Oedenburger Zeitung, Juli 1918 (Jahrgang 50, nr. 150-175)
1918-07-02 / nr. 150
Seite 2. Busıt 1. Juli. In unsern Kellern ist Groß der hohen Pfeise kein Wein mehr vorhanden, ‚was immerhin eine ungewöhnliche Erscheinung im jebigen Reitpunkt ist Wieder ein Beweis dafür, welche begehrter Artikel der Föstliche Aufter ist, der größtenteils zum feinsten Cognat verwendet wird und mit beiträgt unsere Valuta zu verbessern. 2. Juli 1918. «" "« Tagesweuigkeiten. * Unsere heutigen telefonischen Meldungen mußten wegen Verbindungsstörungen unterbleiben. Wir bitten unsere Zeier um gütiges Nachsehen. * Die Obergespanskrise soll den Bernehmen nach, exit gegen Herbst ihre Lösung finden. Mit der Leitung der Agenden werden der Obergespan des Komitats Bas Dr. v. Dsiffy und BVizegespan 29..Hajas betraut werden. * Verlegung der Betriebsdirektion der GH. ©. ©. Bahn. Eine sensationelle Nachricht wird aus Budapest gemeldet. Es besteht die Absicht, Die DBetriebsdirektion der &g. ©. E. Bahn von Sopron nach Budapest zu verlegen. Stadt und Komitat werden sicherlich ihr Veto gegen dieses Projekt einlegen, denn für Sopron bedeutet diese Transferierung einen großen Verlust. + Verwundeter Held. Der Hauptmann Eugen Czeban des Inf-Reg. Nr. 76 it duch einen Fußiuße an den Kämpfen bei dem Piave abermals verwundet worden. Der tapfere Hauptmann, dessen Brut Die große silberne Tapferkeitsmedaille, die beiden Signum laudis und das Militärverdienstleug III. Kaffe und noch andere Auszeichnungen aus seiner Fährichszeit schmücken, ist gestern hier eingetroffen und wurde im N Reservespital in der Franz Josefs-Kaserne untergebragt. Er gehörte an der italienischen Front der mit dem Totenkopf bezeichneter Sturmtruppe seines Bataillons an. «Yasgegrüßungstelegramm der Stadt an unsere 76ser Die Erinnerung de pesche deanft.Reg.Nr.76 aus dem Felde.hat die Stadt Sopron aus der dreitägigen Magistratssitzung mit folgendem Begrüßungstelegramm beantwortet? Hochgeboren D Obersten Friedrich Khayı!, Kommandanten des Inf Reg. Nr. 76. Der Magistrat der Stadt Sopron nahm mit warmer Liebe das Telegramm Euer Hochgeboren entgegen. Inmitten der sebigen tobenden Historischen Schlachten, schlagen unsere Seelenschwingen den Weg der Raderinnerung zurück auf ein Halbjahrhundert. Am Tage der ruhmvollen Custozzaer Schlacht begrüßen wir Euch aus Herzenstiefen. Mit Worten künnen wir unseren Gefühlen seinen Ausdruck verleihen. Worte sind zu dir, zu leer, wo es sich um unsere Helden Handelt, die aus des Blutes Blumen unvergänglichen Kranz für ihre stolze Fahne geflochten. BE Unsere tiefe Ehrfurcht, unsererwärmste Liebe und unser jegenheifchendes Gebet bes gleitet Euch auf Euren kommenden Wegen. Aus der Magistratfignung der künigl. Freistadt Sopron · XVI einiBürgermeisterstellvertreter., * Auszeichnung. Die Vierhöchste belobende Anerkennung samt den Schwertern wurde neuerlich dem Leutnant des 9. Hof-Reg. Graf Ernst Wurmbrand-Stuppach bekanntgegeben. * Dr. Glemer x. Simon, Hußarenleutnant in der Ref., der Abgeordnete des Nagymartoner Wahlbezirkes, traf heute in unserer Stadt ein. * Dr. Dukavic# — Safelrichter. Der Reiter