Oedenburger Zeitung, März 1921 (Jahrgang 53, nr. 48-72)

1921-03-01 / nr. 48

Diensteg, 1. März 1921. er « ’ »«’. ER FE a RE Kur RT Oldenburger Zeitung Nr. 48. — Seite 3. spitxith Mufiglxawaxds enystpr­o­nomische EIEÆIMJ Yekff am 21. März beginnt, wird der meteorologi­­ge Frühling in unserer ‚Breite und Höhenlage "im allgemeinen auf den 1. März gejeßt. Es findet dies seine Begründung in der Tatsache, Daß Die meteorologischen Jahreszeiten gegen­über den astronomischen verfrüht ein­treffen.­­ Am meisten it Dies Freilich beim Feinde der armen Leute, dem Winter bemerkbar, denn das winter­­liche Metter sei meistens schon vor Mitte November, also etwa sechs Ano­­rien vor Beginn des astronomischen Winters ein. Heuer begann die Win­­terfälte besonders früh, da sie die all­­gemeine europäische Wetterlage ganz abnorm entwickelte und wir fast den ganzen November und Dezember Hin­­durch der in unserem Gegenden enst sehr seltenen sogenannten „Anopasionsfälle“ aus Finnland und dem nördlichen Rußland ausgelegt waren. Nach dem verhältnismäßig milden Jänner brachte der Februar katastrophale Schneefälle mit sehr empfindlicher Kälte. Durch diese verheerenden Schneemasfen, die besonders in Deutschland und zwar ganz gegen die Regel oft in Begleitung von Donner und Blik niedergingen, wurden b­ei der Schmelze so große Wär­­memengen gebunden, daß troß Sonnen­rchein seine Temperaturzunahme zu verzeichnen ,­ und der Februar fälter war, als der sonst strengste Winter­­monat, der Sänner. Bon gestern Sonn­­tag auf Heute Montag stieg Der Taupunkt bis auf — 2.5 °%, was gegen Morgen zu starrer Bewölfung geführt hat. Leider wird uns hiedurch die schon ziemlich bedeutende Wärmezufuhr der Sonne fast ganz entzogen. Die geringste Temperatur der Nacht betrug — 2.5 °. Der Luftprad erhöhte sich anfangs no um 2 Millimeter, ist aber derzeit lang­­sam im Sinten begriffen. Mittags­­bericht: Lufteruf unveränderlic 773 (760) Millimeter, die Mittags­­temperatur + 9 °, Saupunkt — 29, stei­­send. Shwacher M­MW-Mind. Es ist ‘ langsame Erwärmung zu erwarten. Der neue Gesangsverein, anfangs Oedenburger Männergesangdverein benannt, wählte nun definitiv den Namen „Männer­­gesangdverein Franz Lit“. Das rege Vereinsleben, welches unter der Leitung­ de Brasidiumd und des Chormeisters Brofessor Karpati im Vereine waltet, bürgt dafür, daß er dem gewählten Namen auch künstlerisch entsprechen wird. Für Die nächste Zeit plant der Verein abermals einen Familienabend, für Pfingsten ein­­ großzügiges Gründungskonzert und für den Sommer eine Liedertafel.­­Weiterd beteiligt er si korporativ an dem im Juni abzuhaltenden Jubiläum des Mörbisscher Gesangvereines. Die Bereinsleitung ver­­kändigt auf auf diesem Wege die Sanges­­brüder, daß von Heute ab die Proben abends um Halb 8 hr beginnen. Die Heiratswut. 