Oedenburger Zeitung, Mai 1921 (Jahrgang 53, nr. 98-120)

1921-05-05 / nr. 101

’ " die Budgetdebatte. (Drahtbericht der ‚Debenburger Zettung”.) SB. Budapest, 4. Mai. Die National­­versammlung it geitern zusammengetreten, um das Budget 1920/21 zu verhandeln. Die Debatte wurde vom Referenten Johann­­ Solody-Szabs eröffnet, der dafür ein­­trat, zur Berichterstattung über das Spar­­samfeitsprinzip der Nationalversam­mlung ‚eine Kommission zu entsenden. Die General­debatte wurde von Ludwig Szabeczty eröffnet, worauf Michael Kerekes die Finanzpolitik der Regierung einer Kritik unterzog. ‘die Getreideeinlieferung. (Brahl bericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Budapest, 4. Mai. Die nächst­­jährige Getreideeinlieferung bildete geitern den Segenstand einer vertraulichen Kon­­ferenz, die­ unter dem WVorsitz Johann Die in der Konferenz abgegebenen Ansichten gelangen am Freitag in den Ministerrat. Mayer abgehalten wurde. Schriftieh­ung: Bedenburg, Deckpl. #6 Sprechstunden tünlieh von 11 bis 12 Abr. Kateoriiien sind Meis­en, die Schriftieh­ung und nich am einzelns Personen ES Gerleiben an richten. Bernsprecher Br. 20 Wi N “. .­­iR . TIL IE Verwaltung: Oedenburg, Denkplatz s6 | Anzeigen und Abonnements werden In­­ unserer Verwaltung, Denkplatz #6 und in underem Stadtlokal Grabenrunde 73 = angenommen. Perasprecher Dir. 6 und ı9 DE ROTE RE Gelange wit Assnahm­e von Sonntag an jedem Tag punktlich um 3 Uhr machwitlags zur Ausgabe. Menai­h 40 R, "­jährlich 120 R, "jährlich 240 R, ganzjährig ABO R frei ins Baus gestellt. Donnerstag, den 5. Mai 1921. Amerifas Antwort. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) SB. Washington, 4 Mai. De Antwort des Staats­­sekretärs Hughes an den Außenminister Dr. Simons lautet folgender­­maßen: Die amerikanische Regierung hat das von Dr. Simons dem K­ommissär der Vereinigten Staaten am 24. April übergebene Memorandum erhalten. In dessen Beantwortung erklärt Die ame­­rikanische Regierung, daß es ihr unmöglich sei, zu der Schlußfolgerung zu gelangen, da diese V­orschläge eine annehmbare V­erhandlungs­­grundlage liefern und daß diese Vorschläge nicht in Erwägung ge­­zogen werden künnen. Infolgedessen empfiehlt die Regierung der Vereinigten Staaten, indem sie ihren aufrichtigen Wunsch nach rascher Erledigung dieser spitalen Fragen wiederholt, der deutschen Regierung nachdrücklichst, unverzüglich und direkt den alliierten Regierungen genaue und angemessene V­orschläge zu unterbreiten, die in jeder Beziehung einer gerechten Verpflichtung entsprechen würden. Das Ultimatum an Zentschland, die Antwort mus bis 12. Mai erfolgen. Sachrgang. Bezugspreise: (Draptbericht der „Oedenburger Zeitung“) NB. London, 4 Mai. Reuter meldet: Kommission ist aus Paris herbeigerufen worden. Die Reparations- Sie wird morgen in­­ London eintreffen und Deutschland ein Protokoll übersenden, das bis zum 12 Mai 12. Uhr nachts zu beant­worten ist.! =. Die V gigkeitspartei gegen die Negierung. (Wrachtbericht: der „Debenburger Zeitung”.) MB. Budapest, 4 Mai. Die 48er-Unabhängigkeitspartei hielt gestern abends eine Sagung, in welcher der ehe­­malige Szegediner Desider Abraham ji in eine scharfe Kritik der gegenwärtigen Regierung einließ, und auch die Tätigkeit des Fi­­nanzministers glossierte. Er