Oedenburger Zeitung, 1920. August (Jahrgang 52, nr. 174-198)
1920-08-01 / nr. 174
isils i". » ee ENTERTEITEN i TLREN PETER ER N ER: SEEFETT BRETTEn ze OR R v ER Bei » .'v’ N . . : 1 . » -*««""«s.’-«-'·«-»·s-·-.-n· Oberstadthauptmann Matyafovasty erklärt, die Meldung, daß er mit Nachsicht auf die jüngsten blutigen Vorfälle zur Demission gezwungen werden Soll, ent: ‚spreche nicht der Wahrheit. + . »»««««.«»«,.....«.».-....»l«x — en MIN RETERN U WETRN DR DARLATE TRETEN 2 Kapital die Mittel gebe, endlich in Ruhe an den Wiederaufbau des Landes zu schreiten.“ Daß Verhältnisse bis zu diesem Punkte entartenonnten, führt Rechner auf drei Ursachen zurück, ‚und zwar im erster Linie Darauf, daß ähnliche Verbrechen sowohl einzelner wie ‚auch von Gruppen ungesühnt geblieben ‚auf die Aufreizungen, sind, dann, daß die Polizei nicht auf der Höhe ihres Berufes steht und endlich die in diesem 2ande im Gange sind. „Es gilt nune mehr, die Herrschaft des Gesäßes und des Rechtes wiederherzustellen und erbarmungslos alle jene niederzuschlagen, die, sei es von rechts, sei es vom links, Herrschaft der Gejeglickkeit erheben. Man verteidigte sich bisher damit, daß die Polizei nicht in der Lage war, ähnliche Verbrechen aufzusklären.“ 2A Bei diesen Worten rief Abg. Valentin Szijj dazwischen: „Sie will sie nicht aufklären!“ Der Präsident hatte die Absicht, den Zwischenrufer zur Didmnung zu rufen; da jedoch Ab. Szijj sofort seine Entschuldigung verbringen wollte, nahm er von dieser Maßnahme Abstand werden, daß ihr Wesen und ihre Ercheinung auf Umstände hindeuten, Die diesem Vorgang ihren ernsten Charakter geben. Die Regierung hat sofor: Die notwendige Untersuchung eingeleitet, ich kann mitteilen, daß die Polizei bereits auf der Spur der Täter ist und Dieselben, wenn sie ergriffen werden, strenge bestraft werden sollen. Es herrscht Das Bestreben vor, den gesamten Apparat D dieser umstürzlerischen Ruhettöter aufzuheben. Es liegt im Interesse Der Existenz unseres Landes, die Ruhe sofort wieder herzustellen... Die Polizei wird hoffentlich diesmal leichtere Arbeit haben, als es bis jeßt Der Fall gewesen it. Wir werden und wir müssen zeigen.“ Schlog der Ministerpräsident, „daß wir die Ordnung aufrecht erhalten wollen, denn wenn je, so gilt es besonders im eigenwärtigen Zeitpunkt, Daß Derartige Ruhestörungen als Baterlandsperrat angesehen werden müssen. Es wird auch die Reorganisierung des ganzen politischen Apparates notwendig sein. sich gegen, die Budapeft, 31, Juli. Di Poligei Hat im Zusammenhange mit den Demonstrationen im Cafe Klub Fünf junge, Leute in Haft genommen. Ein junger Matım ist aus Budapest verschwunden. Man glaubt, da er der Führer des Trupps war. EEE s-—««Hs«-.,.—-«-.«.·.,.’.s«-—-Ek-..»«4-.,-,x«--«-V.-.j-.S7 H-» Fe) Denburaer 73 sit . . Mus der Rationalveriammlung. Jie Rede Bottlifs. (Stadtbericht der „Dedenburger Zeitung”.). Budapest, 31. Juli. ‚Vizepräsident Bottlif begann seine Ausführungen mit der Schilderung der Vorfälle im Cafe Klub, die er mit einigen bisher noch unbekannten Details ergänzte bestehenden Gruppe „Dienstag abends um halb 11 Uhr erschienen,“ so führt er aus, „Zwanzig bisı Dreißig gutgekleidete ‚intelligente Männer, mit Stöden, Dolchen und Pistolen bewaffnet, im genannten Kaffeehause, wo sie gemeinsam mit einer schon dort befindlichen, aus etwa zehn Mann die anwesenden Gäste mithandelten, so das zehn Personen 'schwer' und viele andere Beute leicht verlegt wurden. Der eine der Verwundeten, Direktor Verebelyi eines Budapester Bankinstituts, wollte aus dem Kaffeehause flüchten, wurde jedoch „in der Csätygasse angehalten und auf offener Straße nur acht Dolchitiche ermordet. (Zwischenrufe: Unerhört! Niederträchtig! Die Täter setten dann ihr Merk auf der Straße fort. Es itbe>merkenswert, daß sie von einem Automobil erwartet wurden. Die Polizei ist erst später auf dem Tatorte erschienen!