Oedenburger Zeitung, 1923. März (Jahrgang 55, nr. 48-74)

1923-03-23 / nr. 67

"Schriftleitung: Oedenburg, Deäkpl.se © speekdlnstes mllede esnIns-und­­-summte-Italien an sie sedtlttleh s--mag­ne steht ascinelse perlones kyzzi Unabhängiges politisches t­agblatt für alle Stände FE üsrielben zu richten. Fernsprecher Dr. 28 | Einzelnumm­er Ists Verwaltung: Oedenburg, Deäkplatz 56 Anzeigen und Abonnements werden in unserer Verwaltung, Deäkplatz 36 und in unserem Stadtlokal @rabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Dr. 6 und 19 . Gelangt mit Ausnahme von Sonn- u. Feiertag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 320,­­­ jährlich 060 K frei ins Haus gestellt. Einzelnummer: Wochentags 16,Sonntags 20R. Freitag, den 23. März 1923. ENTER­NET Einzelnummer iIG KR Nr.67. 55, Sahraang. nt Sin verrückter Borschlag. | (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) [tigen und nachzumweisen, daß er den Krie- SB. Budapesst, 22. März. Die den stören wolle. Er stellt schließlich fest, Londoner „Zimes“ beschäftigte sich in daß Ungarn nur dann mit feinen Nad,­­einer Artikelserie mit der schiweren poli- barn in Nuhe leben könne, wenn «3 ti­chen und wirtschaftlichen. Lage Uns !seine jegige Regierung Davonjagt und zu garnd. Nach Abschlag dieser Artikelserie dem revolutionären Regime des Jahres gelangte das Blatt zu der Schlußfolge­ 1918 zurückkehrt. Auf diese Meukerung rung, daß die Nachbarstaaten ihre um=­ Scotus Viators antwortete der uigativ freundliche Haltung gegen Ungarn auf­,fhe Gesandte in London, Graf Ladislaus geben müßten. Hierauf folgte eine Er Stapary in einen an die „Limes“ flärung des bekannten Unaarfeindes gerichteten Schreiben, welches Diese an Scotus Viator (Seator Watson), in welt­­leitender Stelle veröffentlicht und in wel­­cher er sich bestrebt, Unaarıı zu verbäc­­­­h­em e3 heißt: „Die ungarische Regierung hat wiederholt jene Fundamental­­prinzipien festgelegt, welche als Grundlage eines besseren Ver­­hältnisses mit den Nakobarstaaten dienen könnten und ziver­ menschlichere Behandlung der ungarischen Minoritäten in den Ungarn entrisfenen Gebieten, Enthaltungen jeder Einmifung in die inneren Angelegenheiten Ungarns und fehlteglich ein lokales wirtschaftliches Zusammentwirren. Scotus Biator Dagegen empfiehlt eine bei­waffnete Erhebung gegen die gelegmäßige ungarische Ne­­gierung, also Bürgerkrieg und die Wiederkehr jenes revolutionären Regimes, welches die Pöbelherrschaft bedeutet und die Macht einem Bela Kun in die Hände spielte. Sollte dies der Preis eines guten Verhältnisses zu den Nachbarstaaten sein, dann wolle Ungarn auf ein solches lieber verzichten.“ zsaas Demut­stutz­ m­ietet Krom­.s Oede 1 1b11r;1,22.März. Unter den volkswirtschaftlichen Mel­­dungen versteckt, veröffentlichen die Ta­­gesblätter täglich die Zü­icher Notierun­­gen umferer und der fremden Baluta. So unreinbar diese Meldungen sich dem­ Yuge bieten, so alarmierend und­ tief­­greifend im unser Alktaasieben find sie. Sie besagen, daß Der Kurs unserer Krone im Auslande in anscheinend umn­­aufhaltsamer Weise und rapid im Sinfen begriffen ist, eine Tatsache, welche geeig­­net ist, eine geradezu fatastrephal zu Sc­hlitterung ımaferes Wirt­­schaftslebens herbeizuführen. Jedesmal hat das Einsen des Krumenfurjes auch soziale Erschütterungen aus Kolae, denn es sind dann Streits und Arbeiteinstel­­lungen, leider aber auch Arbeiterentlas­­sungen und fortschreitendes Elend und eine ebenso fortschreitende soziale Unzu­­friedenheit an der Tagesordnung. Der Randmwirt fordert für seine Brodufte hö­­here Breise, denn er richtet sich nach der Züricher Parität; derIlngestellte, der Fir­­besoldete, der Arbeiter tritt nit erhöhten Lohnforderungen an seine Arbeitgeber heran, die Geldmnappheit wächst