Tagblatt, 1923. September (Jahrgang 1, nr. 198-221)

1923-09-01 / nr. 198

E Nr. 198. Sarmstag,­ ­­­ ui % Tagblatt En m­ » n rer i­a­re " EB en 1. September 1923. See." 7 9ns unbezahlbare Heizmaterial! das städtische Holz wurde teurer! — %0 bleiben die städtischen Kohlen? Dedenburg, 31. August. . . Erst vor kurzem wurden die Kohlen erheblich im Preise erhöht.Stückkohlen kosten z.B.ab Brennberg 12.000 K pro­ Meterzentner.Hinzu kommt n­och die­ dreiprozentige Umfaßsteuer, Wage- und sonstige Nebengebühren, so daß ein Me­­terzentner auf 16—17.500 K zu­­ stehen kommt. Die Stadt verläuft die Kohlen (durch die Feuerwehr) um 17.000 K pro Meterzentner. Diese Kohlen werden bekam­tlich ins Haus gestellt. Da jedoch die Feuerwehr seit einigen Tagen feine Kohlen gefaßt hat, kann sie begreiflicherweise auch Feine ausfolgen. Warum diese Stedlung ein­­getreten it, konnten wir nicht erfahren. Böse Zungen behaupten, daß der Feuer­ Kohlen ausgefolgt werden, weil eine wei­­tere Preiserhöhung bevorsteht. Wie wäre es, wenn die „liegende Brigade“ einmal in Brennberg eine „Hausducchjugjung“ vornehmen würde?! Eine weitere” betrübende Nachricht müssen wir unseren ‚vielgeplagten Haus­­frauen melden. Der Stadtmagistrat hat auf Vorschlag des städtischen Forstmei­­sters den Preis des städtischen Holzes ab Holzdepot abermals wie folgt erhöht: hartes Scheiterholz 35.000 K und hartes Prügelholz 32.000 K pro Kubismeter. Das Holz zerkleinert ins Haus ge­­liefert ,ojtet separat 4500 K pro­ Kubik­­meter. Der neue Preis ist bereit heute in Kraft getreten. Wir müssen auch n­od­ .bekanntgeben, daß infolge Mangels an Holz « jede Familie­,die Anspruch«auf städ­­tisches Holz hat,nur einen Kubik­­meter ausgefolgt erhält, als mit Fleisch, das bekanntlich 8—10.000 Kronen pro Kilo foftet. — Der Milch­warenmarkt war gut befähigt. Butter foftete 15—16.000 K pro Kilo. Der Preis der übrigen Waren blieb unver­­ändert; Eier waren wenig vorhanden. Für ein Staf mußten 400-450 K be­­zahlt werden. — Auf dem Geflügelmarkt notierten die Preise wie folgt: Hühner 10— 20.000 Kronen, Enten 18—23.000 Kronen und Gänse 40—50.000 K pro Paar. — Die Wandorfer Holzhändler verlangten für Bürdelholz 400-450 K, Bubenstreiche. Wie und der städti­­sche Obergärtner mitteilt, haben unbe­­kannte Buben in Ieuerer Zeit drei Tage hintereinander in den Abendstunden die Klappstühle, die im Elisabethpark aufge­stellt sind, umgeworfen. Die Polizei sollte s­chen, daß sie den Jungen mit einem festen Haflinger die Luft zu solchen Taten austreibt... diesen Streichen dadurch eine Ende ma­­l Diebstahl. Ein bisher unbekannter­ Täter entwendete der hiesigen Einwohne­­rin Frau Mierander Bichaden zwei Paar Stiefel und ein Paar Schuhe. Die Poli­­zei sucht den Täter.­­­­ Der neue Inspektor des­­ trans­­danubischen evangelischen Kirchendistrik­­tes, Grundhesiger Dr. Ernst von Mester­­burg, wird am 13. September 1. 5. in Oedenburg in feierlicher Weise in seiner neuen Winde installiert. An der feier­­lichen Generalversammlung­­ werden auch die ‚Delegierten der staatlichen und kirch­­lichen Behörden. teilnehmen. Zur Frage der Preisprüfungs:­­kommission. Die bevorstehende Bejegung der vasanten Stelle des Debenburger­­ Kreisprüfungskommissärs beschäftigt Die öffentliche Meinung unserer Stadt. Aus Leserkreisen kamen uns schon bisher ver­­schiedene Anregungen zu, denen wir Raum­ gaben. Die Schwierigkeit einer zwecdienlichen Wahl ist nicht zu ver­­­­kennen, hängt doch von ihr die Lebens­­fähigkeit und Brauchbarkeit der Kommit­­ton ab. Dem Übernehmen nach sollen sich der Dobergespan Dr. Elemer v. Simon­s und Bürgermeister Dr. Thurner in der Rerson des zu ernennenen Präses bereits .