen Berichte wußte er, daß vier feindliche Eskadronen jenseits Tichong­­- Echin standen , aus den Tags vorher bei Baltischen, also in unmittelbarer Nachbarschaft, stattgehabten Zusammenstößen seiner Retrouillen mit japanischen Truppen wußte er auch­ diesen Ort belegt. Welchen Zweck hatte er also, ein Gefecht einzuleiten, das voraussichtlich mit dem NRüchzuge enden mußte, und dessen N Resultat, Ren. "VAR der vollen Strenge des Geseßes vorgegangen werden wird. O fürf Karl Schwarzenberg FT. Am 29. d Früh 6 Uhr ist in Prag der Chef des zweiten Majorates D:8 fürstlichden Hauses Schwarzenberg, Fürst Karl Schwarzen­­berg, nach längerer Krankheit im achtzigsten Lebensjahre gestorben. | ! s­t 1 Apri 1 1904 Neerreich Ungarn. . . D Heine Majestät der König. Nach den bisherigen Dispositionen wird­ — mie man aus Wien meldet — der Monarch am­ 4. April nach Mbbazia abreisen und am 6. April wieder in Wien eintreffen. Nach der Abreise de englischen Kronprinzen von Wien, al­so Mitte April nach Budapest kommen, seine Residenz nach der Dfner Hofburg ver­­legen und bis zum Delegationssschluß im Monat Mai in seiner ungarischen Hauptstadt ver­­meilen.­­ Berleifung. Durch allerhöchste Ent­­schließung wurde dem Präsidenten des Eper­­jeser Gerichtshofes, Gustand Balugyay, aus Anlaß seiner auf ei­genes Ansuchen er­­folgten Pensionirung, als Anerkennung für seine vieljährigen und eifrigen Dienste, der Titel­ eines Kaurialrichters verliehen. O­bene G­eheimräthe. Se. Majestät, hat die Würde von Geheimräthen verliehen : dem General-Traininspettor a. d. KR. Johann v. Latscher, dem Präsidenten des Obersten­­ Militärgerichtshofes FZM. Gustav Blengner vd. Scharneck und dem Kommandanten des 8.. Korps und f kommandirenden General in Prag FMEL. Hubert v. Czibulka.­­ Großartige Stiftung des Bischofs von Szatmár. Der Bischof von Szatmár, Julius v. Merlenyi Hat anläslich des hundertjährigen Jubiläums der römisch - katholischen Diözese zu kulturellen Bweden G Stiftungen im Betrage von andert­­halb Millionen Kronen gemacht.­­ Korrespondenz mit Behörden. Minister­­präsident Graf Stefan Tika hat in der Eigenschaft als Minister de Innern an sämmt­­liche Oberstuhlrichter, Bürgermeister und Stadt»­hauptleute eine Zirkularverordnung gerichtet, | der | in melcher/ er bezüglich der Sprache Kor­ |pondenz mit ausländischen Behörden Berfügungen trifft. Mit Bezug auf die seiner- | zeitigen Verfügungen weist der Ministerpräsident darauf­hin, daß unsere Behörden, mit Aus­­nahme Oesterreichs, mit ausländischen Behörden in direkten schriftlichen Verkehr nicht treten dürfen. Nur den Polizeibehörden ist in dringlichen Fällen hievon eine Ausnahme ge­­stattet. Sollte die Polizeibehörde die Sprache des betreffenden Landes nicht kennen, so ist bei der Korrespondenz die französische Sprache zu gebrauchen. Dem entgegen sind in jüngster Zeit zahlreiche Klagen eingetroffen, daß die Behörden direkt und in ungarischer Sprache mit den ausländischen Amtäftelen zu ver­­kehren suchen und auch ihre Briefschaften un­­fransict aufgeben. Der Ministerpräsident meilt daher die PVBerwaltungsbehörden strengsteng an,‘diese Unregelmäßigkeiten zu beseitigen, da widrigenfalls gegen das schuldige Organ mit Ausland. — Die Mittelmeerreife K­aiser Wilhelms. In Rom it das Gerücht verbreitet, Kaiser