Pester Lloyd, Februar 1855 (Jahrgang 2, nr. 26-48)

1855-02-01 / nr. 26

Pests 31.,Jäuner.· Jmmer dichter zieht sich,s«vo n allen Punkten der Windrose heraktfstei­­gendes Gewölke am polikischen Himmel zusammen;immer»ernstet,tunt die Mahnung Farbe zu gupfen und sich zu entscheid m an jeden einzelnen Staat heran , wenn mit jedem Tage erscheinen die üiberschwenglichen Hoff­­nungen, die man so voreilig auf den 7. Jänner gefegt, mehr als blose Chimären ; mit jeder neuen Botschaft, die und von Telt oder Ort­her zu­­kommt, fiift die Idee von einem „lofalisirten Kriege“ für die Zukunft mehr zu einem alten Weibermärchen herab. Neint sein Kampf gewöhnlicher Art ist eg, der sich rund um ung entwickelt : eg ist ein europäisscher Kehraus, der seine Neutralitäten duldet — ein Kehraus, bei dem Daher, wenn er endlich zum Frieden führt, auch sicherlich ver Grundung zur Anwendung kommen wird, von Solon für die atheniensischen Bürger aufstelle: „daß bei Streitigkeiten im Innern des Stanies jeder brave Mann Partei ergreifen müsse." Und hier gilt es mehr, als Parteifebven , mehr fribst, als opnastische Kriege: es gilt einen Kampf für die Sicherstellung germanischs romanischer Kultur widersflanische Invasion — und wer in solchem Streite nicht Partei ergreift, wer verdammt sich freiwillig zum politischen Tode. Es ist Einer jener Augenblicke, wo sich jener alte Wahlspruch „vom Muthigen steht dad Glüc­kei" mehr denn je in seiner vollen Kraft ber­­­währt, wo, wer dem Schmerterflitzen noch entweichen zu künnen glaubt, wer zuglo­ft schwanft und flieht, schen im voraus alg dem Untergange und vem Berrerben geweiht erscheint. Man fühlt das in England; man fühlt es in Frankreich und Oesterreich ; ob an in Preußen und Deutschland ? In London ist der Antrag Roebus’d am gestrigen Tage durchge­­gangen. Das Koalitionskabinet gestürgt und somit das Manöver zum vorläufigen Abschluffe geviehen, was mit Ruffel’s Rücktritt begann und — so weit menschliche Berechnung reicht, — nicht anders enten kann, ale mit der Bildung eines neuen, rein whiggistischen Ministeriums durch £ oro Sohn selber, in dem dann ohne Zweifel Lord Palmerston das Kriegsportes feuille übernehmen würde. Ob der Kunft griff, mittelst­ressen der Präsident des Geheimrathes im legten Momente von Kopf aus der­ Schlinge 309, messin war oder nicht, ob das Spiel, das er im Unterhause mit dem zukünf­­tigen noch im Kabinett zurückgebliebenen­ Kriegsminister aufgeführt, loyal war oder nicht , wie es sich ausgenommen haben mag, die beiden lachenden Erben des P Ministeriums sich über dessen, noch nicht erfaltetem­­Rumpfe gegenseitig deiom­­plimentiren zu hören: Alles was sind Fragen, die nur die beiden ehrenwerthen Korps selber, und höcstens England angehen. Uns fümmert nur, waß mit Ruffel derjenige Mann die Seele der neuen Regierung wird, wer sich zu wiederholten Malen mit der am mweitesten gedienten Interpretation der vier Punkte identifiziert, der sogar von der Schleifung Sebastopols gesprochen, und noch vor kaum acht Tagen erklärt hat, die Beschränkung der rufli­chen Macht im Schwarzen Meere sole auf das allerbestimmteste wahr­­genommen werden. Die beiden Männer, welche Ovid­ den gegenwärtigen Sturm beg Ununwillens über die bisherige Kriegführung in England an die Spike bey Gouvernements berufen­ werden , sie können , sie würfen es nicht vergessen, daß sie sich beide dahin ausgesprochen „wie ein ehrenvoller Friede nur durch die äußerste Energie zu erringen" sei. Lord Ruffel hat manchh ein Wort leicht hingesprochen — aber die Tragweite seiner jüngsten Erklärung : „wird der Krieg in solchem Geiste geführt, so kann ich mit dem Beistande Oesterreich8,, der ung jegt sicher ist , an der Niederlage Ruplands nicht zweifeln !" diese hat er sicher wohl überlegt, da er weiß, dag Bolt und Parlament