Oedenburger Zeitung, August 1914 (Jahrgang 46, nr. 174-197)

1914-08-01 / nr. 174

WXWFWTTT«««’»TÆE-A7J«PRÆAH»THE-.-«IkT-7«-’FT»-·««s"«sss«3x»Es-p-—k-»«-«:,«.«-»:.—«"-z,».--.,»« EIER == FREE Ba­th -’"- --3..«--«.-.z 2 . Sympathiefundgebungen in Rumänien für die Monarchie. Bufareift, 30. uli. In Rumänien schlagen die gefühlsinnigen Sympathien immer höhere Wellen, Bon Tag zu Tag it eine größere Erwärmung für die Monarchie zu beobachten. Einige ge­­gen­ Ungarn demonstrierende Studenten wurden auf Befehl energisch zum Still- Schweigen gebracht. In Bulgarien herrscht — wie von dort Zurückkehrende erzählen — eine fliege­­rische Stimmung. Auf den Gassen der Haupts­tadt Sofia wird Graf Stefan Tipa begei­­tert afflamiert. Auch aus dem Innern des Landes kommen Nachrichten von Sympathie: Kundgebungen für die Doppelmonarchie. * Unruhen in Neuserbien. (Amtliche Mitteilung.) Es treffen Meldungen ein, wonach in Neuserbien gefährliche Unruhen ausgebro­­chen sind. Die Bevölkerung weigert es unter die Fahnen zu stellen. Dieser Umstand bereitet fast unüberwindbare Schwierigkei­­ten bei Aufstellung von neuen Regimentern.­­ Wichtige Konferenz bei Seiner Majestät. Geitern weilten Graf Berchtold, Mi­­nister des Meußers, Kriegsminister v. Kr­o­­batin, und der Chef des Generalstabes Freiherr Conrad von Hößendorf in zwei­­stündiger Audienz bei St. Majestät. Es han­­delte sich um sehr wichtige Beschlüsse. Große Verluste auf serbischer Seite. Die Serben haben geitern schwere Verluste erlitten. Unter Zurücklassung zahlreicher Toter und Verwundeter flüchteten sie. Un­­serer Truppen Haltung ist über alles Rot erhaben. Mehr als 24 Stunden standen sie im Quer. Politische Nachrichten. Reise des Grafen Tia nach Wien. Budapest, 30. Juli. Heute abend traten im Klub der Arbeits­partei sämtliche Minister zu einem Minister­­rat zusammen, welcher bis in die Nacht hin­­ein währte. Wie verlautet, wird sich Mini­­sterpräsident Graf Tipa heute nachts nach Wien begeben, um morgen beim König in Privataudienz zu erscheinen und sodann mit dem Minister des Yengern Grafen Berch­told zu konferieren.­ ­«:«»-- :-.« DÆWFRF;LL'.­­FR F FRAGE Bedetb­urgerzeitung Bi FIRE Y­ER Em, . 1. August 1914. N U. Kokal-Beitung. Der Demonstrations-Umzug in Sopron. Nie geahnte Begeisterung. Sopron hat das alles vereinende Herz ge­­funden. Wer hätte es geglaubt? Sopron, diese ernste Stadt, der Die Kühlheit — nicht ganz mit Unrecht — als Beiname zugefügt wird, war gestern wie von einer einzigen mächti­­gen Welle Himmelstürmender Begeisterung ergriffen und diese Welle toste über die Gassen, bereit, alles mit sich zu reißen. Eine Menschenmenge, welche in ihrer Schlagkraft, in ihrer spontanen, Entladung sogar den Milleniumsumzug unserer Stadt im Jahre 1896 weit hinter fi ließ. Ein wahrer Dr­­fan der Begeisterung, die frei werdenden Omanationen lange zurückgehaltener Ge­­fühle überfluteten das Stadtterritorium und ließen die Herzen in einem mächtigen Atford zusammenschlagen. Als hätte man N­atur­­gewalten aus ihrer Ruhe zu unbezwingba­­rem Handeln aufgescheucht, ebenso mächtig angespornt suchte ich der Tatendurst unserer, Verölferung in einer türmischen, gewitter­­haften Entladung der Gefühle umzuwan­­deln. Wir würden nur Selbstverständlichkei­­ten sagen, wenn