­ Kar geworden sein und einen diesbezügli­­chen Antrag der Budapester Regierungs­­stellen unterbreitet haben. Jedenfalls wird mit der für heute erwarteten Müd­ehr­­ent, bezw. der Stadt deshalb seine des Bürgermeisters aus Budapest Diese beid­e Frage voraussichtlich eine Klärung , erfahren. An Kombination sind folgende Namen in aller Munde: Ministerialrat Finanzdirektor a. D. Pfuhl, der bereits­­ einmal diese Würde bekleidete, Paul Großner, der ge­wesene Eigentümer der „Bannonia“, städtischer Rat Dr. Schmidt, somwie Oberst Martini, einer der Leiter des Amtes für nationalen­ Arbeitsschuß, der sich schon seit längerer Zeit mit dem "Problem der allgemeinen Teuerung befaßt "und der ein sehr energischer Mann sein soll. Bon der Polizei. Der­ stellvertre­­tender Leiter des Steinamangerer Polizei­­distriktes Ober-polizeirat Julius Bapit trat einen mehrwöchigen Erholungsurlaub an, den er bei seinen vier wohnhaften Verwandten verbringt.. Er ist bereits gestern hier eingetroffen. Banknoten im Werte von einer halben Million Kronen werden — wie aus Budapest gemeldet wird — unter Kdem­ Drude der Verhältnisse durch Die ungarische Negierung demnächst in Ber­­­eht geseßt werden. Zur Herstellung dieser Noten wurden die fünfreten Maßnahmen bereit getroffen. Der heutige Lebensmittelmarkt war mit Grünwaren abermals reichlich be­­ichtet. Kartoffel waren zum Breite von­­ 350—450 K pro Silo in genügender Menge zu haben. Kipfler fofteten 600 K. Auch Kraut war etwas billiger, für ein Kilo verlangte man 300 K. Für die übrigen Brünwaren wurden folgende Preise gefordert: Paradeis 1000—1200 Kronen, Salatgurfen 700-120 K und rote Rüben 400 K pro Kilo. Ein Bund Grünzeug foftete 30-40 K, und ein grüner Paprifa 20-50 K. Für Speise­­salat forderte man 200-300 K. Dies: ‚mal waren auch einige Hollinger Frauen ‚auf dem Markt erschienen, die für Gur­­ten zum Einlegen in Essig 2000—3500 Kronen pro 100 Stüdk verlangten. — Auf dem Obstmark­t notierten folgende Preise: Weintrauben 1300—1600 K,­ Hepfel 500—1000 K, Birnen 300—1200 | Kronen, Zwetichten 500 K, Melonen | 550 K pro Kilo. Große Raufluft berrichte auf dem Fischmarkt, wo­für ein unangenehme Folgen zeitigte. Beim Blod- Kilo Seefische 4—6000 K gefordert wur: |yitem ist der Steuerpflichtige dieser Ge­­den. Die Hausfrauen laufen deshalb die Jahr weniger ausgejekt, da ja die Kunde Kirche gerne, weil sie besser auskommen, den Bloc fordern wird, umso mehr da in ! Eine Netlaine für eine Wohls­­tabrttinstitution durch Projektions­­bilder ist seit einigen Tagen im städti­­­­­schen Lichtspieltheater zu lesen.Es handelt sich um den Mutter-und Säuglingsschutz­­verein, dem­ für seine segensreiche und­­ "menschenfreundliche Tätigkeit nicht nur Dank und Anerkennung gebührt, sondern diesen zu unterstügen auch die elemen­­­tarste Pflicht eines jeden Menschenfreundes h Mt. Auf diese Pflicht macht die projizierte Nellame im­ städtischen Lichtspieltheater saufmerksam ir wäre nur zu toinfchen, daß die darin enthaltene Aufforderung, dem Berein durch Geldzuwendungen unter die Arme zu greifen, je mehr­­ Erfolg haben würde. Die Mil wird teurer? In un­­­­serer Stadt ist das Gerücht verbreitet, daß der Preis der Milch abermals we­­sentlich erhöht werden wird. Wir richteten­­ an die Diretion der Oedenburger Milch­­verwertungsaktiengesellschaft eine telepho­­nische Anfrage und erfuhren, ‚daß dieser ‚hievon einstweilen nicht­ bekannt ist. Wie wir von einer mit den Verhältnissen vertrauten P­ersönlichkeit erfahren, wird Die­ Preiserhöhung der Milch in den­­ nächsten Tagen erfolgen. Nur im Jumwelengeschäft Grabenfunde 4 kann man­ die höchssten Preise bekommen für Brillanten, Gold und Gilber. Die Meldepflicht der Fremden. Wie­ bekannt, haben sie in Oedenburg ein­­treffende Ausländer bei der Polizei zur melden, auch