Oedenburger Zeitung, Dezember 1926 (Jahrgang 58, nr. 273-297)

1926-12-01 / nr. 273

-­­ 3 Mittwoch Die ordentliche städtische General­­:­­«»Mutig. Oedenbur­g,30.Nov. »»Wiederiichtet,hält der städtische Munizipali­sausschuß heute Dienstag um 7 Uhr nachm­it­­tags im großen Saale des Rathauses eine un­­deutliche Gen­eralversammlung ab.Nachstehend «"""»veröffentlichen wir die wichtigsten Punktecder Tagesordnung. Der Minister des Innern hat den Anlauf der Bauparzellen der ref. Kirchengemeinde in der Hafengasse genehmigt. — Der Minister des Innern genehmigte den Generalversammlungs­­beschluß bezüglich der P­ensionierung des städt. Marienvormundes Direktor Franz Stodinger, der städt. Beamtin Elisabeth Hauer und des Oberamtsdieners Michael Trem­mel. — Der Minister des Innern genehmigte den General: Versammlungsbeschluß bezüglich Herabgehung der Fleischkonsumsteuer. — Graf­ Bartholomäus G Szechenyi spendete der Stadt einen „Pokal der Treue”. — Flüssigmachung des Auslanddar­­lehens. — Wahl von zwölf Mitgliedern in den Er­zentralausschuß auf die Dauer”von drei­ahren. (Geheime Abstimmung.) — Wahl von zwei Mitgliedern in den Komitats-Zentralaus­­ur. (Geheime Abstimmung.) — Prustifizier­­ung des Bargeldes der Zentralfajja, der Wai­­senfajja, der städt. Unternehmungen und des Auslandsdarlehens im Jahre 1927. (Namenre­­iche Abstimmung.) — Anlauf eines 44 Quas­dratflafter großen Bundes der Frau Witwe ‚Johann Meyne in der Hafengass­e (10 Goldfra­­nen pro Quadratflatter). (Namentliche Abstim­­mung.) — Georg Steiner bietet seinen in Merz- Schachen und Tiefenbach gelegenen Adergrund im Ausmaße von 10 Katastraljoch und 1130­­ Quadratflatter zum Laufe an. (Namentliche Abstimmung) — Verpachtung des MWebung-­­Splaßes neben der Erzherzog Friedrich Artillerie­­katerne an die hiesige Garnison auf 25 Jahre. — Antrag des Magistrats bezüglich Feststellung der elektrischen Strom­­preise. — Gesuch des Dr. Wilhelm Baum­gart um Unterstüßung für eine in Oedenburg zu erbauende Strumpf- Fabrik — Verpachtung des Heimichen­­ Geschäftslokals im Müllersschen Saufe — Sigmund Alt bittet um Bermilligung Der Steuerfreiheit auf 30 Jahre, nach dem Haufe Deaktplat Nr. 1.— Bericht über Die deutsche Theatersaison. — An­trag wegen Aufschub der Munizi­­palausschußmitglieder:­­Wahlen. — K­oilenvoranschlag der Munizipalstraßen für das Jahr 1927. — Dr. Eugen Biräly er­klärte,die durch den Munizipalaus­­schuß angebotene Bauhilfe nicht an­zunehmen. — Bitte des städtischen Verschö­­nerungsbereines um­­ Ueberlassung eines ent­­sprechenden Grundes zur Erbauung einer „Csärda“ auf der Wienerstraße und dies­­bezüglicher Antrag des Magistrats. __ Debenburger Zeitung­en Dezember 1926. _ Gebe 3. III-Institut- Valda-Pastillen Sie werden vom der promstan % Wirkung überrascht sein. R7­enner mit den Schubiafen.| Den Freund ershoffen. — Wie uns aus Großpeters­dorf gemeldet wird, weilten vor kurzem zimei Großpetersdorfer Burrichen, der 20jährige Gastwirtssohn Rudel Wampel und der 21jährige­ Zimmergehilfe Johann Graf beim Reitzer Josef Knar in Neubhaus in der Warth au Beue. Kurz vor dem Nachhausegehen ergriff Graf ein im Zimmer­­ befindliches Sa­n­d­­gemehr, das vom Bortage her wo ges­chaden war, und manipulierte damit Der­­art unvorsichtig, daß sich das Gewehr ent­­lud und­ der Chu den Wampel­ im Berichte traf, was dessen sofortigen Tod herbeiführte. Ein dreizehnjähriger Knabe verlegt. Aus Güssing wird gemeldet: Der Hilfsarbeiter Julius­ Ec­hratt spielte zur Zeit, als die Chulfinder auf dem Heim­weg waren, vor seinem Eltern­­baue mit einem