“ — Hier ruft Abg. Julius Berfi dazwischen: Der Oberstadthauptmann muß entfernt werden! Vizepräsident Bottlif fuhr fort, daß man hier einem organisierten Verbrechen gegenüberstehe. „Der Zweif Dieses Verbehrens war der Umsturz der öffentlichen Ordnung. Diese Tat ‚muß die Regierung,mit anderen Mitteln und mit einer anderen Auffassung behandeln, da es unverfennbar ist, daß sich Diese Verbrechen auf den Umsturz der öffentlichen Ordnung gesichtet haben. Die Täter sind verantwortlich Dafür, daß sie es unmöglich machen, daß wir uns endlich einmal in das internationale Mesen einführen können und daß uns das internationale Redner unterbreitet sodann seine Interpellation, in der er die Frage an die Regierung richtet, ob sie geneigt sei, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Tasten der Sühne zuzuführen und ihre Wiederholung zu verhindern. Ein Teil der Linien des Hauses und die äußerste Linie braten der Rede Bottlifs frostiges Schweigen, entgegen, Doch auf der Nehten und im Zentrum tief jre Stürme des Beifalls hervor. — Später fand sie auch auf der Linken Des Hauses Zusstimmung.‘ Abg. Sziji 30g sodann seinen Zwischenruf, daß die Polizei Die Täter nicht eruieren wolle, zurück, fonstatirte jedoch daß man der Polizei auf der Straße kaum begegne und da viele behördliche Funktionäre ihre Pflicht nicht erfüllen. Sodann erhob er um die Interpellation zu beantworten. „&s sei,“ erklärte er, „jeßt nicht die Zeit der Worte, sondern ‚die der Taten 'ge‚fommen. Leider ist im Nachrichtendienst manche Anomalie festzustellen und bei der Maßregelung Der in Frage kommen‘den Stellen wird auch dieser Umstand eine Rolle spielen müssen. Allerdings it e5 Tatsache, daß nur ein einziger Relizist am Tatorte erschien und daß die der Feine telephonische Verbindung erhalten konnte, um das Polizeizentrum zu benachrichtigen. Rom , Standpunkt der Auslandspolitik, Der valutarischen Lage und der wirtschaftlichen Verhältnisse .t Die innere Situation und ihre Konsolidierung die erste und entscheiderde Sorge. Auch Die vorgestrigen ® Vorfälle müsser ® von diesem Standpunkt aus betrachtet werden. Doc sie müssen auch von dem Gesichtspunkte aus betrachtet Miniiterpräfident Grai Telefi. ·««.-· sc «.,-»,.·(,Br N Eis-s »I-- Die Rechnungslegungs Ein Notschrein des Oedenburger Mutter: und Kinderschußbereines. „ Trog städtischer und staatlicher Subvention ist der Verein, besonders infolge der Erhöhung der Milchpreise, ans Ende seiner materiellen Leistungsfähigkeit angelangt. Damit dessen Wirken nicht ansjohen muß, wird auf Anregung ‚der eifrigen Präsidentin, Frau Bürgermeister Dr. Michael Thurner,,ein großes Bolf3fest verantaltet, dessen Neinerträgnis, falls das Wetter sand sonstige Umstände günstig sind, ausreichen wird, um die mationrettende Arbeit auch in diesem Jahre in dem bisherigen Ausmaße auszuüben. Dieses Fest wird am 20. August, am heil. Stephanstage, abgehalten Im Elisabethparke beammen