Oedenburger Zeitung, Dezember 1934 (Jahrgang 67, nr. 271-293)

1934-12-01 / nr. 271

THIS-Tes- KERN »s.:-«,--««- f­­ ! SER Lqsp Seite 2 — Nr. 77. „elite- Mozg6“ Nov. 28-t6l—dec. 2-ig, szerdätöl—vasärnapig: JAN KIEPURA &s EGGERTH MÄRTA monumentälis vilägiilmje! Szivem Eried dobog Az idei szezon legjobb filmje. — Filmre irta: Ernst Marischka. N&met besz&ed magyar fel­­irattal. Zenejet szerezte: Robert Stolz. Ren­­dezte: Carmine Gallone. Föszereplök: Jan Kiepura, Eggerth Märta, Paul Kemp, Hörbiger Pal, Theo Lingen, Hilde von Stolz, Anton In­­kamp, Kurt Mühlhardt, Trude Hesterberg, Hilde Hildebrandt, Fritz Soot, Sigrid Nachborn. Und das erstkl. Tonfilm- Ergänzungsprogramm | Für die Jugend erlaubt. Vorstellungen 5, 7 und 9 Uhr. Sonntag um 3, 5, 7 und 9 Uhr. die Nadıe. Bon Frau Sojef Szahvarofi, Dedenburg. Herr Lerch der wacht am Morgen auf Mit grimmigem Behagen, Meil ihn in diefer Sommernant Die Geljen g’itochen Haben. Und jeine Frau, die dachte gleich: Oh jeh! der ijt heut’ nett; Da jtieg er noch zum Weberfluß Linfsbeinig aus dem Bett. Und jchaute jeine Bilder an, Denn er ift Maler gar, Ruysdael und Kampf und Overbed Kopiert er auf ein Haar. Da fieht er, daß ein Fliegenihwarm Im Anitand’s jchlecht verjiert, Ihm jujt das jchönjte Qandichaftsbild Mit jeinem Shmuß bejchämiert. Es ergreift Herrn Lerch 'ne tolle Wut Und jchnaubend wie ein Drache, Shreit er: verfluhte Fliegenbrut, Du, fürchte meine Rache! Und fieh, vor ihm ganz ahnungslos, Sa eine Fliegenbafe Und pußte fi, die Flügeleins, Am Rand der jhönen Baie. Und wie fie jo Hinunterfrod Am gligerndem Kriftalle, Da jtredt Herr Lerch mit Hinterlift Nach ihr die ange Kralle, Plumps — fiel die Vaje und jerbrad), Die Fliege, die war jhneller! Die Bafe aber fojtete Zehn Kronen, zwanzig Heller. Neuer Herren-Frisiersalon wurde eröffnet. Modernste Einrichtung, hygie­­nische Bedienung, zivile Preise. Herren- u. Da­­men-Frisiersalon GALATIK, Sz&chenyiplatz 20 Telephon 353. Walde Dich täglich Itets mit Damen. und Ainderceremefeife, dann erhältjt du deine frifche jchneeweiße Haut; das Stüd foitet nur 60 Heller. Et zu haben nur in der Löwen-Drogerie Franz Müller, Gwbentunde 52. RENNER ERDE ETTERET GETRETEN TESTEN die hohe Aus Budapejit wird berichtet: Die biefige Handels: und Gewerbefammer hielt unter dem VBorfit des Präjes Anton Eber eine Vollfitung. Der Vorfigende wies in jeiner Eröffnungsrede auf eine zelne Erklärungen Hin, die mit der Be­­gründung für die Erhöhung der Beamten­­bezüge Propaganda madhen, fie Tiege im Snterejfe von Handel und Indujtrie. Das jei eine Fälihung. Nahdem die Dedung nur aus Steuern erfolgen fann, würde es ih da einfach um eine Webertragung der Kaufkraft der Steuerzahler auf die Bes amtentlajje handeln. Bei uns nimmt die Steuerlajft 30 Prozent Des nationalen Einfommens in Anjprudh, Die Hörhite Quote, die überhaupt befannt ijt. Die Gtenerlaft. Grundlage der jchweren Bejtenerung ijt die überdimenfionierte Verwaltung. Cs wäre dringend notwendig, den Haushalt und die Mdminijitvation des Gemeinde­­wejens zu vereinfachen. Dann wandte ih Anton Eber in jhar: fen Worten gegen den Detailverfauf der | Fabrifen und forderte jhlieglich, dag falls! irgendein Handswerfsjweig den Mindeitz | preis für bejtimmte Arbeiten mit zwei‘ Drittelmajorität fejtjegt und die Preisprü= iungsfommiljton diejen Mindeitpreis anz | nimmt, der Mindejtpreis für die ganze Branche verpflichtend jei und ivejlen Nicht: einhaltung als unlautere Konkurrenz qualifiziert werden joll. sür die Srrichtung eines Kinderibiel: blabes. Dedenburg, 30. N. Bereits vor mehreren Monaten hat Repr. Dr. Mar Berczeller in einer jtädtilchen Siung den Borihlag gemacht, in Dedenburg einen Kinderjpielplat zu errichten, wie dies in anderen Städten ihon vor vielen:vielen Jahren geihehen it. Als Ort wurde damals der Tennis­­plat im Glilabethpart bezeichnet, Mie wir nun erfahren, hat man für die Errichtung eines Kinderjpielplages einen bejjeren Pla gefunden, der näher zur Stadt Tiegt. Dies ijt jener Pat, wo derzeit in der Yranfenburgzeile und Joe | i ij FTWN Wu. ETW th di FTEN Kammermusik-Abend am 1. Dezember im Kasino | Karten bei Karner. ww — faigajje der Rrebjenbad, eingewölbt wird. An Stelle des eingewölbten Baches foll befanntlich ein Park angelegt werden und inmitten des Parfes beabfichtigt die Stabt den KRinderjpielplat anzulegen, und zwar in einer entjprechenden Vertiefung, damit die Kleinen nicht auf die Straße laufen fünnen. Dem Vernehmen nad, wird der Plan von Bürgermeijter Dr. Michael Sopro­­nyi-Thurner weitgehendit unter: jtüßt und es beiteht demnad die Ausiiäht, dak der joziale Vorjhlag des Stadtreprä­­jentanten Dr. Berczeller noch im Früh: jahr verwirklicht wird. %* Tu KuT7 E07 Wu y RE NE RN EEE N ETTEENTT e RE Zn. ER l OETEEPET 3 . «-«(.--- .-,.-:» NE ee 13 Ir Re I ri Kerr Yenenburger Ihenter. „Bank bän.“ Iragödie in 5 Aufzügen von Iojef Ka» tona. Gaftipiel des gewejenen Deden­­burger Iheaterdireftors B. Bodonyi. Das Dedenburger Theaterpublifum hatte gejtern abend Gelegenheit, Bela Bodonyi in einer feiner beiten Rollen zu bewundern, und zwar in der Rolle des Tiborgz. In feiner ganzen Wucht fam dabei der Vertreter des unterdrüdten Volkes zu Wort und Bela Bodonyi ver­­itand es meijterhaft, der allgemeinen Not und dem furdhtbaren Elend des VBolfes Yusdrud zu verleihen, das durch die Mik­­wirtihaft der Königin Gertrud über das Band heraufbeihworen wurde. Das war wirfliher Schmerz, der in ruhiger, würde- voller Weile zum Ausdrudf gelangte. Bela Bodonyi erntete jelbjt auf offener Bühne reichen Beifall... In den übrigen Haupt: rollen bewährten fi Iojef Nadofjjy als Bänf ban, in jeiner Interpretation wohl etwas zu theatraliih, zu pathetiich, Iuci Medgyejiiy (Melinda), Marie Qu: fäcs (Sfidora), Sari Berenyi (Ger: trud), Ludwig Sarkfäany (Bieberach), Balazs Sötet (Otto) und Andor KR oz: ma (Retur ban) jowie die übrigen Dar jteller. Regilleur Franz Hont jorgte mit fundiger Hand für den entjprechenden Rahmen. Neubauer. %* Spielplan: Freitag, 4 Uhr nachmittag, Jugendvor­­jtellung: „A mafrancos hölgy“. Luft: ipiel von Shafejpeare. Freitag, Samstag und Sonntag abends: „abani orgonaf“, Operettenneuheit. Samstag nachmittag: „Jugend voran!