dann, wenn sie sich nur über eine Nacht hindurch in unserer Stadt aufhalten. Diese Vorschrift hat sehr viel böses Blut gemacht und den Fremdenverfehr unserer Stadt sehiver ge­­schädigt. Oft mußte der Fremde, der den Exportmarkt besuchen wollte, bei der Po­­lizei eine längere Zeit vertrödeln und versäumte dadurch seine Geschäfte. Die gegen diese Vorschrift erhobenen Be­­schwerden haben jett insoferne einen Er­­folg gezeitigt, als nunmehr eine Verfü­­gung des Innenministers das Verfahren bei Anmeldung der Fremden erleichtert. Ab 1. September werden auf den beiden hiesigen Bahnhöfen Polizeierposituren aufgestellt, welche die Meldung der rem­den Furzerhand entgegennehmen. Auf dem Südbahnhofe versieht Polizeiinspek­­­tor Ladislaus Babics und auf dem Raaberbahnhofe Polizeiinspektor Emerich Demjen den Dienst. Diesen Zunktio­­nären sind je zwei Geheimagenten und ‚ein entsprechendes Polizeimachkorps um­­­tergeordnet. — Es werden demnächst­­ auch Maßnahmen getroffen, damit auch die Webertretungsfälle im Raßieren uf. durch eine sofortige polizeiliche Ju­­risdiktion erledigt werden. Bi dahin werden Webertreter der Bakporighristen der Polizeihauptmannschaft zur Aburtei­­lung überstellt. Polizeinachricht. Die Wolfser Ein­­wohnerin Marie Klauß wurde vom Polizeirichter zu 8000 Kronen Geldstrafe ver­teilt, weil sie ohne Bewilligung 48 Stift Gier aus dem Stadtgebiet aus­­führen wollte. Die Eier wurden beschlag- Rosenegg hatte von Bericht Schiweigend angehört, ebt aber, als Bill Schtwieg,­­ nahht. , Des Blodinitem. Bom Oberbuchhalter-Stellvertreter Ferdinand Friedrich Dedenburg, 31. August. Ende­­ de­s Vorjahres ordnete der Finanzminister für das ganze Land die Anwendung des Blocsystems­ bei Ab­­stattung der allgemeinen Umfaßsteuer an. Im BVoligabstimmu­ngsgebiete verzögerte sie die Einführung der allgemeinen Um­­faßsteuer und infolgedessen wurde auch mit dem Blodsystem zugemartet. Auf Urgenz des Finanzministers wurde schließ­­lich auch bei uns seitens der Finanz­direktion die obligatorische Bewühung der Blod3 angeordnet und zwar mit Beginn vom 1. September 1. 5. Das Blocsystem dient se­wohl den Interessen des Metars, als auch jenen der Umfasssteuerpflichtigen. Für Ieptere bedeutet der Bloc seine Mehrarbeit, jon= Brig Du­ne Die Bloc muß teuerpflichtige in -sein.­­eieppRiB: buch den Namen e8 Bablenben eintragen oder die Ware (Leistung) benennen und nachdem nur ein einziges Buch zur Ver­­fügung steht, kann es oft vorkommen, daß in Geschäften mit regem Kunden­­verkehr ein VBerläufer den andern beim Eintragen behindert und dadurch eine Stufung im Geschäftsversehrt eintritt. Beim Blodsystem ist nur der eingehobene Betrag ohne Benennung der Runde oder der verkauften Ware zu notieren und jeder Angestellte kann einen separaten Block benügen, was eine Versehrtstodung aus­­schließt. ‘Bei dem bisherigen Buchsystem ereignete sich auch beim besten Willen, daß einzelne Bosten ausblieben, was dann LLLL—————— nn EaRSERETer Frese dann gestern abend, wo sie ihn noch ein­­mal genau durchsprachen, Hi3 ins ein­­zelne. Sein Entschluß war sofort gefaßt. Eine Anzeige mochte er nicht machen, denn sie waren in seines Vaters Haufe zu Gast und man hatte da leider an­­fangs Geld von ihnen genommen, hatte er aus ihren Reden entnommen, daß es sich bei der Brandlegung u u­ einen Shredihuk handeln sollte. Auch ! Aber MiE Muni sollten sie nicht der ! Bill verständigte sich in aller konnten die Munf, ihrem Zivert doch nac erreichen. Als er sie bei der Patin geborgen­­ hatte, legte er die Entscheidung, was man­­ weiter zu geschehen habe, in ihre Hände. Sie fhiete ihn zu Dr. Loose, wo er leider erst seit Zutritt erlangte.­­ Rosenegg sah ihn einen Augenblich unschlüffig an. Dann drühte er ihm gerettet, Bill Drady, Gott segne Sie dafür!