Oedenburger Zeitung, Juni 1933 (Jahrgang 66, nr. 123-145)

1933-06-01 / nr. 123

IIlIlIIIIIIIIIIlIIllIIlIIlllllllllcutllllllls.stIIIIIIIIlIIIIIIIIIIiUtII 66. Jahrg. Folge 123. donnerstag, 1. Juni 1933. Ginzelblatt: 12 Heller. Verwaltung:Oedenburg,Deåkplatz56,Anruf:19. UnzeigensundUbonnementssAnnahme.Bezugspreis: Monatlich2.SOPengö(sath)ustellunginsHaus). unangångiaexnølitlimkz Tuqnum an alle Stande täglich nachmittags 3 Uhr Schriftleitung:Oedenburg,Deäkplatz56,2!nruf:19. GelangtmitAuSnahmevonSon11-undFeiertageu (15 Uhr) zur Ausgabe. der Handelstrieg sugojlawien—Seiter­­reich beigelent. Mien, 31. Mai. Bezüglid} der Zoll differengen zwijchen Deiterreich und Iugo- Hawien ijt eine Einigung bereits zujtande gefommen. Deiterreihh hat den Jugojla= wen ein angemellenes Kıontingent von Schweinen in lebendem und geichlachtetem Zujtand zugelagt. Dagegen hat fi) Iugo­­jlawien verpflichtet, Das Verbotsregime jo­­fort aufzuheben und die zurüdgehaltenen Maren abrollen zu baljien. Die Verhand­­lungen wurden telephoniich geführt. % Niederbrennung ungariicher Irtichaiten in Siebenbürgen. Die Blätter melden aus Torda in Siebenbürgen: Nach den antirevifüoniiti­­schen Rundgebungen, welche am Sonntag veranstaltet wurden, bum es im zwei unga= tiichen Ortichaften zu großen Ausichreitun­­gen der in ihre Heimatsorte zurüdfehren­­den rumäniichen Demonitranten. Die un gariichen Bewohner der beiden Ortichaften wurden Ihwer mikhandelt. Es fam au zu Plünderungen. Eine Berjon Toll ge­­tötet, zahlreihe andere verleft worden jein. Die Dörfer. wurden zum Teil nieder: gebrannt. %* egitimiftenbefpre: chungen in Budabeft, Budapeit, 31. Mai. Das der Regie: zung nahejtehende „Függetlenjeg‘ berich­­tet über eine geheime Legitimiftenbera­­tung, die Sonntag in Budapeit unter Teil­­nahme öjterreichiicher Vegitimilten und des Sohnes des Erzherzogs Franz Ferdinand Mar Hohenberg Itattgefunden Hat. Bereits zu Ditern, jo führt das Blatt aus, haben Graf Johann Zi4Yy und Graf Boleft KRaroliyr in Wien mit den öjter­­reichiichen Legitimijten Verhandlungen ge führt und über gewilje grundläßliche Yra­­gen eine Vereinbarung erzielt. Seither hat der Oberjte Rat der Legitimiiten in Budapeii zweimal KRonferengen abgehal­­ten, an welden die legitimiftiichen Polt­­tifer Tämtlider Parteien teilgenommen haben. Die Beratungen find ein Beweis da­­für, dak zwilchen den öfterreüchiichen und den ungarilchen Legitimiiten eine Eini­­gung zuitande gefommen it und daß die Legitimilten beider Staaten fich zu eimer gemeinjamen Aktion vorbereiten. * = Bor der linterzeichnung des Biermädhtepaftes. Zuftimmung des franzöfiihen Rabinetts. die Kleine Entente einderitanden. Paris, 31. Mai. Minifterpräfident Daladier erjtattete heute im Minilter­­rat Bericht über die Verhandlungen in Genf und Rom, die einen günftigen Fort­­gang nehmen. Der Minijterrat hat eine ittimmig die früheren Enticheidungen beitä­­tigt. Die Agence Hawas betont, daß der Hinweis des offiziellen Communiquds auf die Betätigung der früheren Beihlüfje der frangöfiichen Regierung ich jowehl auf die Notwendigkeit beziehe, die Beitimmungen des Viererpaftes nicht aus dem Rahmen des Völferbundes auszuihließen, als aud auf die Notwendigfeit, die Eventualität von Sanktionen nah Artifel 16 des Völ­­ferbundpaftes zw beitätigen Towie den Millen Franfreids zu unteritreihen, auf jeden Fall in einem engem Bündnis mit der Kleinen Entente zu bleiben, Prag, 31. Mai. Der Ständige Rat der Kleinen Entente hat dem Viererpaft in jeiner