Oedenburger Zeitung, Dezember 1926 (Jahrgang 58, nr. 273-297)

1926-12-01 / nr. 273

».,--·«­­rn e ET —­ER EATTEREER EEE TETEEEEEREOTEETTNENT. Peirkinch Seite 2. Ordenburger Zerruug 1. Dezember 1926, Nr: 273, Zubelfeier des Sad bereines der Weden­­burger Buchjdruder. 1876—1926. Dedenburg, 30. Nov. Die Fachgruppe der Dedenburger Buch­­bruder, die heute 62 strebsame und Frist­­befliffene Singer Gutenbergs zählt, feierte Sonntag ihr 50jahr. Bestehen. Aus diesem Anlasse hatten sich­ aus allen Städten des Landes, sowie aus Wien, Wr.Neustadt, Preßburg und aus dem Burgenlande Dele­­gierte der dortigen Buchdrucerfachvereine in unserer Stadt eingefunden, um an dem Subelfeste der­ Oedenburger Berufskollegen teilnehmen zu können, und auch gleichzeitig die z­wischen den Mitgliedern der Buch­­drud­ervereine bestehende Solidarität neuer­­lich zu beweisen. Die Budapester Zentrale des Landesverbandes der Buchdruder hatte zu dem Säbelfeite den Präses Abgeordne­­tenkandidaten Morig Rottenstein ent­­endet. Die Mitglieder des Oedenburger Fach­­vereines versammelten im Sonntag, den 18. November, halb 10 Uhr vormittags im BVereinslokale, von wo sie unter der Fü­h­­rung des Präses Eugen Gantner mit dem Arbeitergesangverein „Brüderlichkeit“ in den großen Rathaussaal zogen, in der­­em um 10 Uhr vormittags die Festgene­­ralversammlung abgehalten wurde. Zu die­­ser hatten sich unter anderen folgende Per­­sönlichkeiten eingefunden: Obergespan Dot­­tor Blemer v. Simon, P Vizegespan Lud­­wig dr. GeHay-Wolff, Präses der Dedenburger Handels-­­und Getwerbefam­­­mer Oberregierungsrat Siegfried Spie­gel, P Vizebürgermeister Dr. Andreas Schindler, Präses des Dedenburger Getwerbeverbandes Geza Anton Sze­­fely, A­bgeordnetenkandidat Dr. Eduard Sebelt, Präses der Oedenburger Ge­­­werbekorporation Anton Kiniczfy, Direktor der höheren Handelsschule Alexan­­der MeHaros, Polizeirat Soban Gal­­laffy, Hon.-Obernotar. Dr. Tibor NR­a­­foorgfy, Monorat Dr. Paul Franfl, die geb­etenen Buchbrudereibefiger Feig! und Roloman Töräf, Buch­drucereibe­­fiter Goldschmied, Buchdrucereileiter Hugo K­laber, Sekretär der Oedenbur­­ger Gew­erbekorporation Oskar Mannin­­ger, der Präses des Landesverbandes der Ungarischen Buchbruder Morig Rottem­stein, sowie die Delegierten aus den übri­­gen Städten des Landes, aus Wien, Kr.­Neustadt, Preßburg und aus dem Bur­­genlande. Den Vorst der Festgeneralversamm­­­­lung führte der Präses der Fachgruppe der Oedenburger Buchbrucker Eugen Sanz, der nicht nur ein belesener Mann,­­ sondern al ein umsichtiger Führer der hiesigen Bu­chdrucker ist. Nachdem er die, Festgeneralv­ersammlung, als eröffnet er­­kläart und die Erschienenen in herzlichen Morten ungarisch begrüßt hatte (die deut­­­­sche Begrüßungsansprache hielt Samuel Weber), verlas er einen selbst berfaßten­­ interessanten Bericht über die Erfindung der Buchbruderzunft und deren Entwie­­fung in Ungarn, formte über die Gründung und das Wirken der Fachgruppe der Oeden­­­burger Buchbruder. Mit Bedauern stellte er in­ den­ Berichte fest, daß die Namen der Sk­mder der Fachgruppe unbekannt seier, da hierüber sämtliche Protokolle in Verlust geraten sind. Die bisherigen Nachforschun­­gen ergaben, daß schon im Jahre 1827 in Dedenburg eine Buchdruckerei er­ftierte und da die Burchdrucker einen harten Kampf zu bestehen hatten, bis sie eine Fachgruppe gründen konnten. Die Dedenburger Grup­­pe gehörte anfangs zum Preßburger Bezirk ı und wurde erst später in den Budapes­ter Landesverband