Oedenburger Zeitung, Mai 1922 (Jahrgang 54, nr. 98-121)

1922-05-16 / nr. 109

nimmst-Is-0e0eudstg.peälipl. re nurdittnsettsslledvosn hinzudr­­htebtlmsilsalimurlle sehrl­leh­­tung. und nicht an einzelne Personen £ ; derselben zu richten. Kernsprecher Nr. 38 «—«I’WT9-xckssnt BEI ER R Sp —- U — Unabhängiges politisches « sägblottsiiralleötnde Uemslussspesesdtkm bezwang­ so Anzeigen und Abonnements werden In ER unserer Verwaltung, Denkplatz 16 und © in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. T Fernsprecher Dr. 6 und 19 Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 75 RK, /sjährlich 225 R, /sjährlich 450 R, ganzjährig 900 R frei ins Haus gestellt. Einzelnummer 4K AK­. 109. AK 54. Hahrgang. Bon der Behlbeiwegung. Die Neffe des Ministerpräsidenten. SB. Budapest, 15. Mai. Sonn­tag früh traf der Ministerpräsident mit seiner gewohnten Suite in Czekt Dömolli ein, wo er eine Rede hielt, in der er die Ziele der Einheitspartei auseinanderlegte. Er verwahrte ich gegen die Behauptung, das Yirgarn zur­ zeit eine protestantische Regierung habe, die der Nation einen König aufoktrp­­ieren wolle. Die Regierung rief seine protestantische, sondern eine ungariche. Ungarn sei sein konfessioneller Staat, sondern ein nationaler, welcher der Na­­tion seinen protestantischen König auf­zwingen werde. Mit Protestanten will jen, sagte Graf Bethlen, was wir der katholischen Mafjorität schulden. Nach dem Ministerpräsidenten sprachen noch die Minister Vais und Hegyes Halmyn. Dann ging die Höh­e nach Güns weiter. Dort sprach Graf Berhlen­­ über die Ziele der christlichen Politik,­­­ die allein das Land der Konsolidierung zuführen könne. Er betonte, daß Ungarn 40 Jahre Hindurch um eine unabhän­­gige Armee, einen unabhängigen Zoll­bereich, eine nationale Emissionshaft und eine selbständige Außenpolitif ge­kämpft habe. Alle diese Ziele seien von der jenigen Regierung erreicht worden; es sei die Aufgabe der Regierung, sie auch weiterhin zu erhalten. Bon Güns begab sich der Minister­­prä­sident nach Steinamanger, wo, ex, nach der Rede des Handelsm­inisters,­­ der über die Wiederherstellung der ge­weglichen Ordnung sprach, auf die pers­­önlichen Imvestiven der Opposition antwortete. Graf Bethlen sagte, auch in Deutschland feiern Dynastien Aue grundegegangen, etwa 13 an der Zahl, noch niemandem sei es dort einasf allen, diese durch P­utichversuche wieder aufzu­­richten. Graf Bethlen verwahrte ih gegen Die Anklage, daßs die Atrozitäten und Rechtsverlegungen der Schuld der Regierung zugeschrieben werden. Er­ er­­klärte auf sein Ehrenwort gegen jeder­­mann, daß die Regierung jedem Ver­­brechen gegenüber mit mannhafter Energie vorging und auch in der Zuk­­unft vorgehen werde. Graf Bethlen verwahrte ich auch gegen die Behaup­­tung der Opposition, daß die Regierung ihre Pflicht bezüglich der materiellen Unterftügung der Königsfamilie nicht getan habe und erwähnte, dass Graf Androasfy selbt in Tihanoy die Dethroniierung als unvermeid­lic bezeichnete. SB. Budapest, 15. Mai. Der Finanzminister hielt gestern in Nyir­egayhaza seine Programmrede, in der er sich h­auptsächlich mit der Genue­ser Konferenz­ befaßte. Er sagte, die Kon­­ferenz habe die Lage insoferne erklärt, als mit Rumänien und Jugoslawien die wirtschaftspolitischen Verhandlun­gen wieder aufgenommen werden konn­­ten, die infolge des K­önigsputsches eine Unterbrechung erlitten haben. Dann sprach der Finanzminister vom MWirtschaftsprogramm der Regierung und bat schließlich die Wähler um ihre ze BEMAINe. Es · I Der Finanzminister in Nyiregyháza. ” FE, FEN EBEN FREE BEER ENTE ET EEE TREE TE TEE EEE SL EEE dienstag, den 16. Mai 