Oedenburger Zeitung, 1920. Juli (Jahrgang 52, nr. 147-173)

1920-07-01 / nr. 147

Nr. 147. schauten-ts-www-Lokaka»Ja-»Hu sprechllundendes-Schkillil­nungkäguchvoall-12 Uhr. Zulchrk­uailmtltm»-Cleschru­mnungansnicht smelaung milnaan zulephomkch zaudern-mem. an einzelne Personen derselben zu richten. Dringliche _ Unabhängiges politisches Tagblatt Deutschtwestungarns Verwaltung: Oedenburg, Deäkpfl. 56, Yernsprecher 19, Anzeigen und Abonnements werden In unserer Ver­­waltung, Denkplatz 50, und In unserem Stadtlokal, Grabenrunde 72, angenommen. Schluß der Anzeigen­­tal, an Samstagen II Uhr vorm. AK Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um­­­,5 Uhr nachmittags zur Ausgabe. . Bezugspreise: Monatlich 20 K, "jährlich 60 K, "jährlich 120 K, ganzjährig 240 K frei ins Haus zugestellt. Donnerstag, den 1. Juli 1920. uarszee ı yagpaend S­iK 52. Jahrgang, der Bontott gegen Ungarn. . Verhandlungen des Wiener ungarischen Gesandten mit den Amsterdamer Delegierten. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) Das UTRB. meldet: ungarischen Gesandten Dr. Gray und den in Wien weilenden Ver­­tretern des internationalen Gewerkschaftsbundes hat Montag vor­­mittags in Antwesenheit des Staatskanzlers Nenner in der Staats­­­­kanzlei eine Begegnung stattgefunden. Budapest, 29. Juni. Zwischen dem © . % die Spanier Konferenz.­ ­(Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Millerandı _ Baris, 30. Juni, eist am 1. Juli nach Brüssel, wo am­­ Juli die internationale Konferenz zur Vorbereitung der Beratunge­n beginnt. Lloyd Georges kommt A merstag in Brüssel an. Die Spaner­eferenz beginnt am 15. Juli. Deutsch- 7 wird auch den Reichskanzler Jenbach, den Minister des Ritterın Simon und den Reichss­­hrminister MEDIEN vertreten sein. Beton Sehrenbach für die “ Grfülung des Friedensvertrages. » (Drahtbericht der­,Oedenburger Zettung) 111n 30. Suni. In der ersten S­itz des Reichstages hielt Der Re N­ler Sehrenbach eine Der­er auf Die Schwierigkeiten , dur den Friedensvertrag ‚hland erwachsen sind, das die N­aum tragen könne. Da aber eutschland einmal den Vertrag ange­­ben habe, könne es für die Reic­hs­­ierung seine anderen Richtlinien ge­­ben, als die übernommenen Verpflich­­tungen zu erfüllen,­ soweit dies über­ Bor­d möglich sei. Besonders müsse Deutschland der Verpflichtung zur ‚Her­­ablegung der Heeresstärte auf jenes Nach, das für die Erhaltung der Ord­­ung im Deutsc­hland und für den Grenz­ | <­polizeidienst notwendig­es, nachkom­­­­men. Der Reichskanzler wies sodann auf den Umstand hin, daß Deutschland bei eurüseren Gegnern noch immer groß Militrauen begegne, was ihm seine Lage sehr erschwere. Die Hauptrichtung­­ Der deutschen Rolitis müsse sein: Wieder­­aufbau_ dessen, was der Krieg zerstört Sodann wandte ji der Reichs- Kanzler in energischer Weise gegen die­­ A Sturzbem­ungen im Innern des Reiches und sagte, derartigen Bestre­­bu­gen werde die Regierung mit aller Energie entgegentreten, ob sie von links ae von reis men. > Eine Schlappe der Türken? T London, 30. Juni. Nachrichten I Hleinasiatischen Kriegsschauplage­n. wurden die Streitkräfte­ Mu­­ha Remal Pashas von den Eng­­dern und Griechen geschlagen. Die­­sen liegen angeblich 2000 Tote zu­­id. (Eine Bestätigung dieser raum üblichen Nachricht bleibt