einverleibt. Die Fachgruppe verfolgte zur Zeit der Gründung nur to­­tale Ziele und kämpfte in den kom­­menden Jahren für die Besserung der unwirt­­schaftlichen Züge der Mitglieder. Aber auch für geistige Ausbildung sorgte der Fach­­verein im entsprechender Weise. Er errichtete eine Bibliothek, die heute über 2000 Bücher zählt. Außerdem­ wurden im den­kvergange­­nen Jahren Kurse abgehalten, in­ denen die Mitglieder ji in Sprachen, in der Steno­­graphie u und im ihrem Fach, ausbilden. Tonnten. Als der Vorfigende zu dieser Stelle sei­­ner Verlesung kam, wurde ihm mitgeteilt, daß sich der Obergespan infolge der vorge­schrittenen Zeit zu einer anderen Situng begeben müsse. Aus diesem Grunde brach­ er seine Vorlesung ab und ersuchte den Präses des Landesverbandes der Buchbruder Mo­­rig N Rottenstein jene angefiidigte Rede zu halten. Bevor Präses Rottenstein mit seiner Rede begann, brachte der Arbei­­tergesangsverein „Brüderlichkeit” unter der Leitung des Chormeisters Koloman MA­m­­minger­ das ungarische Arbeiterlied „Dettre fel!” in so schöner und harmonischer Neise zu Gehör, daß der Beifall der Antre­­tenden sein Ende nehmen­­ wollte. Darin sprach Präses Rottenstein. Er gab seiner Freude darüber Musdruch, daß zum­ Säbel­­feste der Oedenburger Buchdrucer so viele Gäste erschienen seien. Er kam sodann auf die Organisation des Fachvereines zur Tore­­en und betonte, daß schon die alten, längst entschlafenen Mitglieder eingesehen hatten, daß sie nur dann Erfolge erreichen können, wen sie sich organisieren und in allen ihren Angelegenheiten einheitlich vorgehen. Redner erklärte weiters, da sich der Fach­­verein nie mit politis befahte und selbst der Sozialdemokratischen Partei ge­genüber stets seine Unabhängig­­keit bewahrte. Der Fachverein ist bloß be­­strebt, die wirtschaftlichen Rechte der Mit­­glieder zur wahren, sorwie diesen und deren Angehörigen im Notfalle (Invalidität, Krankheit usw.) zu helfen. Er forderte die Oedenburger Buch­drucker auf, auf diesem edlen und humanen Wege weiterzuschreiten. Als leuchtendes Beispiel treuer Käm­pfer des Fachvereines stellte er am Schlussie sei­­ner Nede die vor einigen Jahren verstorbe­­nen gewesenen Bräses Franz Silias und Stefan Zett­ hin, deren Angedenken die Oedenburger Buchbruder für ein großes Lichtbild vereinigten. Das Lichtbild wurde nach den Worten­ des Redners enthüllt und wird im Bereinslofale der Fachgru­ppe an einer Haftenden Stelle angebracht werden. Obergespan Dr. Elemer dr. Simon überbrachte hierauf der Fachgruppe anläß­­lich ihres Säbelfestes die herzlichsten Grüße der Stadt Oedenburg und erklärte, daß die Behörde der Buchdrucerschaft, mit welcher sie von Amts wegen in stetem Kontakt sei, stets die größten Sympathien entgegen­­brachten und diese auch weiterhin bewahren­­ werden. Er zitierte sodann einen Passus des Liedes, den der Geistgverein vorher gesungen hatte: „Zettre fel az igaziäg 63 Szabadfängert.... .” (Ruf zur Tat für Recht und Freiheit) und meinte, daß dur eh­r­­iiche und patriotische Arbeit dieser Wunsch sicherli bald zum Wohle der Na­­tion erfüllt werden könne. Nach diesen Worten, die begeisterten An­­klang fanden, hörte der Oberaespan noch eine Weile der fortgelegten Vorlesung des Parales Gantner über die Geschichte der Fachgruppe des Fachvereines zu und verlief; sodann mit dem Bizegespan und dem Ober­­regierungsrat Spiegel die Festgeneralver­­sam­mlung. “Die Vorlesung, welche Präses Gantner bald nachher beendete, löste unwohl­­berdienten Beifall aus, zum Zeichen, daß man­ die gründliche, s­chönverfaßte Arbeit zu würdigen mußte. Begrüßungsreden hielten: im Namen des Oedenburger Ge­werbeverbandes Präses Anton Géza Szetely, im Namen der Bregburger Buchdruder Baul Fasciner,­­im Namen der Wiener, der Wr.