Oedenburger Zeitung, 1920. Februar (Jahrgang 52, nr. 26-49)

1920-02-01 / nr. 26

EHER PIE­N EERTIFRRE RER Fe­HEN = “ en » e = a Dedenburger Zeitung » Ba. müssen wir ausländische Ware zu | Eine Warnung der Stadtbehörde | abnormen Preisen bezahlen. Wo Tam | zur spanischen Krankheitsgefahr, unser Tabak Hin? Diese Beispiele konnten wir beliebig vermehren, um stets nur Die­­selbe Antwort zu finden: Gemissenlose Menschen haben die erreichbaren Waren aufgefauft, dem Verkehr entzogen, um da wir ja vom Auslande abgeschnitten waren, die Wreise Hochzutreiben, unbefümmert darum, daß Tausende und Tausende ihrer Mitbürger daran zugrunde gehen! Ja, daß wir den Krieg verloren haben, daß sich dem mcietschaftlichen Elend der Kriegsjahre un auch Dad nationale zugesellt, wen haben wir das in erster Linie zu ver­danken? Nicht unseren Armeen, die es bis zum legten Tage siegreich verstanden Haben die Waffenehre Hochzuhalten, nein, auch unsere Feinde geben zu, daß wir den Krieg nur wirtschaftlich verloren haben, und warum? Weil Schieber, Kettenhändler und alle sonstigen Arten von Preistreibern sich die Hand gereicht haben, um unser Wirt­­schaftsleben zu untergraben, bloß um auf solche schurkische Art ihren eigenen Säckel zu füllen ! " Und was ageichah bisher, um dem Einhalt zu tun? Nichts, oder doch so gut wie nichts! „Die feinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen‘, dieser Spruch Hat sich auch Hier bisher als wahr gezeigt, und während ein armer­­ Schluder, der vielleicht in größter Not zum Dieb oder Betrüger wird, der Strafe nicht entgeht, tat man hier bisher gar­­nichts, um den Herren Schiebern, Ketten­­händlern, Balutadrückern und Preistreibern das unsaubere Handwerk zu legen, das andere Bolfswirtschaft an den Rand des Abgrundes brachte, in den es sie bei weiterem tatenlosem Busehen unfehlbar Küßen wird. So fangı das nicht weiter­­gehen, und so soll es auch nicht weiter­­gehen! Das Beispiel, daß die Budapester Behörden mit dem Fall Weingärtner ge­­geben haben, muß nachgeahmt werden ; wir Dürfen nicht ruhen noch raften, bis wir nicht die leßten Schädlinge dieser Art unschädlich gemacht haben. Wenn nur Die Behörden wollen, und wir Hoffe, daß sie es mollen, dies zeigt und auch dieser Fall, der Hilfe und der Unterfrügung der ganzen Bevölkerung können sie sicher sein! Denn nur dann, wenn wir Hand in Hand gegen diesen Grundübel vorgehen, wenn wir einen jeden dieser Schurken der so reichlich verdienten Strafe zugeführt haben, wenn wir auch vor den radikalsten Mitteln nicht zurück­brecen, nur dann können wir hoffen die vollständige Genesung unserer Bolfs­­wirtschaft, die uns so dringend nottut, zu ermöglichen, um dann mit frü­hen Kräften die Arbeit dort fortlegen zu können, mo wir sie vor fünf Jahren verlassen mußten. . . Nach Berichten der Aerzte ist die sogenannte spanische Krankheit (Influenza, Grippe) auch in unserer Stadt aufgetreten. Die leichten Fälle verlaufen mit Schnupfen, Heiterkeit, Husten und Urinbehängen geringeren Grades. Im schweren Fällen treten obige Erscheinungen intensiver auf, da­ Fieber fann bi­s 6 Grad steigen. Die Kranken leiden an Schwäche, Apetitlefigiert, Gliederschmerzen, oft an Nasen­­bluten, und als schwere Komplikation treten ungen­ und Rippenfellentzündung auf. Er­­fahrungsgemäß verbreitet sich die Krankheit am leichtesten und mit größter Geschwindigkeit dort, wo viele Beute besonders in geschlossenen Räumen längere Zeit sich aufhalten, da die Anstehung beinahe ausschließlich dur Die Luft geschieht. Zur Verhütung der Anftelung wird dem Publikum folgendes empfohlen: Man nehme an Massenansammlungen nicht teil, weil mir die Krankheit durch den Athen und Speicheltröpfchen sie auch durch Berührung bekommen können. Beim Huften und Nießen halte jeder sein Taschentuch vor Nase und Mund. Das freie Ausspuden ist gefährlich. Durch Händebruch kan man mit infektiösen Krankheiten angestedt werden. & wird empfohlen Mund und Naden öfters im Tage mit einem desinfizierenden Mittel zu spülen und auf Neinlichkeit des Körpers, der Kleider und der Wohnung größte ‚Sorgfalt zu verwenden. Bei jeder Mahlzeit sind die Hände zu machen. Hüten wir und vor Erkältung. Bei Halbschmerzen, Heiterkeit, Husten und Fieber wenden wir und sofort van einem Arzt. Dedenburg, am 29. Jänner 1920. De. Michael Thurner m. p. Bürgermeister. Dr. Gustav Schönberger m. p. Stadtphysicus. Lisung des Bolferbundes. London, 31. Januar. Die erste eigentliche Belegung des V Völkerbundes wird, wie aus diplomatischen Ententefreisen verlautet, bereits “ur 10. Februar stattfinden. — Erfolgreich. ı ® inferiert man nur in Der „Oedenburger Zeilung.