Oedenburger Zeitung, 1919. August (Jahrgang 51, nr. 74-93)

1919-08-07 / nr. 74

An unsere Leserinnen! Um unserem Agramme, ein in jeder Hinsicht erst­­­iges deutsches Familienblatt zu tun, gerecht werden zu künnen, sehen mir bon num an der schönen jeratu­r ein größeres Augenmerk als eher zumenden. Erzählungen ernsten d b heiteren Inhaltes, Gedichte, ge­­ichtliche, naturwissenschaftliche, land­­etschaftliche, Häusliche und pädag­gische Notizen und Ratschläge wen­­n in Bunter Reihenfolge in unserem atte Plan finden und damit auch jeren verehrten Zejerinnen eine Reihe­n Genuß und Anregungen bringen. Aßerdem wird in jeder Donnerstag­­d Sonntagnummer der „Deben­­ger Zeitung“ ein literarisch wert­­­er Roman in Fortlegungen ers­einen, zu welchem Behufe wir be­­#3 mit einem Schriftsteller euts­­chen Rufes in Unterhandlung fre­­n. Wir hoffen diese in den nächsten igen abzuschließen und werden dam­­it der Veröffentlichung desselben be­­anen, worauf wir unsere Zeferinnen an heute aufmerksam macen.­­ Die Schriftleitung. Träumen-Frau Oberstenswitwe :anziska Saf­fin de Corpon ist ich kurzem Leiden in Eisenstadt ge­­­hen.Die Verblichene,eine aulge­­eingeachtete Damh ist heste nachs Magd in Eisenstadt in der Familie a­­uft unter großer Anteilnahme der stannten und Verwandten beigeset 3rden. Frau Oberstuhlrichter Ma­­ifred. Gevay Wolff und Oberst­­ıtnant Alfred vd. Saffin betrauern der Verewigten ihre h­eibgeliebte Mutter. Die alten Hemter auch beim Ko­­tat in Tätigkeit. Der Verwaltungs­­Sichuß des Direktoriums für das Emitat Oedenburg hat in der heute­­ mittags abgehaltenen Sigung, unter­m Borsige Gabriel K­rapp, be­ Hoffen, die ausübende Gewalt dem Kernotär Dr. Yohanı Kurcsy zu­­geben. Dr. Kurczy hat hierauf ausübende Gewalt über das. Sto­­‘at übernommen, da der älteste Dre­­ie der Momitatezentralbehörde, der ste Obernotär, Eugen Fert3äf, auf claub tst, welcher zur Zeit der be­henden Dialanz des Bizegeipand­­vi die Agenden hätte übernehmen en. Begräbnis. Seitern nachmittags wurde von Emma Bayı geb. Bald, Ge­­ahlin des bekannten Theologiepro: Mord und Historikers Dr. Alexander auf, wenter großer Beteiligung am ang. Friedhofe zur ewigen Nähe stattet. Die ihren Lieben je früh Seriffene war das Musterbeispiel der Khingebungsvollen Gattin und 13 Brototyp der ungarischen Haus­­au. Ihr Angedenken­ wird allen nen, die Gelegenheit hatten die Da­­ngeschiedene zu fennen, undergeßlic­h­, und mögen die Hinterbliebenen roft in der aufrichtigen Teilnahme x ganzen Bevölkerung finden. Die Ide sei ihr leicht! Grenzüberschreitungs - Legitimatio­­n durch die Grenzpolizei. Vom ‚. M. ist die Grenzpolizeihaupt­­am­schaft in Oedenburg, als an wen­erposituren in Gisenstadt, Sauer­­mn und Neufeld allein befugt, wenzüberschreitungs-Legitimationen zu teilen. Die bisherigen Legitimationen nd ungültig. Legitimationen Löwen ur­verläßliche Leute und nur in singenden Fällen bekommen, deren Bohnung innerhalb 40 Kilometer hon­er Grenze liegt. Zur Erreigung der egitimation ist ein Amtszeugnis des Tagsstrateg in Oedenburg, weiperische­n Stuhlrichteramtes am Lande, eine Weisbraehie und ein zwei Szonen­­stempel nötig. Die Ausstellung der­egitimation ist unentgeltlich. Der Viehmarkt in Frauenhaid (ESK) FH 20 a, Sn 14. August ab» dgeld wird nac ut wird 1 Krome Wo M­ Entzbruder? Die Wiener Zeitungen ließen in ihren vorgeltrigen Ausgaben Desiderius Enkbruder hier in Oedenburg standrechtlich erhängen. Gestern wurde