192. die Konferenz zu Genua beendet! Sortlegung als Grbertenkonferenz. D­ie Einheit der Entente unfrechterhalten (Drastber­icht der „DO­SB. Genua, 15. Mai, Ödenburger Zeitung“. Nach einer Meldung der Agence Havas ist Die Konferenz eigentlich abgeschlossen. Lloyd George erklärte gestern abends, da die Konferenz Dienstag ihre Arbeiten­­ beenden werde und daß bezüglich der Expertenkommission ein Ein­­vernehmen erzielt wurde. Das Ergebnis ist daher vorläufig folgendes: Die Konferenz ist nicht­­ abgebrochen, die Exrpertenkommission führt das Werk von Genua fort. Die Expertenkommission tritt al­bald in einem neu­­tralen Lande, wahrscheinlich in Schweden zusammen. In­­z­wischen werden mit Rußland keine Sonderabkommen ge­­schlossen, nach Italiens Ansicht zwar seine politischen, wohl aber wirtschaftliche Abkommen. Die Konferenz erledigt die Ver­­handlungen mit den Ruffen über eine beschränkte Treuga­bei auf Grund der tatsächlichen Grenzen. Damit ist die Einheit der Entente aufrechterhalten. Seanfrelds Winde. SB. Paris, 15. Mai. Nach einer Meldung der Agence Havas haben Lloyd George und Barthou anläßlich ihrer gestrigen Besprechung Die M­ünsche Frankreichs erörtert, die in fol­genden Punkten zusammengefaßt sind: 1. Die Expertenkommission soll nicht sei­­ten­s der Konferenz, sondern von den Regierungen ernannt werden. 2. Die russischen Delegierten dürfen an den Ar­­beiten Dieser K­ommission nit teilneh­­men. 3. Die Arbeiten der Kommisstion mu­ssen sich darauf beschränken, Vor­­schläge für die Regierungen auszuarbei­­ten, aber sie dürfen seine für die Regie­rungen verbindlichen Resolutionen an?­unehmen. * Einladung Amerik­as! SB. Paris, 15. Mai. Der An­trag Barthous, die Vereinigten Staaten zur Teilnahme an den Arbei­­ten der Expertenkommission einzuladen, wurde einstimmig angenommen. Gleich­zeitig wurde der römische Gesandte der Vereinigten Staaten ersucht, diese Ein­­ladung telegraphisch­en LARDERN zu übermitteln. & SB. Gerwa, 15. Mai. Wie Die Agence Havas meldet, herrscht in ange­riranischen Kreisen die Ansicht, daß die Regierung der Vereinigten Staaten,ge­nötigt sei, an den Arbeiten zum Wieder­­aufbau Ruslands teilzunehmen. So dürfte sie auch der Einladung der Mächte Vorge­leisten. Italienisch-finnischer Handels­ berteng. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“.) . SB. Genua, 15. Mai. Die Ver­treter Italiens und Finnlands Haben gestern einen Handelsvertrag abge­schlossen. a Ein neues Memorandum an Ausland! (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“ ) Genua, 15. Mai. Die Mächte, die das Memorandum vom 2. Mai un­­terzeichnet haben (Großbritannien, Ita­­lien, Japan, Polen, Rumänien, Schwe­den und Die Schweiz) werden auf die Note der Russen vom 11. Mai nur mit einer neuen Note antworten. Die­ses Memorandum umfast drei Teile: Der erste Teil ist eine Zurückweisung der russischene Rolemif. Der zweite Teil enthält den Vor­schlag, eine Ex­pertenkommission einzuf­ließen, um folgende Fragen zu prüfen: a) russische Schulden, 5) Fragen Des Privateigentums, c) M Wiedergutmachun­­gen von Schäden, die Ausländer per­­sönlich oder an Sachen erlitten haben, dve Kreditfragen. Der dritte Teil des Memorandums besagt: Ruhland und jene Mächte, die in der Expertenkommission vertreten sein werden, verpflichten sich für die Dauer der Beratungen der Experten­­kommission, jeden Angriff und jede Art von politischer Propaganda wech­selseitig zu unterlassen. ! Genen die EaerBUNG der Rhein­­ande! (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) SB. Yachen,:15. Mai. Gestern war die Nachricht verbreitet, daß die rheinländischen separatistischen Re­publikaner einen Putsch vorbereiten. Die verschiedenen­­ Gewerkschaften haben im Wege der Aachener Presse die Arbei­­terschaft aufgefordert, gegen jeden Putschversuch mit der größten Strenge und dem schärfsten Kampfe vorzugehen. Deutschland Reparationen. Stadtberst der „Oedenburger Zeitung”.