Oedenburger Zeitung, März 1927 (Jahrgang 59, nr. 48-73)

1927-03-01 / nr. 48

N Dienstag­­e a Rt Kaffee, Tee, Rum, Schokolade-Spezialitäten, Süd­­früchte, Aufgeschnittenes, echter Prager Schinken, in bester Qualität zu haben bei ob. Gruber, Delikatessenhändler Fleisch- und Fischkonserven, Aalfische, gebeizte­­ Fische, Kindernährmittel Sopran, Grabenrunde Nr. 107a, Telephon Nr. 375. v7 A J „Ropi nit Ich“, vom (Der Laje3 — 4. Kärpäti-Lieder, gesungen von Frau Dr. Johann Kurczy, am Klavier begleitet sie der Komponist selbst. 9. Oedenburger Weiße, „Lajes" selber erzählt. Schiller Nazi.­ 6. Klassisches Tanzsolo, vor­­getragen von Nelly Klier, Mitglied der Wiener Oper. 7. „Der regelrechte Fourna: Lift“, Humoristischer Vortrag von Dr. Ludwig Szentimrey. 8. Ein echter Charletton, ge­tanzt von Alain Schebel und Egon Kreuzbruch (mit Satzbandbegleitung). 9. Zuftige Schlußkonferenze, gesprochen von Aladár Erddös. 10. „Honti kopogös“ (Altunga­­rischer Tanz), vorgetragen von den Damen Eta und Mica Krampfmüller, E3iki Zalfta, Luisa und Matyi Haber­­mann und Paula Monsberger. (Tanzlehrerin Dora Brunner.) Karten zum Ball sind in den ver­­schiedenen Redaktionen, Buchhandlungen und in allen Traf­fen zu haben, mo Dedenburger Tagesblätter aufliegen. S­ ee 17 Die Vorträge und Filmvorführungen­­ werden an sechs aufeinanderfolgenden Sonntagen fortgelegt. Eintritt für jeder­­mann frei. rt. tagesordnung der ordentlichen ‚Büntisschen Generalversammlung. Dedenburg, 28. Febr. Der Munizipalausschuß der Stadt Dedenburg hält Donnerstag, den 3. März, 3 Uhr nachmittags, im großen Rathaus­­saale unter dem Vorsie des Obergespang Dr. Elemer von Simon eine ordent­­liche Generalverssammlung ab. Nach­­stehend veröffentlichen wir die wichtigeren Punkte der Tagesordnung: Der Minister de Innern genehmigte den Ankauf der Tiefenbachäder von Georg Steiner. — Der Minister des Innern genehmigt den Generalversamm­­lungsbeschluß betreff3 Beförderung des Kanzleidirektors Rudolf Hell in die VII Gehaltstrasse. — Der fün. ung. Minister für Volkswohlfahrtt und Ar­­beitswesen genehmigt den Bescheid der Generalversammlung­­ betreffs des im Elisabethspital zu erbauenden Wirtschafts­­gebäude. — Deskript des Landesver­­teidigungsministers wegen Valorisierung der Stiftungen für die Kadettenschulen. — lnteile des Gerichtes für Bodenreform bezüglich Befigregulierung in den Ge­­meinden Harlau, Kohlnhof und Agendorf. — Dr. Wilhelm Laehne beantragt, daß die an der Naaberstraße geplanten Zinshäuser an einem ges­­­eigneteren Plage erbaut werden. — An­­trag des Baumeisters Gustav Boder bes­züglic Erbauung von act Familien­­häusern. — Ausbau der Straßendecke des Lömerringes und Ausführung der Erdarbeiten der Studentenbrunnstraße. — Antrag bezüglich Verwertung des Biostop­­gebäudes in der Christoph Ladnergasse. — Der Magistrat beantragt, daß mit der Kontrolle des Brennberger Berge­werke Professor Kornel Szoboplay betraut werde. — Feststellung der Lohne­fuhrwerksgebühren. — Statut be­treffend der Torsperre und Be­feuchtung der Stiegen. — Antrag betreffend Abänderung des Hundehaltungss­­tatutes.