Oedenburger Zeitung, März 1932 (Jahrgang 65, nr. 49-72)

1932-03-01 / nr. 49

DE i­ m­­n · 4 EN STE TEITDSALLELLIDSLLLLLDLLEELLDL ILL DS A | dienstag, den 1. März 1932. Einzelblatt: 12 Heller. pewaltung:0edeubnr-H,VOMU,A-tsf:ts. AnzeigeusmdAbonW.W: Mustllchzsopsugöwwinsymx 65. Jahrg. Folge 49. Wut-W TWMMM Schwiftletung: Dedenburg, Deätplag 56, Anruf: 1% wit Ausnahme von Sonn und Seiertagen glich nachmittags 3 Uhr (15 Uhr) zur Ausgabe, Gelangt Beneih —— Berichteritatter Des politiihen Ausihulles Der Mbrüftungstonierenz. Gens, 29. Yabı. Die Abrüftungs­­fonferen; hat beichlojien, den allge­­meinen AQusihuß und den poli­­ttifhen Ausihug unter dem Vorjik Henderjons zu einer einzigen Kommijjion zufammenzufiehen. Zum Bizepräfidenten diejer Kommiljion wurde Bolitis (Griehenland) uno zum Be­­‚- tichterftatter Benejch (Ticheshojlowafei) gewählt. . de JaDanet Daben Schwere Berluite Shanghai, 29, Febr. Nachdem ein neuerliher Verjuh der Chinejen, die ja­­ ponijde Front im Norden von Kiangwan zu durKhbrehen, von den Sapaneın ver­­eitelt worden war, begannen die Japaner am Samstag mit einer neuen VBeihiekung Tihapeis und der Hinefiihen Stellungen bei Kiangwan. Den Iapanern gelang es nah hartem Kampfe, Riangwan Rinngivan erobert. auf beiden Geiten. einzunehmen. Kiangwan war vor jeiner Zerjtörung dur das japanijde Bombardement eine blühende Stadt von 150.000 Einwohnern, Der Kampf um Kiangwan war jehr ver­­lujtreih. Die VBerlufte der Sapaner werden auf 1500 Mann gejigäßt, die der Ehinejen auf 4000 Soldaten und 8000 Zipilperjonen. "ger Rüflungstwahnfin. Baris, 29, Sebr. JnderKanunet­­fi ung am Samstag Fritifierte unter all gemeine? Erregung ein jozialitiiher Ab­­geord eter die ftarte Erhöhung des Marinehaushaltes gegenüber dem Borjahre, den er auf 1776 Millionen Franken bezifferte. Der Budgetbericht­­erftatter hatte die Yusgabeniteige­­zung 4 90 Millionen Aranfen & Als der Redner behauptete, daß »die ftanzösischenStreitttäfteheute 730.000. Mann betragen, „während Franf­­reich vor dem Kriege 600.000 Mann unter MWafferi hatte, jteigerte fi die Unrube. Der neue Minijter für nationale Vertei­­digung PBietry fiel dem Nebner ins Wort und erklärte, Frankreich habe nur 543.009 Mann unter Waifen. Gchlieglich wurde die Yusiprahe über den Marine­­baushalt auf Montag vertagt. P» . Abiall Irlands bon England? London, 29. Yebr. Der künftige iriiche Regierungschef De Balera, der an der Spite der republifanijchen Partei vor kurzem bei den Parlamentswahlen einen bedeutenden Sieg über die bisherige Kegierungspartei des Staatspräfidenten Cosgrave errang, gibt befannt, daR er Ihon in den näditen Tagen die Ub- Iheifung: des Treueides ge­­genüber Großbritannien im neuen irijhen Parlament. verlangen wer: de. Grundjäglich will jedoh De Valera mit Großbritannien Treundihait­­lihe Beziehumgen unterhalten und einen) Handelsvertrag auf der Grundlage gegenjeitiger VBorzugszälle abichließen. Memel, 29, Yebr. Der Gouverneur des Memelgebietes hat den Rektor der Ittauijhen Grundidhule in Memel Sim­­mat zum Präfidenten des Direftoriums ernannt. Verhandlungen mit den Fraf: ttonsführern der Rolkspartei und der Bandwirtichaftspartei, die die Mehrheit des Memeler Landtages darjtellen, find Bee. Kürzung der engliichen Rüftungs­­ausgaben. Kürzung, 29. Febr. Der Dies­­jährige Boranjchlag für die Armee, Flotte und Luftflotte weiit im Berhält: nis zum Vorjahre