Oedenburger Zeitung, April 1921 (Jahrgang 53, nr. 73-97)

1921-04-08 / nr. 78

rd Ara 5 Schrittleitung: Bedendurs, Deikpl. 56 Sprechstunden täglich von 11 bis 12 Uhr, WM Kulchritten und Meta an die Schrift seh “=, tens uns nich am einzelne Personen “. „a. F Verwaltung: Oekenburg, Deäkplatz so Anzeigen und Fihonaezienis werden in unserer Verwaltung, Deäkplatz 36 und & in unserem Stadtlokal Krabhenrunde 72 = engensmmien, Fernsprecher Dr. 6 und 19 R, KIRTRITEET 3 war Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag pünktlich um 3 Uhr nachmittags zur Ausgabe 3%. Jahrgang. Bezugspreise: Monaflich 40 R, Y jährlich 120 R, Bor "jährlich 240 R, ganzjährig 489 K frei ins Baus gestellt. König Karl in­ der Sch­weiz, (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) SB. Buchs, 7. April. UTRB. Der Sonderzug des Königs Karl Hat um 4 Uhr 53 Minuten Die Schweizer Grenze passiert. E83 ergab fi sein Zwischenfall. Die Reisebegleitung wird veraus­­­sichtlich Heute Vormittag in Wien eintreffen. König Karl wird vorläufig in Luzern absteigen. It die Wahl seines Aufenthaltes getroffen, so muß erst die Entscheidung des Bundesrates gefällt werden. * SB. Buch, 7. April. (Schweizerische Deweschenagentur.) Um 5 Uhr nac­hmittags traf der Grirazug mit König Karl mit vierstündiger Verspätung in Buchs ein. Der König wurde vom Oberst Kipling im Empfang genommen, sodann wurden die Paßformalitäten erledigt. Die weitere Fahrt über Sargans erfolgte im selben Wagen im fahrplanmäßigen Zuge, der mit einer Verspätung von einer halben Stunde h­­ abfahren konnte.Als einstweiliger Aufent­­haltsort wurde Vern angewiesen Königin Zim,die im Autsomobil in Buchs anges­­ommen war, erwartete ihren Mann und begleitete ihn nach der Schweiz zurück. ALs Begleitmannschaft wurden einige Leute von der Heerespolizei bestimmt. Die aus Ungarn mitgenommene Begleitung kührte wieder nach Hugarı zurück.­ ­ Unzufriedenheit der Kleinlandwirte. SB. Budapest, 7. April. M­KL. In der gestrigen Konferenz der Partei der Kleinlandwirte standen im Vorder­­grunde Der Beratungen die Ausführun­­gen des Ministers des Renkern in der gestrigen Situng der Nationalversamm­­lung. Ein Teil dieser Ausführungen hat in der Partei Befremden erregt. Din­­zelne Redner gaben ihrem Miktrauen gegenüber Dr. Graf Ausdruch, worauf Die Konferenz der Parteileitung den Auftrag erteilte, die nötigen Maßnah­­men im Interesse der Partei und des Landes zu treffen. Abgeordneter Szil unterbreitet der Konferenz einen Be­ Schlakantrag, das Die Partei erklären möge, nach den Geschehnissen die Regie­­rung nur mehr zu unterstügen. Die Minister sprachen si gegen diesen An­trag aus und auch die Mehrheit war dagegen. Es wurde beschlossen, den Antrag an den Vollzugsausschuß zu leiten. Der weitere Teil der Konferenz war dem Entwurf des Finanzministers über die Vermögensablösung gewidmet. Es wurden viele Zusaganträge einge­­bracht, denen auch der Finanzminister zustimmte. Sie beziehen ich auf Er­­leichterungen, und kleinen Provinzinstituten gewährt werden sollen. Der Geießentwurf und die Zufallanträge wurden angenom­­men. — Auch die Christlichnationale Bereinigung hielt eine Konferenz ab. Sie genehmigte ebenfalls­ den Geiäßent­­wurf über die Vermögensablösung, die den Genossenschaften­­ =» Briand über König Karls Besuch. SB. Paris, 7. April. UTKB.) Im Senat befaßte sich Briand mit der Reife König Karls und sagte: Das beste Mittel, um, Frankreich zu dienen ft, indem wir die von uns, Italien, der Tschechoslowakei und Jugoslawien einge­­gangenen Verpflichtungen achten. Die Rückehr des Königs hätte zu blutigen Ereignissen Anlaß geben können. “0 Berichtigungen. SB. Paris, 