und die Industrie und das Geh­werbe stehen macht­­los und verz­weifelt Dieser Erscheinung gegenüber, die eine jede solide geschäftliche Grundlage fast zur Unmöglichkeit macht. Am übelsten ist Der Handel Daran, Der ebenfalls Schritt halten mus­s­t dem Emporschnellen der Preise der anderen Bedarfsartikel und der dadurch Die Yib­­fak- und Konsumtionsmöglichkeit der ausgebotenen Waren außerordentlich er­­schwert, wenn nicht fast unmöglich wacht. Ein Arranım gegen­­ diese Erschei­­nung der fortschreitenden Kronenent­­wertung gibt es leider nicht... Obwohl uns unsere übelgesinnten tschechischen, rumänischen und jugoslawischen Nach­­barn als jenes Karuifel­l darstellen ,möch­­ten welches die Ruhe Europas gefährdet — als ob diesen Herrschaften an der Ruhe in Europa im Jahre 191­1 soviel gelegen gewesen wäre! —­ mann demo mit ruhigem Gemissen behauptet i­er­­den, daß die öffentliche Anurde und Ord­­nung nirgends­ in ganz Europa so mustergültig aufrechterhalten wird, wie in Ungarn. Wir brauchen nur auf den Bürgerkrieg in Irland Hinausreisen, auf die Drangsalierungen der Deutschen und Ungarn in der Tschechoslomwafei, auf die Enteignungsraubpolitik in Jugosla­­­­ien und auf das Sklavenjoch, welches der Wölferferfer, genannt Rumänien, auf den Namen einer Anzahl kulturell hoch­­stehender Nation gelegt hat. Mit seinem einzigen dieser Anklagen kann man Un­­garn nahetreten, denn hier genießt jeder Bürger die unweitestgehende Sicherheit ımd die volle Kraft­ des Gesäßes wird nir­­gends strenger und kraftiger gehandhabt, wie in unserem Wiaterlande. Auch die Konsolidierung schreitet bei­ uns vor­­wärts und wir machen alle Anstrengung­­gen, um uns unwirtschaftlich aufzuraffen. So flein auch unser Staat geworden ist, so hat seine Produktionstätigfen­ dennoch Anräte zu einem Exporte und den guten Willen zu einem Güteraustausche mit ‚den ums umgebenden Staaten aufzumei­­­­sen. € 3 fann uns daher in seiner Weise irgendetwas zum Vorwurfe gemacht wer­ .1’i­l­llclch den, was den NRüdgang der Kronenbes­tes funterfunt drunter und drüber geht. | wertung als ließe. gerechtfertigt erscheinen| Dann befanntlich läßt ji am leichtesten dann im Trüben fischen. Und dennoch gleitet die Krone nach Wir können unserer Bevölkerung nur einer vorübergehenden Stabilisierung den Rat geben, ruhiges Blut zu bewahren nac­ abwärts. Wir können ums diese Er­ J und den formmenden Ereignissen Scheinung, nur auf politischem Gebiete­ fester Entschlossenheit ins Auge zu blicfen­, und nur dadurch erklärlich machen, dag! Auch dann, wenn unsere Krone im Aus­­abermals geheime Kräfte im Spiele sind,­­lande starre Werteinbuße erleidet, geben die von unseren übelwollenden Nachbarn ‚wir nicht zugrunde, denn uns hat das in Bewegung gejeßt, darauf abzielen, den, Schiefal die Möglichkeit belassen, uns Kaufwert der Krone je grü­ndlicher zu/mit den lebenswichtigsten Nahrungsmit­­telstören, um auch bei uns jene bedauer­­­­tein selbst versorgen zu können. Wir find d­en Erscheinungen wirksam werden zuf in dieser Hinsicht nicht auf die Auslands­­waffen, unter welchen das befragenswerte­ hilfe angetrieen, solange ung eine gütige Oesterreich so lange Zeit hindurch zur Vorsehung vor Mißernten und sonstigen leiden hatte. Ein konsolidiertes Ungarn­ schweren Katastrophen ihngt, wünschen unsere. Nachbarn nicht, wohl­­ Kleinexistenzen werden, so jchmer aber eine solches, in welchem das Chaos ihnen au­­fallen dürfte, si zu behauß­­und die Anarchie herrscht und in welchen ten, nicht zugrunde gehen, denn im Note! | mit Auch die­s es falle werden in dieser Hinsicht Staat und Gesellschaft ihre Pflichten fennen und ers­füllen. Besonders eine Bank­stimmung wäre ganz und gar ungerechtfertigt und würde die Sachlage nur­ verschlimmern. Eine rapide Flucht vor der Krone würde