“ Iugendoorftellung,. Hellerpreije. | Sonntag nahmittag: „Ref Duna“, Optte. ie IF TIEF s—­­ STUSEEREEER - Oedenburgcheituns Samstag, 1. Dezember 1934. Städtischs MOZE Vom 30. Nov. bis 2. Dez., Freitag—Sonntag : Ein gewaltiges Filmkunftwerk I LLEOPACTRA Monumentales, hiltorifches Tonfilmdrama mit pracht­­voller, grandiofer Aufmachung ! Regie: Zecil B. de Mille (Regiffeur von „Ave Laefar‘‘, „König der Könige‘ etc.) Hauptrollen: Claudette Colbert, Herbert Wilcoxon, Warren William, J. Schiidkraut. Herstellungskosten 5 Mililonen Dollar. Im Beiprogramm : Kommt ein Vogel geflogen. Ein reizender kolo­­rierter Trickfilm. Jugendfrei ! Vorftellungen um 5, 7 und 9 Uhr. Sonntag um 3, 5, 7 und 9 Uhr. * Niloloabend. Dedenburg, 30. Nov. Der Evangelijche Frauenverein veran­­ftaltet — wie wir jchon meldeten — Samstag, den 1. Dezember, abends, in den Lofalitäten des Proteftantenbundes (Georgengalje 14) einen mit Programm und Tanz verbundenen Nifoloabend, dejien Reinerträgnis wohltätigen Zweden zufließt. Dasjelbe dient nämlich im jei­­ner Gänge zur Belleidung armer Schul: finder und zur Weihmachtsunterjtügung Hilfsbedürftiger. Es werden daher alle Mitglieder und Freunde des Vereins ge­­beten, an diejer Veranjtaltung teilzu­­nehmen und dadurd; den materiellen und moralijchen Erfolg derjelben zu fihern. Für ein gediegenes Programm ijt gejorgt. Der Abend (Beginn abends 8 Uhr) wind dur eine launige Anipradhe des Mozi- Direftors KR. Friedrich eröffnet. Hierauf folgt ein Einafter, eine Szene aus dem Schulleben und ein Mufitftül. Nah einer furzen Pauje folgt ein Cellonortrag; mit Klavierbegleitung, dann ein Monolog und zum Schluß ein Flügelhornjolo mit Klavierbegleitung. Für Speijen und Ge­­tränfe ijt geforgt. Nitolopafete Fönnen bis Samstag mittags in der Leinenhand­­lung Karner (Grabenrunde) und nadmit­­tag im Vereinslofal (Georgengafie 14) abgegeben werden. %* . Murten Des Kehens Noman von Grete Zimmermann-Waubfe, [24 Die etwas hagere, Faum mittelgroße Frau zudte die edigen Schultern, tajtete auf ihrer Schürze umher, blidte unitet und lächelte jüßlich bedauernd. „Nein, leider nicht, Herr Graf. Mela hat mir das jo erzählt; es find jchließlich ihre Sachen, id; mochte mich da nit ein­­mijchen.“ Und nun fam ein betont gefränfter Ausdrud in ihr Geficht, die grauen Augen hatten mit einem Male einen feuchten Schimmer, und jhier beleidigt Hang es, als fie jchmollte: „Sie werden doc nicht glauben, daß ich Shnen etwas verjchweige, Herm Graf? Bei Gott, ih war jtets gut zu meiner Nichte, ich habe mich aufgeopfert für das Mäd­­hen: feinen Pfennig verdiente ich, eher jeßte ich zu von meiner Benfion — das it wahr, auf Ehre und Gewijlen.“ Heribert war peinlich berührt. Ein Gefühl jagte ihm, daß die Frau Komödie ipielte, aber er dachte jelbit zu anftändig, um davan glauben zu mögen, dak ein Menich jo bewußt faljh und verlogen fein fonnte. Wenn doch nur jein Vater jhon da wäre! Wieder warf er einen Bli nad der Wanduhr, deren Tiden impertinent in das Schweigen tünte. „Darf ich Ihnen eine Tajje Raffee ans bieten, Herr Graf?“ fragte Frau Hemm­­fels mit einer Friecheriichen Liebenswür­­digfeit, die ihn anwiderte. Er Iehnte dan= fend, jaft unhöflich fur; und fühl ab. Dann fiel jein Bid zufällig in das Ne benzimmer. Auf dem Tijh jtand ein gro­­ker Bappfarton, der jcheinbar neue Kon­­feftion enthielt, über einer Stuhllehne hingen Wähhejtüde, auf einen Kommode itanden einige Flajchen, Wein und Likör. Daneben lagen Tüten und eine Schachtel mit gefüllten Pralinen, Auch diesmal war es zu jpät, als Me­­las Tante die Tür jchloß. Graf Heribert begnügte ji, das mit einem jarfaftiichen Lächeln zu quittieren. Da wurde draußen geflingelt. Zögernd ging Frau Hemmfels hinaus. Es war ein Bote, den Graf Woltad ihikte. Er gab für Graf Heribert einen Brief ab, empfing von diejem ein Geldjtüd