Oedenburger Zeitung, März 1932 (Jahrgang 65, nr. 49-72)

1932-03-01 / nr. 49

F »F > Seite 2. o°— ie Bui, jahre. Diefer Beriht it im Heuriger Jahrbud; des: SAE abgedrudt. Das Jahr­­buch, das au andere interejjante und wihtige Aufjäge enthält, wurde im Rah­­men der Generalverfammlung an Die Mitglieder des SAE verteilt. Auf Bor- Ihlag des Vorfißenden wurde dem Diref­­tionsmitglied Paul von Högyehßy für die Zujammenitellung des Iahresberichtes protofollariiher Danf gejagt. Sodann teilte der Vorfigende mit, dag die modifi­­zterten Statuten: des SAE vom Innen­­minifter genehmigt worden: find. Der bisherige gejhäftsführende Vize­­präjes des SAE KHabrifant Fri Gel­­tenhofer dankte vor furzem wegen anderweitiger Vergrifienheit von jeiner Stelle ad. Für jeine großen Verdienite um den Verein wurde ihm auf Vorjchlag des PVorlikenden protofollariiher Danf votiert. Zum neuen gejhäftsführenden Vizepräjes wählte man Komitatsoberno­­tar Paul von Högyeky, welder dieje Stelle bereits jeit der Abdanfung des Fabritanten Seltenhofer zur allgemeinen Zufriedenheit beffeidete. Im weiteren Berlauf der Generalver- jammlung wurden aud, einige vafante Sunftionärjtellen dur Mahl bejekt. Man wählte: Emil Läng, Dr. Franz Varga zu Ausihukmitgliedern;; icknflsbmchcki spwæderKastenwmnschlag dienten! zur Kenntnis. Nachdem Anträge nicht eingelaufen waren, wurde die Generalveriammlung geichloffen. Vorher jagte Vizebürgermei­­ter Dr. Andreas Schindler für die Einla- dung zur Sifung Dank und gab das Ber: iprechen, dak die Stadt die jportlichen Beitrebungen des CSAE jederzeit unter­­ftügen werde. Sodann fand im Kafino­­rejtaurant ein gemeinjames Ejjen itatt. Iohann renifor. Den ; und Iohann Projt zu Erjagmitgliedern des Ausichuffes; Bela Jakots zum Kontrollor; Ernit Neräd (Wolfs) zum Redmungs­­Rehenihaftsberiht vom Jahre -4W1 unterbreitete KRaffier Bankdireftor­­itellvertreter Heinrihg KRlafsfn. Die Einnahmen betrugen 439690 Pengö und die Ausgaben 305640 Pengd. Den Ko ftenvoranihlag für das Iahr 192 unter­­breitete Dr. Franz Varga, Als Ein- Minen And DO Mitgil ub: kla Miege- ben 3060 Pengö vorgejehen. Der Rehen- » « ,- - Frit Selterthofer, KRovaläky, Johann Salay q e der Mord in Näcleve. Wie aus Racfeve gemeldet wird, hat der verhaftete Diurnijt Arpad Tihy bei jeinem Teßten Verhör eingejtinden, tab er den Mord an dem Notariatsjubjti= tuten Dr. Siegmund Mitlös allein verübte. Als man ihm beim VBerhör das blutige Beil, mit weldem er den Mord beging, zeigte undihn fragte, ob der Mord mit diefem Werkzeug verübt wurde, tau­­melte Tidiy, der jeit Freitag total zujam­­mengebrodhen it und am ganzen Leibe zitterte,entjegt zurüd, verdedte die Augen mit der Handjlähe und jtammelte in Höditer Aufregung: „Ich will.es nicht ichen! Legen Sie es weg!“ Halb bes täubt janf er jodann auf einen Stuhl und brachte mühlam, mit Angjtihweiß auf der Etirme, die Worte hervor: ,,Sch geitehe alles ein! Jh allen babe es getan! Außer war niemand zugegen!