diese Nachricht demen­­tiert und Entbruder samt den beiden Brüdern Bord­al in Sanerbrumm, respektive Steinamanger, in Haft be­­findlich gemeldet. Hier war gesternt abends das Gericht verbreitet, Gnps­bruder ser Mittiwoch nachmittags in Steinamanger standrechtlich erschossen worden. Nach unseren Nachforschungen gelangten wir zu der offiziellen Nach­­richt, Entbruder sei nach wie vor in Steinamanger in sicherem Gewahrsam­. in dem immer die Sade ein zur Vermeidung von alarmierenden Ger­rückten, die heute verhängnisvolle Sorgen haben können, halten wir es für angezeigt, wenn diesbezügliche amtliche Berichte der Breite zur Ver­­fügung gestellt werden. Französische Journalisten in unterer Stadt. Drei französische Journalisten sind aus Wien auf der Durchreise nach Budapest heute abends per Automobil­bier eingetroffen. Sie verließen unsere Stadt nach Ergänzung ihres Benzin borrated. Die Journalisten wollen sich in Budapest besonders über das Ver­­alten der Budapester rumänischen Bewegungstruppen informieren. Die Schwalben kommen­ Tagtäglich bringen und die Züge teilweise liebe, teilweise weniger liebe alte Bekannte, die es vorzogen, den Sturz der be­glühenden Häteregierung in Deutsch­­österreich abzuwarten. Unter obiger legterer Kategorie tauchte auch der vor etwa einem halben Jahr so oft er­wähnte, ehemalige Mitarbeiter der „Srenzpoft“, Sririh Gnttihalf auf, der sich jeßt wohl hüten wird, hier politische Rollen zu spielen, denn wir haben es jeßt wahrlich schon über: fatt, von bodenfremden politischen Asptranten genasführt und gegängel­­bandelt zu werden. Also „Hottihalt barätom, volt szerencsenk !“ Unliebsamer Vorfall in Meufeid. Ein Sendarmerie-Wachtmeister hatte gestern nachmittags in Neufeld, am Bahnhof, seine Distinktion getragen. Ein invalider Soldat i­ ihm seine Distinktion vom Kragen herunter. Ein Bahnangestellter mischte sich in Die Lahne und nahm gegen den Invaliden Stellung. Die Rote Wache, als auch das Publikum, hatte für den Invaliden P­artei ergriffen und dem­ Bahn­­wächter mit Steinwürfen und Prügel zugerebt, worauf der Bahnwächter die Flucht ergriff. Eiwei Burschen, einer im Soldatengewand, sind nach Oeden­­burg überführt worden. Das hiesige Notgeld zu 5, 10 und 50 Seromen wurde bekamntlich im der hiesigen Nöttig-Rommalter Druderei A­G., die natürlich ebenfalls in Seitern sozialisiert war, hergestellt. Seftern lieferte diese Druderei auch 600.000 Stüd 10 Kronen­ Notgeld für die Geldinstitute in Steinamanger ab, die ebenso geschmachvoll wie die hie­­sigen Geldsorten ausgeführt sind. Wir haben also aus der kommuunistischen MWirtschaft die eine für unz­iehmeichel­­hafte Erfahrung gezogen, daß mar Geld auch hier in Oedenburg erzeugen kann, und daß diese dem Grfolge nach zu urteilen, lieber angenommen wird, als das „mit Gold und Juwelen siebenfach gedechte Geld“ der Nätes­regierung. Und diese Erfahrung ist auch etwas wert! Eine Uhr — eine Ohrfeige. Vei dem Hotel „Zur weißen Rose“ ges­wahrte der Sohn eines hiesigen Ju­­welier bei einem Raffanten eine Uhr, in der er sein Eigentum zu agnol­­izieren glaubte. Diese Uhr soll nämlich bei dem Sumelier in Beschlag ge­­nommen worden und öffentlich ver­­steigert worden sein. Auf die Auf­­forderung des Jumeliersohnes, ihm „Seine“ Uhr zurückzugeben, erwiderte der Beu­ger denselben ziemlich aegid, e­r darauf ‚bersuchte er­ a Ohrfeige vom Befiger an den Be­­gehrer, dieser zieht seinen Nenoiver, der ihm aber von einem Belannten der Nttadierten entrungen wird. Dem Skandal, der die Bewohner­ der Graben­­tunde in nicht geringe Aufregung ver­feste, machten einige Sicherheiteiwach: Yeute ein Ende, indem sie den angeb­­lichen und den wirklichen Befiger, ersteren mit feiner Waffe und feiner Dürfeige, Tegteren mit feiner Uhr und seinem freundschaftlichen Erretter zur Polizei brachte, wo diese figliche Sache wahrscheinlich zu einem gedeihlichen Ende gebracht werden wird.