schon fest die großzügigen Vorbereitungen. Ein neuartiger an originellen Progranınpunnkten reiches Seit soll das opferfreudige Publikum anziehen: ein großer Feitzug, Militärmusik, verschiedene Hanswurstladen, Säuglings- und Kinderschönheits- Konkurrenz, Tabakverlosung, Tonbola und zum Schluffen selbstverständlich Tanz. « So lautet der Aufruf des wohltätigen Vereines. Es ist zu hoffet,daß sich bis dahin das Wetter zum Besseren wendett und außer lachendem Sonnenschein auch ungezählte heitere Gesichter dazu beitragen werden,daß das Fest das erwünschte Resulttat,die Barmittel zur Fortsetzung des menschenfrefndlichen Wirkens des Vereines zeitigen wird. Todesfälle.Frau Paul Heidenshofer geb.Therese Luise ist gestern im Alter von 48 Jahren gestorben.. Sie wird heute per echle Familiengruft überführt. — Gestern starb Frau. Sodann Niedl, geb. Johanna Dreier. Das Begräbnish fand heute Nachmittag statt. « Militärische Ernennungen. Der Neichöperiwefer hat den Oberstleutnant des ehemaligen 76. Inf.:Rgtd. Maximilian Wolff mit dem Range vom 1. August 1920 zum Obersten, den Oberstleutnant des ehemaligen 18. Honved Inf. Rgt2. Ludwig Somogyide Meggeyes ebenfalls zum Obersten und den Vlajor des ehemaligen 48. Juf.-Rgt3. Edmund Bircener mit dem Range vom 1. September 1918 zum Oberstleutnant ernannt. — Besonders die Ernennung des Äußerst tüchtigen und allgemein beliebten, verdienstpolen stellvertretenden Militärkommandanten Oberstleutnant Wolff zum Oberst, ist allseits mit großer Befriedigung aufgenommen worden. Beiwerberum die städtzweite Beterinärstelle. Bisher haben sich um die ausgeschriebene zweite tofalbehördliche Beterinärstelle bei der Stadt folgende Tierärzte beworben: Heinrich Ds573%a (Budapet), Armin Straffer (Dedenburg) und Franz Wallner (Dedenburg). « Neuangestellter technischer Zeichner.Der Hörer der technischen Hochschule Alexander v.Szabó,welcher unlängst aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimgekehrt ist,wurde ab 28.d.M.in»1 städtischen Ingenieuramtesi bis auf weiteres als technischer Zeichner angestellt.Telegraphenprüfung auf der Raaberbahn Sieben Augenellte der Raaberbahn haben gesternvors Jus Vektor Menghart 11 mit glänzendem Erfolg die Telegraphistenprüfung bestanden. Das schöne Resultat ist hauptsächlich der unermüdte Tätigkeit des Kontrollord Hajto zu veranzen. «Ueberprüfuen DE Kommislsion des Oedenburger Dispensairverein hat sich gestern unter dem Vorsitzedng Oberstuhlrichters Wilhelm Blashed. mit den Schlußrehmungen des Vereins für die Jahre 1918 und 1919 befaßt. Die Einnahmen im Jahre 1918 beliefen ss auf 2931113, die Ausgaben auf 2116230 Kronen, im Jahre 1919 auf 5230625, beziehungsweise 4713410 Kronen. Al Uebertrag für das Jahr 1920 fungieren als Bargeldrestbetrag 467215, als Police 500 Kronen. ©itung des Oedenburger katholischen Konvents. Im Leitsaale des Konvents wird im Laufe des heutigen Nachmittags eine Sigung abgehalten, welche folgende 1. Präsidialmeldung. 2. Gesuch der Konventangestellten um weitere Flüssigmachung der bis zum 30. Sunt IL. S. dotierten Unterfrügung. 3. Gesuch der stellvertretenden Lehrerinnen um Abfertigung. 4. Vorschläge bezüglich der katholischen Kirchengemeindesteuer. 5. Fachmännisches Gutachten in’ Angelegenheit der Beteilung der zwei Unterrichts: Säle der Knabenschule in der inneren Stadt mit Desen. voraussichtlich frei: Um Die werdendeOberstuhlrichterstelle von Eisenstadt bewirbt sich, wie wir erfahren, ouch der verdienstvolle Hon.