Oedenburger Zeitung, Juni 1913 (Jahrgang 45, nr. 124-148)

1913-06-01 / nr. 124

—1.Juni 1913. Humanität,Midherzigkeit,menschliches Burschen­ und Verstehen für eigenes Wohl wer­­den an diesem Fest ein freundschaftlichem Bunde sich zusammenschließen und vereint für das schöne Ziel tätig sein.Hier werden alle Ver­­schiedenheiten in de Interessen aufgehoben und nur­ der befeelende,altruistische Gedanke die «leitende Rolle führen.Alle,die im Elisabeth­­park auf dem Altar einen fröhlichen Juni- Nachmittag opfern werden-und wer würde sich von hier morgen fernehalten—’weden eine kleine unsichtbare Fahne in der sonnigen Luft Schwingen — eine feine Fahne, deren Stiel in den Herzen ge­wachsen ist, deren flatternder Stoff auf dem MWebtuhle der Nächstenliebe gewoben wurde und die Gold­­lettern darauf: „Menschenfreundlichkeit“ ent­­lehnten ihren Schimmer von dem leuchtenden Seelengrunde. Diese kleine Fahne wird das Gelingen dieses SFeftes entscheiden ... * Das rührige Arrangierungskomitee hat schon die Vorarbeiten beendet und man kann ohne Uebertreibung behaupten, daß diese Arbeit so schwer sie war, so gut gelungen ist und der morgige Tag, wenn auch­ die Witterung ihre Unterfrügung angedeihen lassen wird, einer der glänzendsten seit Menschengedenken sein wird. Das Fell wird ab­wechslungsreich, einfallbunt und für Augen und Sinne gleich rechnung­­tragend. Eine besondere Bedeutung erhält dasselbe durch da Erscheinen unseres Abge­­ordneten Baron Dedön Solymory und seiner Gemahlin geb. Gräfin Angela Zichy. Die hohen Herrschaften haben heute die Vereing­­feitung telegraphisch verständigt, daß sie — wenn sein unübermwindliches Hindernis eintritt, — dem Gartenfeste unbedingt anwohnen werden. Man sieht, daß unser verehrter Abgeordneter seinen Anlaß herübergehen läßt, um nicht nur durch sein Erscheinen den Glanz des Festes zu erhöhen, s­ondern auch zum materiellen Erfolge des Arrangements sein Scherflein beizutragen.­­ Eine pittoreske Augenmweide wird der Aufzug der Damenfeuerwehr sein, deren Toi­­letten bereits fertiggestellt und sich überaus Schmud und nett präsentieren. Große Attrak­­tion wird auch bilden, dak über das Gartenfest die Gebrüder Hartmann kinematographische­­ Aufnahmen verfertigen lassen und siezu einen­ bewährten Fachmann aus Wien bringen ließen. Das Publikum wird seitens des Arrangierungs­­komitees ersucht, m womöglich die Natürlichkeit und Gelassenheit in Gebärden und Gesten zu bewahren, denn eben die vollständige Natürlichkeit und Ungezwungenheit wird den Aufnahmen ihren eigentlichen Wert verleihen. Die vielen Belustigungen, die dem Bubli­­tum geboten werden, wurden bisher noch kaum überholt. Dieses Fest wird im unwahrsten Sinne des Wortes ein Belfafest, bei dem sich alle Sopraner begegnen werden. [8& ist auch in der Ordnung, dab dort, wo dem allgemeinen Wohle der Altar errichtet wird, die Flamme von der Allgemeinheit entfacht und genährt wird. So wird das Teit das sein was es sein sol : Balkafest und Volksopfer ... * Die Festlichkeiten im Elisabethgarten be­­ginnen um 4 Uhr nachmittags mit dem Schau­­turnen der Z Turnabteilung des Turn- und­­ Feuerwehrvereind. Hier­bei bemerkt, daß ob­ Ion von den 15.000 Hofen nur zirta 6000 verkauft werden konnten (man hofft, daß während des Volfefestes ein großer Teil der oje vom Bublitum erstanden wird), wird Die Leitung des Vereines nur jene Nummern in das Glücisrad werfen, welche tatsächlich ver­­kauft wurden. Mit dieser Verfügung hat die Feuerwehr auf die Möglichkeit verzichtet, als Inhaber der in über­wiegender Zahl zurück­­gebliebenen Zofe, die Geseinnste zurückzuerobern, in der katholischen Kirche eine Zeremonie von größter Bedeutung, da sie alle andern, und selbst die Priesterweihe, durch die Wiarda der Veranstaltung sie durch die Symbolik ihrer Vorgänge übertrifft. Sie sol vor der ver­­sammelten Gemeinde in prägnanter Form die Anfehlung der Kirche zum Augdruch bringen, daß der Ei­ropat die Duelle ist, jede geistliche Gewalt über die kirchlichen Or­­gane entspringt.