Oedenburger Zeitung, 1905. April (Jahrgang 38, nr. 75-100)

1905-04-01 / nr. 75

EERTERETET EEE RE xXXVIII Jahrgang Jsewszeller Munmeratioussreise. Los­ Land ein halbjahris loLr Bierteljähns M s S Monatlich lkrh Yür Ed­re 25 Ar., Ein ährig 12 er 509, Bierteljährig 6 Kt 25 Hr., Monatlich 2 fr. 3 Samitag, 1. April 1905. Nr. 75. Gehrnb­urger Zeitung Solitisches Tagblatt. Buchdenkerei Alfred Nomtvalter, Grabenrunde 121,­­­­­­­­ Aministration und Verlag: BTelefon Nr. 25. Oldenburger Zeitung Dit 1. April beginnt ein neues Kon­­nement auf die „Oedenburger Zeitung“ ; die­­selbe bringt als Beilage das „Sluftrirte Sonntagsblatt“ gediegene, belletristische Wochenschrift mit pracht­­vollen Bildern. Abonnements-Preis der „Dedenburger Zeitung“ jammt Zustellung ins Haus : viertel­­jährig 5 Kronen loco Dedenburg . Auswärts : vierteljährig 6 Kronen 25 Heller. BEI für die ilustrirte Sonntags-Bei- BR lage 30 Heller pro Anartalfeparati­ Keie Deklaration der Liberalen Partei. Sopron, 31. Miätz. Bekanntlich hat Graf Stefan Tipa die Mitglieder der Liberalen Partei zu einer Konferenz einberufen, in toclcher über die fünfzige politische Haltung dieser fest in der Minorität gebliebenen parla­­mentarischen Körperschaft entschieden und mittelst einer unter Zustimmung aller An­­mwesenden vereinbarten „Deklaration“ das­sprogramm der fünfzigen Thätigkeit dieses Flügels des Abgeordnetenhauses präzisirt wurde. Die in Rede stehende „Deklaration“­ bildet nun Gegenstand ein­ gehender Besprechungen in den sämmtlichen hauptstädtlichen Journalen. Die oppositio­­­nellen Organe üben­ natürlich scharfe Kritik ; im Allgemeinen aber wird zugestanden, daß die „Deklaration“ im Zeichen der patrioti­­schen und parlamentarischen Korrektheit er­­scheint und daß im ihr die politische Neffe der ungariscen Race, sol wie ihr zähes Ferts halten an ihrer MWeberzeugung zu Tage tritt. && mag sein, daß diesed Kredo des Patriotismus und des politischen Maß­­haltens Bielen nicht gefallen wird, aber Niemand wird im Mbrede stellen künnen, daß auch Ddiejed Glaubensbekenntniß von wahrer und tiefer Liche 8:3 Baterlandes und von der politischen Ehrlichkeit eingege­­ben wurde. Die Liberale Partei Ddefeh irt ent­­schieden und aufrichtig vor Jenen, welche die Majorität erlangt haben. Sie hat die Leitung Jenen übergeben, welchen sie von der Nation zugesprochen wurde. Allein sie gibt weder der problematischen neuen Ma­­jorität, noch jemand Anderem Etwas von ihrem politischen Gehissen preis. Indem sie wiederholt erklärt, daß sie den Historischen Kampf zwischen Nation und Krone durch das große Wert Deafs für lange Zeit als abgeschlossen betrachtet und daß sie an dem Inhalte und an dem Geiste des damals geschloffenen royalen Uebereinkom­­mens streng festhält, zieht sie eine scharfe Grenzlinie z­wischen fi und all jenen Traktionen, welche in der Koalition ver­­einigt. Die Bestimmungen des großen Triedenzwerk­s vom Jahre 1867, wie sie jagen, entwickeln wollen. Wie Graf Tipa in seiner die Kon­­ferenz eröffnenden Nede ausführt, hängt die Wiederherstellung normaler Zustände von dem Fallenlas­sen der Forderung des ungarischen Kommandos ab, die Liberale Partei achtet die Zeit dafür, Mangels an genügender Anzahl ungarischer Offiziere, noch nicht für genommen und stellt sich daher auf den Standpunkt, daß die vom Neuner- Komite angestrebten Konzessionen in na­­tionaler Hinsicht vorderhand durchaus ge­­nügend sind,. Sie beharrt dabei, daß die Entscheidung über die Kommandosprache ein Kronrecht bilde, erklärt aber, was auch natürlich ist, daß sie jede Entschließung des Königs hinsichtlich der Geltendmachung der ungarischen Sprache im ungarischen Heere der gemeinsamen Armee, also auc­h hinsichtlich der Dienst- und Kommando- Sprache, mit Freuden begrüßen würde, ohne aber durch starres Festhalten an diesem Wunsch den Frieden und die Harmonie zwischen Krone und Nation zu gefährden. Die Trennung des Hollgebiets­ will die Partei auch günstigeren Zeiten vorbehalten wissen und ist entschieden gegen ein Rütteln an den abgeschlossenen Handelsverträgen. Das „N. BB. 3.