“ Ihr Kind!! Die arme kleine Miß, die wir halbtot im Meer draußen trei­­bend fanden, ist wirflich Ihre Tochter, Dr. Loofje?” „a. Aber ich beige in Wirklichkeit nicht Roose, sondern Graf Lofenegg und stamme aus Defterrei. Das Unglück hat mich hierher nach Drt­dge City ver­­schlagen und das Glück fommt, um mich zu holen... .“ „Sie wollen fort von uns?“ brach ihn Bill erschroden. „a. Nun ich eine Tochter habe, ru­­­fen mich die heiligen Pflichten in die Hei­­mat zurück. Ich werde noch heute meine unter fommen! Stille mit feiner Batin, ‘alleinstehenden Frau in Olridge City, die­­ ihm alles zuliebe tat, und völliges Still­schweigen versprach. Er wählte zum Eintritt in den Hospitalgarten das nur für Bedienstete bestimmte Eingangs­­pförtchen, das auch die Muni3 bewuchten. . Er war dicht hinter ihnen und suche­te? „So ist er also nicht ihr Vater? Jena auf, während sie nach der Rücseite Gottlob!” Bill Crady atmete erleichtert des Hauses eilten. Er erzählte Serena, auf­ — was er wahte, und während die Munis « gn der ek des Hauses Feuer vorb­­­ereiteten, führte er sie fort. Eigentli­ch hatte­ns dat­en herzlich die Hand. Dr. Zoofe verständige und so den An-! „Nein,“ sagte er, „und ic kann Ich- Schlag überhaupt vereitle. Aber er wagte­­ nen nicht besser danken für das, was Sie nit, sie allein zu lassen, und er wäre taten, als der Wahrheit. Serena ist auch Schon zu spät gewesen, da aus den meine Tochter. Vor einer Stunde er­­intern Fenstern bereits Rauch quoll, hielt ch den unz­weifelh­aften Beweis da­ Wenn man Dr. Loose nicht glei fand, für. Sie haben einem Pater sein Pind fünfundzwanzigstes Kapitel. Freiherr den Marko mußte nicht recht, was er aus der Depesche machen sollte, die er vor­wei Tagen aus New Norf erhalten hatte. Sie war am 4. Juli dort aufgegeben und enthielt nur die Worte: „Komme selbst, um Erklärung mündlich zu geben. Würde­ mich freuen, Sie Shaw in Ham­­­burg zu sehen. Dampfer „Bordjee” lan­­det dort 10. Juli. Dr. Looje.“ Wer war dieser Dr. Loose? Was für Erklärungen hatte er zu geben? sind vor allem: Warum erwähnte er sein Wort von Serena? Brachte er sie mit oder­­ nur die Nachricht von ihrem Tode. Auch in Selowik, auf Lofenegg und im Doftorhaus war man mehr be­­­­unruhigt al freudig besvegt durch diese nächste Dampfer schon soll uns nac­h­h­­n Europa bringen. Aber nun, in ER Helleı bo) Biete­ri a ..­­ «iTaenü"beralleienenen Aufrufe bj5- Freund, führen Sie mi zu Serena! ber keinerlei Mal gebracht. Bill wandte­ sich schweigend zur Tür.) Notar Quinz­ion von Amts wegen hin war­ ganz wire im Kopf und er, be­­ immer mißtraulich, meinte, vielleicht sei griff den Zusammenhang der Ding Fei­­| dieser „Dr. Loofe” irgendein smarter neeiwegs. Eines aber begriff er und e8: Nanfee, der e8 nur auf Die auf gejekte spiegelte ich als tiefe Niedergeschlagen-­­ Belohnung abgesehen habe? Sehr leicht heit auf feinen Zügen: Die Feine zarte könne irgendein Schwindel mit einer, zu- Mit mit dem lieblichen Gesichtchen und­ fällig angeschwemmten Leiche verfucjt den dunklen Sammelaugen war eine, werden, deren­dentität mit Serena vornehme Dame geworden und Würde­ von Lofenegg man behaupten wolle. Amerika bald für immer verraffen! | (Fortlegung folgt.) | einer alten ! löste sich die furc­htbare Spannung,. Die­ ihn bisher gleich einem Krampf umfan­­­­gen hielt. „Ih­r danfe Ihnen,“ stammelte er fassungslos. „Sie wissen nicht, welchen­­ Dienst Sie ihr — und mir ern­ejen bar | iben! Munf ist ein stehbrieflich verfolgter­­ "Mörder, der seinerlei Recht an Serena , Stellung Fündigen und gleichzeitig um bo­­ sofortigen Urlaub einkommen. Ber! DS AR? 5 d­ a a ER FEN FAME 5 = et ee ee

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