Oedenburger Zeitung, August 1927 (Jahrgang 59, nr. 173-196)

1927-08-02 / nr. 173

‚BOBEEUEBBESSBUUGSEBBGSEBEBUDRGSENNGLSGHHBBBORDSSENUUGBRBGNNNBRARBGAEST 58, Sabeg. Folge 173. dienstag, den 2. August 1927. Einzelblatt: 11 Heller. Schriftleitung: Bedenburg, Deätplak 56. — Anzeigen und Abonnements » Annahme: Oedenburg, Deätplak 56, Anruf: Verwaltung 19. Inabhängiges voltiges Sagblatt für­ alle Stände Anruf: Schriftleitung 23. —. Gelangt mit Ausnahme von Sonn: und Feiertagen an jedem Tag um 3 Abe­rnachmittags (15 Uhr) zur Ausgabe. Mitarbeit der Kirchen an der Bölterverständigung. «"li­gningbekas m1­ter kirchlicher Konstanz, 1. August. Unter Betei- Führer des In- und Maslandes trat in Konstanz unter dem Borfit des Dean of Worchester der Weltbund für F­reundschafts­­arbeit der Hirchen, der si die Mit­­arbeit der Kirchen an dem MWerfe der Belferverständigung zur Auf­­gabe­ gestellt hat, zu einer Tagung seines Arbeitsausschusses zusam­men. Scheitern der Geentrüstungs­­konferenz? London, 1. Migust. Eine Erdange- Meldung aus Rapid-City besagt: Amtlich toird. bekanntgegeben, has­s­räsident Co­o­­die Vereinigten Genfer Vor­­schläge Großbritanniens­ nicht annehmen, da die Folge sein würde, daß die Nationen sich noch größere Kriegs­­flotten zulegen würden als bisher. ,lidge der Ansicht ist, .S­taaten könnten die Be Suli-Insolvenzen in Westerreich. Wien, 1. Minguwit. Im Suli wurden 235 gerichtliche Ausgleichsverfahren und 63 Konfurje eröffnet. Im Suli waren 201 Ausgleichsverfahren und 42 Konfurte ge "meldet "worden. 2­0 Gelbstmord eines Dreizehnjährigen. Wien, 1. August. Die Blätter bringen ausführliche Meldungen aus Tulln über den Selb­stmord eines 13jährigen Schülers, des Sohnes eines Steinmet­­meisters namens Seh. Die behördlichen Erhebungen ergaben, daßs der Grund der Tat schwere Mithandlungen durch die­ Eltern gewesen sein dürften. Der Selbstmord des Kundes erfolgte dadurch, indem er ich am Gl­odenteil­ der Kirche im Glodenturm er­hängte. Der­ Vater des Kindes wird verdächtigt, schon früher drei seiner Kinder aus dem Weg geräumt zu haben. « Norwegen für die Aufhebung des Pabbilums. DSLo, 1. August. Wie „Aitenposten” m­eldet, hat das Außenministerium Ver­­hndlungen mit Deutschland und Oesterreich zwecs Aufhebung des Bakpitumzwan­ges aufgenommen. Die Aufhebung dürfte unwahrscheinlich am 1­ Länner 1928 gleichzeitig mit ‚dem In­­frafttreten des neuen Fremdengesetes er­­folgen. Eine der grüßten Katastrophen der Weltgeschichte. London, 4. August. „Westminster Gazette“ meldet en Shanghai: Erst jegt sind neuere Nachrichten über das Er­d­­beben im der Provinz Kanau dem 23. Mai in einem Brief des apostolischen Vikars Buddenbrot eingegangen. Vier große Städte, darunter Guijiang (174.000 Einwohner), Liangtihau (200.000 Einwohner) und Aulang (54.000 Eintinwoh­­ner) seien zerstört worden. In Liangt­­ihau hätten mindestens 10.000 P­ersonen das­ Leben eingebüßt. Die Missionäre iragen Die Gesamtzahl der Toten auf 100.000. Das Elend der Webter­­lebenden sei unbeschreiblich. Es handle sich um eine der größten Katastro­­phen der Weltgeschi­chte ımd Silfe sei dringend notwendig. eo. +. Erfeonpring, Sarol ha ich) mit dem Thronverzint nicht abgefunden. b Paris, 1. August. Der „­Matin“ ver­­öffentlicht einem eine vom Prinzen Carol einem Mitarbeiter des Blattes diktierte Erklärung, worin es heißt: „Wenn ich seinerzeit auf meine Rechte verzichtet habe, so geschah dies, weil ich unter ersten Umständen durch personen und durch Mittel hiezu gezwun­gen wurde, die zu beurteilen ich mich enthalte. So befrage alle Konsequenzen dieser Ent­scheidung. Da die Lage in Rumänien heute sie geändert hat, bin ich als Rumäne und als Vater meiner Ansicht nach berechtigt, über die Größe Rumäniens und die Interessen mieines Sohnes