­Neustädter und der burgenländischen Buchdrucer Franz Schubaskit, für die Debrecener Buchdruder Merinder KRaposi, Raaber Buchdruder Paul Fefete, die Szombathelyer Buchdruder M­erander Ta­­lács, die Buchödruder­in Nagykanizsa Sojef Marybalits und im Namen der Oedenburger Sozialdemokratischen Partei Sekretär Lulus Bugli. Glühwunst­­schreiben und­­ Telegramme waren eingetrof­­fen aus Prag, Finfkirchen, Orosháza, Mis­­folc, Rapospaar, Szefesfehervár, Budapest und aus anderen Orten, die von Fachgrup­­pen oder geb­etenen Dedenburger Kollegen übermittelt wurden. Anläßlich des Säbelfestes der Fachgrup­­pe der Dedenburger Birchbruder wurde ein großes Tableaubild der Mitglieder ange­fertigt, welches gleichfalls im Rahmen der Seltgeneralverssammlung enthüllt wurde. Das Bild enthält gleichfalls im Bereins- Totale einen geeigneten Plat. Mit einigen Schlupfworten des Bor­­figenden und Abfingung des Liedes der Ar­­beit seitens des Arbeitergesangvereines „Brüderlichkeit" fand die Festgeneralver­­sam­mlung ihr Ende. An dem Bari­ett, welches um 8­ Uhr, abends im Kasino stattfand, nahmen 140 Personen teil, der Zug der Kandidation — der 2. Dezember — wahr. An Dr. Orfter haben bereits sämtliche Gemeinden die Bogen eingeliefert, auf Grund welcher festge­­stellt werden kann, hab bisher 4454 Wähler die Neuwahl Doktor Deiters zum Abgeordneten " neuter­­dings empfehlen. Die beiden Gegenlandidaten Baron Berg und Kittel bieten alles auf, um das Minimum von 900 der gültigen Unter­­schriften aufbringen zu können. Ob ihnen dies gelingen mag,­­ werden die nächten Tage beweisen, wenn ja, so war € 3 gem­­ß eine sehr sch­wierige Mıh­sgabe. Diese Zahl zu erreichen, oder vielleicht nur sehr unbedeutend­er übertragen — troß aller in­ dieser Beziehung entfalteten Mihs und Austrengung. Berichtigung. In unserem acftrigen Bericht über die Weahlrundreiis des Abge­­ordnetenfanddaten Dr. Ositer sind durch ein Versehen De beiden Schlubfüße aus­­geblieben. Es sollte heißen: In Wandorf die, war auch Graf Raul Festetich und in Agendorf Senior Edmund Cholk schienen. Im beiden Gemeinden­ schaffe sich­re überzwingende Mehrheit der Wäh­­ler um Dr. Sofef Defter. 1 | Achtung Hausfrauen! Ehe Sie Ihren Geschirrbedarf decken be­­sichtigen Sie unbedingt und ohne Kauf­­zwang das konkurrenzlos billige Lager in Emailgeschirren und Haushaltungs­­gegenständen bei Moritz Latzer Oedenburg, Grabenrunde 35a Original „Sphinx“ und „Mahn“ jedes einzelne Stück mit Garantie. Aufgesprungene werden umgetauscht. Aluminiumgeschirre mit gesichertem Henkel, Berndorfer Alpaka Essbestecke Haushaltungsmaschinen, verzinkte Ge- Schirre in bester Qualität. Auf Adresse 35@ bitte zu achten! Aufmerksame Bedienung. Billige Preise. 1 | |’ >... Die schönste Operette der Welt: „Die luftige Witwe“ gelangt im Jahr Mozas zur Vorführung. — Hauptdarsteller: Mae Murray und John Gilbert. Die glänzende Romantik der Lie­­densjahre ramfcht auf drei Tage im Städt. Mozao an uns darüber. Die emigschöns Operette Franz Lehars: „Die lustige Witwe” aerlangt Mittwoch, Don­­nerstag und Freitag im Städt. Mozao zur Darstellung und zaubert ung das herrliche Märchen vor Augen, bringt ung Die filgen Melodien nieder,­in denen m­it Bor­ziner Jahrzehnten aeictivsfat haben, Die Nahre brachten­ der Leharischen Ope­­retts feiner Schaden, ja, wenn mir um 3. Die Frutier Stesmetion­ im­mer Operetten= Produktion vor Minen halten, erscheint die „Rustige Mitive” immer noch­ modern. Eric von Strohheim aß Re­amfser schuf aus dem Tertburhe „Die Initiae Witwe” ein Meisterwert der Filme funit. Mas anrü­hen den mei Wänden­den Theaterbühne vorzuführem unmöglich it.