Oedenburger Zeitung, November 1928 (Jahrgang 61, nr. 249-272)
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EN ,k-.«H):s en BEITTETWES EEE ARE SEE Seite 2. Samstag ." « .·".·«-"-1-. « « .»,..-«..--X...Så«ästs-L» de Pe SENT Dedenburger Zeitung = ge NEE 3. November 1928. _ Nr. 249. Nevision Der aktigen administrativen Bebarung, der Verwendung der Wusland- Anleihe und des I Umbaues des städtischen Elektrizitätswertes in Dedenburg, Resfript, Dedenburg, 2. Novive Gebarung und Wie seinerzeit berichtet, weilten am 28. Sul 1. 3. mehrere Entsendete des Innenministeriums in Dedenburg, um die Kostenüberschreitung beim Umbau des städtischen Elektrizitätswertes einer Ueberprüfung zu unterziehen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die städtische administradve Bernendung der Auslandsanleihe einer Revision unterzogen. Diese Ueberprüfung und Revision leitete Staatssekretärstellvertreter Dr. Arpad Ta+it3, der über das Ergebnis der Untersuchung dem Innenminister Bericht erstattete. Der Innenminister richtete vor dieser Angelegenheit an die Stadt Oedenburg ein welches in der letten städtlichen Generalversammlung duch Bizemtar Dr. Bela Heiler verlesen wurde, nach dem vorher die Mitglieder v3 Magistrats den Beratungssaal verlassen hatten. In dem NReskript beanstaldete der Minister, daß das städtische Organisations- Statut schon längst veraltet sei. Er verlangte, daß dieses Statut den heutigen Verhältnisen entsprechend abgeändert und ihm ehest eng zur Durchsicht unterbeitett werden soll. In den Mbeilungen IV. und V. der städtischen Meministration wurden große Nachstände festgestellt. Einzelne Arten sind im Evidenzbuch gar nicht eingetragen. Der Minister verlangte, daß das Evidenzbuch in Ordnung gebracht und die rüdständigen Aften ehestens erledigt ierden. Der Minister beanstandete, daß die städtische Hauptfaffa von der Hausfaffa nicht repariert it, daß über die Kaffaschlüssel seine Evidenz geführt werde, ferner daß über die Wertpapiere und Einlagebüchlein, die in der städtischen Kaffa aufbewahrt werden, sein Verzeichnis vorhanden ist. Die Einlagen der Waifenfaffa sind mit dem Vormundschaftsstempel und -siegel versehen, die städtlsche Kafa weiß aber nicht, wo diese versiegelten Einlagen enthalten. Der Minister beanstandete auch, daß der Stadtmagistrat Taglöhne und Neifelpesen im eigenen Wirkungsfreife bestimme und das ziver städtische Beamte für Erledigung von Waffenstuhlangelegenheiten Uhrengebühren erhalten, obwohl die Gebühren der städtischen Angestellten seitens der Negierung noch nicht überprüft worden sind. E53 wurde im Verlauf der Nederprüfung der Hauptbücher festgestellt, daß größere Außenstände vorhanden sind, diese mittten ehestens eingetrieben werden. Der Minister bemängelte ferner, daß die Stadt bei der Verwendung der Nur 3- lIand3Sanleihe von der strikten Bestimmung abgewichen sei. Die erste Muslandsanleihe war nämlich zum Teil zum Umbau des städtischen Elektrizitätswertes, für die Erweiterung des Wafferiwertes und die Instandlegung der Gasfabrik bestimmt. Die Stadt erhielt von der ersten Muslandsanleihe 748.919.77 Pengol Bargeld und verwendete davon für den Umbau des Elektrizitätswertes und zur Tilgung der Zinsen und zur Kapitalamortisation 711.792,95 Pengol. Auf diese Weise blieb für die anderen städtischen Betriebe von der ersten Auslandsanleihe nur sehr wenig übrig. Der Minister betonte, das die Verwendung der Auslandsanleihe für die Tilgung der Zinsen und die KapitalsSamortisation nicht erlaubt gewesen ist. Der Magistrat müsse weichung. von der