Oedenburger Zeitung, 1919. Dezember (Jahrgang 51, nr. 167-189)
1919-12-02 / nr. 167
n - Seite 2 Neides noch so nennen kan, sollte in erster inte darauf schauen, daß er den eigenen, ihm aubertrauten Bürgern helfe und nicht wo andere, die im Nahmen eines tausendjährigen, hu — und Brot — und Zukunft gebenden Baterlandes von allen fremdartigen Greueln befreit, mit Buft und Liebe redlich ihrer Arbeit nachgehen, und Unglück hineinzureißen wünste. Unser Boll weiß ganz genau, was es bedeuten Würde, wenn die,durch den Hunger aufgereizten und Durch die trügerischen, Falschen Ratistischen Erträgnisdaten unseren Landes irregeführten Milionen maffen die Grenzen, die jeit einem Schugwall glei, unseren pefeidenen Beug fügen, überfluten würden und der Heuschredenigwarm des Clend&, gleich einer ägyptischen Plage, unsere Sluren mer fattih binnen weniger Tage zu einem Zammertale machen würde. Denn wir fäwelgen nit, Wie die hungrigen Nachbarn es so trefflich informiert hesser willen, tr Hülle und Fülle, besonders in der engeren Gemarkung Westungarn, fehlt wohl somanches,, besonders das wichtigste aller Lebensbedingungen, das Wehl, Das täglie Brot, Die Männer und Frauen, die nun schon seit langen Jahrhunderten aus den Dörfern mit ihren Milchprodukten die Stadt aufsugen und den Hausfrauen ihre Ware heute nur gegen ein bißchen Mehl und andere landwirtigaftliche Produkte abtreten wollen, sind wohl die beredierten Beugen, wie «8 eigentlich mit dem wirtsaftlichen Reichtum 985 Kandes befreit ist. Dieser Umstand und viele andere zeigen, weilh inniger Kontakt au rein wirtschaftlich mit der benachbarten kleinen ungarischen Tiefsebene besteht und daß unser Band ohne Dieser, welche gern und bereitwilligst jederzeit Half, riet Schin fan. Zu dieser Erlenntnis, sowie in Hinfiet ‚auf Die größere Kauffrau unseres Geldes, welched teogdenm e& heute no Dur ba3 hoffnungslose &lend Deutshhöiterreig mit "heruntergezogen wird, in dem Wiomente der multion der selbständiger, nationalen Nietenant rapid im die Höhe schnellen wird, "solle auf die gesunde Zukunftsentwickung, Die sich Beute ion in Ungarn zeigt und an der wir lang beteiligen, und, von wer wir wohltuend, profitieren, laffen uns die naiven Bemühungen Bentihöff erreichd, und gegen unsere Inieressen selbstmörderisch aufzuwiegeln, nur weitlibig belädeln. Hier weiß ein jeder was er tut und tuhn wird, unser Volk Hat einen praftischen, klaren Sinn, hat die eigenmäßigen Machinationen der Firma Renner und Kompagnie längst durchschaut, die auf der Flöte jüRe, brüderliche Weise blasen, während sie die Auffangungsmöglichkeiten, der von ihnen siete verhöhnten’ „Mostihäbel” und „Krovsten“ genannten, alt berechnen. x Dieses unsere Bolt, das sich Hier national in brüderlicher Eintragt mit den Ungarn,aus jeben Tann und vom alteräher geheiligte und verbriefte Rechte hat, das nach schweren Zeiten gemeinsamer Kämpfe die gläckiche Zukunft vor den Magen sieht, wird sich freiwillig nie von Ungarn treuen! (Ayari Jogi! Ayari Jörgi, 1969 Tongertiert ab Heute im ‚Late Rosa Wukowitsch. esse szene A !) - Beki GEB are Tageswenigkeiten. Oedenburg, 1. Dezember. Oberstadthauptmann Dr. Heimler ist von seinem Urlaube zurückgekührt und hat bereits die Leitung seines Amtes übernommen. Ernennung. Der Minister für Kultuss und Unterricht hat Fräulein Marisla’ Stanit, die Tochter des Kreisnotars dom Oberobergelienstadt, zur ordentlichen Bürgerschulprofessorin zur Eisenstädter Bürgerschule ernannt. 