wir aufzeichneten, daß ge­­tern in der siebenten Abendstunde, wo Die Regimentskapelle, unserer heldenmütigen 48er, das Tor der Franz Sojefs-Ka­­serne überschritten, alles in Sopron auf den Beinen und alles eines Gefühles war. Wahrlich, ein göttlicher Anblick: Zivil und Militär, Soldat und Offizier, Heine Mäns­ner und führende P­ersönlichkeiten in einer­­ großen Auffladerung des Ideals der Ver­­brüderung so eng Brust an Brust, Herz an Herz zu sehen. Sopron hat gestern sein echtes Herz und die echte menschliche Grundlage der uni­­versellen Staatszusammenge­­hörigkeit gefunden... Das Herz, das immer denselben Takt geschlagen, nur das unser Ohr fremd diesem Einheitstatt ich verschloß. Tekt hatten wir offene Her­­zen und offene Ohren und die Begeiste­­rung konnte ihr Wunderwert vollbringen. Ein großes, fast titanenhaftes Selbst­­finden beging gestern das belleuchtendste Familienfest... Der Abmarsch. Die Umgebung der Franz Sojefs-Kaserne, von wo aus der mit der Netraite in Zu­­sammenhang gebrachte demonistrative Umzug der Soproner Bevölkerung seinen Ausgang nahm, war schon gegen fünf Uhr von einer großen Menschenmenge buntester Couleur umbrandet. Und diese Menge hat an Yus­ Dehnung immer mehr gewonnen. Von allen R­ichtungen, aus Fabriken, Kanzleien, Meer­­tätten,­amilienheimen strömten neue­­ Luft. „Hilfsarmeen“ der Begeisterung herbei und­­ beim Abmarsch über die Flandorfferstraße war sie bereits ein mächtiger Strom, der mit tosendem Wellenschlag von den Gajsen Bejit ergriff. Unter flingendem Spiel der Regi­­mentsmufti durchschritt die unübersehbare, so vielgestaltige und dennoch­ in der Gleichg­­egesinntheit und in glühendem Rote der Be­­geisterung in soldh einheitlichem Schein schimmernde Menschenmasse die Seminär­­gasse und kam auf dem Deafplaß an. V­oran, an der Seite dieses überwältigenden Stro­­mes lebenden Wesens sahen wir unseren Militärstationskommandanten GM. Rudolf Ritter v. Willerding, unseren Regie­­rungsvertreter Dr. Andreas v. Baan, sämtliche Dberste, Stabsoffiziere aller Maf­­fengattungen, Bürgermeister Dr. Töpler, Bizegespan v. Hajas, Hofrat vn. Szilna­­­y 2c. schreiten. An sie knüpfte sich das ganze­­ Offizierskorps der Garnison, vermengt mit Zivil: das Bild der prangenden Uniform Duchswirft von Zivilfleidern. Ein mächtiges Feld von Gleichgesinnten. In den­ Fenstern der Saiten, welche der Umzug immer mehr duch neue Massen anschwellend wie die Hoch­­flut d­urchzog, sah man Taschentü­cher schwei­­fen, die Begeisterung toten und die Gesichter in fieberhafter Erregung großer Augenblicke aufglühen. Einfache rauen und Damen h­ochgesellscchaftlicher Kreise Tieken die Tü­­cher mit gleichen in heiligsten Wünschen er­­zitterten Händen flattern, als wäre dieses Tücherich wenten nicht bloker Gruß, sondern en Fahne, die in die Schlacht der Ehre uhr. Die Kapelle spielte in diesem entzüden­­den Milieu, wie inmitten brandender Mee­­reswellen. Kriegsmärsche d­urchschnitten die N­adekfymarich, Hunyadymarich, Hymnus, Gott erhalte und „Heil Dir...