1913 sind in Wien 17.791, 1986 dagegen 31.164 Chefschlie­­ßungen erfolgt. Verbilligung des Nohleders. Als­ erste Wirkung der „Billigreitewelle“, Die überall in der Welt riesige Korzstürze her­­vorgerufen hat, Bloß bet und bisher nicht zu berspüren war, ist der Nohlederpreis von 145 Kronen auf 90 bis 100 Kronen zurückgegangen. Nach der Meinung von Sacherständigen ist ein weiterer nahm­­hafter Räsgang zu Fr Bei dem ge­­gerbten Leder macht sich die Verbilligung nur in viel geringerem Maße fühlbar, denn es dauert eine geraume Weile, bis das Nähleder verarbeitet wird. Wenn inzwischen die Arbeitslöhne nicht fteigen, so ist nach spätestens zwei bi drei Mo­­naten ein Rüdgang der Schuhpreise zu erwarten. Rüdgang der G Seifenpreise ? Wie „Az Ei“ meldet, rohnen Fahrreife auch mit der Berbilli­gung der Seifenpreise als Folge des allgemeinen Kurdsturzes auf dem Weltmarkt. Die Wiener Blätter werden mit 1. Deärz noch teurer als sie schon bisher waren. Der Bezugspreis der „Dedenburger Zeitung“ jedoch wird nicht erhöht. Drum eile jeder, unser Blatt zu abonnieren, denn es ist das beste, geleienste und unab­­hängigste Blatt Westungarnd. Bestellungen werden in der Verwaltung, Dediplag 56 und in der Geschäftsstelle, Grabenrunde 72 entgegengenommen. Die PVBermögendabldsung des Grundbefiges. Der Grundbefig nimmt in F­inanzprogramm Roland Hegeditz’ eine besondere Stellung ein. Seine­­ Ab­­fläten wurden in einer Fachzeitschrift ver­­öffentlicht, wonach sich die Ablösungs­­grundlage auf die jährliche Nugvacht samt Nebengebühren Hüst. Nach der Größe des Befiges wird die Vermögendablösung da Ein» 5idh Bierfache der Bruttonugpacht des Jahres 1921 betragen. Bei nit ver­­pachteten Gütern wird die BV­ermögend­­ablösung derart bemessen, as wären fe verpachtet. Wo dies nicht durchführbar wäre, hat der Befiger selbst den Wert des Gutes zu bestimmen, wobei jed­och dem Staate das Recht zusteht, das betreffende Gut zum angegebenen Werte zu kaufen. Von diesem Werte werden dann je nach Größe des Gutes­s—25%, als Ablösung zu leisten sein. Wer nicht zahlt, dem wird seine Schuld auf das betroffene Gut mit 6, 9%, intabuliert. Der Fundus instruftus wird nur sehr geringfügig belastet. Auch in dem genannten Mrittel zu entnehmen, daß Die Besteuerung der Warenvorräte der Kaufleute und Industriellen eine ehr geringe sein wird. Dies it umso mehr zu münichen, da diese Abgaben ale nur eine indirekte Besteuterung des Konfirmenten dar­stellen, der alles um dem entsprechenden een der Ablösung teurer bezahlen rg . Its­uhönnen besomsen durch das Oeden valgerbchöcdliche Arbeitsvermittlungsamte­st Schmid­tEisens und MetalldrehetzIUhrs macher,1Steinmetz,7Tischler,1Holzdrechslek, ·s-Faßbinder,3s28agner,lSattler,1Bstrsten­­«­b­ixtder,x2Web­r,2ssWeberinnexk,2«Näh»eri,lmen, ı Schneider, 7 Maurer, 1 Zimmermann, 12 Tag­­löhner, 4 Suter, "9 Wächter, 16 Dienstboten, 9 Lehrlinge. Anmeldung von 8-2 Uhr, Rathaus, Tür 2. Die Vermittlung erfolgt kostenlos.­­ Wer genügend Geld hat, kann an der dritten Auflage des Schuhreparatur­­kurses teilnehmen. Wehrgeld 150 Kronen­, Werkzeuge und Zubehör etwa 500 Kronen und noch Sonstiger sich dur den Besuch des Kurses von selbst ergebende kleine Auslagen. Einschreiben am 1., 2. und 3. März zwischen 5 und 6 Uhr nachınit:­tag 3. Unsere unmaßgebliche Meinung über diese recht teuere Wohltat haben wir schon in unserer legten Folge abgegeben. Wir werden und aber diesmal doch überzeugen müsst er, wer die kleinen Kr­iegsmillionäre sind, die für einen sonst noch so praktischen habe nahezu 700 Kronen zur Verfügung aben. Der Weg und gelobte Land. Die Verzweiflung über das namenlose Elend,­das die legten sieben Jahre üb­er so viele Millionen Menschen gebracht haben, äußert sich in ver­­schiedenen Ländern zu