sie ihm schnell genug in’s Gedächtniß zurückrufen würden, wenn sie ihm entfallen sollte. Das sind die Friedenshoffnungen, die­ von Seiten Englands her nahen ! Und wie mit England — man erinnert sie, wie es nicht eben lange her ist, weg Lord John gar sein besonderer Bewunderer der Dezemberalliang war — ja noch viel mehr als mit England, so bereitet sich ein immer inni­­geres Verhältniß Deflerreihe auch mit Stanfreid) vor. Dian hat in Paris und Wien die Berlin-Stansfurter rosenfarbene Friedensbrille eben so wenig auf wie in London. Zeuge dafür die Absendung der Garden, die Mobili­­sirung eines neuen Armeekorps, das Oesterreich bei einem Zusammenstoße mit Rußland Rüden und Flanfe zu reden bestimmt ist ! Wenn dieser Weltensiu­m über ganz Europa wahinbraust. .. dann, dann will der Bund, gefragt auf Preußen, neutral verbleiben will, statt rechtzeitig Oesterreich gegen den Erbfeind beizuspringen, die deutliche Pflich­t von Ausländern erfüllen lassen, um späterhin, wenn der Mom­ment von Ausschlag zu geben vorüber ist, ohne Wahl nun ohne Willen in den Strudel hineingerissen zu werden ? ! Denn ein torartiger Schluß des Tramas kann und wird nicht auß­­bleiben ! So wenig wie in der Periode vom Baseler Frieden bis zur Schlacht bei Sena, von 1795 bis 1806. Die norddeutische Neutralität, von der Oesterreich Damals im Stiche gelassen ward, wie war sie so Flug, wie war sie so flan und temüthig um Des lieben Friereng willen, — und was war ihr Ende?! Die Staaten, die sich an Preußen gelehnt um unter feinen Sittichen die Ruhe zu genießen, welche Stübe fanden sie in der Stunde ver Entscheidung! Hannover, das die Berliner Regierung fi­ werer als Geschenf anzunehmen, noch abzulehnen getraute­­ Sachsen und die thürin­­gischen und die braunsch­weigischen Staaten, Die der Sieg von Auerstädt mit zu Boten schlug! Und viese Periode sollte Feine Lehre sein, weder für Preußen, noch für den Bund? Kh­ wissen es nicht! Das Eine aber wiffen wir, was er Dinge giebt, deren bloße Besprechung Einem das Blut in die Wangen treibt, und bat die Möglichkeit, wer Kranzmann werde sie Pflichten erfüllen müssen, weren Erfüllung ver Preuße und Deutsche sich entzogen, unter diese Dinge gehört. Das Eine wiffen wir, das­iie Epoche von 1795 bis 1806 auch einen Reichspoputationshauptschluß, Säkularisirungen, einen Rheinbund fur­ den Umsturz des heiligen römischen Feldes in sichn begriffen. Das Eine wiffen wir, vag — falls eine verneinende Antwwort des Bundzs, fall­s die Nothwendigkeit für Oesterreich, mit dem einzelnen Bundesstaaten abgeson­dert zu verhandeln, diesmal zu ähnlichen Katastrophen führt — daß wann die Bundesverfassung den Keim des Todes [den vorher in si getragen hat und daß dann auf die erwürfe, den Bund wurde Sonvers­bünd­erei gesprengt zu haben (Vorwürfe, die sich ihm­ jet gegen die Wiener Regierung hören lassen), das berühmte Wort rafen würde: „noch nie hab: ich gehört, daß mer die Leiche zu Grabe trägt, wen Mann erschlagen haben muß !" ER von der russischen Grenze, 24. Jänner. Ein eisiger Winter ist mit allem Ungemach über fast ganz Rußland in ven legten Tagen herz eingebrochen. Von allen Seiten laufen hierüber Berichte ein, die von un­geheuren, von lange nicht dagewesenen Schneefällen und in der Regel auch von enormer Kälte melden. Die Kommunikation ist dadurch nicht wenig­er= sehwert,, die militärischen Operationen mußten sogar an vielen Orten ein­­gestellt werden, was in vielem Augenblicke um­so wichtiger wird , als nach hoher Anordnung gerade jeit einige sehr wichtige­­ Truppenpislorationen vorgenommen werden sollten. Ungeachtet werfen wächst täglich der Eifer der militärischen Kanzler in Warschau in der Betreibung der wegfälligen Geldäfte , die somit anch regelmäßig ihren Gang gehen. General Rüdiger ist als energische Natur bekannt