“ Um die Bluttat an Ort und Stelle zu fonjtruieren, wurde der Mörder in Die Rotariatstanzlei gebraft. Xadislaus Tichmy erzählte am Tatort, daß er gegen halb 10 Ahr abends im Hofe der Nota­­tiatstanzlei eridienen jei und ich über­­zeugt habe, dag Dr. Siegmund Miflös nicht zu Haufe jei. Mit Hilfe eines Diet­­richs drang er in die Kanzlei und wollte gerade nad dem Ralienihlüfel Umihau balten, als Dr. Millds heimfehrend v»ie Ranzlei betrat. Ladislaus Tiy holte tas Beil us der Tajche und verjeßte da­­mit dem Notariatsjubitituten einige Hte­­be. Dr. Miklös taumelte, raffte ich aber unieder si und es enjtand zwilhen ihm und dem Angreifer ein heftiger Kampf. Tidy Ihwebte bereits in Gefahr, über­­wunden zu werden, als die Kräfte des itark blutenden Dr. Miflös jhwanden und er zu Boden janf. Rum Hieb Tihy wie beiejlen auf Dr. Miflös ein, bis dbiejer Ihliehlich fein Lebenszeichen mehr gab. Na; der grauenvollen Tat öffnete Tichy mit dem vorgefundenen Shlüfjel die Rafla, nahm Shriftitüde an fih und jtedte au; den vorhandenen Barbetrag von 15 Bengö in die Tajche jeines Winterrodes. Um die Spuren jeiner Tat zu verwilchen;, holte‘ er aus dem Schlafzimmer. jeines Dpiers Streihhölzger und jtedte die her­­umliegenden Aftenbündel in Brand. Um 10 Uhr abends war er bereits zu Haufe, um ein Alibi erbringen zu fünnen. Thy wird neh Abjchluß der Unter­­jubung vor das Standgeriht geitellt werden, weil, abgejehen von dem Morde, die Brandlegung vor dieles Geridts­­forum gehört. | Dedendurger Zeitu ——Ws«--m- W 3: März 1932. ußrplanänderung auf den Mit 1. März tritt auf den Linien bahn eine Fahrplanänderung ein, Die der Raab—Dedenburg— Ebenfurter Eijen= |; wir nachitehend veröffentlichen: Strecte Dedenburg: Budapeft. 130% 1810 ab Dedenburg a 9% 1520 2046 an Wien Südbahn Bei diefen Zügen muß man einftmweilen in Ebenfurt noch umfteigen. DEE N a DE AT B.3.Ch.M.M-2. B-2. Sinien der Hand -Iedenburg-henfurter Gifenbahn. 500 915 1410 1920 ab Dedenburg an 825 1618 1918 2035 725 1041 1624 2155 an Raab ab 540 1335 1705 1859 itorben. Im Göttingen it der Bud, 745 1051 1645 050 ab Raab an 203 1311 1650 1849 KRunft- und Papierhändler Heinrih Lan- 1130 1312 1920 540 an Budapefi ab 2185 805 1240 1680 ge im 84. Sebensiahte gejtorben. Lange Dirette Budapefter Waggons gehen|in Dedenburg von Dedenburg um 5 Uhr ab; Ankunft | Strede Dedenburg: Celdömält. · —AntounalldegxtecrichenLandes-. FllmlieCzterhazysehenfokstn.sägepkouulkte haaptmanneQ f Der e a Julius _Läng._Dampfsägewerk_und Kolzhandlung Bezimmertes Bauholz, Bretter, Latten, Dielenholz, Buchenholzkoble, geschnittenes Bauholz, Eichen­­und Buchen-Schnittmaterial, Fichtenstangen, 3. Mr}. 1719 ab Gelldömölf an An Landeg: und Mochenmärften in Celdömölt verkehren außerdem zwifchen Eelldömölt und Repcelaf Motorzüge. Abfahrt von Geldömölf um 13 Uhr, Nüdfahıt von Nepcelat um 13.41 Uhr, Strede Dedendurg- Wien. Der Fahıplan auf Diefer Linie ift B3. MB MB. M-2. 54 706 806 Kommissionsiager und Verkaufsstelle der | Sopren. Raaberbahnhei 1: Teiepkon 551. Bucben-, Eichen: un n Gelldömölf um 1418 Uhr. Ankunft Der neue Fahıplan fichert zmwijchen Dedendburg und der ‚ Plattenjeegegend günftigen Anjchluß. unverändert geblieben : M.3. MB. 2-3. M-2. 