neuen Yorm, die den frangöfiichen Borihlägen Rechnung trägt, und nachdem Frankreich der Kleinen Entente Garantien gegen Reviftionsperfuhe gegeben hat, die Zuftimmung erteilt, Die Kleine Entente hat ferner eine feierliche Solidaritätsfund­­gebung erlaflen und fih jharf gegen jede KReviftion ausgeiprodhen. In der Abrüftungsfrage wurde der engliiche Plan als Grundlage der Ber: handlungen angenommen und die Zujtim­­mung zum Prinzip der Gleichberehtigung gegeben, die etappenweile und im Rahmen der Sicherheit für alle Nationen verwirk­­licht werden müjje. General dv. Schleicher nicht berhaitet. Berlin, 31. Mai. Amtlich wird mit­­geteilt: Die Meldung verjchiedener aus: ländiicher Zeitungen über die angebliche Verhaftung tröfft nicht zu. General. von Shleidhers|- dur ebangeliichen Neichsbiichoftwanhl in Deutichland. In Deutihland gab es bisher eine Bielheit proteftantifcher Kivchen, die Iuthe­­tiiche, die weitaus größte, die ihre Anhän­­ger in den altpreußilchen Gebieten und in Bayern hatte, die zweitgrößte ijt die refor­­mierte Kirche, die ihr Zentrum im Rhein- Sand und im mühtbayerifchen Süddeutich­­land hatte; die nächte Kirche üt die Brus derfindhe und die vierte die Miethodijten­­firche. Zu diejer Zeriplitterung der Be­­fenntnilie fam noch eine Berfplitterung der DOrganifation, indem es im Deutfch­­land an die gwangig Qandesficchen der verjchiedenen Bekenntnilje gab. Die neue „veutjche evangeliiche Kirche“ umfakt nun alle proteitantiichen Befenntnilie und die Landestirchen als gleichberechtigt und gibt ihnen eine gemeinjame Verfajlung. An der Spike jteht nun Raftor Dr. non Bodelfhwingh als Reichsbifiof Iu­­therifchen Betenntnilies. Ihm zur Geite tritt ein geiltlihes Minifterium, das ge­­meinfam mit dem Reichsbifhof die Tutihe­­tiiche Kirche und ohne Reichsbiichof anderen Kirchen leitet. Bei der Gefet­­gebung und bei der Beitellung der Kir­­henleitung wird eine deutiche National- Iynode mitwirken, die durch Mahl und Berufung eines Kreifes hervorragender firhlliher Verfönlichkeiten gebildet wird. Dazu treten beratende Kammern, die den Zulammenhang mit dem Volke aufrechter­­halten follen, Die neue Rirchenverfaifung lüht allen Belenntnilfen groken Spiel: raum, da in Fragen der nichtlutheriichen proteitantiichen Kirchen der Reichsbiicher an die Beihlüffe des geiltlihen Miniite­­tiums gebunden it. Die Tekte große Kirhenreform im Deutfchland "war 1817 durchaeführt worden. Damals bildete Rö­­nig retedrich Milhelm II. die altpreuki­­che Union wilchen der reformierten und der lutherifchen Kirche, die jedoh nur fehr loder war und bis 1918 beitand. * Ein Riejenhuhen (Luhsart) wurde in der Gailin Kärnten, gefangen. Der Filch wiegt 15 Kilogramm und hat eine Länge! von 1°40 Meter. die de rmniabilderreihe des Hedenburger Wi [Iuds, Regierungstat Dr. Eugen Holl, der neue Präjes des Klubs. u Dedenburg, 31. Mai. 1 Eine große Gemeinde verjammelte ji) Samstag abends im Photoflub zur Abhal­­tung der diesjährigen Generalverjamm­­lung. &s galt an Stelle des nach Bubapelt überfiedelten Roftoberdireftors Dr. Peter von Holldn einen neuen Präfes und die Funktionäre meu zu wählen. Nad; den Einleitungsworten des geihäftsführenden Bigepräles Ferdinand Kling verlas Oberjefretär Eugen Sartäany den mit grober Sorgfalt aufgebauten Bericht über das Vereinsjahr 1932, der über Ichüne Er=­­folge der Mitglieder im In und Yuslande Rehenichaft ablegte. Hiernah Fand die Neuwahl der Funktionäre hatt, wobei un­­ter Beibehaltung der altibewährten