Wilhelm habe den Abt Krug ein Hand­­schreiben an den Bap­st übergeben, der durch den Abt den K­aiser aufs lebhafteste für die Errichtung einer Nuntiatur in Berlin und die Erhebung der preußischen Gesandtschaft beim Bau­kran zur Botschaft interessirt habe. Der Kaiser sei bereit, den Wunsch de­s Papstes zu begünstigen. Dasselbe Gerücht bezeichnet bereit den Abt Krug als künftigen Nuntius. — Das englische Königspaar in Däne­­­­mark Der König und die Königin von England sind gestern Nachmittagd in­­ Kopenhagen eingetroffen und auf dem­­ Bahnhofe von den Mitgliedern der königlichen Familie, den Ministern, den Sorgen der Be­­­­hörden und dem diplomatischen Korps empfan­­­­gen worden. Drohende Zusammenflöße. Man meldet am 30.d. aus Konstantinopel: Für Ostern werden an einzelnen Orten ernste Zusammenstöße befürchtet, weil­­ sie die kirchlichen Streitigkeiten zwischen Bul­­­­garen und Griechen in Mazedonien von Tag­­ zu Tag verschärfen, weshalb seitens­ der Be­­hörden Sicherheitsmaßregeln getroffen werden müssen. € 3 unterliegt seinem Zweifel, daß Die Komitebanden angemiesen sind, griechische Ge­­meinden nach einem systematischen Blane durch Mordthaten und Drohungen zum Uebertritt zur erarchistischen Kirche zu zwingen, wie durch ein Schriftstück dargeb­en wird, daß bei einem kürzlich im Kampf mit Genzdarmen gefeüchteten Bandenchef gefunden wurde. —Verruffifchxapanische»KriegDem ,amtlich aneuchte aus Tokio vom japan­­ischen Befehle aber zufolge,gassen am 28d 11 U herr mittags ein Garde-Kavallerie- Regiment und eineJasante d­es Abtheilung die russische Kavallerie an,welche in der Stärke ,von ungefähr sechshundert Mann Tschöngtichia­n besetzt hatte Es gelang nns schließlich,die­­ Feinde aus ihrer Position zu ver­­­treiben und dieselbe zu besetzt Unser Verlust betrug einen Offizier und sieben Mann an Todten, zwei Offiziere und zehn Mann an Verwundeten. . &s ist anzunehmen, daß der Berlust des­s Feindes mindestens ebensoviel wie der unserige , betragen hat. — Von autorisirter russischer Seite­­ wird gemeldet, daß der russische Gneralstab die Aufstellung einer 200.000 Mann starken Reservearmee be­­­ beschlossen hat. Diese Armee wird durch die Truppen der Militärbezirke Moskau, Kircinji-Nomwgorod, Sarjatow, Tambow, Perm und Kiew gebildet werden. Diese Armee wird sofort nach der Konzentrirung auf den Kriegd­­schauplag gebracht werden. Der größte Theil dieser Truppen ist für Wladimor totbestimmt. Szatmäter i ı E Tagesbericht aus Sopron und Weiungarn. Zagedkalender, Freitag, 1. April Katholiken: Charfreitag. — Protestanten: Charfreitag. — Griechen: 19. März. Chrysanth. Sopron, 31. März. * Die zur Stußwaldung zugelassenen­­ Greife. Heute vollzog der Herr, Propst-Stadt­­­­pfarrer Dr. Otto Zehbetbauer die am Gründonnerstag für die katholische Kirche vor­­geschriebene F­ußwaschung an 12 be­­jahrten Armen unserer katholischen Gemeinde. Die Namen dieser sogenannten „Apostelmänner“ sind folgende : Mathias Matjeyer 84 3., Georg Lieb­ 80 3., Johann Kammerer 80 3., Stefan König 78 g, Johann Mantkovits 7893, Georg Weingärtler 76 3, Mathiad Schaller 75 $., Josef Ziller 74 3., Franz Huber 73 3., Joh. Almer 71 3., Ignaz Giefing 69 $., Mathias Pregler 67 3. Als „Wpostelväter“ aepn

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