zu machen und persönlich zu in­­te­rvenierem Nir miünfche sehnlichst, meinem Lande wüslich zu sein, ohne Un­­ruhen hervorzurufen. Ich bin berei­t, ‚eventuellen Rufe des Gen Bolfes Folge zu­m­ Flugzeug mit Speiseraum. Paris, 1. August. S­amstag wurde auf der Luftlinie Bari3-London m erstenmal ein Flugzeug mit Speise­raum in Betrieb gesetz. An der Fahrt nahmen außer der gewöhnlichen Beman­­nung und zehn Baslagieren ein Rüdden­­hel um d­en Oberfellner teil. Wer ist frei von Schmerzen? Es gibt kaum einen Menschen,­­ welcher behaupten kann, daß er niemals Schmerzen emp­­funden hat. Bei schlechtem Wetter, plötzlichem Tempera­­turwechsel, Hitze, Kälte stellen sie sich häufig ein. Einige bringen sie schnell zum Ver­­schwinden. Verlangen Sie die Originalpackung mit dem roten Etikett und der Schutzmarke „M.L.B.“ Fragen Sie Ihren Arzt. Dedenburg, 1. August. Es war ein schöner Gedenktag, feier­­lich und e­rhebend, vertraut und­ herz­­innig, ohne Brunf und Schaugepränge, wie er eben des Meisters und seiner edlen Persönlichkeit würdig war. Der Name A­ltdörfer, der am Begriff in den weitesten Gauen landläufig ist und dessen ilarstre Vertreter, weil. Christian Altdörfer, der gediegene Meister des Dorgelspiels und der Komposition und Viktor Altdörfer, unser vornehmer Führer in allem, was Musizieren heißt, steht­ in dem Buche der Oedenburger Kul­­turgeschichte mit­ leuchtenden Goldbuch­­staben geschrieben. Sie selbst haben sich dort verewigt und auch tief iin die Herzen ihrer treuen Gemeinde eingegraben, de­­ren Verehrung mit der vornehmen Zu­­büehaltung und edlen Bescheidenheit der beiden Meister wetteiferte. Darum hatte auch die anfangs ge­­heimgehaltene Anregung zur Sammlung eins Altdörfer - Stiftungs­­­fonds glei zu Beginn so hohe Wellen geschlagen und in verhältnismäßig klei­­ner Spanne Zeit sich von weit und breit her eine so shöne Summe gesammelt, die des Namens „Altdörfer“ würdig ist und dem edlen­ Zwece auch dienlich sein wird. Das Erinnerungsfest begann mit einer Trauerfeier am Drabe Chri­­stian Altdörfers im evang. Fried- Hofe. Obgleich von einer großen Publi­­zierung Derselben auf Wunsch unseres Meisters Viktor Altdörfer abgesehen wurde, waren Doch alle da, denen die Bedeutung des Vereinigten und seines Sohnes Elar vor Augen steht. Und diese Altdörfer-Gemeinde war imponierend groß. Alte und jüngere Kollegen, Schü­­ler und Verehrer beider, Behörden, Nota­­bilitäten, Schulen und Vereine umstan­­und teilten mit I­nnigkeit die Gefühle der beiden Nachkommen des Altmeisters, sei­­­ner Tochter Mathilde, der Frau Finanz­­direktor Alois von Terjongpfy, und seines Sohnes Viktor Mitdörfer, die in tiefer E­rgriffenheit die Blicke senzten. Es waren zugegen: Die­­ Vorsteher der evang. Kirchengemeinde Oberregierungs­­rat Pfarrer Ludwig Ziermann, Karl H­anzmann und Stephan Pröt­­tihacher und Kircheninspektor Ober­­regierungsrat Dr. Eugen Zergenpi, Bürgermeister Dr. Michael Thurner,­­­bersanitätsrat Dr. Julius Sträner und Universitätsprodekan Wilhelm Sträner, General a. D. Eugen von Schwark und Direktor Koloman von Schwarz, Stadtpfarrer K­oloman­­ Dr .­ Rapp und Domherr Johannes Huber, Oberarzt Dr. Gustan Schön­­berger, Oberstuhlrichter i. R. Wilhelm Blatcher, Gutsheffter Koloman von Usbhelyi, Eisenbahnoberdirektor Karl Ripsa, Universitätsprofessor Alexan­­der Bayr, Vizegespan a. D. Geza Gö­­iv, Oskar Ruf, Arpad Mahr, die Di­­rektoren und Professoren Mlerander Mepäaros, Johann Hollos, Julius Hamar, Mlerander Kärpäti, Held Leniy, Dr. Marcsef, Sziranyı, Johann Büttl, die Bostdirektoren Franz Staar und Josef Moncz, die Kunstmaler Franz Steiner und An­­ton Steiner, dann die Leiter der Staatspolizei, ferner Dr. E­. Brunner, Rudolf Bet­jen­, Heinrich Klaiofy, Bela Nagy, K­abrikant Josef Anit­­tel, Hans