“ DANNDBIBIB Visitkarten sau neue Muster in Buch- u. Steindruck in moderner, eleganter Ausführung am Bestellungen werden auch in der a2 Papierhandlung ceieonen z Arabenrunde Dr. 72 Dr. 19. 2m entgegengenommen. RE Röttig-Romwalter Druckerei-A.-@., Deäk- Platz Dr. 56. BARBANBIB nee 1Febwyp 1920 Tageswenigkeiten, Dedenburg, 31. Januar. Im Zustande des Kultusministers Stefan Haller ist eine andauernde Befreiung eingetreten und dürfte er in einigen Tagen sein Staatenlager bereits verlassen können. Personannadpricht. Der Leiter der Oedenburger Irpositur des Landeskommissariats für Getreideaufbringung, Dr. Arpad Kardos, wurde nach Budapest berufen. Für die Dauer seiner Abwesenheit vertritt ihn Ministerialbe­­auftragter Zolt­an Rigo. Dr. Elemer Simon, gewesener Abge­­ordneter von Matters­orf, hielt fi gestern im unserer Stadt auf und hat dem Fürsten Niko­­lau Csterház3ny und­­ Regierungskommissär Eugen Fertrank einen Besuch abgestattet. Eine Genugtuung dem Eisenstädter Oberstuhlrichter. Wie wir seinerzeit bes richteten, wurde das Disziplinarverfahren gegen den Oberstuhlrichter des Bezirkes K­enstadt Zuchwig vd. Gernay- Wolff auch auf eigenes Ansuhen angeordnet und zur Durchführung dieser Untersuchung der Disziplinarausschuß des Mieselburger Komitates delegiert. Das Ergebnis Dieses Verfahrens ist, wie wir vers nehmen, der gänzlige Freispruch des Ober­­stuhlrichters. Die Behörde hat sein Benehmen während dem Kommunismus als gänzlich gerechtfertigt erkannt und nach Einvernahme unparteilscher Zeugen festgestellt, dab der im Eisens­tadt sogar in seiner persönlichen Si­er­­heit bedroht ge­wesene Oberstuhlrichter (man hatte es auf sein Leben abgesehen) gezwwungen war, die Stelle eines Referenten hier in Deden­­burg anzunehmen. Das Urteil­ begrüßt ein jeder mit Freude, der den tüchtigen Beam­ten rennt und hochhichäßt. Dedenburger Künstler im Landes­­verband. Die Ausschußmitglieder des National­­verbandes der bildenden Künstler haben an­­läßlich ihrer Hiesigen Surptätigkeit die Auf­nahme der Oedenburger Künstler Deside, Sangh, Sofef Halak, Margarethe Barga, Frau D. Pfeiffer, Gabriel Kaja, Franz Storno in den Verband als ordentliche Mitglieder, Fran Selir Bfeiffer, Fran Endrödy und Karl Tihurl als außer­­ordentliche Mitglieder in V­orschlag gebracht. Die S Kriegsfüche darf nicht ge­schlossen werden. Wie verlautet will man die Kriegsfüche, welche eine einfache Kost Haupt­ fächlich ledigen Beamten seit Fahren verab­­abreicht, mit 1. Februar schließen. Die vielen Hunderte­n beinahe ausfließlich, fixbeseldete Intellektuelle würden durch das Aufhören der Seriegerache einer Unmöglichkeit entgegengestellt aus den etlichen Hundert Kronen Gehalt, welchen sie monatlich erhalten, sogar die ein­­facste Raft zu bezahlen. & wäre unerhört, daß ein Gerichtsbeamter mit 6—700 Kronen Gage, ein Sugentene oder ein sonstiger Yunk­­tionär der meist einen wichtigen Bosten be­­fleidet, große Verantwortung trägt, nunmehr nicht einmal das tägliche Brot sich) leisten könnte. ‘ In Gasthaus gibt es ja unter 6­­700 Frouen seine Kost monatlich. Die Kriegssüche aufrecht zu erhalten, ist eine soziale Notwendigkeit. Unsere Behörden, unter Bürgermeister Dr. Thurner soi und wird die Lösung der brennenden Frage, das Belasfen der Kriegd­­rüche für das Wohl ihres Publikums sicher treffen. Der Zuderhandel freigegeben. Wie gemeldet wird, soll der Zuderverkehr demnächst wieder freigegeben werden, eine Einschränkung bleibt nur insoferne bestehen, als beim Zuder­­verkauf die Durch die andespreisregulierunge­­fommisssion­ festgelegten Richtungspreise einge­­­­halten werden müssen. Mit der Freigabe des Zuckerverkehrs steht auch der Zucereinfuhr sein Hindernis­ mehr entgegen. . Reklam-Kotzen · alsbett Klagen-u Pferde-Decken sich Gustav Schöll’s Nacht. Geza Banfi Teppich-, Vorhang- und Kotzen-Niederlage Oedenburg, Grabenrunde Dr. 109.

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