anderen Zeitpunkten. Das Ziel jedoch, Das sie die zu allen ent­­schlossenen Kriegsarmen vor Augen halten, bleibt sich überall das gleiche, fort ins gelobte Land. Während sich dieser Drang in den mehr­ westlich gelegenen Ländern schon gleich nach dem Zusammenbruche lebhaft entfaltete und derzeit bereits fast überwunden ist, jest er bei und erst jegt mit progressiver Tendenz ein. Die Auswanderungsbeschränkungen, die bisher im Geltung waren, werden ausgespielt und können daher ihren Zweck nicht mehr er­­füllen. Der gemwesene Innenminister Fer­­dinandy hat daher noch vor seinem Rind­­tritte diese Frage neu geregelt. Dieser Exlaß ist im Budapesti Közlöny Nr. 45 vom 25.d.M. verlautbart. Der eidliche V­ersorgungsnachweis (Affidiatio) wird von der ungarischen Behörde nicht mehr verlangt, wenn der Auswanderer großjährig ist. Von nun an sind alle Personen, die scheinbar zu Erwerbszwecken behufs end­­gültigen Aufenthaltes nach Amerika reisen wollen als Auswanderer zu bezeichnen und dürfen nur über Kirashida, Sauerbrumm und St. Gotthard ausreisen. Im Ausland ges­­aufte­ Seeretterarten werden konfisziert, falls sie nicht von den allernädgsten Anverwandten der Auswwandererd­ ‚stammen. Dem min der legten Zeit wird dieser Vorgang dazu miß­­braucht, daß Unternehmer diest Starten den Auswanderern auf späteres abarbeiten fredizieren, da sonst die Reife unerschroingliche­­ Kosten verursachen würde und der Auswan­­derer die Kosten nicht erschwingen könnte. ALS R Reifemittel können vorläufig nur Schiffe der Gunard-Linien benöügt werden. — &3 ist nur die Frage, ob gerade in Amerika das gelobte Land gefunden werden man. Fast alle sons­­tigen ‚außereuropäischen Länder bieten eine größere Wahrscheinlichkeit. Für das weitere Fortkommen, als­ die amerikanischen und unter den­­siegtgenannten bieten die­ Vereinigten Staaten­­ derzeit die geringsten Aussichten. Jeder Auswanderer überlege sie das Wohin sehr gründlich und frage sich im Tage tausend­­mal, ob er auf innerlich geneigt sei, tüchtig zu arbeiten. Wenn er diese Frage nicht mit aller Bestimmtheit bejahen kann, möge er fieber bleiben, denn ohne festen Arbeitswillen, ohne zäher Arbeitss­aft geht­ er dort daußen ganz bestimmt zugrunde. ER. Eine billige ungarische Zigarre. Die ungarische Trbatregie hat viele Mil­­lionen von einer neuen Zigarrensolie Her­­stellen lassen, die unter der Bezeichnung „Bannonia” zum­­Breise von K 1­850 bereits zu östern zur Ausgabe gelangen sol. Die neue Zigarrensorte, die an nach dem Auslande exportiert werden wird, enthält eine Mischung ausländischen und ungarischen Tabaks. Mehrere ausländische Firmen haben bereits Angebote gemacht, um die Parm­oniazigarre im­ großen aus­­führen zu können. Die Vorräte sind so beträchtlich, daß die ungarische Tabakregie innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren 500 Millionen Stud davon er­­zeugen kan­n. Die Heimkehr der Kriegsgefangenen. Im Jahre 1920 sind 103.187 Kriegs­­­gefangene eingetroffen, dienen 17.751 Desterreicher. In der Zeit vom 1. bis 29. Jänner 1921 sind 3401 Kriegs­­gefangene, darunter 1360 Desterreicher eingetroffen. Zwecks Popularisierung des Luft­ Verkehrs erließ der Handelsminister zwei Breisausschreiben. Das erste lautet auf Lesesuüde flugtechnischen­­ Inhaltes für Schüler der