­­ uns der Flm in augenblenden­­der M­acht und Echönheit. Wir sehen Wunderbauten in herrlicher U­mgebung, eine Revue in Frauentob­letten von unge­­ahnter Herrlichkeit und beitriefender Reize. In der Hauptrolle brilliert als luftige Witme die pisante Schönheit Mae Murray, deren Individualität wie ge­schafften Somoh! für die Balfan-Herzogin, die für die le­chtblütige Pariser Dame, Sohn Gilbert spielt den baliani­­ichen Thronerben, dessen Gestaltung uns seinerzeit durch Aros Rathbonyt der Augen geführt wurde. Gilbert zeigt uns den­ Thronfolgse in anderer Dar­­­stellung und Bietet una damit gleichzeitig Die Möglichkeit zur prächtigen, interessan­­ten Weroreichen amischen dem ungarischen und amerifanischen Danilo. Aus dem Bezirke Dedenburg- Land. Dedenburg, 30. Nov. Mit gestrigem Tage beendete Dr­ o­­ter Dejtör im Wahlbezirk­ Dedenburg- Land seine erste Agitationsrundreise. Montag nachmittags hielt er in Sop­­ronpecsenny seine feste Programm­­rede, abermals vor einer stattlichen Ver­ Yan­mflung dieser Gemeinde. Diesmal beschäftigte er sich hauptsätl­ich mit jenen Abgeordneten­­kandidaten, Die mit den unmdög­­lichsten Berifpredigungen um mit Nufwiegeleien bemüht sind, ‚ für sich Stimmung zu machen, um si im Besite ihres Mandates um " dan­n "nichts weiteres mehr zu sümmern. Diesen ‚Weg habe er niemals betreten — wie dies auch von seiten eines Wedners schon vor­­erst erwähnt wurde — und als sehönstes Programm bei den reifen Schichten sei­­nes Wählerkreises muß seine Tätinfei­ in­­ den viereinhalb Jahren, die auch seine Vierson aelten. In Szecseny begrüßten ihn Ge­­ei­­chter © 4 + 930, 12 und 15: Nachrichten, Wolfswirtschaft. DEINER Pa ‚D­N 11: Violinkonzert. und Schuldireftor Georg Kenejei,,195: Arien (Frl. I. Saboli). gleicheitig auf das Vertrauen der gro. 16: Kindermärcen. 5 sen Mehzahl d3 Wählerfreifes Hinmei­ ' ee. hessen Sie Vortrag. n 24 send, welches Dr. Deiter zv dieser fleinen, 20.30: Gedenkfeier. der ung. Rundfunk-N.-G. jedoch verständnisvollen Gemeinde im Anschliegend: Schallplattentongert. höchsten Maße befikt. Nach Szecseny ı folgte ihm auch ein stattliches Fähnlein ! 1615: Konzert: seiner begeisterten Anhänger aus Na­g 9 1117.05: Märcen für Groß und Hein, cenf. ‚18.30: Meister und Meisterwerfe der deutschen Als Sensation des gestrigen Tones­­ „m­it. Albrecht Altdorfer. “ Gilt: Übrigens: Dat Die Sammelbogen- be- 19: Uebertragung aus dem Konzerthaus: Konz Fi . .. . , zett des Wiener Kon­zertvereines. textszbsep dem Knnkdisch satenem laukfemdia.121.30:Leicht.:Abendmusik. 1­­.­­Pe: Nadio- Programm. Mittivoc­h, den 1. Dezember. Budapest. Dien­ ­s theater Sopron. Mittwoch, den 1. Dezember 1. 3. Abschiedsabend : Bela Tarnay u.Federkrzsi. “ 3 “Pe” Ermässigungen "iq I Beonnerstag, den 2. Dezember 1.1. Abschiedsabend : Vier letzte Abschi­et j Freitag, den 3. Dezember kJ. Abschiedsabend : Irma. Gál Sándor. Kösza Zur Aufführung gelangt :­­„ZIRKUSPRINZESSIN“ ee sind giltig ! almänsche Operette! Die erfolgreichste K A ea EENRTR 7 2 Sissi ee ee ER NET u ee it ur et The NEE ER = 4er gr BIS SRR EEE DECO

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