bezeichnete die Erfolge, die der Finanzminister aufzumweislen weiß, als von problemati­­schem Werte, da mit dem Eintreffen der Wiedergutmachungskommission der En­­­tente in Ungarn die Gefahr bestehe, das diese alles für sich einheimsen werde. Auch die auswärtige Volitif des jenigen Regimes bezeichnete er als nicht befrie­­digend, da sich Dasselbe seine Freunde zu verschaffen wisse. Graf Theodor Batthyanyi knüpfte an die Aus­­führungen­­ Abrahbams an um meinte, daß das Regime Bethlens eine verfappte Vortregung der Herrschaft des Äußersten Flügels der ehemaligen Arbeitspartei sei. Das Wahlrechts­­programm der neuen Regierung bilde eine direkte Gefahr. — Nachdem noch andere Redner gesprochen, beschlok die Partei sich an der Landesfeier zu Ehren des Grafen Apponyi zu beteiligen und aus Anlaß der 100. Jahreswende der Geburt Daniel Iranyis eine Landesfeier zu veranstalten. Mimisterpräsident au Der Handelsvertrag zwischen Yester­­reich und der Ziherhoflotwafei. NE. P­rag, 4. Mai. Wie die Pra­­ger Prese erfährt, stehen die Handels­­vertragsverhandlungen mit Oesterreich­ vor dem Abschluß. Noch im Laufe des morgigen Tages sollen die wenigen strit­­tigen Punkte, die jedoch nur die Rege­­lung der Ein- und Ausfuhr­ betreffen, bereinigt werden, wodurch das ganze DS eigentlich fertiggestellt wird. 0 % i · x De­ ­­af a: | | IT die Haltung Amerikas. (Wrahtbericht der „Debenburger Zeitung”.) NE. Berlin, 4. Mai. Nach einer­ Londoner Meldung de­r Matin” teilten die Botschafter Frankreichs und Englands aus Washington mit, daß die Vereinigten Staaten die Ansicht ausgesprochen haben, es wäre besser, nicht zu militärischen Maßnahmen gegen Deutschland zu greifen. Eine zuständige französische Persönlichkeit erklärte einem französischen Berichterstatter, Amerika wünsche, daß nichts geschehe, was nit wieder gut gemacht werden könne, nämlich die Verbündeten untereinander zu trennen. * Amerifa will seine Blocade gegen Deutschland. NB. München, 4. Mai. Die „Münch­­ner Neuesten Nachrichten” melden aus London: Burn „Daily News“ Hat der englische Botschafter in Washington vom amerikanischen Staatssekretär die Mit­­teilung erhalten, daß sich die amerikanische Regierung einer Blocade gegen Deutsch­­land nnwiderlegen ‘werde. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Washington, 3. Mai. Senator Lodge erklärte im Senat, daß, wenn der Annahme des Antrages ded Senator Knor ein Vertrag mit Deutschland folgen sollte, auch­ mit den anderen feindlichen Nationen Verträge abgeschlossen­ würden. Aus dem amerikanischen Genit. Briand vor dem Sturz? Die nationalistische Mehrheit selbst gegen das Ultimatum. — Briands Nachfolger Poincaré ? Berlin, 3. Mai. Nach einer Pa­­tier Meldung der „Deutschen Allge­­meinen Zeitung“ sei man in den ‚K­rei­­sen der parlamentarischen Mehrheit über die bisherigen Beichlüf­fe des Ober­­sten Rates geradezu bestürzt und es­­tehe außer Zweifel, wak Briand, wenn er die Londoner Beichlüffe im Laufe dieser Mode der Kammer, welche jegt in den Serien ist, vorlegen mühte, mit seinem Kabinett ohne weiteres gestürzt würde. Die nationalistische Mehrheit der fran­­zösischen Kammer scheint eben nicht ein­­mal das Ultimatum für erträglich zu halten. Nod. Feine Einigung. NB. Baris, 4 Mai. Gestern abends wurde auf eine Anfrage