­­ * Das Doktorat eines Ungarn an der Freiburger Universität­. Der Dominikaner­­priester Alexander Horváth, ein Sohn unseres Komitats, hat am 23. d. an der Uni­­versität Freiburg (Schweiz) das philosophische Doktorexamen mit vorzüglichem Ergebnis be­­standen. * Anfall bei der­ Lätra-Adria-Fahrt. Aus Pozzony­ wird gemeldet: Beim Ziele der gestrigen Etappe Agram:Pozsony der Tatra= Adria: Fahrt ereignete si in Pozsony ein Unfall, der leicht von schweren Folgen hätte begleitet sein können. Johann Haas, Startnummer 25, mit einem Buchwagen, dessen Strassen Oberleutnant Cäsar de Scardelli und Emil Seifert waren, fuhr zu schnen­ über die Donaubrücke. Hinter der Brücke be­­findet sich eine Wegbiegung. An dieser Stelle verlegte ein Sprigwagen die Straße. Zufälliger­­weise kam dem Automobil, das sich in schneller Fahrt befand, ein Lastwagen entgegen. Der Lenfer bremste nun so brass, daß sich das Automobil umdrehte, dann sich überschlug und mit den Rähern nach oben zu liegen kam. Der Oberleutnant sowie Here Seifert und der Chauffeur flogen zirka zehn Meter weit aus dem Wagen, Haas kam unter den Wagen zu liegen. Er hielt die Lenkung krampfhaft in den Händen. Der Unfall ereignete sich unmittelbar vor der Kaserne; Soldaten sprangen aus den ebenerdigen Fenstern und stellten den Wagen wieder auf. Ein Regimentsarzt, der den Unfall mitangesehen Hatte,­war sofort zur Stelle und untersuchte die Verunglückten, die aber bis auf einige leichte Hautabschürfungen glück­h­eimweise feine V­erlegungen erlitten hatten. Der Wagen Kr. 25 scheidet nunmehr aus der Konkurrenz auß.­erettom unternehmen. Die Generalkommunion findet in der Kismartoner Bergkapelle statt, wo auch ein Hochamt zelebriert wird. Führer der Wallfahrt ist der Kongregationspräses, Herr Religionslehrer, Kaplan Julius Schügerl. * Im Café Estikovits wird ab Montag den 2. Juli I. 3. die unter Leitung des Kapellmeisters Julius Darcs auß hier Damen und vier Herren bestehende Tambura Mufit­ und Singgesellschaft unter gleichzeitiger Mitwirkung des bestbekannten Tanztomikers Julius Lantog einige Abende Hindurch konzertieren. ntree frei, aus welcher _ 4 2: x a FE « Desenburzer Leitung. REFERENT a DIE ÖDENBURGER AKTIENBRAUEREI empfiehlt ihre aus den feinsten Rohmaterialien er­­zeugten Biere in lichter und dunkler Farbe. Original-Flaschenfüllung. ıs0s Telephon 107. BORSCH LAJOS Tapezierer und Möbelhändler Sopron, Grabenrunde 94, ER Komplettes Lager von Tischler­­n.Tapezierermöbeln in solidester u. . billigster Ausführung. Übernahme sämtlicher Tapeziererarbeiten. S0 Jahre bestehend­­ a­ur a S Fortießung auf Seite 6. Tagesweuigkeiten. Sopron, 31. Mai. * Die Konsekration des Fürsterz­­bischofs Piffl. Wie aus Wien gemeldet, findet morgen Sonntag in Klosterneuburg die Kon­­­­servation de neuen Wiener Fürsterzbischin Friedrich Pifftl statt. Die Bischofsweihe ist : Die Beförderung der Unteroffiziere. Das Kriegsministerium hat eine Verordnung erlassen, laut welcher in Hinkunft die Beför­­derung der Unteroffiziere nur am ersten der Monate Jänner, April, Juli und Oktober er­­folgen könne. Diese Reform bildet die Ein­­schränktung eines wichtigen Wirkungskreises der Truppenkommandanten und ist al Vorläufer der schon demnächst zu erwartenden Neuerung zu betrachten, daß die Beförderung der Unter­­offiziere, die bisher das disfretionäre Recht der Truppenkommandanten bildete, nunmehr aus­schließlich von einer besonderen Sektion des Kriegsministeriums besorgt wird. * Ein Hilfsnotar in einem Zigeuner­­trupp. Ludwig vd. Mesterházy, der aus einer vornehmen Familie stammt, war jüngst noch in der Kanzlei des Büler Notary be­­schäftigt. Sein unruhiges Naturell zog ihn fort und eines schönen Tages verschwand er aus Bül, ohne selbst seinem Chef Adieu zu jagen. In allerlei mißglückten Bersuchen schloß er sich einer Zigeunerfaramanne an, im deren Mitte ein glutäugiges junges Zigeuner­­mädchen sich befand, in das er in heißer Liebe entbrannte. Mesterházy wurde hier von einer Gendarmeriepatroille, die in ihm etwas Befreies vermutete, auggehoben und machte ihn der Behörde stellig.