KSlobertgekwehr. Als die Index bei­ ihm vorbeiengen, zielte er gegen einen Baum, wobei der Schuß [03­ ging und der 13jährige Geza Tretter verlegt wurde. Dem Schratt wurde das Gewehr abgenommen und es wurde Die Anzeige erstattet. Dedenburg, 30. Nov. Todesfall. Vergangene Woche trar in Mattersburg der pensionierte Schul­direktor Mathias Thom aus Schattens­dorf. Seine Beerdigung fand Sonntag, den 28. November, unter großer Teil­nahme in Mattersburg statt. Trauung. Montag, den 29. No­­vem­ber, ehelichte der reisende Arthur Bei seine Braut Elise Davidovic Personalnachrichten. Obergespan Dr. Elemer von Simon und Bürger­­meister Dr. Michael Thurner sind gestern nachmittags mit dem Handels: Minister Dr. Herrmann nach Budapest gereist. Obergespan Dre. von Simon hat in der Hauptstadt amtliche Angelegen­­heiten zu erledigen, während Dieger, Meister Dr. Thurner an dem Kongreß der Städte teilnimmt.­­ Wahlbewegung in Szombathely.Der Abge­­­ordnetenkandidat des Szombathelyer Wahhlbe­­­zirkes Volkswohlfahrtsminister Dr.Josef Vass «Hielt Sonntagnachmittags 5 Uhr im Som­mer- Theater seine Programmfest Nach der Pro­­­grammrede fand im Hotel»Saba­ria«ein Ban­­dht statt,an welchem sie Personen t­eilnahmen. Von der Polizei.Der gewesene Leiter der Oedenburger Staatspolizei­oberpolizeiratDn Göza Zänkö hat heute vormittags unsere Stadt verlassen. Er ist nach Szeged gereist,um seine dortige Stelle anzutreten. Auf dem Naaberbahnhofe hatten sich bei diesem Anlalfe alle hiesigen Polizeioffiziere­, mehrere Detektive und Leiter hiesiger öffent­­licher Hemter eingefunden, um von dem Scheiden den Abschied zu nehmen. Die Hundesperre neuerdings um 90 Tage­­ verlängert. Die elfjährige Tochter des hiesigen Einwohners Michael Od­us wurde am 27. No­­vember von dem eigenen Haushund in den lin­­kten Unterarm gebissen. Einige Stunden darauf­­ verendete das Tier. Der städtische Tierarzt stellte fest, daß der Hund wutfrans­ war. Das­­ zebissene Mädchen wurde ins Budapester Bas­teurinstitut gebrach­t. Die städtische Veterinärbes börde hat nun die Hundesperre um weitere 90 Tage verlängert. Bom Rathanse. Die städtische Privatbautenk­ommission hält Mittwoch, den 1. Dezember, 3 Uhr nachmittags, im städtischen Ingenieuramte unter dem Borfig des Präses Dr. Karl Heimler eine Gißung ab, in welcher Gesuche um Baubewilligung verhandelt werden. Wahlbewegung im Wahlbezirk Dedenburg- Land. Der Abgeordnetenkandidat des Länder Wahlbezirkes Obergespan a. D. Eugen Fert­­las hielt Sonntag, nachmittags d­er großen Zuhörerschaft in der Gemeinde Span seine Programmrede. — Baron Mag Berg, der Abgeordnetenkandidat des Wahlbezirkes Dedenburg-Land hielt Sonntag in den Gemein­­den Agendorf, Wandorf und Brennberg seine Programmrede. — Der Abgeordnetenkandidat Y.8 Wahlbezirkes Kapuvar Sojef Esif hat in dem Skapuparer­­ Einwohner Andreas Dufa mit dem Programm der Einheitspartei einen Gegenkandidaten bekommen. Ein Dampf, Wannen­ und Dischbad auf der hiesigen Raaberbahnhofanlage., Die Direk­­tion der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn hat unter der Leitung des V Betriebsdirektors Nz=­gierungsrat Dr. Eugen Holl in der Nähe des Maschinenhauses auf der Hiesigen Naaberbahn- Station, für die Angestellten der Bahn und deren Familienangehörig­ ein modernes Dampf-, Wannen­ und Duschbad er­­richten Tafjen, welches bereits seiner Bestim­­mung übergeben wurde. Z­äglich künnen das Bad 50 Personen in Anspruch nehmen, und zwar ü­orm­ittags Frauen und Mädchen und nachmittags Männer und Knaben. Die B Preife­n sind sehr niedrig: Wannenbad 8000, Dutchbad 8000 und