jenen Uebelwollenden recht neben, welche scheinbar nicht grundlos damit agitieren, daß die eigene Bevölkerung sein Ver­­trauen in die Szene„jebt. Halten wir uns das Beispiel “Deutschlands vor Augen; auch dort hat die Mark eine ra­­pide Entwertung durchgemacht, allein das deutsche Wolf fegt Vertrauen in die eigene Währung und verhindert dadurch das völlige Wertloswerden derselben. Vollends aber soll niemand den Kurs­­sturz unserer Krone zum Anlasse neh­­men, um seine Mlitmenschen zu schröpfen. Yiegunge der deutschen Steparationen. ( Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung “.) SB. Wien, 22. März. In hiesigen Ententetreifen wird die Nachricht kolpor­­tiert, daß im dem Falle, wenn zwischen Deutschland und Frankreich Verhandlun­­gen in Gang kommen, Frankreich von Deutschland eine Reparationssumme von 47 Milliarden Goldmark fordern werde. Außerdem sei Frankreich bereit, Deutsch­­land ein dreijähriges Migratorium zu ges­währen. - f EB.Loxidoxi,22.s)M­ärz.,,,West­­minster Gazette«behauptet­ erfahren zu h­aben,daß Deutschland einen Entwurf zur Regelung der schwebenden Fragen an sämtliche Kabinette der Entente richten werde. * SB. Berlin, 22. März. Die „Ber­­liner Zeit am Mittag” bringt Einzel­heiten über­ den diplomatischen Schritt, welchen Deutschland durch seine Bot­­schafter in Washington­­ und London unternommen hat. Die Ansicht der deut­­schen Negierung­ geht auf den Vors­­chlag des amerikanischen Staatssekretärs­­ Hughes zurüc. Deutschland beantragt die Einberufung einer allgemeinen Wirt­­schaftskonferenz, der Deutsche Staatshaushalt. (Dialektbericht der „Oedenbu­rger Zeitung”) Berlin, 22. März Der tag nahm einen Nachtragsetat an. Der Gesamtfehlbetrag des Neidhs: \Ausgabensteigerungen ergeben sich im Reich 3-| Haushalte für die Ausführung des Fries fü­r 1922 | densvertrages. Die Ausgaben für Die Bewegungstruppen sind um 84 Militär­­haushaltes beträgt für 1922 rund 7.1L|den Marf gestiegen, die Kosten der Repa- Billionen Marf. Noch im Herbste war | rationsleistungen um 800 Milliarden, er auf 840 Milliarden veranschlagt mor=|die often der N Reparationskommission den. Zur Abwehr der aus dem Gin-|um 76.5 Milliarden, die Aufwendungen , bruche ins Nuhr und Rheingebist ent=| für die Ginlösung der an Belgien biegebe­­standenen Schäden ist eine Billion Marf­nen Schagwechsel um­­ 13 Milliarden in den Grat eingefeßt. Ganz enorme: Mars. Die Reife des Kord D’Abernon. II wird im Gegenteil, wie an zuverlässiger London, 2. März Dem diplo-­ Duelle verlautet, der englischen Negierung mau­schen­ Korresondenten der „West- einen Vermittlungsvorschlag in der Re­minster Gazette” zufolge unterliegt es parationsfrage unterbreiten. Dieses At seinem Zweifel mehr, daß die Neffe Lord­­ gebot soll nicht nur an Frankreich und d’Abernons nach London nicht nur preis) Belgien, f­ondern auch an ‚alle andern vaten Zmviwerken dient. Lord D’Abernon 'Aliierten gesendet werden. u TER Bolnische Berüfte. auf Königsberg. Wien, 22. März Das „Komnoer Echo”, das offizisfe Blatt der litauischen Regierung, meldet, daß in militärischen Kreisen Warschaus der Plan heranreife, in einem in der Nähe der deutsch-litaui­­­chen Grenze gelegenen Bezirk einen Druck auf Ostpreußen auszuüben, um Deutsch­­land im Nuhrgebiet zur Kapitulation zu zwingen. Die „Nigaer Rundschau“ glaubt zu wissen, daß der polnische Plan, von Frankreich unterstüßt, dahin gehe, sich mit Litauen zu verständigen, dem ein Teil des von der Botschafterkonferen­z Polen zugesprochenen Wilnaer Gebietes zufallen soll, falls Königsberg polnisch würde. “@ Eriagwahl in Hajdunanäs. SB.- Budapest, 22. März. Die Einheitspartei stellt bei der Eriagwahl in Hajdu­onds Dr. Julius Maday als Kandidaten auf. - us ee a $ ' ee; = I: Pa - .·---s­ie ! “ 2A, 4­4 Käse, u;

Next