-Oberstuhlrichter Dr. Hugo Krug, welcher jebt im Oedenburger Oberstuhlrichteramt Dienste leistet. Dr. Krug sieht bereits auf eine 1djährige Amtstätigkeit beim Komitate zurück und ist der Rangälteste unter den Anwärter. Hoffentlich wird die eventuell stattfindende Wahl günstig für ihn ausfallen. Unbekannte Mozart-Handschriften. Gelegentlich von Archivforschungen, die die Salzburger Testspielhausgemeinde im Stifte St. Peter in Salzburg vornnahm, wurden wertvolle, bisher unbekannte Mozart-Handschriften, Studenzen zu vierlavierkonzerten, Eintragungen in eine Klavierstimme und verschollen. "gewesene "Menuette in Sammerbeießung entdeckt. Im Herbst soll in Wien deren Grstaufführung im einem Gerdekonzert der Salzburger S Festspielhausgemeinde erfolgen. Aufruf an Pfadfinder! Die Direktion der Höheren Handelsschule richtet an jene ihre Schüler, welche Pfadfinder werden möchten, die Aufforderung, ss am 2., 3. und 4. August zwischen 11 und 12 Uhr vormittags in der Diektionskanzlei zu melden. Eine staatliche Weinbaukolonie und Winzerschule in Oedenser Gestern traf in Oedenburg der Regierungsskommissär für Weinbau,Viktoraninsky,ein und ging mit dem ftämischen Rat Dr-Farkas zu dem im Besitzer der Stadt befindlichen Wald, in der Nähe des Neusiedlersees, um die notwendigen Erhebungen bedaldignung des M Waldgrundes zu Rebenkulturen anzustellen. Cas ist nämlich geplant, dortselbst eine staatliche Weinbaus folonie im Ausmaße von 42 Katastraljoch anzulegen. Der Regierungsfommissär für Meindau wird über jene an Ort und Stelle angestellter Erhebungen höherenort5 Bericht erstatten und wenn, wie zu hoffen, der Plan von der Regierung genehmigt wird, so übernimmt der Staat in einem langjährigen Bachtvertrage das fragliche Gebiet und begimmt noch im Herbste die erforderlichen Ausrodungsarbeiten. Die Bedeutung dieses Projektes für unsere Stadt ist noch insoferne von besonderer Wichtigkeit, als im Zusammenhange damit auch die Errichtung einer Winzerschule im Dedenburg geplant ist. „ Ah wird sich daran eine Baum: und eine, Obstkulturenschule anschließen. Hoffen wir, daß dieser schöne und für den Aufschwung unserer Wein und Obstkultur, jo überaus bedeutsame Plan Baldigit zur Berwirklichung, gelangt. Wetteraussichten. Die meteorologischen Daten von heute früh geben troß weiteren Fehlend jeder Auslandsnachricht ein etwas Zlavered Gesamtbild der mitteleuropäischen Wetterlage. Infolge Barometertiefstandes steht das Einfegen eines Windes bevor; Kommt dieser auch MWesten oder Kordwehten, so dürfte sich die schlechte Witterung vorläufig auch noch weiterhin halten. Liegt jedoch der östliche Hochwind, so wird Oftwind, wenigstend in der nächsten Woche ein günstigeres Wetter bringen. + Apisiertes Benzin! Der Landwirtschaftliche Verein der Oedenburger Komis tates ist verständigt worden, daß zwei Zisternen voll Benzin für Druschzwedke angewiesen wurden. Hoffentlich läßt das Benzin nicht zu lange auf sich warten, damit die Druscharbeiten endlich schon mit Nachsicht auf Die ungünstige Witterung ‚beendet werden, können ! . in-die Frauenhaider" «» + Tagesordnung hatte Fruchtsäcke und Sackbänder, so auch wasserdichte Wagen- und Christenplachen 7, 8, und 9-er Seidengaze Tür Mühlen. ‚sind zu haben in der Teppich-, Vorhang- u. Katzenhandlung Gustav Schölls Nachfolger Geza Bänfi i Sopron, Grabenrunde zog.