und. wartete auf Antwort. Mit einigen höflihen Worten entjchul­­digte fich Heribert bei Melas Tante, riß den Umichlag auf und überflog die weni: gen Zeilen. Sein Vater hatte bisher die Tänzerin Slona Rastallo nicht antreffen fönnen, nun aber eine Verabredung ‚mit ihre um vier Uhr nachmittags, jo dag er nicht her­­kommen fonnte. - Wergerlich tete Graf Heribert die Karte ein und zerfnüllte den Umichlag, den er dann in den KRohlenbe­­hälter warf. Dem Boten nannte er dann jeim Hotel und trug ihm auf, jeinem Vater auszu- nen am beiten paßt.“ „Ach, leider kann ich Sie gerade heute nicht mehr empfangen, Herr Graf,“ be dauerte fie pathetiih. „Es tut mir ja ichredlich Teid...“ Sie unterbrad ji vajd. „Doch, es geht, falls Sie um jechs Uhr herkommen fönnten. Ihr Herr Papa: ijt aljo auch in Berlin? Es wird mir eine Ehre fein, die Herren zufammen bei mir begrüßen zu dürfen.“ Heribert verfniff ein Lädheln. „Gut! Wir werden furz nad; jedhs Uhr hier jein. Machen Sie fi bitte feine Umftände. Was wir zu reden haben, wird gewillermagen ganz gejchäftlicher Natur fein.“ Er verabjchiedete fich und ging, von ihr bis vor die Wohnungstür begleitet. Nun war er jo flug wie vorher. Ob Mela wirklich in Düffeldorf eine Filiale übernehmen wollte? Dann hätte fie fich bereit gefunden, die Summe anzus nehmen und zu verwerten. Herrgott, war diefe Liebe denn nichts weiter gewejen als eine Spekulation, zuerjt auf den Grafen: titel und was jo drum und. dran war, dann, als fi da Schwierigkeiten ergaben, auf das fleinere Gejchäft!? Rein, jo war es nicht, jo. durfteres nicht jein! Und doc, jtand es wohl feit, daß Mela fort, daß fie wirffich mac; Düffeldorf gereift war. Etwas mußte an der Sathe fein, »al­­les fonnte dieje unjympathiihe Frau venn doc, nicht glattweg erfinden. Was follte Mela auch jonjt in Düffeldorf beginnen? Verwandtichaft bejak fie nicht mehr; mit den Heinen Erjparnijien und dem legten Gehalt ins Blaue hineinfahren — nun, das traute er ihr nicht zu, dazu war. fie zu vernünftig, Dachte lekten Endes zu praf­­tijch, was ihm immer an ihr gefallen hatte. Das war ein verteufelter Zwiejpalt! Was ihn beinahe gegen Melı einnahm, war die Tatjache, dag fie fich einer Aus­­jprachje mit ihm entzogen hatte. Schon ge­­neigt, ihrer Tante etwas mehr zu glau: ben, fielen ihm die Worte ein, die Baro­­nejie Edla fand, als er mit ihr — wenn auch nur andeutungsweile — von der Sache Ipriad). „Bittere Enttäufhungen fünnen leicht zu Dummheiten verleiten, eine Yrau viel­­leicht noch; eher als den Mann“, Hatte fie erklärt. Zum Kudud, er mußte fich Klarheit verihaffen, foite es ‚was es wolle! * Graf Wolvad kam. furz nad vier Uhr in das Hotel. Er jhien übler Laune zu jein, was Heribert jofort auffiel. „Nun, das.ging ja- jhmell!“ wunderte er id. „Bin nidt empfangen fnurtte jein Vater. (Fortfebung folgt.) werden“, Mkimtendkgllngarlånviimen DemmenVoltgvilvanakviereim. Die Hiefige Ortsgruppe des Ungarlän­­dilchen Deutjchen Bolfsbildungsvereins hält Montag, Den 3. Dezember, %8 Uhr abends, im Lofale des Zitherbundes (Schuparth, Neujtiitgafie) einen Bor: tragsabend, bei welder Gelegenheit Präjes Arpad Tordf einen interejjanten Vortrag halten wird. Außerdem werden Lieder njw. zum Vortrag gebracht. Gäfte find gerne gejehen. Eintritt frei. Die Bereinsleitung. %*

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