II. und IV. Elementar­, der I. und II., dann der II. und IV. Mittel­­läufklassen. Das zweite Breisausschreiben lautet auf Bau- und Gesellshaftsspielzeuge, bei denen die Konstruktion und Bewegungs­­­eigentümlichkeiten von Flugmaschinen oder Luftschiffen besonders hervorgehoben werden, seinen Nummern 45 und 46. Ein verlaufenes Spanferkel. In die Fodoridche Restauration auf dem Serugenberge verirrte sich gekern ein her­renloser Spanferkel. E 3 dürfte dasselbe sein, daß der Mlingendaher Einwohner Johann, Czoflits seit dem 26... M. vermißt. Nähere­ Z bringt»Budapesti Közlöny«in­ .­­Verloren wurden in der Vorwoche im Eisen­bahntupee die Versorgungs­­karten für sieben­ Monate, auf den Na­­men Burbaum lautend. Sie sind für den Finder wertlos. Derselbe wolle sie in unserer Schriftleitung oder bei Lehrer Burbaum in Eisenstadt ab­­geben. Amtlicher Ausweis ü­ber den­ letzten Wochenmastkt. 1 kg Rindfleisch(Bkaten)....1100—110 l» » (Suppenfteisch..»190—110 1»skalbfteisch......... „ 100-140 1: „uSchmelnerhes u. 2 eo . „ 100—120 Be „ 150-160 Be 2 170 IE. . Fi. RR AREA „ 180—200 12er „ „80-180 1. BAG HDRBHer iS ne anngre Hase „ 100-3080 I re­in „ .300—500 PURE er in „ 800—1200 ERBRBEOE . TERTENIT a 40—90 1, webe Schneieiintsye SEI „16-18 REES RT “...15—­16 1 FFIRERENTEL ST. EIER 3 3—4 1 „ Kipflerfartoffel » 5—6 DS ee lanaria ik ä 6—8 es 0 . 7—8 Er 0.0 05 „..45—60 ee = 1:5. . 6.—8 1·».dänptelkraut....... ,, 3—4 1 SE: - Se „15-238 Or", 00 » 450 a ee „28-30 BIST „. 28-830 LOTTO. „45-50 Li ee een „20-30 önr AEHEEER 0... 10 2 12 ee „ 150-160 1 „ Topfen = 30 beunruhigen. Sredy muß si­e selbst, Helfen.“ Ach, was für Opfer Hatte sie diesem Bruder shon gebracht,­­welche Sorgen hatte er ihr schon gemagt! Mie oft Hatte sie ihm ihre kleinen Ersparnisse geshikt, wenn er wieder und immer wieder um Geld bat und sie es der Mut­­ter nit wissen lassen wollte. Sie selber Hatte dann auf je mancherlei verziehen müssen, was sie nötig brauchte. Wenn sie ihm Vorwürfe über seinen Leichtsinn machte, dann versprach er Beslerung, aber er hielt sein V­ersprechen nicht. Und doch fonnte Jutta ihm nit zürnen. Sie liebte diesen schwachen, leichtsinnigen Bruder unjagbar, Der Die Freuden des Lebens nicht missen konnte, und sorgte si wie eine zärtliche Mut­­­­ter um sein Wohlergehen. Es bedrohte sie unjagbbar, daß sie ihm Diesmal nit helfen konnte. So lange der Vater nur­ lebte, fing alles gut. Er hielt den Bruder mit Ernst und Strenge im Zügel. Aber als der Vater vor vier Jahren starb, wurde alles anders. Mit seinem Tode erloschen Die guten Einkünfte, und nun mushte Mutters Pension ausreichen. Nur wi­­derwillig hatte sich Tante Laura, eine Kusine der Mutter, bereit f in den haj­­­ten, Fredy einen Zuschub zu gewähren, damit er Offizier bleiben konnte. Lena, Zuttas vier Jahre ältere Schwester, war bad nah Bes Vaters Tod mit ihrem Gatten, gleich­ nach der Trauung, nach Deutsch-Oitafrika gegangen. Georg von Haller­ hatte seinen Abschied als Offizier nehmen müssen, weil er ebenso arm war wie Lena und er die Heirats­­taktion nicht stellen konnte. Kurz ent= Schlosfen Hatte Georg von Haller, dessen Vater Oberförster gewesen war,­­ seinen Miilried genommen und war als Zorit­­beamter nach Deutsch-Ostafrika gegan­­gen mit seiner jungen Frau. Lena war tapfer und