Bestimmung der Auslandsanleihe anträglich ansuchen und die Summen, die zur Tilgung der Zinsen und der Kapitalsamortisativ verwendet wurden, dem Auslandsanleihefonds zurücerstatten. Der Minister bemittelte, daß zum Umbaum des städtischen Cleftrigitätsmerses seine entsprechenden Pläne und sein Kostenvoranschlag angefertigt, sondern bloß von einzelnen Firmen Dfferte verlangt wurden. Auf Grund der Offerte für die Lieferung von Maschinen und die Montierungsarbeiten wurde sodann seitens des Stadtmagistrats der Konkurs ausgeschrieben. Die Umbaukosten wurden mit vierzehneinhalb Milliarden Kronen festgestellt und Direktor Jofef Koch und Vizebürgermeister Dr. Andreas Schindler machten dem Meagistrat den Vorschlag, für diessen Zivel einen Kredit aufzunehmen. Dieser Vorschlag wurde auch der städtischen Generalversammlung unterbreitet, welche sodann für den Umbau des Elektrizitätswertes die Aufnahme des Kredits votierte. — Den Umbau leitete der geiwesene technische Direktor der Salgotarjaner Kohlenbergmwerke Anton Drapus, der sich später als Nichtfachmann erwies. Bei dem Umbau entstanden nun Sortenüberschreitungen in der Höhe von acht Milliarden Rapierfronen, dadurch, dab Fast alle Arbeiten anders durchgeführt wurden, als dies anfangs geplant war. Die Kosten einzelner größerer Arbeiten waren viel billiger angenommen worden, als sie in Wirklichkeit ausmachten. Während des Umbaues entstanden auch Arbeiten, mit denen man gar nit gerechnet hatte. — Der Minister erklärte in dem Netfript, daß der Stadtmagistrat wegen der Kostenüberschreitung verpflichtet gewesen wäre, hierüber der Generalversammlung Bericht zu erstatten. Da außerdem der Magistrat, mit dem Bürgermeister Dr. Michael Thurner an der Spike, bei dem Umbau der Elektrizitäatswerfes nicht genügend Kontrolle ausübte, muß gegen alle Mitglieder des Magiiistrats, ferner gegen den Vizebürgermeister Dr. Andreas Schindler als Referent in der Elektrizitätsfrage und gegen den technischen Direktor des Elektrizitätswertes def Koch das Verfahren eingeleitet werden. Die Angelegenheit des Magistrats und des Referenten in der Elektrizitätslage Vizebürgermeister Dr. Andreas Schindler gelangt nun vor den Verwaltungsgerichtshof u und die Angelegener des Direktors Josef Koc vor die städtische Rechtskommission. Das Reskript des Innenministers wurde von der Generalversammlung ohne Debatte zur Senntnis genommen, deshalb wegen Ab=!“ ! Aus Dem YEDENDUTGEL Sindiparlament. Oedenburg, 2. Nov. Unter dem Vorfig des Obergespans Dr. Elemer von Simon hielt Dienstag nachmittags 3 Uhr der städtische Munizipalausschus die ordentliche Oktober-Generalversammlung ab, welche bis halb 7 Uhr abends währte. Der Generalversammlung wohnten 47 Stadtrepräsentanten und 18 Magistratsbeamte bei. Auf der Galerie hatten sich viele Bürger eingefunden, die mit großem Interesse die Verlegung des Keskripts des Innenministers bezüglich der Kostenüberschreitung beim Umbau des städtlschen ‚ Elektrizitätswertes erwarteten. Ueber dieses Netfript berichten wir an anderer Stelle dieses Blattes. » Nach der Eröffnung der Generalversammlung teilte der Vorsitende mit, das der Reichsverweser für das Begrüßungstelegramm, welches man ihm anläßlich, der Enthüllung, des Treue-Tores,schickte, der ganzen Bebelferung herzlichen Dank jagt. Die Mitteilung diente zur Kenntnis. Mit der Unterfertigung des Protokolls wurden die Stadtrepräsentanten Friedrich Seltenhofer, Saıl Schaarmär und Johann Bridler sen. betraut. Sierauf gab Obernotar Dr. Karl Seimler bekannt, dab der ref. Bischof von Papa Dr. Gbza