“ waren alle dazu angetan, die Trodern­­de Begeisterung zum Liebepunkt zu bringen. Alle Hafen, Pläne, Zufahrtsgäßchen auf der ganzen Strecke des Umzuges waren von dich­­ter Menge belegt, die mit stürmisch schallen­­der Stimme, als mit wahrer W­olfsstim­­me den allerhöchsten Kriegsherrn, den grei­­sen König, seine siegesbewußte, starre Ar­­mee und die Offiziere der Garnison afflamierte. An der Ehe der Elisabethgasse und des Szechenyiplages angelangt, teilte ich der Menschenstrom, in welchem wie eine Seiteninsel das Monument des größten Un­­gars, Graf­ Stefan Szechenyi hervorragte. Vor dem Szechenyipalais hielt der Zug an, die führenden Militär- und Zivilpersönlich­­keiten nahmen vor der Front Dieses alten Baudenkmals Aufstellung; gegenüber ihnen plazierte st,­ummwegen von dem Hahnen­­tümme werfenden Menschenmeere, die Re­­gimentskapelle, welche mit dem Hymnus die Reihe ihrer Darbietungen einleitete. So­­wohl der ungarische Hymnus, als auch die Wolfshymne wurde von der Bevölkerung entblößten Hauptes angehört. Feuilleton. Schlachtlied. (Nah Betöfi Sandor.) Hörnergeschmetter, Trommelflang Fertig das Heer zum fe&ten Gang. Nur vorwärts! Kugelgepfeife, Schwertgeklirr Stählt nur des Ungars Kampfbegier. Nur vorwärts! akt doch das Banner höher weh'n, Möge die ganze Welt es seh'n! Nur vorwärts! Möge daran erglängen als Hort Meithin der Freiheit heiliges Wort! Nur vorwärts! Mer nur ein Ungar, wer ein Held, Mutig dem Feind sich entgegenstellt. Nur vorwärts! Held it ein jeder, wer ein Magyar, Er und sein Gott verstehen ji Klar. Nur vorwärts! Blutig getränft die Kampfes statt, Töplich getroffen mein Kamerad. Nur vorwärts! Schlechter, denn er, nicht will ich sein, Stürze mich fühn in den Tod hinein. Nur vorwärts! Halten all beide Hände uns ab, finden wir alle hier unser Grab, Nur vorwärts! Strebe uns hin des Verderbens Hand, Wenn nur gerettet das Vaterland! Nur vorwärts! Sopron. Franz KR. Szabo-Tilek. 2 Die Taube. Nach dem Spanien. Inmitten der grell lodernden Flammen glühte der weiße Kirchturm mit seinem ver­­goldeten Kreuz empor. Ein Dutend be­­waffnete Revolutionäre hatte in der frühen Morgenstunde das Kloster Santa Teresa be­­legt und die Barführerinnen vertrieben. Mehrere Nonnen, die die Freiheit mehr fürchteten als den Tod, weigerten si das Kloster zu verlassen. Von diesem Entschlusse überrascht, zögerten die Meuterer und bega­­ben sich dann, die­­ Widerstrebenden zurück­­lassend, auf Suche nach Beute. Sie hatten­ Betrd­eumfässer mitgebracht. Mittags stand das Kloster in Flammen... Die Nacht brach dah­er über die Umgebung Barcelonas an. Vierzig Kirchen und Klöster waren verheert, geplündert, in Brand ge­­tet. Wilde Truppen hausten zwischen den Trümmern, zerrten die Leichname aus dem Frieden der Klostergräber hervor. Die Menge berauschte sich an dem Zerstörungs­­werte und führte in den früher so stillen Räumen Saturnalien auf. Plöglich vernahmen die tanzenden Bac­­hanten das Anattern von Mausergewehren. Auf dem Straßenpflaster erdrü­hnte das Trampeln von Kavalleriepferden, der eher­­ne Mann der Bataillone. Von den Soldaten verfolgt, drangen eini­­ge Revolutionäre in den Garten des Klo­­ters Santa Teresa. Es waren seine Plün­­derer. Sie hofften bloß, für eine Sache den Tod zu erleiden, welche die Diebe entehrt hatten. Der junge Mann, der sie befehligte, verteilte seine Leute Hinter den verschiede­­nen Dedingen., Er selber betrat die Klo­­sterkapelle. Ri­ner BR 2­1. a N­ a­a Sa NSe: L.

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