und von seinen Untergebenen sehr gefürchis­tet. Er ist ver­thätigste General im Königreich Polen und vertritt in der Regel auch den Fürsten- Statthalter , wer ihn hoch achtet. Bei einem etwai­­gen Ausbruch vor Feinpfeligkeiten ist ihm ein sehr bedeuten­der Posten vorbehalten. In wenigen Tagen, wo Sürst Paskiewitsch in Polen zu­rückerwartet wird, sol­gt­ General Rüdiger in Begleitung einiger hochge­­fielten Offiziere, die ebenfalls aus Petersburg in Warschau eintreffen sol­­len, auf eine Inspektionsreise begeben und namentlich die verschiedenen Stanpquar­tie­rer Garde besuchen. Auch werden bald abermals einige Truppenfürpper aus Polen nach Wolhynien und von Da weiter nach dem Süßen vorgeschoben werden. Ob jedoch diese nac) ver Krimm oder an von Dniester bestimmt sind, ist unbekannt. In ven neuesten Depeschen des Fürsten Menzikoff wird flarf über Mangel an Lebensmitteln und Pelzen geklagt. Die Sendungen, die in der legten Zeit aus Polen und Poppolien in vielen Artikeln dorthin gemacht wurden, befinden sich noch auf dem Wege und gehen der schlechten Kommus­­i­ation wegen nur langsam vorwärts. An der popolischen Grenze hat der Verkehr mit Galizien fast ganz aufgehört. Handel und Gewerbe sto­­hen und machen die immer mehr zunehmende Theuerung noch empfindlicher. Bei Krakau ist ebenfall aller Verkehr mit dem Magdarstaate ganz ab­­geschlossen. Nach­ Briefen aus Warschau vom 18. b. wird Kürst J­astie­­witsch erst gegen Ende dieses Monats zurückerwartet. General Siewerg, der zum Kommandanten der Dostseearmee ernannt wurde , ist bereits nach seinem neuen Bestimmungsort abgereist. Überhaupt gewinnen die militäri­­schen Maßnahmen an der baltischen Küste immer größere Bedeutung, wez von ich Ihnen übrigens schon vor einiger Zeit schrieb, Iebt wir vieles auch anderwärts gemeldet. C S Konstantinopel, 18. Jänner, Die Gesandten der Westmächte scheuen seine Mühe, die Pforte friedlich gegen Griechenland zu flimmen : vorzugsweise find­en die­­ Räubereien an den griechisch-türft­­[hen­­ Grenzen, die, da sie der herbeigewünschten Verständigung zwischen beiden Regierungen immer neue Schwierigkeiten in den Weg legen, durch eine eigene vorläufige Konvention beseitigt werden sollen. Der Entwurf eines solchen Trostats ist bereits in den ersten Tagen vieser Woche dem Großvezier überreicht. Die griechischen Piraten zur See sepen mittlerweile eben­so eifrig ihr Handwert zur See fort wie zu hanbe das Haffische Raub­­gefindel. Dem Treiben des Xegteren zu feuern, ist der kürzlich von seiner Mission in Sheffalien zurückgekührte Kommissär Remzt Effenpt beaufs­tragt , die zu Eale nicht (von wo bedeutende Ladungen an Pelzen, Műben,­­ Mänteln und anderem Wellenzeug eben jeit für die Armee in der Krimm abgegangen sind) stationirten beiden türkischen Kriegerschiffe und einzelne Fahrzeuge vom englisch-französischen Geschwaber verfolgen dasselbe Ziel ge­­gen die Seeräuber. Von einer größeren Kreuzfahrt gegen dieselben ist seit­­hin der französische Dampfer Solon, Komm. Baron Rouffin, in den Hafen von Salo nicht eingelaufen. Derselbe überbrachte vom General - Gouverne­­ment einen auf der Insel Thasos von den dortigen ottomanischen Autoritä­­ten ergriffenen Piraten, dem drei seiner Complicen eher jene nachfolgen soll­­ten. Ehe der Solon nach dem Haupthafen von Tha 08 sich begab, unter­­suchte er die verschiedenen Buchten und Einläufe des Ufers, die von Piraten gemeiniglich als Zuflugptsörter dienen; in der Bucht von Dathy Potamos entweefte er auch eine Anzahl Barfen, die aufs Land gezogen und im Be bufch verborgen waren. Der Ro­­manpant zog in einem reinen griechischen Kloster in der Nachbarschaft Erfriedigungen ein, die zwar erfolglos­ blieben; allein am Ufer fand man außerdem einen nicht unberentenden Brodvorrath vertiert. Baron Rouffin ü­bergab