Ge- Ihäftsträger NRegierungstat Dr. Eugen Holl mit großer Wiflamation zum Prä=­­fes gewählt wurde. Dr. Holt gab fohort fein Brogramm, weldes die Rhotographie in den Dienit der Kremdenverfehrsinterej­­jen der Stadt Oedenburg jtellt, unter Her­­anziehung einer breiteren Schichte der Bürgerichaft, die bisher fi von diejer mo derniten Rumitgattung fFerngehalten Hat. Er gedenft die bisherige Serie der Deden­­burger PDiapofitivplatten auf 300 zu er­­gängen und dieje den bemoritehenden Vor: trägen über die Badeitadt Dedenburg den Kinos ITranstanubiens, Budapeits und Wiens zur Verfügung zu ftellen. Auf diefe Meile könnten wir mit einem Schlage den Kreis der Freunde umierer Renaillance­­tadt vergrößern. Rrofeffor Guftav Mühl Ipradı über die Aufgaben der Malerei und der Rhiotographie und begleitete die erite Der Serie der Dedenburger Bilderreihe mit treffenden Morten, wobei die neu­­artige Aufiaffung unferer eriten Amateur: photsgraphen verdienten Beifall fanden. A. B. Sopnenmeibe- und Süngerfeit in Balls Dedenburg, 3T. Mai. Das wegen ungünitiger Witterung ver= ihobene Yahnenweihe- und Sängerfejt in der Gemeinde Wolfs findet Bring it­­montag jtatt. Wie uns das Arrangie­­rungstomitee mitteilt, bleibt das Feit­­programm umverändert.. Die Weihe der neuen Yahne des Männergejangvereins „Liederkrang“ nimmt Stadtpfarrer Vropit Kcloman BPapp vor, der im der kath. Ortstirhe au eine Feitmelie zelebrieren wird, Als Yahnenmutter fungiert Gräfin Dr. Stefan Wofinhkfy. Das Bezirks- Sängerfeit nimmt um halb 4 Uhr nachmit­­tag jeinen Anfang. An diefem nehmen zahlreiche Gejangvereine aus Dedenburg und Umgebung teil. * a ümerring iit für den Wogenberleht abgeipertt MDLDEN. Dedenburg, 31. Mai, Mie berichtet, Findet Pfingitfonntag auf dem Lwerring der „Deiterreichilch­­ungariiche Motorrad - Auswahl » Länder kampf“ fbatt. Für Ddiejes Rennen find große Vorbereitungen im Zuge. Auf Er­­juchen des hiefigen Automobilnereins CAE lieg die Stadtbehlörde den Vöwerring in­­tandfegen und ölen. Snholge der regneriihen Witterung in den Testen Tagen fidert das Stra- Benöl nur langfam ein Es be iteht die Gefahr, das die Rennfahrer — ipeziell bei den Rurwen — mit den Miotor­­rädern ins Rutihen geraten, Unfälle wä­­ren dadurch unvermeidlüh. Auf dieje Ge­­fahr wurde die Stadtbehiörde aufmerfjam gemacht. Geitern mittag wurde die Rennitrede durch Vizebürgermeifter Dr. Shindler, dem Vizepräjes des SAE Paul von Hö­­gYyEehHy und dem Oberjefretär des CUE Rihard von Bodnäar befahren. Um eventuellen Unfällen, die dur das nicht eingefiderte Straemöl hervorgerufen wer­­den fünnten, vorzubeugen, wurde bejchloj­­fen, den Straßenförper mit fei­­nem Sand zu bejtreuen. Bizebürgermeilter Dr. Schindler ordnete gleichzeitig an, daß der Liöwerring ab Heute bis zum Abihlup des Motarradrennens fürden Wa­­gennerfehr abgefperrt werde. Mit Motorrädern und Autos darf die Strede ungehindert befahren werden. Um eine feite, glatte Nennitrede zu erzielen, wäre es jogar angezeigt, wenn die hieligen Auto und Motorradbefiger jet häufig über den Löwerring fahren würden! %* Shren Bedarf an jämtlihen photo» graphiihen Artikeln für die gefamte Ph tographie und deren verwandten Kühern deden Sie am kKeiten bei der älteiten Löwen-Drogerie Franz Müller, Gra­­benrunde 52. Gie erhalten dort nur eritflaffige Artikel, die allerreiniten Che­­mifalien, nur frische Platten und PBa­­piere, ferner bereitwilligjt alle Ratichläge und Auskünfte. i

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