Dampfbad 10,000 Kronen­. Die ordentliche städtische Ges­neralversamm­lung findet heute Diens­­tag, den 30. Map x, 3 Uhr nachmit­­tags, im großen Saale des Rathauses statt. Wie verlau­tet, wird die Angelegen­­heit der Herablegung des Strompreises von der Tagesordnung genommen und in einer außerordentlichen städtischen Ges­­eralversammlung verhandelt werden. meer . w- Tipfl:«Wakumschaun © denn so traurig drein 3“ 1 Bipfl: „Weil die jeßige Wahlbewegung gar so troden ist...!” Eine gestörte Programmrede. Der sozial- demokratische Abgeordnetenkandidat der Stadt Oedenburg Dr. Eduard Hebelt hielt Sams­­tag abends im großen Saale des Gasthauses „Zur ungarischen Krone“ seine P­rogrammrede. Außer vielen Arbeitern, einigen Weingärtnern und Frauen hatten si etwa 35 Hochschül­er ein­­gefunden, die die Programmrede der Zwischen­­rufe störten. Außer dem neuen Leiter der hiesi­­gen Staatspoliz­ei Oberpolizeirat Dr. Karl Tördl, Polizeihauptmann Franz Rovar­zit, dem Kommandanten der P­olizeimanns­chaft Oberinspeftor Gansler und Inspestor Hajnal, waren acht Wachleute und unter der Führung des Inspeftors Sofef Frith vier Des­eteftive anwesend, die während der Programme rede des Dr. Hebelt viel zu tun hatten, um Nähestörungen und eventuelle Tätlichkeiten bintanzuhalten. Ein besonderer Lärm entstand, al der Nedner die Streichung de numerus clausus und die Abdanfung des Ministerpräsidenten Bethlen verlangte. „Das wäre euch wohl recht!“ riefen die Hoc­­hüler. „Hinaus mit den Schulkindern! Sie sollen lernen gehen und und nicht politifiziren”, gaben die Arbeiter als Antwort zurück. Einige der Hochschüler riefen:­­ „Hoch Graf Bethlen! Hoch Dr. Herrmann!“ MS sich der Lärm ein wenig gelegt hatte, entfaltete der Redner sein Programm weiter. Er erklärte, daß die sozial­­demokratischen Abgeordneten in der National­­versammlung immer nur für das wirtschaft­­liche und soziale Wohl der Bevölkerung ein­­traten. Daß sie bisher seine Erfolge erzielen konnten, sei darauf zurückzuführen, daß sie in zu geringer Anzahl dieses Programm in der Nationalversam­mlung vertreten. Er sprach auch davon, daß der Stadt Dedenburg wirtschaftlich nur durch die Aufh­ebung der Zollfhranfen geholfen werden künne und trat dafür ein, daß in Dedenburg eine deut­sche Mittelschule­­ errichtet werd. Nach diesen Worten entstand unter den Hoch­­schülern neuerdings großer Lärm und die Poli­­zei hatte Mühe, die Ruhe wieder herzustellen. Nachdem Dr. Hebelt seine einstündige Nede be­­endet hatte, zogen die Hochsc­hüler mit Hochrufen auf Dr. Herrmann aus dem Lofal. Ein Hoc­­hüler schüttete,unbemerkt vor dem BVerlassen des Lofal“ in der Nähe des Nednerpultes Schwefelkohlenstoff aus, wodurch fi­ci Lotal ein fürchterlicher Geruch verbreitete. Die Ar­­beiter blieben aber, troßdem beisammen und hörten noch die deutschen Reden der sozialdemos fratischen Abgeordnetenkandidaten Mari Rot­tenstein und­­ Franz Kittel an. Erstge­nannter forderte die Herabfebung der hohen Steuern für die arbeitende Klasse und befaßte sich au­ch mit den Emigranten. Franz Kittel forderte das allgemeine geheime Wahlrecht . Am Schlusse for­derte der Abgeordnetenkandidat Dr. Hebelt die Anwesenden auf, in den Wirtschaftsbürger­­treifen bekanntzugeben, daß ihnen die Wein­­konfligenz nicht entzogen w­erden könne, wenn die auf ihn stimmen, wie dies in der Stadt ver­­breitet wird. — Als die Programmrede zu Ende war, hatten sich­ auf der Straße et­wa 60 Hoch­schüler eingefunden, die die Abgeordnestenkandis­daten mit Spottnamen empfingen. Die Polizei zerstreute die Hochschürler. Künstlerabend