“ bemerkt hiezu: „Die Aufgab­e, welche sich die Liberale Partei als Opposition gest­llt hat, weichen daher von Allen ab, was man bisher in Ungarn von und an D Oppositionsparteien zu erfahren Gelegenheit hatte. Nicht an die Wünsche, nicht an die Aspirationen, nicht an die Eingebung­ von dunklen Gefühlen und Leidenschaften, wendet sich die Liberale Bartei. Mit treuem Festhalten an ihrer gouvernementalen Politik und an den Grundlagen, melde sie auf den Bahnen derselben geleitet hatten, mendet sie sich an die­­ Weisheit, an die Ueber­­legung, an die mannhafte S­tbsibeherrs­chung der Nation, um sie vor dem Hinab­­aleiten auf der abschüssigen Ebene des Chauvinismus zu warnen oder gegebenen Falles zurückzuhalten.“ Die Liberale Partei erhält sich somit standhaft und unversehrt für die Zukunft, weil sie eine wichtige politische Mission erfüll, die eben darum seine andere Partei übernehmen würde, weil sie unpopulär, somit auch undenkbar ist. Sie wird nach wie vor für die Erhaltung der Institutionen von 1867 eintreten und zwar in jenem Sinne, in dem sie von Franz Deuf um Sulius Gr­undräfjyg errichtet worden sind, in Raw. Preis: 6 Seller, Inferate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überal­l in gratis und franco verfenbh, Bim­onteha tk :bonnem­entd: und AInfertiond« Bes bühren sind an die Vermittlung durch alle Annoncen-Bureauge­ministration (Grabenrunde 181) einzufendem - er nn in Ba­ne TE een RE. x '­­ Die Krise. Sopron, 31. März. Laut „PB. ©.“ ist im Laufe des gestrigen­­ Tages in der Aktion zur Lösung der Krise­­ eine reine Ruhepause eingetreten, die aber nur der Vorläufer umso größerer Anstrengungen zur Entwirrung der Situation gewesen sein dürfte, da überhaupt dem Ziele entgegen, ein schärferes Tempo erst nach den Audienzen der leitenden militärischen Funktionäre, die gestern Nachmittags aus Wien in Budapest eingetroffen Botschafter sind, eingeschlagen werden dürfte. Ladieb­usd. Szögy Beny Marich empfing so­ mittags den Minister a latere Stars Grafen Khuen HE6derváry und besuchte sodann im Laufe des Vormittags den Ministerprä­­sidenten Grafen Stefan Tipa, Alexander Weterle und Baron Desider Bänffy. Im Palais des Grafen Julius Andrssipy fanden sich gestern Bormittagd mehrere Boli­­tizer ein, unter Diesen Ignaz Daranyi. Ferner fand auch zwischen Yinan,minister Luftacs und Koloman Sz&Ll eine längere Beratbung statt. Um 2 Uhr Nachmittags begab sich Mir­­ifte­präsident Graf Stefan Tipa­ing „Hotel Sägerhorn“ und erkundigte si, ob Kriegs­­­­minister Bitreich schon eingetroffen­ sei. Der gemeinsame Krigeminister war­­ wenige Minuten früher im Hotel angekommen und empfing hier von einem Burggenedarmen die Berufung zum König. Kriegsminister d. Bitreich) wurde noch im Laufe des Nach­­mittags in Audienz empfangen. Gleichzeitig mit dem Kriegeminister sind in Budapest ans Settionc­f EM. Kropatim, genommen : Militär-Oberintendant Ritter v. Dobruczky, ferner der Chef der Marinesektion im Krieger­ministerium Vize-Admiral Graf R. Monte­ceuccoli, Liniensciffe-Kapitän Konstantin Ritter vd. Schwarz, Marine Generalkom­­missär Sarotlam Hellepart &b und Linien- Schiffs Lieutenant Konstantin Freiherr von Gerlach, die­­’&teren Bier sind im „Hotel Königin von England“ abgestiegen. Die „Bud. Kore.“ berichtet : Der Berliner Botschafter Ladizlaus Szepyeny Marich, ist bereits in Abschiedsaudienz bei Sr. Majestät erschienen und hat geitern Abends die Rüdreise nach Wien angetreten. Er hat im Laufe der Vormittagd mehrere Abschiedsbesuche gemacht, darunter an beim Ministerpräsidenten Grafen Stefan Tipa und beim Finanzminister Ladislaus Lutace. ·­­ Rom Kriegsschauplatz in Ostasien. Sopron, 31. März. Die gestern mit großer Bestimmtheit aufgetauchten Friedensgerüchte sind Heute gänzlich verstummt. Im Gegentheile wird sowohl von russischer wie von japanischer Seite jeder auf Frnedenzverhandlungen gerichteter Bersuch entschieden abgewiesen. General Ba­­tianoff, der neuernannte Kommandant der dritten russischen Armee in der Mandschurei, äußerte dem Petersburger Korrespondenten „Sigaro“ gegenüber: Wie können mir fest drieden schließn, wo wir nicht einmal eine einzige Schlacht gewonnen haben. Eine noch zahlreichen Armee wird sich dorthin begeben, eine Flotte ist unterwegs. Geld haben wir mehr als die Japaner, wir brauchen nur ein oder zwei Jahre, gleichviel wie lange, zu warten ; wir haben keine Eile. Dann wird .« ’«ä-«..»Tk.«.-i«’s—..—.«·.-·.«-«.-.. »­­ s?L-"L---"·-«ET."jk«’-M«-«»Eska«WILL-»

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