der Györer Staatsanwaltschaft, Dr. Wilhelm Dukavics — ein Soproner Kind — wurde zum Richter an der kön. Tafel in Győr ernannt. Man freut sich an der Stätte seines bisherigen Wirkens des unwohlverdienten Avancements des trefflichen Mannes und ganz besonders die Presse zollt Dr. Dukavit ® Worte unwärmster Anerkennung, denn er war jederzeit bereit ich den Journalen nicht entgegen zu stellen, sondern sie in ihrer dem öffentlichen Dienste gewidmeten Arbeit tunlichst zu unterfrügen. „Oyert Hirlap‘‘ bemerkt, daß die Trende umso voller sei, als die Vorrüdung Dr. Dufa=vits nicht aus Győr fortführt, sondern noch mehr an diese Stadt knüpft. Wir schließen uns den Gratulanten freudigst au. * vor dem Feinde gefallen. Am 18. 18. Juni L. $. bat in den Gefechten am Montelo der Reserveoberleutnant Adolf Schweiger des u. E Jnf.-Neg. Nr. 32 den Heldentod für Vaterland erlitten. — Der Held Hat seinerzeit die hiesige höhere Handelserfreute sich vermöge seines äußerst sympathischen, freundlicher Wesens großer Beliebtheit, bei Allen, die imn Tannten, und wirkt sein plöglicher Tod umso tragischer, als er die Absicht hatte, in dem nächsten Wochen seine Braut Boldy Schreiner in Retfalu zum Whare zu führen. —* Der Oberst- Regimentskommandant von Nedlich schreibt an den Vater des Helden, den Gasthaus und Realitätenbesiger Josef Schweiger in Retfalu unter Anderem olgendes: „Ein Vorbild seiner Kompagnie, die in ihm ihren Vater sah, führte er seine Leute zum Siege und wehrte alle Feindesangriffe ab. Während eines starken Trommelfeuers ungedecht der Beschießung ausgeseßt, wurde er durch eine Granate tüchtlich getroffen, wo er auch sofort seinen Geist aufgab. Wir verlieren in Ihrem Sohn einen festen Braven, allgemein beliebten Offizier, ich in ihm einen hervorragend tapferen, tüchtigen Kompagniekommandanten, der bi zulett seinem Dienst in jeder Hinsicht nachgekommen ist”. — Den schwergeprüften Eltern und der armen Braut des Berblichenen wendet sich allgemeine Teilnahme zu. * Zürich aus russscher Gefangenschaft.Bei der Räumung der V Fertung Przemysl geriet mit den Hunderttausenden auch der Oberleutnant des Hond.-Inf.:Reg. Nr. 18 Paul Ersban in russische Kriegsgefangenschaft. Fast drei Jahre aber das bittere Brot der Gefangenschaft. Es ist ihm endlich gelungen die Wachsamkeit der Beobachter auszuspielen und zu entkommen.. Nah an Abenteuern reicher Irrfahrt ist er dieser Tage in Sopron eingetroffen. Der heldenhafte Oberleutnant, der unter Führung des FMEL. von Tamásjjy an den Ausfällen aus der Festung teilgenommen hatte und sich die Verwunderung seiner Kameraden duch seine Unerschrockenheit errang, begab sich gestern nach Budapest, wo er sich bei dem zuständigen Kommando meldete. Ein Heute eingetroffenes Telegramm meldet, daß Oberleutnant Paul Czeban für seine ruhmreiche Anteilnahme bei dererteidigung Praemygla mit dem Eisernen Kronenorden III. Klasse mit den Schwerten defoltert wurde. * Dezerinär-Bericht. Der Gesundheitszustand der Tiere des Komitats Sopron war bis gegen Ende Juni folgender: Die Schweinepest herrscht in Fertőmegyes, Fertőraksog, Nagy«ezent, Pinnye, Sopronudvard, Zsira, Szany, Nabakeczöl, Csapod, in