eine Kürzung des Budget von insgefamt 5 Millionen Pfund Sterling auf. BWarlenttillitand oder Entiheidungsichlaht? Shanghai, 29, Febr. Während jid die Nahridten über einen unmittelbar bevorjtehenden Mafienitillitand immer mehr verdichten, vollzieht jich der japanijh = Hinejijde Auf: marıd zur Eutjheidungs­­ihladht von beiden Seiten unter hefti­­gem Wrtilleriefeuer. Es find aud drei japanijhe Divifionen gelandet. Die Ehinejen haben . drei neue Armeckorps auigeitellt, die bereits auf der Schanghai­­bahn von Nanting im Anrollen jind, Die Truppenmaht der Iapaner dürfte auf 80.000 Mann anwadjen. Die 200 japani­­ihen Bombenjlugzeuge jollen durd wei­­tere Gejhwader verjtärft werden. gortdauer der Rümbfe an der neuen Front weitlid don Kiangwan. Shanghai, 29. Febr. Der geitrige Tag war dur die völlige KRäu­­mung KRiangwans jeitens der Chi­­nejen und durd; einen neuen japani­­iden Zuftangriff gefennzeichnet. Die hinefilchen Truppen haben nunmehr eine Linie von Schüßengräben unmittel­­ — Ein Kitaner — Bräfident des Die: meler PDireltoriums. diefer Ernennung nicht vorausgegangen. | Wendet. Stmmat befennt jih als Yitauer. NDS bar weitlich ven Kiangwan eingenommen. An diejer neuen Front fam es geitern zu Kämpfen, doch Dehaupteten die Chinejen ihre neuen Stellungen. Drei japani- Ihe Slugzeuge zjerftörten den ganzen Hinefiihen Flugplat Hang­­tihenu. In den Straßen des geräumten Kiang­­wan wurden 1600 tote Zivilijten gezählt, während die Ruinen der einki­­gen Stadt zweifellos nod; Hunderte von Toten bergen. Die dauernden Angriffe der japanilchen Artillerie und Flugzeuge verhindern eine Beerdigung der Toten, Der Peihengerud nacht €s Hinsjex unmöglich, in der Stadt zu bleiben. Dentiche Hffiziere in der hinefiihen Armee? London, 29. Febr. Aus Shanghai eintreffenden Nahridten zufolge joilen fünfzig ehemalige deutjde Difiziere im Hinejijden Hezr Dienit leiften, unter ihnen der General­­leutnant a. D. MWepel,- ein früherer Mitarbeiter Yudendorffs. China joll dem früheren deutihen General Quden­­dorji den Poiten eines mitärijchen Be­­raters angeboten haben. Er joll eventueil auh das Ober fommando über Die ‚Hinefiihen Streitkräfte übernehmen, Morrijon erjt getan. Iroßdem fonnte nad jieben Jahren den eriten Chinejen taugen. Bon nun an aber madte das Chriftentum erfreulihe Fortihritte, jo das im Iahre 1865 im Inneren des Chi­­nazeihes ein mädhtiges Net von Mifjions­­tationen ausgebaut werden fonnte. Gleich: zeitig aber erwadte au der Argwohn der Chinejen, was zu blutigen Aufitän­­ten führte. Einer der jhredlixhiten war der Boreraujitand im Jahre 1900, bei welcher Gelegenheit 13 Milfinäre und deren Kinder, ferner 25.000 dhineftiche Chriften hingeichlachtet wurden) Aber vom Blut der Märtyrer eine Kraft aus, die Munder wirfte. Die Zahl. der evangelilchen Chriften fan heute im China auf eine Million See fen gejhäßt werden. In Japan begann die Ausbreiting des Chriftentums im 16. Jahrhundert. Troß der blutigen Verfolgung im Jahre 1637 jaßte das Chrijtentum aud_in Ia­­pan langiam feiten Zub. Einer Wuf- Ihwung nahm es bejonders von 1883 bis 18%. Schon in diefer Zeit Hatte das Land 2000 -Ehriften Gegenwärtig ber trägt ihre Zahl 160.000. — Mit dem Wunjde, dag die Miffions­­arbeit aud jernerhin von Gottes Segen begleitet jei, Ihlog PBrofefior Baron Dof­­ tor Rodmaniczty jeine Rede, die auf alle Unweienden fichtlichen Eindrud