854 1455 1835 2055 645 1240 1610 1850 an ab d Ficbten-Brennbolz. »B.0.8 708 um 16.18 Uhr. 1915 730 1918 an Dedenburg ab- 500 1536 (Raften), Rad-Felgenholz, Weinstecken el BO ETEOL ZT wa 2 TE FRAUEN A LEE LAT. B+3. Bd. MB. Sh-M. 406 I a an nano. 05230 SS En eos BE} % L Nr. 29. » , « Tasesnenigleiten. — Der Erfinder der Anfidisfarte ge- bat als erjter die faufmänniihe Möglich­­feit erfannt, Pojifarten zu illuitrieren und mit Glüdwunjsfsımeln zu bedruden. noten. Die öjterreihiicgen 8 anfnoten 3u,1000 Schilling mit dem Datum vom 2. Sanuar 1925 werden einge;o=­­gen. Als leste Srijt wurde. ‚der März 1932 fejtgejegt. Nach; diejer Frilt werden dieje Banknoten nur mehr. von der Deiterreihiichen Nattonalbanf bis längitens 31. März 195 im Wege der Einwedjlung. angenommen. — Gegen den Exrpreiäug Marjeille— Toulouje wurde ein Anicdhlag verübt, Un­­befannte Täter Hatten Traverjen: auf die Geleife gelegt, um den Zug zur Entglei­­jung zu bringen. Der Lofomotivführer be­­merfte jedoch das Hindernis und fonnte · » ,' ur ai Sun im legten Augenblid zum Halten sf «" von Steiermark Dr. Rintelen hat ge itern früh, als er zu einer VBerjammlung nad; St. Marein fuhr, einen Autounfall erlitten und dabei eine Verlegung am Kopie danongetvagen. Dr. Rintelen ‘wur­­de ins Sandestranferhaus nah Gra, ges bradt. Die BVBerwundung verurjachte einen jtarfen Blutverluft. — 79 Berjonen ertrunfen, Auf dem Hooahlyelufe in“ Indien it ein Damp­­fer, der etwa 100 Arbeiter zur Wrbeits­­jtätte beförderte, gejcheitert. 70 Perjonen find ertrunfen. — Einziehung öäjterreihiiher « Banf- 31. . Bon einem Tag zum andern. Roman von Thomas Leslie und Frig Bondy. Copyright bu Martin Feuchtimanger, Halle (Saale). (34. Fortiegung.) ‚Gilbert jah ihm mit weit aufgeriljenen Augen an, konnte aber fein Wort hervar­­bringen. „Alles andere ift natürlich unwahr. Ich babe Elinors Hand nicht gefauft oder der­­gleihen. Dap der Oberft fi in einer-miß­­lihen Lage befindet, und daß mein Ber: mögen in jeinen Augen fein Nachteil jein dürfte, ift möglich, jogar jehr wahrjdhein- Gh. Aber das fonnte do für mich fein Grund fein, mid nit um Elinor zu bewerben?“ „Warum halt du vorhin nichts davon gejagt?“ fragte Gilbert Heiler. „Sa, mein Junge, das war wohl ein Fehler; aber gerade du jolltejt mir Daraus feinen Strid drehen. Ih Batte ja feine Ahnung, dak du dich au) fün Fräulein Graham interejlierit. Als vu mid nun zu deinem Vertrauten madtejt, war ich nicht wenfig beitürzt. Sollte ich dir daraufhin erzählen, dak mir der Oberft eine Stunde vorher Elinors Hand zugelagt hatte? Das wäre eine jehlimme Enttäufhung für di gewejen. Du lättejt deine Neije mit der traurigen Empfindung begonnen, in mir einen Feind zu haben, der dir das Mäd­­chen abipenitig maden will, das du. fiebit. &o wollte ih dich aber nicht: gehen Tafien, denn win waren uns gerade im Dieler 683 Stunde näher gefommen als je zuvor. Ich hatte dich eben erjt zum Sreunde gewonnen und mochte Bid nicht wieder verlieren.“ Das Gemiih von Wahrheit und Lüge, | Arhibald warf ihm einen wachen BÜE zu. Diejer Teil der Schladit war | das Ardjibald mit großer Eindringlidfeit vorbradhte, verfehlte nit ganz jeinen Zwed. Gilbert vergegenwärtigte jich die Unterredung mit jeinem Better nochmals, und konnte nicht umhin, in dejlen Worten etwas Richtiges zu finden. „Aber Elinor .. .