— Der Theaterdistriftausschuß be­­antragt die Aufnahme der Stadt ©. &fe 3: ehervor in den Theaterdistrikt und die Feststellung des Theaterver­­trages. — Anruhen des Dr. Emil Schreiner und Co. um Grundüber­­lassung in der Saumühler Ried. Nament­­liche Abstimmung. — Antrag des Gott­­lieb Graf im Verlauf eines Tiefen­­bachaderss. Namentliche Abstimmung. — Die Erben G. A. Schneider bieten das Haus Notengasse Nr. 3 zum Aus­lauf an. Namentliche Abstimmung. — Der Waisenstuhl unterbreitet die Schluß­­rechnung und Bilanz der Waisenkassa pro 1917, 1918, 1919, 1920, 1921. — Unterbreitung der Statuten der Gemerbe­­genossenschaft an das Ministerium. — Karl Grund bittet um die Zusicherung der Aufnahme in den Gemeindeverband. Schule gegen Unfälle, Vortrag Br. Geza Branyis im städti­­schen Lichtspieltheater. Oedenburg, 28. Sebz. Gestern­vormittag eröffnete Kransen­­faffaarzt Dr. Géza Branyi am schädti­­shen Lichtspieltheater die seitens der Oedenburger Krankenfaffa veranstaltete Vortragsserie mit dem gedienenen Vor­­trag „Shcut gegen Unfälle“. Das geräumige Lichtspieltheater war aus diesem Anlasse bis auf das legte Bläschen belegt und das zahlreiche Pırblefum folgte im lautloser Stille den interessan­­ten Ausführungen des Vorsingenden. Dr. Ölekza Branyi wußte un­ter Hand des wichtigen Themas viel Interessantes und Belehrendes zu erzählen und Die padende Vortragsnweife und übersich­liche Gruppierung des Stoffes trug Tod we­­sentlich zum Gesamterfolg des­­ schönen Vortrages bei. Der Vortrag war für die Arbeiter be­­stimmt, die Zuhörer rekrutierten ji meist aus dieser Schichte unserer Rewässe­­rung. Nichtsdestoweniger hatten sich auch­ viele Zuhörer anderer gesellscha­tlicher Stände eingefunden, die ebenfalls mit ganzem Interesse den Ausführungen Dr. Branyis folgten. Niemand ist bei Ausübung seiner Be­­schäftigung so don mancherlei Gefahren bedroht, als et­wa der Arbeiter. Aber nur dann, wenn er die zur Verhütun­g der Gefahr bestehenden V­orsichts­wegregeln außer acht laßt. Dr. Branyi wies nun an der Hand von mannigfachen Bei­­spielen auf diese Vorsichtsmaß­en:in und auf die vielen Gefahren, die durch Nicht­­beachtung derselben heraufbeicht w­aren werden mit einer Lebendigkeit und Ueberzeugung hin. Die auf alle tiefen Eindruf machte. Der gediegene Vortrag wies seine Lie auf. Wie die Glieder einer Kette reihten si Die von Dostor Bräanyi angeführten World's taß­­regeln und Natischläge aneina­nder. und gaben so ein plastisches Bild von Der Fürsorge der Arbeitgeber und Der Bes­­örden, die den Arbeiter bei Ausübung seiner Tätigkeit von allen Gefahren shüten wollen. Die größte und wichtigste Rolle Fällt dabei aber dem Arbeiter selbst zu, wenn er ist es, der die Anleitungen und Ver­­sichtsmaßregeln strengstens ein­­halten muß. Der Arbeitgeber ud die Behörde fühnen ihm dabei nur be­­hilflich sein. Er selbst it es, der das Schiksal seines körperlichen Wohlerge­hens in der Hand hält. Da­ der Arbeiter nicht oft genug auf viese wichtige Tat­­sache aufmerksam gemacht werden kan­n und daß er dabei immer un­ zu lernen hat, das bewies der gestrige Vortrag Dr. Bräanyis im Schripteitheater. Besonders pardend waren die Schil­­derungen über die vielen Schäden und Unglückkfälle, die infolge der leichtsin­­nigen und oberflächlichen Verwendung von Laugensteinlösung im Haus­­halte heraufbeschworen werden. Geradezu