7 Silberne Hochzeit. Im engsten Familientreffe beging heute der allgemeiner Ehrung sich erfreuende Tafelrichter Starl von Wiehomwigzig mit seiner Gattin Else, geb. Scheidler den Tag der silbernen Hochzeit. Das Zubilantenpaar erhielt bei diesem Anlasse zahlreiche Statulationen und Glückwunsttelegramme. * Dr.OttokarKeustock,der Wald-« poet in den steirischen Bergen wird in dem soeben erschienen Doppelheft 56 des „Bierburgenland“, dieser hervorragenden Nepne, behandelt. Elfriede Weigand, eine bekannte Hierreichtsche Künstlerin hat Diete Holy interessante Abhandlung verfaßt und dazu drei Zeichnungen geliefert, die die poetische GStimmung der Abhandlung erhöhen. Eine Teilansicht von Debenflue vom hiesigen beitbelannten Zeichner und Maler 8. Zichen wird allen außri ge Lesern des Blattes einen Teil unseres stilvolen Alt:Ledenburgd bekannt machen. Eila Petris’d „Sage vom Steuefiedlersee” erregt berechtigtes Aufsehen und erscheint der Schluß dieser Erzählung im nächsten Heft. Von neuen und bekannten Autoren erwähnen wir noch Friedl Schreypagel, einen Neffen des altösterreichischen Dichters, Robert 909 Thaum, August Gigner, Egid Filer, einen der bedeutendsten Literaten der Gegenwart, Karl Strafe, Friedrich Walliig, Br. Zillram und die befaute alte bewährte Garde mit Grete von Urbanitfy, der bedeutendsten lebenden Lyrikerin, am der Spike, die mit beh wunderungönwürdiger Ambition das Bestreben des Herausgebers, eine erstklassige, deutschwöffische Zeitschrift zu schaffen, unterfügen. Für den näcsten Jahrgang sind bereits weitere erstklassige Mitarbeiter gesictert. Das in dieser Nummer veröffentlichte Preisausschreibung für graphite Arbeiten, die mit Preisen von 100 bi 300 Sinnen bedacht werden, wird wohl von Seite vieler in- und angländischer Künstler beachtet werden und dem Blatte viele neue Freunde und Leser bringen. „Sterburgenland“ Tostet pro Vierteljahr ur 2 Kronen, die einzelne Nummer aber, die heute bereits auch in sämtlichen größeren Kaffeehäusern Wiens aufliegt, 2 Kronen. Telepathiche Abende. In Dedenburg spricht, Heute jeder von Eugen Senf und derjenige, der Gelegenheit hatte, ihn in Budapest im großen Saale de „Fövärosi Vigadó“ oder im hauptstädtischen Orpheum zu sehen, konnte unter anderem beobachten, als er einen invaliden Soldaten, der auf Krüden gestüßt — sein ganzer Körper von einem Nervenschock ergriffen — auf die Bühne froh und Den Meister Enie fällig bat, ihn von seinen Schmerezen zu erlösen, icheilte. Der imvalide Soldat fiel durch die Heftige Suggestion des Meisters Schenk bald in Ohnmacht und als er wieder zu fi fan, warf er auf Befehl des Meisters die Hunden weg und der Nervendiod verschwand vollständig unter ohrenzerreißendem Slaihen des Publikums. Der zu Tränen gerührte Soldat warf sie zu Füßen des Meisters, füßte ihm Hände und Füße und verließ den Schauplak ohne Krüden. Dieses Faltum küsssen Tausende den Augenzeugen bezeugen, während die Bühnenkalifsenie noch Heute "Die berwallten Krüden hinter den Huliffen zeigen. Zu den Abenden, welche von der „Komedia“ hangversenyiroda in Budapest am 2. und 3. d. im hiesigen großen Rafinosaale inszeniert werden, sind Karten nur noch in beschränktem Ausmaße bei der Papierhandlungsfirma R. Blum und Sohn zu haben. Feuerwehrbericht. freiwillige Feuerwehr hielt dieser Tage ihre biermonatliche Chargenfigung ab. Ss fanden mehrere Beförderungen von Chargen statt. So wurde der verdienstvolle Wachkommandant Spenglermeister Julius Trogmayer einstimmig zum Zugstommandanten, die bisherigen Rottenführer Andreas Graf, Andreas Weib, Rudolf Trogmayer und Sofef Klimeih zu Schwarmführen gewählt. Die dem heutigen Meinungszyflus gut absolvierten neuen Feuerwehrmänner Johann Wildreis, Alexander Trogmayer und Michael Säger jun. wurden in den Verband aufgenommen und legten das Geleibnis ab. Um Stieiweile der Hausbefiter und Bewohner unserer’ Stadt wurde beschlossen