­­ Die Enthaftung der politisch Ver­­urteilten in Oedenburg. Die verord­­nungs­mäßig zur Befreiung der politis­chen Verurteilten geschaffene geriät: Hide Rommisston ist gestern aus dem Geritäpräsidenten Sabriel Schnei­­der und den Gerichtsräten Kaja und Bartha bestehend, im Zucht­­haus am Steindmbrühl gewesen. Er­­staunt steh­e die Kommunission fest, daß die zu überprüfende Gruppe beinahe ausschließlich aus Mord­etariern, Be= sonders aus Budapester­ Arbeitern, bes­­teht, und daß die von 3 bis 20 Jahren betreffene Zuchthausstrafe meistend wegen Niedertretung des Alkoholver­­botes, Mikbrandh der Amtsge­walt, Berlaffen der militärischen Verbände, verhängt war. Man hat am gefirigen Tage 25 solche Häftlinge enthaftet. Heute amtiert diese Kommiliton unter dem Vorsike ded Gerid­erated Do­­motos und es halten zirka 60 Ver­­urteilte der Freiheit. Im Gefängnisse der hiesigen Staatsanwaltsgaft hat die Kommission wichtd zu tun gehabt, da die zwei politischen Gefangenen bereit borgestern durch den Staats­­anwalt enthaftet wurden. Die Jagdgewehre können abgeholt werden. Säger und Sammler, welche ihre Gewehre seit dem 21. März 1.3. bei der Bolizei abliefern mußten, künnen ihre Gewehre täglich beim Bolizeiamt von 8 bis 2 Uhr abholen. Die­ derzeitige Empfangsbestätigung und die Jagdkartie vom Jahre 1918 sind bei Üb­ernahme der Gewehre abzugeben. Im Komitate keine Warenverkehrs- Resitimationen mehr. Eugen Welleß, der hiesige Kommissär für V­ersorgungs­­wesen, teilt amtlich mit, daß im Ver­­kehr innerhalb des Komitates nun­­mehr seine Verkehrsbewilligungen für Leben­smittel und Waren erforderlich sind. Ueber die Ausfuhr ins Ausland oder in andere Komitate gelten Die Bestimmungen de Ministeriums für Bon­dernährung. In Neckenmarkt dürfen nur Orga­­nisierte rauchen ? Unser Berichterstat­­ter in Necenmarkt teilt ung die Nach­­richt mit, daß in Neckenmarkt Der Arbeiterrat über die Tabakfassung der­­art verfügte, daß alle Landarbeiter, ohne NRücsicht darauf, ob sie sozia­­listisch organisiert sind oder nicht, aus dem angekommenen Rauchtaleat für die Erntezeit beteiligt werden. Drei Friedensstörer, namentlich Yohann Babics, Josef Raininger und Anton Wilder beschwerten sich hierob in Oedenburg, wo sie angeblich den SEEN im ERSTEN a Gewalt , Bescheid erhielten, daß der Tabak nur an organisierte Arbeiter verteilt wer­­den darf. Dies möge auch der Ar­­beiterrat zu K­enntnis nehmen, dies richieten sie. Die Sache Hatte böse Folgen. Die in Mißgunst gefallenen Raucher haben samt Weiber Kinder die Wohnungen der genannten Drei erstürmt und zerbrachen alles, was nur zerbrechlich war und zogen, nach verübter Race von dannen. Die 134 Tage des deutsch-weite ungarischen Kommunismus. Died sol der Titel einer ständigen Ruthrit it unserem Blatte werden, in der wir alle jene Ereignisse, die sich in Deutsch-­­Westungarn während jener Zeit er­­gaben, in der wir zum Stillschweigen verurteilt waren, registrieren wollen. Mir bitten daher unsere zahlreichen Freunde und