entjeglich und katastrophal sind die Fol­­gen, die hier der Oberflächlichkeit der Hausfrauen zugeschrieben werden muß. Der Leichtsinn gräbt dem eigenen Rinde das Grab. Laugensteinvergiftungen sind besonders in den Behausungen der Ar­­beiterfamilien auf der Tagesordnung. Zaugenstein, al­sicher mirkendes und Schnelles Reinigungsmittel, wird überall mit Vorliebe verwendet, doch ohne dabei die nötige Vorsicht walten zu lassen. Fälle, in denen Kinder die im Trink­glas befindliche Laugensteinlösung rein­­ten, gehören nicht zu den Seltenheiten. Ein sich an den Vortrag anschließender Film vervollständigte den Eindruc des Vortrages. Er wird mancher Hausmut­­ter dauernd in Erinnerung bleiben. Aber auch alle übrigen Erpörterungen des V­or­­trages werden nur Gute im Gefolge haben. Gar mancher Unglücksfall­ wird verhütet werden. Dem vortragenden Dr. Skra Branyi gebührt voller Dank. ichallendem Deutsche Dilettantenvorstelung im küdlichen Theater. „Familie Hannemann.“ Chwani in drei Alten von Mar Reimann und Ott Schwarg. Gestern Sonntag hielt die luftige Muse ihren Einzug in das Theater und verschaffte dem sehr zahlreichen Publikum einen vergnügligen Abend voll zügel­­loser Steiterkeit. Ein Dußend eifriger Dilettanten fand er unter der vorzüg­­lichen Leitung des Berufsschauspielers Staniz Király junior zusammen und führte den tollen Schwanz „Samilie H­annemann“ mit duchschlagenden Erfolg auf. Der Rechtsanwalt Dr. Hans Hannes­mann (Michael Ringhofer) hat gar seine Familie: Er­st ein fideler Junge­geselle, der lustig in den Tag hinein [ebt, mit Schauspielern Freundschaft hält und das Geld nur so fliegen lädt. Natürlich jagt er häufig in der Patsche, doch dazu i­ ja die Tante Jutta aus Kalfutta da, um mit Moneten gegebenenfalls stets auszuhelfen. Und um die gute Alte aus­­giebiger „schröpfen“ zu können, Lorgt ihr der­ liebe Neffe brieflich vor: Er hätte sich verlobt, er habe geheiratet, ein kleiner Junge (der zu Ehren der glühenden Wagnerverehrerin Jutta ‚P­arsifal” ge­­tauft wurde) sei auch schon da. — Nun kommt aber plößlich die Tante Jutta aus Kalfutta (Sherese Schmidt) herein­­geschneit. Sie will sich vom Familien­­link ihres lieben Neffen Hans persönlich überzeugen. SHerrjemine! Wo soll denn fest Sannemann eine Familie­­ herneh­­men, um den Betrug zu bemänteln. Na, jest fängt aber an der tolle Theater­­rummel­ an. Der Schauspieler Brüdner (Stephan Nado), der eben im Hause eine Damenrolle probiert, mu als Frau Hannemann einspringen; der notorisc­he Zangfinger und Strabanzer Dietrich­ Bollersopp (Sofiei Dormer). Der eben da it, um sich beim Anwalt für die glän­­zende­ Verteidigung zu bedanken,­­ avan­­ciert zum Schwiegervater; das kleine Mädchen "3 insgeheim verheirateten Diener (Johann Schefulin) fun­­giert als P­arsifal, die Leni des Dieners (Therese Ringhofer) mub als Amme herhalten, und ..... nun ist die Familie Hannemann komplett. Da beginnt dann exit der rechte Durcheinander. Die wär­­tlichesten Situationen, Verwechslungen, ulfige Szenen häufen si, das es nicht mehr höher geht. Der Rechtsanwalt, der alles reumütig eingesteht, wird vom Sa­­ritätsrat Mummelmann (Franz Ki­­rály) für verrückt erklärt, dem angeblich das plößliche Verschwinden seiner