Antal anläßlich seines 40jährigen Pfarrerjubiläums seitens des Büringermeisters Dr. Michael Thurner Namen der Dedenburger Bürgerschaft auf schriftlichem Wege beglückwünscht Dr. Heimler verlas einen Brief, in welchen rigen Pfarrerjubiläums seitens des Bürgerschaft von Dedenburg danft. Auch diese Bekanntgabe diente zur Kenntnis. — Sodann wurde bekanntgegeben, da der Innenminister die Ausgabe von 2000 Pengö für das Ausmalen der Kapelle im hiesigen Elisabethspitale genehmigte, welche Summe in die Rubrik der „außerordentlichen Ausgaben“ des städtischen Kostenvoranschlages für das Jahr 1928 einzustellen ist. Die Stromzählermiete. Der provisorische Leiter des städtischen Elektrizitätsweites Sonorar-Oberbaurat Ska Emmerth unterbreitete sodann den Vorsschlag, die Miete, beziehungsweise die Pachtsumme nach den Stromzählern wie folgt festzulegen: für Beluhrungsstrom 50 Leiter, für Industriestrom 1 Bengö und für Industriestrom über zehn Anpere 2 PBengö pro Monat. Der Präses der städtischen Bürgerpartei Dr. Wilhelm Laehne erklärte, daß er den Vorschlag annehme, falls Honorar- Oberbaurat Gera immer ih die Garantie geben künne, daß der Preis des Stromes nicht erhöht werde. Sonorar-Oberbaurat Geza Emmerth antwortete hierauf, daß nach seiner Bisherigen Berechnung eine Strompreiserhöhbung nicht zu ermachen sei; eine Garantie könne er jedoch nicht geben. Wegen der Stompreise w werde er in kürzester Zeit der Generalversammlung einen fünfreten Vorschlag unterbreiten. Er stellte schließlich des Industrieistromes in Aus fit. — Repr. Dr. Stephan Palopinc stellte den Antrag, die Stromzählermiete erst dann festzustellen, wenn auch die Festießung des Strompreises vor die Generalversammlung gelangt, die Verbilligung. wurde Zwinz Testverek ” Sopron, & ummam Garage. — Reparaturwerkstätte. mama ] Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikaten. sämtl. Bestandteile. — Sämtliche ERge un: Landwirtschaftl. Maschinenokomobile, fabrik,Sämaschinen, System Losonci, Mühleneinrichtungen. Räköczigasse Nr. 3. ı:u besonders Dreschmaschinen, Telephon Nr. 575 und 260. einfache und kombinierte — * i 0 Se 4 Fr EM Zi # li BY £. — Nahdrud verboten. Alle Nechte vorbehalten. Gehirnnis des Stränchens Roman von B. E. Stevenson. (Bortregung 20 : „Ich habe eine Weile gezögert, fügte sie hinzu, „aber nur wegen der gnädigen Frau. Wo würde sie eine zweite Zofe finden, wie ich eine bin? Ich allein Fan ihr Haar ordnen — ich allein Frann, ihr, das Bad herrichten . . .“ „ir wollen darüber reden, wenn nr unter und sind,“ fiel die verschleierte Dame an. „Und nun werden Sie vielleicht so freundlich sein und uns Ihren früheren Besuch in diesem Hause erzählen.” „Semß, gnädige Trau,” antwortete Lule und nahm eine bequemere Stellung ein. MS ich eines Tages an Bord zu den Ballagieren der dritten Klaffe Hinunterblickte, sah ich Georges — Herrn Drouet — herumschlendern. Ich war paff. Er sah herauf, bemerkte mich ebenfalls, fanı in meine Nähe und befahl mir, ihn am Abend zu treffen. "Da erfuhr ic feinen Plan. Er wollte sich die Briefe aneignen und darüber verfügen.