Leser, in Diesbezügliche mehrheitsgetreue Schilderungen behufs­veröffentlichung zusenden zu wollen, und sind für jede Unterfrügung, die den Inhalt unseres Blattes bereichere man, dankbar. Auch werden solche externe Mitarbeiter sehr gerne nach zu vereinbarendem Maßstabe honoriert. Meldung von Berufsoffizieren. Der m­e­galiiche Kriegsminister richtet folgenden Aufruf an Berufsoffiziere : Sämtliche aktiven Offiziere und Gene­darmerieoffiziere werden aufgefordert, ss in nachstehender Reihenfolge bei dem Budapester Bezirkskormando (I. Szinház 1. 98) persönlich zu melden: «. L.am7·d.M-von 10 bis ü­bhc«­­sämtliche Stabsoffiziere; 2.am8.d.M.von 10b16 12 Uhr·. sämtliche Hauptleuttz vin 12b16 211hr sämtliche Ober-und Vizeleutnantz;« 3.an19.d.M.von 10bisthk« diejenigen,welche an den vorigen Tagett. die Meldung wegen wichtiger Ursachen versäumten. Weiters haben sich auch die im Honved-­­ministerium Eingeteilten zu melden. Die dienstleistenden Offiziere des Armee-" oberkouttttandos,dieUeberkompletten,die. Offiziere des Militän Bezirkskommandos," deSVudapefterStadtkotnmtndvs,de5 IV.Korpskommandos,diezuArbeiter­­ formationen eingeteilten Liquidierungsz C»der Erg­’«"x::,ss...«­.Hoffizierc.,wider Proven«oder demgrzigpester Bezirkskom­mando Unterstellte haben sich mittelst.. Korrespondenzkarte—welche folgende Daten aufweist-zu melden:N-me,» Chargengrad,gegenwärtige Einteilung, Stand,betreffender Truppenkörper. »lllekbutseulus«.Diese Halbmonatsschrift,­ die von unserem Hauptmitarbeiter Od­or Röttig redigiert wird,wurde bekannter­« maßen sofort nach dem Erscheinen der ersten.» Nummer vom deutschen Volksamt eine Bjuba,­» pest,angeblich wegen deutsch-chauvinistische­­ Tendenz eingestellt.Nachdem der Inhalt des­ Blattes alle gandere ist,nur nicht deutsch im cauvinistischen Sinne, ja sogar in Anbetracht der bekannt ungarisch-hanvinistischen Tendenz der entschlafenen Näteregierung geradezu Hau genannt werden muß, erkennt man aus der Einstellung dieser Zeitschrift sehr leicht, daß­­ auch der den Internationalismus so rege betonenden Näteregierung um das G Selbst­­besti­mmungsrecht der ungarländischen Deutschen­ absolut nicht zu tun war und ihre diesben waren. Der Herausgeber und Schriftleiter benügt selbstverständlich den jegigen Umschwung dazu, das Blatt so rasch als möglich wieder­ ins Leben zu rufen und wird die nächte N­­mmer wahrscheinlich schon in den aller­nächsten Tagen erscheinen, was dem Stud­punkte unserer deutschen Kultur mit innigster Freude zu begrüßen ist. ‚züglichen Verfügungen mitt „Hugenmwiicheret”­­­­­» . .­­« Deutsches Theater, Oedenburg. zame, mas zaume.­­ Donnerstag, den 7. August 1919, pünktlich 7 Uhr abends Ein bürgerliches Trauerspiel in 5 Akten von Friedrich Schiller. $ Präsident von Waller, Ferdinand, sein Sohn, Major Hofmarschall v. Kalb­­ady Milford, Favoritin des Fürsten Wurm, Haussekretär des Präsidenten Miller, Stadtmusikant Ve­n­es Desgenkrau................ Alice Beck Luise, deren Tochter 2... en.­­ un­d Sophie, Kammerjungfer der Ldy Ein Kammerdiener des Fürsten Kammerdiener des Präsidenten Rabale Ein Bedienter und Liebe. Personen: am Hof eines deutschen Fürsten Franz Ernst . Alfred Lindt ....... Alfred Bock . Hanna Freya ....... Adolf Zaglauer Hans Stippinger­ . .­­ » » ee­ne EEE » x 2.2 8x8 Mimi Weber de­­r Lidia Vollderath Wilhelm Preu­­­ß vr. .* Hans Fugger . . et Paul Warden Rn DE REED­ER a ET

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