Frau (der Schauspieler Brüdner hatte ich Als er im SNreeblatte gab Stefan hat. Nur das reizende Mündel (Mizzi' Sand) der Tante aus Kalkutta glaubt, dem­ verzweifelten Hans, der sich in die­ niedliche Kleine unsterblich verliebt. Nach einem pudelnärk­ischen Allotria, wo Kchon alles auf dem Stopf steht, klärt Ni endlich alles. Hans sind Hildegard (Die Adoptivtochter der Tante) kliegen sich und­­ Tante Lutta aus Kalfutta verzeiht den Betrug großmütig. Die Vorführung macht allen Darstellern alle Ehre. Das Spiel war so flott und­ lustig, daß die Zuhörer vor Lachen kaum zur Besinnung kamen. Vor allen anderen müsfen wir den großartigen Rechtsanwalt des Michael NRinghofer und den ulfi­­gen Bollersopp Sofef Dorners mit sei­­­nen „K­lafftisch gebi­ldeten“ Zitaten herber­­heben, deren natürliches Spiel selbst Ber­a alle Ehre gemacht hätte. Rad­n verkleideten Schauspieler mit Seiterfeitserfolg.. Von den N Damen taten sich Therese Schmidt als gutmütige Tante Jutta, Anna Mahr als eifernde Soubrette, Mizzi Lanski als reizendes Mindel und Theresie Ringho­­fer in der Rolle der Amme erfolgreich hervor.­­ Lohmann Schefolin 5 Diener, Anton Gnams Schußmann und Franz Kiraulys Sanitätsrat halfen redlich mit, den Erfolg der bestgeliungenen Vor­­stellung zu sichern. Das P­ublikum umterhielt sich höstlich, lachte aus vollem Salje und Blatjehte unun­­terbrochen. Auch gab es herrliche Blimten­­spenden und andere Liebesgaben für Die Damen, wovon auch der braven Souffleuse Siona Wanef ein gebührender Teil zu­­kam. Bor dem Schwante führten unsere Strem­­­en ein reizendes patriotisches­ Spiel mit Tanz und Deflamationen vor. Louise Höbaus war eine niedliche Feenkönigin, Eltjabetb Wilfing, ‚ Ansi Kogma net Anett Zehrner Rudi Doll­­mader, Sözli Hofer ımd Imre Meßle­­ nyi herzige Tänzer in ungarischem Na­­tionalforu­m, und Margit Nemeth sprach den lustigen Prolog mit tapferer Sicherheit, dab es eine Freude war. Auch ihnen wurde fü­r emischer Beifall zuteil. Der Vorstellung wohnte ein sehr zahl­­reiches Publik­um bei, in dessen Reihen wir Bürgermeister Dr. Michael Thurner, Dombherrn Dr. Johannes Huber, Bahn­­betriebsdirektor Dr. Eugen Holl, den A­dooraten Dr. Szalay, Stationschef Baum­gartner, Oberstuhlrichter J. B. Blashed und noch viele Persönlichkei­­ten der Gesellschaft sahen. Der M.-G.-B. „Concordia” kann auf dieses Arrangement­ stolz sein. Auch dem unwohltätigen Zivede wird sicher eine hübische Summe zufließen. —ti. | | | nämlic mit Hinterlassung eines selbst­­mörderischen Abschiedsbriefes aus dem | Staube gemacht­ den Verstand geraubt | ' Frackhemden, Kragen, fi Manschetten, Kravatten, Handschuhe, Crepe de Chine, Mode - Spitzen, Fransen, Kleideraufputze, Masken in grosser Auswahl Filo Frigyes Herren- und Damenmode­, Kurz- u. Wirkwarenhandlung Grabenrunde Nr. 123. Telephon Nr. 10 Solide Bedienung! Feste Preise! 8388­­­­­­ ) y BRETTNYUGATIN DIALBANAN I ALENBIORN TAPLAALER (7 N Karl Kastner Delikatessen-, Wild- und Gemischtw­arenhandlung Sopron, Elisabethgasse 16 Telephon, 428. Jeden Montag Laufanz. Echter Prager Schinken. Weiss-­ und Rotweine per Liter K 16.000 = ‚P 1.28. 1020 BP. TELEFON: 982-855 WR“ n " . .. »z,s·...b.·— :

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