diesen von Mönchen und zerstörte die vere­dächtigen Fahrzeuge. Bei seiner Fahrt nach Thasos hatte der Solon Khal­­em­­ce besucht, wo einige 40 Seeräuber gelandet sein und ein Schotter ge­­plündert haben sollten. Ohne daß die Plünderung statt gefünten , bestätigte sie Doc­, nach Aussage der Mönche, die Landung; die Räuber waren aber wieder in See gegangen und man wußte nicht wohin. Bon hier sind neuer­­dings ernstliche Anforderungen an die griechische Regierung gestellt, zur Befeitigung der Seeräubereien das Ihrige beizutragen. A Paris, 28. Jänner. Hier erwartet man — trop aller gegentheis­tigen Bestrebungen Preußens und trog aller Bereicherungen seiner Presse — in den höheren politischen Kreisen immer noch mit ziemlicher Sicherheit, daß die Abstimmung des Bundestages zu Gunsten des österreichischen Mo­­bilisirungsantrages ausfallen werde. „Sollte — so äußert sich ein 4.­aba­ter Diplomat — sollte die Majorität der Stimmen aber auch wirklich gegen die Wiener Regierung entscheiden,, so kann vie legiere darum doch nichts­desto weniger auf die Mitwirkung der kleineren deutschen Staaten bei einem Kriege zur Verminderung der russischen Macht rechnen, da vor ver Schärfe ver Verhältnisse bald genug alle Neutralitäten werden werchen müssen." Nach dem heutigen „Moniteur“ hat der bisherige französische Ber­nardte in Athen, Herr Korth-Rouen, vor seiner Abreise nach seinem neuen Bestimmungsorte, einen Brief von Maurofordato empfangen, der auszugs­weise folgendermaßen lautet: „Herr Baron­­ in dem Augenblicke, als Sie auf Befehl Ihres erhabenen Herrn Griechenland verlassen, erfülle ich eine sehr angenehme Pflicht, indem ich Ihnen im Namen der griechischen Regierung für die eben so wohlwollende als wirksame Unterfrügung, welche Sie derselben ohne Unterlaß haben angedeihen lassen, so wie für Ihre un­­abläßigen Bemühungen, die Freundschaftsbande enger und enger zu schlies­sen, welche sn glücklicher Weise zwischen Stanfreid und Griechenland ge­­knüpft sind, den lebhaftesten Dant auszudrücken. Als getreuer Repräsentant einer Macht, deren Politik gegen Griechenland stets in einer langen Reihe von Wohlthaten bestanden hat, sind Sie, Herr Baron, immer mit peinlicher Sorgfalt bestrebt gewesen, die oft dormenvollen Wege der Regierung eines zur Unabhängigkeit unwiedergeborenen und durch neuerliche Unfälle grausam geprüften Landes zu ebenen. Mit größter Zursorge haben Sie in den aus­­wärtigen Verhältnissen die gerechten For­derungen dieser Regierung unter­­sügt; sie gewissenhaft über alle sie interessirenten Angelegenheiten aufge­­klärt, die Sie in ihren internationalen Beziehungen umgebenden Schwie­­rigkeiten durch eine bald offizielle, bald offiziöse, aber stets glückiche Ver­­mittelung ausgleichen halfen, selbst in Äußerst sehrwierigen Umstän­den und in peinlichen Fragen die unangenehmen Folgen, die daraus unvermeidlich, hervorgehen zu müssen schienen, abzuwehren oder zu mildern gesucht — mit Einem Worte, Sie haben in der Ausübung Ihrer Zunftionen eine Loyali­­tät, einen versöhnlichen Seift, einen Eifer und ein Wohlmollen an den Tag gelegt, die mit den wohlthätigen Absichten Frankreichs in vollkommenem Einslange fliehen. Griechenland — und ich empfinde ein aufrichtiges Ver­­gnügen, Ihnen, Here Baron, vag in aller Form zu versichern — Griechen­­land wird für ewig die Erinnerung an die wichtigen Dienste bewahren , die Sie ihm mit einem eben so uneigenmüßigen als unermü­dlichen Eifer ge­leistet haben.