furchtlos mit ihm gezogen. Die Schwestern Fallner waren mutige, willensstarre Mädchen, viel energischer und zielbewuhkter als Der Bruder. Lena hatte aber auch Mut und Tapferkeit nötig gehabt ha unten, in den neuen, schwierigen Verhältnissen. Aber sie berichtete meist nur Die ange­­nehmen Dinge nach Hause, oder brachte die Heinen K­alamitäten in so drolligen Morten zum Ausdruch, dak ihre Briefe immer­ ein frohes Gefühl auslösten. Eine Schlangenjagd hatte sie zum Bei­­spiel so Humoristisch geschildert, daß ihre Angehörigen seine Ahnung Hatten, d­ie ‚Gefahr Lena dabei geschwebt hatte. — Lena wußte ja, wie Tleibend die Mutter war, und daß sie vor allen Auf­­regungen behütet werden mußte. Des­­halb berichtete sie nur Gutes nach Hause. Wenn Lena aber einmal etwas Schweres auf dem Herzen hatte, Dann wandte sie sich an Jutta. Ihren Brie­­fen an die Mutter lag dann ein Schrei­­ben an die Schwester bei, Das diese immer gleich an ss nahm, ehe sie Der Mutter Die Briefe überreichte. Do wußte Jutta, Daß Lena nur bloß nach Deutschland kam, um sich nur­ die not­­­wendige Luftveränderung zu erholen, sondern daß sie sie einer Operation un­­terziehen mußte, die Lena in Deutsch­­land vornehmen lassen wollte. Aber davon erfuhr die Mutter nichts. So sehr ich Jutta auch auf Das Miedersehen mit der Schwester freute, so sehr wurde ihr Herz von schweren Sorgen bedroht. Heimlich hatte sie ih­n mit Doktor Görger, dem Arzt der Mutter, der ein treuer Freund ihres Vaters gewesen war, gesprochen. Dok­tor Görger besaß selbst eine große Familie, vier verheiratete Töchter und Söhne, Die er noch immer unterjrügen mußte. Troß seiner guten Praxis war er nit Dazu gekommen, ein Vermögen zu sam­­meln. M Aber seit dem Tode von Juttas Bater Hatte er den Falfnersihen Damen noch nie eine Rechnung geschidt, troß­ Dem er die alte Dame immer in­ne: Er stand den beiden ‚handlung hatte. Frauen auch gern mit Rat und Tat bei. Die Schwestern hatte er stets Tieb ge­­habt, aber für Fredy hatte er nicht viel­ übrig. Er grollte ihm wegen seines Leichtsinns, den er gewissenlos nannte. Doktor Görger hatte Jutta Mut eingesprochen, als sie ihm von Lenas Leiden berichtete.­­ Gie Hatte auch wirk­­lich aufmunternde Worte nötig, denn so tapfer sie au) war, manchmal schien es Doch, als wollten die heimlichen Sor­­gen sie zu Bolden-Drüden. Aug­regt, als Jutta von der Bolt aus nach den nahen Anlagen ging, um frü­he Luft zu genießen, war ihr das Herz unsäglich schwer.. Nicht nur die Sorge um Fredy bedrohte sie schwer, sie Dachte auch Daran, wie sie sonst alles Nötige schaffen solle.. In den nächsten Tagen mußten warme­ Kleidungsstüde für Lena und das Kind besorgt und ab­ geschicht werden. Das foitete wieder viel Geld. Unds wenn Lena kam, was mußte da alles sein! Ach, daß sie doch reich wäre, so reich, Daß sie allen ihren Lieben helfen könnte, an dem Bruder! Sie reufste­ auf.­­ Sredy mußte si­­eben selbst helfen, vielleicht Half ihm Tante Laura dies eine­­ Mal no, obgleich sie energisch er­­klärt hatte, außer Dem Zub­hug, nit einen Pfennig, demwilligen zu wollen. Sie war ja so­rei. Fredy mochte sie nur recht bitten, und wenn sie ihm eine Standpause hielt, dann schadete es ihm, gar nichts. (Fortlegung folgt.) $ Zk I­T

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