7. April. UTRB. Havas meldet: Der Chef der, ungari­­schen Abordnung in­es Ipan von Prapnoogky, erklärte auf Grund der Ermächtigung von Seite seiner Re­­gierung Die Nachricht von einer angeb­­lichen Militärbewegung zugunsten eines Staatsstreiches und einem angeblichen Vormarsch der Truppen­ auf Budapest als unrichtig. Die ganze öffent­­lie Meinung unterstüßt die Haltung der Regierung. Praßnopgly meint,­­daß jede weitere Intervention unge­­rechtfertigt wäre. " SB.Bu­dapest,7.Apr­il.UTKB Der Bericht wird dem­entiert,wonach das Reuterbüro meldete, Italien und Die „Kleine Entente“ hätten den Reichs­­verweser Nikolaus v. Horthy ver­ständigt,­ daß sie, falls König Karl Ungarn spätestens am Donnerstag nicht verlassen­ sollte, die Kriegsoperationen gegen das Land beginnen würden. M We­­der der Reichsverweser noch die Regie­­rung haben eine derartige­­ Verständi­­gung erhalten. B .»«» IIII En Sage s .·.s­­.­­ ER a­ ber Zi­ichenfall in Frohnleiten. ‚erebibertiut der „Dedenburger Rettung”.) Wien, 6. April. Die „Korresponden Herzog” meldet aus Bruch a. d. Mir: Der Zug, in dem der König die Radfahrt nach der Schweiz machte, mußte in Frohnleiten alt= gehalten werden, weil auf dem Bahnhofe in Bruch sich eine größere Anzahl von Arbeitern angesammelt hatte, um bei der Ankrnft des Zuges gegen König Karl zu demonstrieren. Eine Abordnung der Arbeiter von Brud be­­gab sie spät abends unter Führung des­­ Bürgermeisters3 von­ Brud, Pichler nach Stohnleiten, wo inzwischen auch Mitglieder der Grazer sozialdemokratischen Landesparteis­leitung eingetroffen waren. Schließlich gelang es, die Vertreter der Arbeiterschaft von Bruch zu bewegen, sich zus­rüdzubegeben und im Sinne der Freigabe der Strecke für die Weiterfahrt des Sonder­­­zuges einz­umirken. Dies geschah auch. Erst nach 2 Uhr nachts langte in Frohnleiten die Nachricht ein, da­ sich die Arbeiterschaft im Bruch bereits zerstreut habe. Daraufhin wurde der Zug abgelassen und langte um halb 3 Uhr in Brud ein. Nach einviertelstündigem Auf­­enthalt legte der Zug­ um dreiviertel 3 In Tri die Fahrt Fort. Auf dem Bahnhofe waren nur mehr wenige Neugierige geblieben, u.» Eine Kundgebung König Karls Veröffentlicht durch den Ministerpräsidenten Grafen Paul Telek­. (Drsahtber·ii,·cit«dse3r»Oeldenburger Zexitunska«.) SB. Budapest, 7. April. Der König hat den Wunsch geäußert, daß Graf Paul Teleki folgende schriftlich übergebene Er­­lärung im Wortlaut mitteile: Ich bin in das gesegnete Land Ungarn zurückgekührt, weil mir jede Minute fern von meinem geliebten Vaterlande, an das mich der Ruf des unlösbaren heiligen Eides und meines Blutes knüpft, Schmerz bereitet. Ich bin zurückgekehrt, weil es meine heilige Mederzeugung ist, daß diese" schwer geprüfte Hand nur unter" der Füh­­rung seines geleglich gefrönten Königs seine volle innere Ruhe zurückgewinnen fan und jene feiealiche Ordnung, die die Vorbedingung des neueren Erblühens un­­sere de D Vaterlandes ist. Jene Vorgänge traurigen Angedenkens, die ss im Jahre 1918 und 1919 abgespielt haben, wendeten sich ebenso gegen die Verfassung und Ge­­seße des Landes wie gegen den gefrönten König, doch die Verfassungstreue und Nüchternheit des ungarischen Wortes läßt fi nicht lange irreführen und jebt sede ich mit Beruhigung, daß Ungarn auf dem Wege der Erneuerung ist.