“ begann er, denn au das verzweifelte Gefiht des Mäd­­hens tauchte jegt vor ihm auf. ,,OberstGrahammag-fei-n-er.To·chter manchegerzählithiabens.Sein-e«f-ch-wsierige Situ-atio»nhia«tihnwicjhrf·ch(einlichdia)hinge­­brach-t,ind«er·Be«rh-eiratung.Elinorsmist miresinenwillkommenienAugwegzusehen. DsagistseineSach-e,und"nischtdisesmeckne. Vielleiichtwsarfeine-Tochternichtdasmsit einv-erst-anden,dsa«ßermirvorifschmiellsieine Zussa.ge·zgeg.ebenhat,un.dd-aha.terwahr­­scheinilichdieSachiefvdargestell«t,algo«b ich ihm nur beiftehen wollte, wenn fie einverjtanden wäre, mich zu heiraten.“ Ach, Gilbert war ja jo gern bereit, zu glauben, was Arhibald erzählte Cs fang auch wirfli‘ ganz glaubhaft. So lieg fi: Elinoıs Erregung tatfählih er­­flären. „Das ijt nicht unmöglid,“ jagte er etwas janfter. „Die Lage des Oberit ijt allerdings verzweifelt.“ ihon jo gut wie gewonnen . 090,“ jagte er, „es war aber auch ganz unverantwortlid von DOberjt Graham, jein ganzes Vermögen zu verjpielen, und auch noch dielem Mac Daniel zu Helfen.“ „Das Shlimmite bleibt aber doch die Affäre mit der Regimentskafje,“ fügte Gilbert fummervoll Hinzu. Arhibald Mantle horhte auf. Aljo das war es. Er hatte wohl vermutet, da etwas jehr Böjes Hinter dem Benehmen des Oberit jteikte; aber es war doc; wert­­voll, zu willen, um was es fi handelte. Damit hatte Gilbert ihm eine wertüöolle Waffe in die Hand gegeben. Sekt Eonnte der Oberjt nicht mehr zurüd, aud) wenn er wollte, „sa, allerdings“ Wrhibald Mantle tat, als hätte er alles gewußt, „das läßt wohl begreifen, dak der Oberjt den Kopf verloren hat.“ ‚Aber was joll nun geichehen?“ fragte Gilbert. „sa, das ijt jchwer zu jagen,“ erwis derte Mantle Tangjam. Ein Gedante war in ihm aufgetaucht und Tieg ihn nicht zur Ruhe fommen. Gilbert bejaß ja den Schef. Der Junge würde nichts Cilige­­res zu tun haben, als mit diejem Geld die Schuld des Oberjt zu deden. Axchibald Mantle empfand dieje Möglichleit wie eine tiefe Demütigung. Mit jeinem eige­­nen Geld jollte er jeßt, jo nahe dem Gieg, ‚no geihlagen werden!? Was war nur am Nahmittag über ihn gefommen, daß er diejen Burjhen reich gemadht hatte?! Dadurd verlor er jelbit, er, Ardhibald Mantle, die Herrihaft über dem Oberit und euh jede Hoffnung auf Elinors Hand, Pr Denn, daß ev jet von Elinors Beiud bei Gilbert wußte, Hatte ihn durdaus nit von jeinem WBorhaben abgebradt. Sm Gegenteil — einen Gegner zu haben, war ein Reiz mehr. Er vertraute der Wirkung feiner Berfönlichkeit viel zw fehr, um nicht davon überzeugt zu jein, dak er auch bei Elinor den Gieg über Gilbert davontragen würde. Natürlih wäre al­­les glatt und gut gegangen, wenn man diefen Gilbert in Aujftralien gewußt hätte; denn es war vorauszujehen, daß diejer jet jeine Abreije verjchob. Aber er wäre ja doc nur gereiit, naddem er mit den verwünjcdten zehntaufend Pfund — AUrdibald Mantles zehntaufend Pfund! — den Oberjt gerettet hatte. Arhibald Mantle wäre nicht der viel­­beneidete Börjenfönig gewejen, wenn er nicht die Fähigkeit bejejfen hätte, mit einem Schlage die ganze Situation zu überjehen und fich ihr anzupaljen, um fie zu beherrichen. (Sortjegung folgt.) 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