an eng­­lischer. unterrichteter­ Seite. mitgeteilt, daß noch seine Entscheidung getroffen wurde und daß vor allen Dingen noch seine Einigung über den M Wortlaut der an Deutschland zu erfolgenden Notifizie­­rung erreicht worden sei. Die Beiehung des Ruhrgebietes. NB. Berlin, 4 Mai. In Düs­­seldorf sind gestern starre französi­­sche Truppenabteilungen , eingetroffen und zum Teil in bürgerlichen Quartie­­ren untergebracht worden. Diese Trup­­pen sind für die Bewegung des Ruhrge­­bietes­­ bestimmt. Ungern und Tschechien. (Drahtbericht der „Debenburger Zeitung“; NB. Prag 4 Mai. Wie in poli­­tigen Kreisen verlautet, steht Hier ein Schritt der ungarischen Regierung be­vor, um eine Wiederaufnahme der sei­­nerzeit in Brud begonnenen und infolge der Osterereignisse abgebrochenen han­delspolitischen Verhandlungen zwischen Ungarn und der Tihehjo-Slowakei her­­beizuführen. Die Prager Regierung zeigt si­chefene Berlangen nicht abge­­neigt. sa wird vermutlich die Bedin­­gung gestellt werden, d­as vorher eine Vereinbarung zwischen den beiden Staaten in der Habsburgerfrage im Sinne der Stellung der tschecho-slowaki­­schien Regierung getroffen werde­ .n Die Benissy-Affäre.­ ­Drahtberict der „Dedenburger Zeitung”­­ SB. Budapest 4 Mai. Der I­mmunitätsausschuß der Nationalv­er­­sammlung legte gestern­heine Verhand­­lungen in der Benissy Affäre fort. Zunächst wurde Prinzesin Win- Dil Hgräß einvernommen, die Ti freiwillig als Zeugin meldete. Sie be­richtete über den Verlauf eines Gesell­­schaftsabends am Ostersonntag, bei dem Abgeordneter Benigfy die ihm zur Last gelegten Ausbrüche gebraucht haben sol. Sie erklärte, diese Ansprüche nicht gehört zu haben. Prinz Win­­d­ishgräg präzilierte einzelne seiner in der jüngsten Sigung gemachten Er­ Eärungen. Hierauf wurde der Herr­­schaftsdiener Josef Hoffmann und hauptstädtischer Magistratsnotar Szen­­jovics einvernommen. Ihre Wuse jsgen bekräftigten die früher gemachten Erklärungen des Abgeordneten Be­­nissy Julius Gömdözs als näh­­­ter Zeuge weiß nichts zu berichten. Er sei er der Konferenz im N­ationalfasino zugezegen worden, die Erzherzog Al­­brecht nach dem befangrien Ereignissen einberufen hatte. Abgeordneter Lin­gauer wies die Echtheit der Tele- Phondeperchen nach, die Bem­ßig sei­­nerzeit in der Sagung der Nationalver­­sammlung verlesen hatte. Der Zeuge sprach über den Aufenthalt des Königs in Steinamanger und stellte in Abrede, daß König Karl dort Herrscherrechte ausgeübt habe. Graf Georg Szeche­­nyi übermittelte seine Aussagen schriftlich.. Auf die Einvernahme des Grafen Michael Szechenyi hatte der Ausschub verzichtet, ebenso auf die des Erzherzogs Albrecht, welcher erst in drei Wochen nach Budapest zurückkehren soll. — Damit ist das Beweisverfahren vorläufig abgeschlossen. Das Material der­ bisherigen Verhandlungen wird dem Abgeordneten Benigfy­ zur­­ Verfü­­gung gestellt und hat er das Recht, si hhezu zu äußern und Ergänzungen­ des Beweisverfahrens zu beantragen. Die nächste Situng findet Dienstag oder Mittwoch statt. as 3109 in Biliger Nind Die Kleid ftoffe, Batiit, Blaudrud, EL =, Schiffen, Leinen, Strich-, Wirl-u.Rurzivare im neu eröffneten Modewarenhaus | Airpoel Horvath & 66, Bou­dingafe 22. (Esterhazu Gasthaus

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