­ SB. Baris, 15. Mai. Der­ deutsche Reichsfinanzminister Dr. Hermes er­shren gaejtern beim Präsidenten der­­ Wiedergutmachungskommission, mit welchem die Verhandlungen am heuti­­gen Tage beginnen werden. Abonnieren die Die dedenburger Zeitung! die deutsche An­twort. (Von besonderer Seite) Die französische Regierung hat auf die deutsche Ablehnung bereits eine Antwort gegeben, ehe sie überhaupt noch erschienen war. Nach den wiederholten Erklärungen, die B­oinccre und seine Vertreter sowohl im Ministerrat wie gegenüber der eigenen und fremden Kreise gegeben haben, besteht Frankreich mit allem Nachdruck vor allem auf der Finanzkontrolle und scheint entschlossen. Diese Forderung gegeben­enfalls auf ohne eine Bundesgenossen mit Gewalt durchzufegen, während es seiner wider­innigen Forderung nach 60 Milliarden neuer Steuern nicht mehr die ursprüngl­ihe Bedeutung zuzumessen scheint. Menigstens ist die offizielle und die nichtoffizielle Presse Frankreichs über diesen Punkt im Letter Zeit schmeig­­samer geworden. Der Gedanke, der Frankreich dabei leitet, ist Far. Es it sein wirtschaftliches, sein „Reparations- « interesse das Frankreich so hartnäckig auf der Forderung der Finanzkontrolle bestehen läßt. Deutschlands Haushalt liegt so aller Welt offen, die Verwendung der Gelder it so detailliert und so durde fichtig allen offenfundig, daß es Unsinn tt, anzunehmen, dak Beträge von ir­gendiwelcher weise“ nicht für die Zwerde der Reparas sönnten. Und daß die deutsche Regierung mit Absicht möglichst schlecht wirtschafte und mit Borbedacht die Gelder der deutschen Steuerzahler zum Senstor hinauswerfg, das glaubt Stanfreidh ja selbst kaum. Der Gedanke, der Frankreich leitet, ist vielmehr ein ausgesproche­n politischer. Stanfreich will eine Breihe in die Fi­­nanzhoheit­ des Deutscher Reiches Teaen, will die Souveränität des Deutschen Reiches Initemmatisch aushöhlen. Deutsch­­land nicht nur tatsächlich, sondern auch rechtlich herabdrücken zu einem Trent minderer Ordnung. Auch diese Forder­­ung Frankreichs liegt in der großen Richtung der franzesischen Gesamt­­politik, die Deutschland ausichalten will aus den Weihen der selbständigen Mächte, und es zum französischen Va­­sallenstaat bestimmen will. Die Reparationsiommission hat zwar in ihrer Note betont, daßs sie die Souveränität Deutschlands nit an­­tasten wolle, und die Deutsche Regierung hat in ihrer Antwort Diese Erklärung geschicht bewüßt und noch unterstreichen. Aber troßdem wird Die „Deutige Regie­rung achthaben müssen, Duk das Ergeb­­nis der Verhandlungen, die ü­ber diesen Punkt zweifellos stattfinden werden und die der deutschen Antwort auch die Möglichkeit Täkt, praftih nit ein Verzicht auf die Souveränität Deutsch­lands wird. An Dreinreden im Deutsch­lands Finanzverwaltung hat es bisher nicht gefehlt. Aber soweit darf es nicht kommen, daß dieses Dreinredes der Re­­parationskommislsion und der Entente zu einem selbstherrlichen, freien Schal­ten und Walten über deutsche Finanzen wid. — Dahir auch die Möglichkeit genommen wird, diesem Dreinreden einmal ein Nein entgegenzusehen. Das würde die Auslieferung der gesamtert deutschen Wirtschaft an die Verfügungs­­gewalt der Entente bedeuten. Können jeßt schon unter dem Drude der Beltime Bedeutung „mutwilliger: ‚tion verwendet werden Yo BR,­­««««.’. HA-

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