machte. Zur Hebung des religiöien Abends trugen aud; die Orgelvorträge des Lehrers KRoloman Amminger, der gefühlvolle Violinvortrag des Mujiklehrers DO. Jauf und der Chorgejang der theologilchen Fa fultät bei. Ä Mit einem furzen Gebet des Religions­­profejjors Geza Yauff wurde der reli­­giöje Abend gejchlojjen. ging dns Evangelium in China und Japan. Borirag des Delans der theologijchen Fakultät Baron Dr. Baul Bopmaniczky. Der Defan der theologiihen Fakultät | Univerjitätsprofefjor Baron Dr. Paul Bodmaniczky hielt geitern abend in der hiefigen evangeliichen Kirche im Rab men eines religiöjen Abends über „Das Evangelium in China und Sa­­pan“ einen hähit interellanten und kehr­­reihen Wortrag, der bei der Zuhörer: Ichaft ungeteiltes Interejje auslöjte. Das umjomehr, als ja eben in den Tagen der Gegenwart, wo zwilchen den beiden Wöl­­fern der mörderilche Bruderfrieg tobt, jich die Aufmerfiamkeit aller Nationen dem Fernen Diten in geiteigertem Mae zu: Profeljor Dr, Rodmaniczty gedachte vor allem der Verbreitung des Chriften- tums in China, dem gewaltigen Reich, mit jeinen' 400 Millionen Ginwohnern. Die eriten Spuren des Chriitentums füh­­ten bis in das 7. Jahrhundert n. Chr. zurüf und es fann deijen VBorhandenjein bis zum 18; Jahrhundert nadhgewiejen werden. Bon diejer Zeit am bis zum 15. Sahrhundert fehlt jede Aufzeihnung über Feine Tätigfeit der rütlichen Kirche in China. Erjt im 16. Sahrhundert verjuchte der Iejuit Sranz von Xaver dem Chri- I jtentum Eingang in das Reid der Chi: nejen zu verichaffen. Er jelbit fonnte im Chinareich nicht Zu faljen, jondern mußte jeinen Wohnfiß hart an der Grenze auf- Ichlagen und von dort aus jeine Mijjtons­­arbeit beginnen, Er wurde im Jahre 1552 ermordet und jein Werk wurde von jeinen Jüngern fortgejeßt. Leider mit wenlig Erfolg, denn bereits im 17. Jahr­­hundert jeßtem jeitens der Chinejen Hef­­tige Berjolgungen ein, die die Miffions­­arbeit volljtändig zu vernichten drohten. Erit zu Ende des 18. und zw Anfang des 19. Jahrhunderts Fonnte das ‚Chri­­itentum feitere Wurzel in China fallen. | Der erjte evangeliihe Miflionar, der fi mit apoftoliihem Eifer an die jchwere Befehrung der Chinejen madte, war der Engländer Robert Morrijon, Er be­­gann jeine Tätigkeit im Jahre 1807. Um erfolgreich arbeiten zu fönnen, erlernte er mit viel. Geduld und Mühe die Hinefi­­ihe , Sprache und überjefte hernad) aud) die Bibel ins Chinefiihe. Damit war der erite Schritt zu einer erfolgreichen Arbeit Generalveriammlung des Yedenburger Automobil: bereines. Dedenburg, 9, Febr. Der Automobilverein SAUE hielt Samstag abends eine ordentliche Genera­­verjammlung ab, weldher auch) die Protef­­toren. Oberpoitdireftor Dr. Beter von Hollan umd Hocdicdhulprofejlor: Anton Köveji jowie in Vertretung der Stadt Vizebürgermeifter Dr. Andreas Shind ler und der Leiter der Dedenburger Staatspolizei Oberpolizeirnt Anton Za­­fartas beimwohnten. Den Borfi führte Präjes Bankdiref­­tor Iohann Bridler, der nad Begrü- Bung der Erjcienenen betonte, daß der Dedenburger Autombilverein SAE, der nun auf fünfjähriges Beitehen zurüd­­bliden kann, troß der jhweren Zeiten viele jchöne jportlihe Erfolge aufzuweilen cermag. Sodann verlas PDireftionsmitglied KRo­­mitatsobernotar Paul von Högyeßy den ausführlich zujammengeitellten Bericht über die Tätigkeit des SAC im Vor-

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