‘ Infolge der­­­reignisse, die sich­ mit­ elementarer Ge­­walt auf und wälzten, hat der Ausgleich vom Jabre 1867 und der den unteilbaren und unrtrennbaren­­ Besiß betreffende Teil der pragmatischen Sanktion aufgehört und­­ die völlige staatliche Unabhängigkeit In­­garıs ist hergestellt, die sorgsam zu hüten auch eine meiner Hauptbestrebungen ist. Damit haben Leben und Entwicklung der Nation eine neue Grundlage gewonnen. Mein Herz schmerzt, weil ich davon aus­­geschlossen bin, um dieser Arbeit der Er­­nevuerung mit meiner vom Schicial ver­­folgten Nation Schulter an Schulter zu­­sammenwirfen zu können. und Ein ruhiges innerlich -konsolibiertes und starres unabhängige Ungarn ist ein so gemein­­sames europäisches Interesse — ist 8 doc eine wichtige Garantie des Friedens — daß ich nicht glauben fan­ı, es würden die Auslandstaaten meine Bestrebungen, die nur auf die Konsolidierung, die fried­­lie Ordnung und auf die Wiederherstel­­lung dauernder Ruhe und auf die Siche­­rung gerichtet sind, verhindern wollen. Da ich mich jedoch davon überzeugt habe, daß die Ergreifung meines apostolische k­öniglichen­­ Herrscherrechtöfreifes feßt die Nation schweren und unerträglichen Prü­­fungen ausfegen würde und da ich dies mit meinem Gewissen nicht vereinbaren man, entferne ich mich wieder. Doch auch ferne von der ungarischen Nation will ich meine ganze Kraft, meine ganze Zeit und wenn ec dein muß, auch mein Blut meinem Vaterland anweihen, von dem ich mich niemals trennen und dem ich niemals die Treue brechen werde. Ich baue auf die göttliche Vorsehung, daß­ der Augen­­blick fomm­en wird, in dem ich wieder in meinem geliebten Vaterlande werde bleiben können, in gemeinsamer Kraft, in gemein­­samen Zielen vereint, zu gemeinsamer Arbeit mit meiner Nation. Bis Dieser Augenblik fommt, bitte ich auch meiner­­seits die ungarische Nation, sie möge den Mann unterfragen, der gegenwärtig auf Grund des­­ Vertrauens der Nationalvers­­amm­lung das sch­wierige und mit schwerer Verantwortung einhergehende Amt des Staatsoberhauptes befleidet und von dem auch ich es mit Vertrauen erwarte, daß er die S Interessen pflegen wird, die nach den aolitischen, verfassungsmäßigen Ge­ fegen Ungarn, das harmonische Zusam­­men­wirfen von König und Nation fordern. Gegeben zu Steinamanger, am 2. April 1921. Karl. Die Haltung der „Kleinen Entente“.­­ SB. Bukarest, 7. April. (UTRB.) I Der Minister des Nebheln Take Jonescu gedachte in seiner Kammerrede der Hal­­tung über die gemeinsame Aktion der „Kleinen Entente”, die das polnische Ka­­binett in dieser­ Angelegenheit eingenom­­men hat und erklärte folgendes: „Mit Befriedigung fan­ı ich mitteilen, daß auch Polen im Wege seines Geschäftsträgers in Budapest gegen die Nachfehr des früheren Herrschers protestiert hat.“ * Burfarest, 7. April. Die öffent­­liche Meinung und das Parlament wa­ren über die jüngsten Vorgänge in Uns­gar sehr erregt. Tate Tronescu teilte nun im Parlamente mit, welche Schritte gegen eine für Rumänien uns günstige Wendung der ungarländischen Verhältnisse unternommen worden sind. Es seien alle Vorbereitungen getroffen, doch hoffe er, dak­ei die Notwendigkeit zu ihrer Anwendung nicht ergeben werde. Rumänien wolle nämlich mit Ungarn nach Möglichkeit ein frem­d­­nachbarliches Verhältnis ausbauen. Es sei aber unmöglich, den Experimenta­­tionen in Ungarn ruhig zuzujehen. Jeder Versuch Ungarns zur Heri*gung der früheren Ordnung gefährdet den großrumänischen Staat, für­­ dessen Er­­stehung so viel Blut geflossen sei. Die Rückkehr der Habsburger würde unbe­­dingt zu internationalen Berwidlungen führen. Die Supersionsstaaten seien entschlossen, auf der strikten Durchfüh­­rung des Irianoner Friedensvertrages zu bestehen. * . e.sind die Kleide sl i­EEE Er FIN VAR se « pl sit­. stoffe, Batist, Hlandrud, spephir, Chiffon, Keinen, Etrid-,W­irk­u­fiurzente im neu eröffneten Modewarenhaus Michael Soma) € 0. Bou­hingafe 22. (Eiterhuss On) I h- ” REN Bi Eon Var: .- I

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