“ „Ber Godfrey. „Derjenige, der den größten Preis dafür bezahlen würde, natürlich,“ antwortete Sulte, erstaunt, daß eine solche Frage sollte sie erhalten?” fragte nötig sei.Zuerst wllten sie der gnädigen Frau für zehntausend Franc pro Stüd angeboten werden. Sollte sie sie weigern, das zu bezahlen, so sollten sie dem Herrn Herzog angeboten werden — ‚der würde sie sicherlich zu besigen wünschen!” Die verschleierte Dame bebte ein wenig, und ihre Hand suchte instinktiv nach ihrem Busen, als wollte sie sich versichern, dob das wertvolle Päckchen in Sicherheit sei. ‚In jener Nacht,“ fuhr Lusie fort, ‚überlegte ich in meiner Kabine Hin und her, um einen Weg zu finden, dies zu verhindern; denn ich hatte schon seit langem entdeckt, daß Herr Drouet mich nicht mehr liebte — ich wußte genau, daß er das Geld mit irgendeinem anderen Weihe verjubeln wollte. Sch) Beichlog im ersten Augenblick zu diesem Hause zuweilen. Ich wollte Herrn Bantine die Sache vortragen, ich wollte ihr überreden, mir die Briefe zu überlassen, mit denen ich zu der gnädigen Frau zurückeilen wollte. So wußte auch, daß ich mich auf Ihre Dankbarkeit verlassen konnte,” fügte sie Hinzu. „Schließlich muß man doch auch für sich selbst sorgen.” Sie schrieg und sah si im Zimmer um, über das Interesse, das sie auf unseren Gesichtern Tas, offensichtlich erfreut. „Sie haben wenigsteng eine Tugend,” bemerkte die verschleierte Dame. „Sie sind offenherzig. Fahren Sie fort!“ „Erst abends fand ich eine Gelegenheit, die gnädige Fraw zur verlassen,“ sagte Sur lie. „Ich eilte hierher, ich lautete, aber ich gestehe, daß e$ mir mich sungen wäre, daß ich seinen Einlaß gefunden haben würde, wenn er nicht gerade mein Mann gewesen späre, der mir die Türe aufmachte. Sogar als ich Schon im Hause war, wollte er mir verbieten, seinen Herrn zur sprechen. Aber als wir uns deshalb stritten, kam Herr Bantine selbst auf die Diele, und ich eilte auf ihn zur und bat ihn, mich anzuhören. Dann lud er mich ein, um das Zimmer zu fommen.” Wieder schmieg sie. Ein kleiner Schauer der Erwartung überlief mich. Endlich sollen wir erfahren, wie Philipp Vantine den Tod gefunden hatte! „Ich nahm Pla!” fuhr Lulie fort. „Ich erzählte ihm die Geschichte von Anfang an. Er hörte mir mit großem Interesse zu. Aber als ich ihm vorschlug, er möchte mir die Briefe überlassen, zögerte er. Er ging im Zimmer auf imd ab als wolle er eine Entscheidung treffen. Dann führte er mich durch diese Türe in das andere Zimmer. Das Schränken stand mitten im Zimmer, und alle Lichter waren angezündet. „Sit das das Schränzchen?” fragte er mich, und als ich auf Bestimmteste versicherte, daß dies der Fall sei, schien er erstammt zu sein. „&s kann leicht bewiesen werden,” sagte ich. So ging zu dem Schränzchen und drückte auf die drei Federn, wie ich es die gnädige Frau hatte zum sehen. Der kleine Griff an der Seite fiel heraus, aber plöglich hielt er mich an. »Jawohl,es ists das gesuchte Schiränkschen,«sa-gtie er·,,Jckis sehe es«jetzt.Und zweifellos enthält dass Fachs die Briefe,wie Sie sagen.Aber diese Briefe gehören nicht Ihnen.Sie gehören Ihrer Herrin.Ichi kann nicht erlauben,daß Sie sie wegtragen, denn schließlich kenne ich!Sie ja nicht Sie könnten ja auch einen schlechten Gebrauch davonmachen wollen.« Ich erklärte ihm,daß ein solcher Vers dacht höchsst ungerechtfertigt sei,daß ich einen ausgezeichneten Charakter habe,daß ich meiner Herrin ergeben sei,und sie zu beschützen wünsche.Er hörte mir zu,ließ sich aber nicht überzeuigen Schließlich fühmte er mich wieder in dieses Zimmer zurück.Ichs hätte vor Wut schreien können ,,Kehren Sieguhr«er Herrin zurück,« sag-keep»und teilen Sie ihr wit,daß ich mich glücklich schätzen werde,ihr die Briefe zurückzugeben Abser"ichilegessen"ur in ihre eigenen Hände.Die Briefe stehen ihr jederzeit zur Verfügung.« Ichs sah ein,daß jede weitere Diskussion überflüssig sei Er war aus StahL Daher verließxchl das Haus Er ließ mich selbst! hinaus—Das ist alles was Schweiß,gsündige Frau.“ 2 (Bortregung folgt.) * „+ ER E.