im St. Hubertus- Jagdihlögi­hen. Wie berichtet, haben sich mehrere hiesige Kunstmaler erbötig ge­macht, das „Heimler-Stübchen“ im Sankt Hubertus-Jagdihlögchen mit Genrebil­­dern zu schmü­fen. Die Kunstmaler Gur­­slav Mühl und Professor Joe Ha­­ [ä$ haben ihre Bilder bereits geliefert. Die Künstler Ernst Ago­ston, Anton Steiner della Pietra und Professor Sofet Horváth senden ihre Bilder in den nächsten Tagen ins Hubertus-Jagd- Schlößchen. Anläßli­cher Um­hüllung Dieser­ Bilder veranstaltet der Dedenbur­­­ger Stadtverschönerungsverein Samstag den 4. Dezember 6 Uhr abends im Sankt Hubertus-Jagdschlögchen einen Künstler­­abend, der mit Vorträgen verbunden sein wird. Der Dedenburger Kunstverein, sollte der Dedenburger Musikverein Ha­­ben ihr Erscheinen bereits zugesagt. Die Zeitung des Oedenburger Stadtverschöne­­rungsvereins ladet die Gönner und Freunde des Vereins auf diesem Wege zu dem Abend ein. Separate Einladun­­gen werden nicht versendet. Eintritt frei Für einen ständigen Autobusver­­kehr wird gesorgt werden. Ab 5 Uhr nachmittags wird­ von der Fremdenver­­kehrskanzlei jede halbe Stunde ein Auto­­bus zum Hubertus-Jagdschlögchen ab­­gehen, die auch die Gäste wieder im die Stadt zurückbringen werden. ‚.Touristenball. Der Transdanubische Tou­­ristenverein hat beschlossen, auch im for­menden Satching den Touristenball gleich zu Beginn der Saison, und zwar in der seit Jahren bewährten Art und Weise abzuhalten. Derselbe wird am 8. Januar als Massen-, Touristen-, Sport- und­­ Bolfstrachtenfest veranstaltet, wobei aber, was ‚Gruppierung, Einzug und die verschiedenen Bes­c lustigungen anbelangt, viel Neues geboten wird. Das Arrangierungskomitee ist schon an der Ar­­beit. Der Touristenball hat schon eine Tradi­­tion, Interesse dafür ist bei der ganzen Bevöl­­kerung bohanden und verspricht er auch in der ‚heurigen Saison eine der­ schönsten un­­gelun­­gensten Unterhaltungen zu werben. Seitdem ich Schwaben-Chilin aus der Löwen-Droguerie Franz Müller Spitalbrüche angewendet habe, verspüre ich keine Schwaben und Rufen mehr. Vortrag in Harkau. Der Oedenburger Tier­­arzt Dr. Johann Mattek hielt Sonntag nachmittags in der Harfauer Gemeindeschule bet einer großen Zuhörerschaft in volkstümli­­cher Weise einen belehrenden Vortrag über die Infektionskrankheiten für Schweine. Dem Tier­­arzt wurde nach Beendigung seines im Inte­­resse der Viehzucht gehaltenen Vortrages wohl­­verdienter Beifall gezollt, billigst Messmer Tee — Weltmarke wieder zu haben P. Müller, Sopron „Zum schwarzen Elefanten“ ei Weisswäsche," Strümpfe " Rosenberger Sander, Grabenrunde­­ neben der Fleischmarkthalle Kommissionslager u. Verkaufsstelle der Fürstl. £sterhäzuw'schen Forst- und Sägeprodukte 1 Julius Lang, Dampisägewerk Sopron, Raaber-Bahnhofstrasse Telisphen 551 5 Bezimmertes Bauholz, Bretter, Latten, Dielen­ 317 geschnittenes Bauholz Eichen- und Buchen-Schnittmaterial, Fichten­­stangen (Raffen), Rad-Feigenholz, Weinstecken Buchen-, Eichen- und Fichten-Brennholz einer­­­­, holz, Buchenholzkohle,­­­ Hausfrauen! Wir beehren uns mitzuteilen, dass in unserem Verkaufsgeschäfte Grabenrunde 58 und sämtliche Kliehengeräte in reich­­ster Auswahl vorhanden und auch beim kleinsten Einkauf die Engrospreise zur Anwendung gelangen. — Garantie für jedes einzelne Stück. Aufgesprungene Stücke werden anstandslos umgetauscht Sphinx und sämtliche tschechischen Fabrikate stets lagernd. Heinrich Fischer und Sohn Sopreon, Grabenrunde­­ Nr. 58 Telephon Nr. 34. 361 ° Emailgeschirre — 1 4 3 a ai

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