­­ Wallfahrt. Die Marianische ungarische Männerkongregation wird morgen, Sonntag die diesjährige Wallfahrt nach Klamarton und * Der Streik der Schuhmachergehilfen dauert noch immer fort und ein Uebereinfom­­men zw­ischen Arbeiter und Arbeit­geber ist kaum zu ge­wärtigen, da die Schuhmacher­­meister eben mit Rücksicht auf das große Pu­­blikum, welches ohnehin die große Last der Lederteuierung verspürt, selbst noch so minimale Forderungen von sich weisen. Für morgen Sonntag, Vormittags­­ 11 Uhr wurde das Schiedsgericht der Gemerbekorporation durch den Gemerbekommissär Rudolf Et­ einbe­­rufen. Bei den Vermittlungsverhandlungen werden auch die streifenden Arbeiter und Die Arbeitsgeber durch Bevollmächtigte vertreten sein. * Tanzkränzchen der cr­ftl. Handels­­angestellten. Einladungen zu dem geschlossenen Tanzkränzchen der christl. Handelsangestellten am 7. Juni im Elisabethpark wurden bereits versandt. Eventuelle Reklamationen nimmt Ber­­enizpräses Herr Conrad Jecdel entgegen.­­ Ausfolgung von Impfmaterial für Tiere. Der Aderbauminister hat im Wege einer Verordnung die Verfügung getroffen, dab im Sinne der Verordnung Zahl 5400 vom 6. oder 1907 die Auffolgung von Impf- und anderen pathologischen Materialien zu Zwecken der Bes­handlung von Tieren sorwie auch von allerlei bakteriologischen Präparaten nur auf Drdte eines Tierarztes statthaft ist. Näheres über diese Verordnung ist im Erpeditamte de Ma­­gistrat3 während der Amtsstunden einzusehen. * Oskar Aberbach’s Rohmaschinen sind mustergiftige Erzeugnisse von hoher Voll­­endung, die sich durch ihre vielen Vorzüge einen Weltruf erworben haben. Für Kunst­­fischerei und Stepperei vorzüglich geeignet. P­ermanentes Lager in Sopron, Detvögsutca 14. * Das städtische Kino. Zur Sicher­­stellung der Möbel für das N Kinotheater der Stadt Sopron wird am 12. Juni 1913, vor­­mittags 10 Uhr, im städt. Ingenieuramte eine öffentliche schriftliche Minuendo-Lizitation ab­­gehalten, zu welcher Unternehmungslustige ein­­geladen werden. Näheres im städt. Ingenieur­amte. * Stadtbegünstigungen für Salzsen­­dungen. Der Finanzminister hat eine Zirkularü­berordnung an alle Finanzdirektionen ergehen lassen,­­m wonach die bereits bestehenden Begün­­stigungen für in vollen Waggonladungen uns frontiert aufgegebene Salzsendungen vom 11. Juni ab bis 15. August prolongiert wurden. Nähere Auskunft erteilt den Iteres­­senten die Soproner Finanzdirektion. * Es gibt keine elegante Dame, die feine Felder Margit,Creme oder Seife bewußt, da er allbekannt ist, daß die Földerschen Schönheitsmittel auf der ganzen Welt die besten sind. * Verhaftung eines Auswanderungs- Agenten. Die Gendarmerie von Yeljölöpd verhaftete auf ihrem Patrouillengange Karl Bezil, von dem er sich Herausstellte, daß er viele über die Grenze expedierte. Er stammt aus Temespár, sein Komplize Johann Mayer aus dem Komitat Bag. Beide gestanden 70 K nach jedem Auswanderer erhalten zu haben. Die beiden Agenten wurden dem Stuhlamte eingeliefert. a ee « re ee ee TR a en s« a a o­­EA »­.»-«. re rh MERKEN a” 2 NE i. ..­­BR «.».—, 4 ,,» i....«,«.»·-«.«-,sp-»»-«-..«« «.»«­ -x»-»«s.,-««s-.,« -. s «,..... SR - . .«. -v-t .w.s...... Mars-MS a VEN re N­een . Ac­­Ka & bs Ba­us MEDI- Be we nr RT ae

Next