abzuwarten. ie Säriftleitung. ) DON | s gelunfene _ d­eieit­ igpien, 30. Juni. ‘Im Zusammen­­ang mit der Nachricht über den Unter­­h­ang eines vauisc­hen Schiffes mit 3000 Siegsgefangenen wird den österreichi­­gen Kriegsgefangenen mitgeteilt, daß s­ich um ein russisches Spitalschiff handle, bei dessen Untergang jedoch nicht Kriegsgefangene, sondern höchstens Rufen und 10 Angehörige der ehe­­aligen österreichisch-ungarischen Armee 5 Leben gekommen sind. Ein öster­ Iher Reisender erzählte, auf dem ‚ das infolge Hi­rngeschichten tövers umfippte, seien etwa 300 In­­serte gewesen, von denen alle bis auf garn gerettet wurden. Bon­der g sind acht Mann umgekommen. Sa Arbeiter und der Bonfort. Wien, 30. Juni. Gegenüber der Behauptung des Holländers Symmen, in Holland hätten insgesamt 40.000 Ar­­beiter gegen den Boykott Stellung ge­­nommen, stellt die „Reichspost“ fest, dah in Holland gegen den Boykott der Ver­­band Der katholischen Gewerkschaften mit 170.000 Mitgliedern, ferner der Verband der Hristliänationalen Ge­­werkschaft mit 73.000 Mitgliedern und der internationale allgemeine Gewerk­­schaftsverband mit 50.000 Mitgliedern Stellung genommen haben, also zusam­­men 293.000 Arbeiter. Demgegenüber beträgt die Zahl der sozialistischen Boy­­kottisten insgesamt 330.000, also eine ganz schwache Majorität. Dazu kommt noch, daß mal die sozialistischen Arbeit die Haltung der österreichischen G­aisbahnen. (Drahtbericht de­r„Oedenburger Zeitung”.) Wien, 30. Juni. Am 27. Juni traf in Hütteldorf-Hading ein Lastzug ein, der auch zwei für Ungarn bestimmte vollbeladene Waggons führte, die auf die Ostbahn geleitet werden sollten. Der Stationsvorstand wollte den Zug mit den beiden Waggons ea ee die Boyfottisten verweigerten jg­a und Dre­nale­us­­­­­­­­­­­­­­­­­ve­ns jelhsverwejer empfing während tags eine größere Zahl von Rarlattentariern­ aller Parteien und fonferierte mit einzelnen von ihn­en bis zur Dauer von eineinhalb Stunden. Gestern wurde in­ den verschiedenen poli­­tischen Kreisen folgende Ministerliste kolportiert, ohne daß jedoch behauptet werden kann, daß sie in allen Einzel­­heiten­ zutreffen wird: Ministerpräsident: Jul. Rubiner. Inneres: Josef Bottlif. Heußeres: Graf Emmerich Csatn. Finanzen: Baron Fr. K­oranyi. Landesverteidigung: Stef. Sreter. Aderbau: St. Szabo (Nagyatad). Wolfsernährung: Johann Mayer. Kleinlandwirte: Stefan Szabo (Soforopetfa), jä­mtlich Mitglieder der Kleinlandwirtepartei. Kultus: Stefan Haller. Handel: Raul Liptaf. Justiz: Karl Hencz. V­olkswohlfahrt: August Bennuard. Nationalitäten: N­akob Bleyer, sämtlich Mitglieder der Christliänatio­­nalen Vereinigung. Ein archtitüindiger Ministerrat. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Budapest,­­9. Juni, Montag­nachmittag fand ein achtstündiger Mi­­­­­nisterrat statt, zu dem sämtliche Mitglie­­­­­der des scheidenden Kabinetts erschienen waren. Es wurden ausschließlich lau­­fende Angelegenheiten erledigt. .