den Bezirken Csepreg, Telföpulya, Ljorna und Kapuvar. Der Schweinerotlauf wurde in Szil und Pigza, der Milzbrand in Jobahaza, die Tollwut in Vämosderecäfe, Csorna und Kapuvär konstatiert. — Die Räude trat in Garrod, Vertöpentmiklos, Röjtöf, SFertöpsplas, Neprze- Bemere, Nabafovat, Ivan, Sopronnemeti, Szany und Farad und die Maul und Klauenseuche bloß in Szentmargitbanya auf. Karl Hafenfeld +. Mit aufrichtiger Anteilnahme verzeichnen wir den im 51. Lebensjahre erfolgten Hingang des Herren Oberstleutnants des 15. Huß.-NReg. Karl Hafenfeld, Blagkommandanten von Sopron. Der Berblichere erfreute sich in unserer Stadt in der besten Gesellschaft allgemeiner Vertichtigung und werden seine vielen Freunde ihm ein liebevolle Gedenken bewahren. Das Leichenbegängnis findet Dienstag, den 2. d. nam. 4 Uhr vom Truppenspital aus nach dem Militärfriedhof zu Sopronbänfalon statt- Außer seiner Witwe Frau Susi Hafenfeld betrauern den Hingeschiedenen seine Schwiegermutter Frau Fedrifa Landau und seine Schwäger und Schwägerinnen, Nichten und Neffen. * Löwendrogerie Franz Müller, Sopron, Spitalbrüde Nr. 2, beste Einkaufsquelle. * Der Abschied des Bürgermeisters. In der Donnerstägigen Generalversammlung wird Bürgermeister Dr. Töpler unter Abgeordneter von den Mitgliedern des städtischen Munizipalausschusses Abschied nehmen. Dr. Kuloman Töpler hat gestern seine Pensionierung von der führenden Stelle des Bürgermeisters in der Form eines Gesuches protokollieren lassen. Bürgermeisterstellvertreter Dr. Kretschy hat unverzüglich Verfügung getroffen, daß das Gesuch noch auf die Tagesordnung der städtichen Generalversammlung Aufnahme finden sol. Dieser Punkt ist der lebte im Programm. Bürgermeister Dr. Tüpler wird noch in dieser ordentlichen Generalversammlung den Barfiß führen. Nach Verhandlung seines Pensionierungsgesuches wird er vorerst von dem Munizipalausschuß, sodann von seinen Beamtenkollegen, ‚mit denen er anderthalb Jahrzehnte hindurch zusammengearbeitet — wie nur selbstverständig — Abschied nehmen... . * Die Wolffsche Baummallfabrik, die in Sopron mit einer Investition von Drei Millionen Kronen und bis zu tausend steigender Arbeiterzahl errichtet werden sollte, wird nun in der Fabriksstadt Győr ins Leben gerufen. Das Gesuch der Firma ©. Wolf und Comp. lag der Gydrer Finanz- und Fabrikgründungs-Kommission bereits vor, welche der städt. Generalversammlung die Heberlastung von 42.000 Quadratmeter Grundfläche zu 12 Kronen Einheitspreis und die üblichen Begünstigungen empfahl. Dieser Vorschlag wurde von der Stadtvertretung auch bereits genehmigt. — Bei einiger Umsicht hätte man diese Fabrik für Sopron, wo die Unternehmer zuerit ansuchten, erlangen können. Wenn man eine Stadt entwickeln will, müssen auch Opfer gebracht werden. .., tyke Györszaprouscßlieu furtetchijewbahn hat mit der Matra-Körösvideker Veis einigte Lokalbahn Gesellschaft,ferner mit den mit dieser Gesellschaft gemeinschaftlich verwalten Lokalbahns Aktiengesellschaften zusammen 1.630.000 Kronen auf die erste Kriegssschule absolviert, P « . ’ »Es-Medeasz-«--..»