die Hydranten der Wasserleitung auf deren Brauchbarkeit und Reinhaltung monatli streng zu kontrollieren, werden daher alle Hausbesiter und Barteien nochmals im eigenen Interesse aufmerksam gemacht, die vor ihren Objekten befindlichen Hydranten bei BHBABNE des Trottoirs durch Die Hausbesorger oder der hiemit betrauten, Personen vor Gänse, Ei oder sonstigen Inteinliteien zu slingen. Mit der Rändigen Reini» Konstitierende Sigung des Bundes für Westungarn. Die agile Leitung des Bundes für Westungarn versendet dieser Tage die Einladungen für die Konstitierende Sigung der Riga, welche am 7.d.M., Sonntag, 11 Uhr vormittags im Festsaale der Budapester Handelsklammer stattfindet. (V., @zemeres utca Nr. 6). Die Leitung der Liga erwartet, daß sich Weit: Dienstbotenvermittlung steige odern Die Räteregierung hat die Dienstbotenvermittlungsunternehmungen verstaatlicht Diesesexsfügung ist nicht aufrechterhalten weden und die Eigentümer bekommen ihr Geschäft zurück. Neue Geterbelizenzen für Dienstbotenvermittilung werden aber nicht aus gesehem Tauskränzchem Saustoffand das Taszkränzchen derzugend des kathcyn nasians in den Lokalitäten des tathLese- Daseines statt.Diellnmhalt uns war fsmiltären Ehtralters und hatte einen sehr lustigessexslauf.Da SBiffehgespenset von den Müttern der tannendensunsen,warmieentgeltlich. « iungarn und die Stadt Dedenburg vertreten lassen wird. . Der Regierungskommissär für Getreiderequirierung, Bela Terry, kommt nach Dedenburg, um am 5. d. M. einer wichtigen Beratung beizummahnen, die am Rat- Hause unter seinem Borsige, mit Hinzuziehung fämtlicher Oberstuhlzicher, stattfinden wird. Der Ernährungsminister verlangt 1500 Waggon Getreide für Budapest und wird diese Angelegenheit, betrefft Aufbringung der verlangten 1500 Waggon Getreide, dort zur Besprechung gelangen. Wir können Dieser Forderung uns möglich genüge leisten, da es dem Somitate shiwere Withe Toftet, Die eigenen Unversorgten von Stadt und Somitat Oedenburg mit Getreide zu versehen. Die Amtsfinalitäten der Wasserwerte im Keftetih:Maierkufe. Die Direktion des Tädt. M Wafferwertes gibt bekannt, daß sie die Amtslotalitäten ab 1. Dezember 1. 2. im SFeftetih-Widerhofe befinden. Bestellungen für Wafferleitungs-Installationen und Reparaturen sind dort anzumelden. Telephon Nr. 75. Regierungskommissariat für Holzversorgung. Eine Ministerialverordnung bezefügt, daß Die Obsorge über Holz und Holzkohlenversorgung einem spezielen Landes: Regierungskommissär übertragen werde. Die Machbefugnisse dieses Regierungskommissärs sind in seinem Fache unbegrenzt. Die Nichtbes folgung der Anordnungen dieses Negierungskommisssard, oder die Umgehung seiner Verfügungen bildet eine polizeilo Bis zu 6 Monaten Gefängnis und 2000 Kronen Geldstrafe zu affedende Medertretung. Der Steuerfassionstermin verlängert. Der Fassionstermin für Evnkonmenz, Bemögend und Kriegsgewinnsteuer war bis zum 30. Revember, wie, auch wir berichteten,zu kurz bemessen. Der Finanzminister hat jebr den Falsionstermin bis zum 31. Dezember 1.3. verlängert. Falsionen, welche bis zu diesem Termine überreicht werden, werden als rechtzeitig eingereiht angenommen und es entfällt der für Versäumnnis bestimmte Steuerzuschlag. Hinrichtung eines Kettenhändlers. Budapest, 1. Dezember. In Krakau wurde fürglicg ein Exempel statuiert. Das Teschener Bezirkgericht verurteilte den Kaufmann Bad Heim aus Braemysl zum Tode durch: Teießen, weil er mit einigem Waggons Schuhen, welche aus einem Diebstahl in den Praemysler Militärmagazinen herkammten, SKeuerhandel trieb. Das lixteil wurde im Hofe der Krakauer Sobießki-Kaserne vollzogen. Fr] ES F EN . | / _ — Dedenburger Zeitung ' k STIMME»Li -