­ Wieder nur ein Probisorium? (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Budapest, 30. Sint. Gestern sind vor dem Neid­överweser Aderbauminister Ju­­lius Aubiner, ferner die Abgeordneten Bela Turi, Graf Julius Andraffy, der Vizepräsident der Nationalversammlung Georg Szmrechängt und Graf Stefan Bethlen erschienen. Für heute sind berufen: Zoltan Mests, Graf Kuno Klebelöberg, Edomund Benidly, die beiden Stefan Szabs’s, Minister Jakob Bleyer und Ab­­geordneter Hegyeshalmy. In den Klubs wird die Lage für Sehr ernst beurteilt und sowohl die Christlichnationalen als auch die Kleinland­wirtepartei sind in ihrer Mehrzahl zur Meberzeugung gelangt, daß die Lösung der Krise auch diesmal nur ein Provisorium schaffen wird. Wer immer an die Spite b dieses Uebergangskabinettes treten wird, ist überhaupt eine Frage zweiten Ranges, nur so viel ist gewiß, daß die Lage sehr ernst ist. \ | j us Keine Phrasen, sondern Programme. | feit, all die Fragen die der Neubil­e Dedenburg, 30. Juni. Seit Wochen sah unsere Deffentlich­­ah jedermann, der sehen­ wollte, ie Regierungsfrise fommen. Ja, es wurde sogar seit mehr als einer Mode um die Stunde genau der Tag des Rück­­trittes vorausgesagt. Da sollte man doch meinen, daßs die Parteien unse­­rer Nationalversammlung Zeit genug hätten haben können, und Verhandlungen, dunn einer Regierung vorauszugehen pflegen, schon längst gründlich zu beraten und durchzuführen. Aber nichts von all dem geschah und heute ist die Lage verworrener denn je. Schuld daran ist, daß ich die Meinungs­­verschiedenheiten nicht aus programma­­­tischen Gegenfagen ergeben, sondern rein persönlicher beziehungsweise par­­­teilicher Natur sind. Das alte Uebel, an dem Ungarn franfte, seit es eine parlamentarische Regierung erhalten hatte, ist leider nur immer nicht aus­­gerottet. Höher als das Interesse des Vaterlandes, höher als das Wohl der­­ Staatsbürger wird auch heute noch bei­­ uns das fleinliche Interesse der Partei­­und der Personenfragen gehalten. Sühlen denn jene Männer, die in 3 | Budapest um Ministerstellen und *|Staatssekretärsposten schadhern, nit, daß dieses seinerzeitige unselige Bartei­­geränte viel Mitschuld daran hatte, daß der Bolschewismus in Ungarn ausbrach)? Warum war das nit in Deutschland, in Oesterreich, in Bulgarien oder in der Türkei der Fall? An diese Staaten und doc zerschmettert aus dem Zusam­­menbruche hervorgegangen, aber in sei­­nem kam es dazu, daß man den Parla­­mentarismus ausschaltete und an seine Stelle eine Diktatur eines Teiles der Bevölkerung regte. Ehrgeizige Schwächlinge drohen auch jet wieder, den Parlamentarismus in Mißkredit zu bringen, ihn zu sc­hädigen. Aber wir, die Wähler, haben es endlich einmal satt, daß diejenigen, die wir in die Nationalversammlung hineinge­­wählt haben, immer nur große Worte gebrauchen und wunderschöne Verspre­ Hungen zum Beten geben, jedoch als Abgeordnete nichts anderes zu tun ha­­ben, als Parteihader und Parteigeränte zu treiben. Mögen sämtliche Parteien unserer Nationalversammlung endlich einmal ernstlich daran gehen, B Parteipro­­gramme zu schaffen. Und zwar nicht solche Programme, die nur für die MWäphlersschaft bestimmt sind und in mehr oder weniger schön klingenden P­hrasen bestehen, sondern wirkliche Programme, denen allerdings lange und gründliche Beratungen vorausgehen müssen, bevor sie fertig sein werden. Es wird ist dann die überraschende Tatsache ergeben, daß selbst etwaige Programmverschiedenhei­­ten leichter zu überbrüden sind ‚als die­­ses ewige P­arteigeränte um persönlicher a EEE Br . .. a RER =

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