S­cholz, Paul Mangold, der für vollzählige Gesangverein „Ferfi- Dafür“ u. a. Auch, eine große Anzahl von Damen aus der Gesellsshaft (zumeist gewesene Schülerinnen des Meisters) waren erschienen, wie­ die Frauen Mela­­nie Scholz, Friederike Klaber samt Tochter, Frau von Ujhelyi, Strä- Dr. Marcsek Vojtro, Gallus, Emilie Saniffel, Slonja HSegedüs ufiv. Die Feier begann mit dem Absingen des ergreifenden Drabgesanges „Elnyu­­gosznak mär alelkek“,den der gemischte Chor - Musikvereins unter der Lei­­tung des Dirigenten Larl Zwinz in schöner, klangvoller Ausführung zw­­e­­her brachte. Hierauf hielt Oberstuhlrie­­ter a. D. Wilhelm Blasher eine Ge­denkrede, die in schönen Worten die un­­vergänglichen Verdienste des V­ereiwigten würdigten und sich ferner als Künstler, Vertreter und unermüdlichen Förderer der Oedenburger Mufikkultur erinnerte, und legte im Namen des Musifverein, dessen Ehrenchormeister Christian Alt­­dörfer war, einen herrlichen Kranz an das Grab. Frau Koloman von Ujhe­ Iyi bedrängte dasselbe im Namen der edang. Frauen- und Mädchenvereine, Ernst Szep im Namen des MR. „Niederfranz“, dessen Begründer der Bereinigte war. MS würdevollen Mb­­ihluß sang dann der Musikvereinschor noch einen schönen Bachh-Choral, dessen erhebende Klänge noch lange in den tief­­ergriffenen Gemütern nachhallten. Lobend sei noch erwähnt, das die Pfadfinder des evang. Lyzeums während der ganzen Feierlichkeit mit Pflichteifer zu Diensten standen. Das eigentliche Subilanum fand in der Wohnung des Meisters Viktor Altdörfer statt, welches den Intentionen des Nubilanten entsprechend, einen mehr vertrauten und herzlichen Charakter hatte. Es fanden sich zu demselben nur die Vertreter der Stadtbehörde und Ver­­eine und Das entsendete Komitee ein. Den Substanten begrüßte im Namen der Stadt und des Musikvereins Bürgermei­­­ster Dr. Michael Thurner. Er er­­­innerte an die letten S0 Jahre Oeden­­­­­burger Kulturgeschichte, aus deren Blät­­­tern ung der Name Mltdörfer hellstrah­­lend entgegenleuchtet. Woxerst der Name Christian Mitdörfer, Des Vaters so man­­&er schöner Kulturinstitutionen und Veranstaltungen, D dessen Schalten und Walten so mustergültig und gedeihlich war durch lange 40 Jahre Hindurch. Und dann der Name Viktor Mitdörfers, un­­seres hochgeschäßten, vornehmen­ und edlen Meisters, der, wie sein Vater, un­­ter den Bürgern der Stadt einen Ohren­­plan einnimmt. Kaum eine Woche ver­­ging, ohne das der Meister — bescheiden im Hintergrunde versteht — nicht irgend» eine edle Tat vollbrachte: "Em­ Herz, und Sinn erfreuendes Konzert für die Kunstverständigen, für die Gesellschaft, für die Verwundeten des Krieges oder für einen anderen wohltätigen Zived; oder eine noble Geste, mit der er bei feierlichen Gelegenheiten, bei kulturellen Fragen uneigengültig zugriff; oder aber ein mitfühlendes Herz und eine gebe­­freudige, offene Hand, die verstohlen half und Schenfte, wo die Not trübe und trau­­rige Tage verursachte. „Sa, wir wissen, was uns Viktor Altdörfer, der vor­­nehme Künstler und Mensch ist. Wir fennen seine reiche Saat, die er mit hol­­len Händen ausstreute, und auch die Ernte, die die vielen Hunderte ihm zu Dant verpflichten. Wenn wir heute am A0jährigen Jubelfeste in die Vergangen­­heit zurückgreifen, um aus den Blumen derselben für den Meister einen Stanz der Dankbarkeit und Verehrung zu winden, so pflüden wir nur Blumen, die­ Für die Jugend erlaubt. Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr. An Sonn- und Feiertagen um 3, 5, 7 und 9 Uhr, — Wu! das Altdörfer-Jubiläum. EEE EEE I = ME 2 wer a u . Elite Morge. Vom 1. bis 2. August: BEGIERDEN Dramatisches Lebensbild in 6 Akten. Hauptdarst.: Mae Mc­Avoy, Lise­­ Fazenda, Luis Willard. 138 hr Bi

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