“ Der „Moniteur“ meldet ferner , bag Se. f. Hoheit vor Prinz Ma­p­ol­leon am 26. in Marseille angekommen ist und am folgenden Morgen fi nach Lyon begeben hat, wo er die näc­hste Nicht verweilen wird, da seine Gesaadpen­ ihm eine ununterbrochene Reise nach Paris nicht gestattet. Prinz Jerome-Napoleon ist seinem Sohne entgegengereist und wird ihn zu Char­long erwarten. N . Der Eifer,mit dem­ die armen Bewohn­er des platten Landes ihre be­­scheiden anweMen zu Neujahrsgeschenken für die Krimi­­armee darbringen,läßt sich nu1s mit dem Enthusiasmus vergleiche under bei Gelegenheit der Anleihe geherrscht hat.Ueberall beeifert sich Jedermantt,bei dem Vorübergehen ver Kommissariert bereit zu­ sein-Dieser mit seinem Päck­­chen Leinwand, jener mit Geld, der Dritte mit anderen Sachen. # Preßburg, 30. Jänner. Für unseren von den hinterindischen Inseln zurückgekührten Landsmann (Über­reffen nachh 32jähriger Ab­wesen­­heit erfolgten Ankunft ich Ihnen seiner Zeit Bericht erstattet habe) ist so eben eine Kiste mit Seltenheiten hier eingetroffen, warunter sich einige merkwür­­dige Exemplare dortiger Natur- und­ndustrie-Erzeugnisse, namentlich Kofusnüffe, Ananaffe, Fünilic angefertigte Gefäße aus Gewürznelsen und Prustatwaffen, die einen herrlichen Geruch verbreiten, Paradiesvögel im ausgestopften Zuftande, asiatische Thee- und Holzsorten, dann Elfenbein, Perlmutters und Schilopatarbeiten,­­Schachfiguren, Fächer, Kämme, Scha­­tullen, Dosen, Etui? 96.) chinssische Baummelle, Papiere und Schriftzüge ji, befinden und wovon unser weitgeseifter, erlebnißreicher Compatriot (wer vorerst seinen künfzigen Aufenthalt in Holland zu nehmen gewennt) sämmtl­iche Stufe an Freunde und Bekannte als Anwenten zurückläßt. Die Her­­sendung der Kiste von ven holländischen Kolonien in Hinterindien nahm einen Zeitraum von 9 Monaten in Anspruc­­h Heteroburg, 23. Jänner. Rußland erscöpft sich an Menschen­­opfern. Einen Beweis davon liefert der Appillonal-Ufa8 zu dem jeit ver­­kündigten Rekrutenmanifest,, welcher verordnet , daß die verfügte Aushebung als eine „außerordentliche" ausgeführt werde. Es ist nämlich zu An­­fang des gegenwärtigen Krieges in Voraussicht des wahrsceinlichen Men­schenverbrauchs außer der für die gewöhnliche Refrutenaushebung im Frie­­den noch eine zweite, unerstärrte" und eine „außerordentliche“ Kategorie der Konstription festgestellt worden. Leuten Bt viesen beiven Formen, wenn es an der normalen Altersklaffe und bes vorschriftsmäßigen Zoll­­maßes gebriht, jüngere und ältere Altersklaffen und heune von 1]­, 2 bis 1 300 kleineren Wuches zur Aushebung. Der Falk liegt nun bereits Der öftliche Theil kann Leute von der Kategorie der gewöhnlichen Ner­früh­rung mit den vorges­chriebenen Eigenschaften und in der nöthigen Zahl nicht mehr liefern, und so sah sich die Regierung veranlaßt, die „außerordent­­liche" Refrutirung nachtr­äglich zu verfügen, um in die­ Klassen jüngerer wie älterer und kleinerer Rekruten zur Füllung ver Süden und Kadres des im­­mer mehr vergrößerten Heeres greifen zu künnen. Im weiteren Eerfolg, der die Fortführung des Strieges betreffenden Maßregeln hat der Kaiser befohlen: „1) die Familien der Generale, Stabs­­und Oberoffiziere, welche sie beim Heere und in Setzungen befinden, sollen, wenn die Kriegsereignisse es erfordern, entfernt werden , indem dieselben entweder nach) ihrer Heiimath, oder nach) anderen zeitweilig gewählten Orten, mit Ausnahme der Hauptstädte, si zu begeben haben. 2) Denjenigen oben­­ vor. GEREGELTEN! EEE TESTEN ARE nn gen inc + mm radeln nm nina ni rinnen san nd don rain sun im wma EEE EEE TEE IGENT IRRE GEREREBERS GE TEEERERTRUETE TELTEERIREDLNTRETEETNN IT En isn none iradinesn nn phone rn N eh fino! Wie fchuhläufer dem anderen zu­ Luftblasen , buntfarbigen Sprünge und glasige Durchsichtigkeit hin. Ein ganz anderes Interesse hat der Naturforscher, der wochenlang an Fluß und Seeufern weilt, mißt, zählt und rechnet, um dem Eis das Geheimniß seines Entstehens ab­­zulauf­en. Mit furchtbarem Exnst schreitet d­urch die frohe, fei­che Mensipenunwelt, die ich auf der slhimmerden Eisbahn auf und abbewegt, der Oedante, wie nun, wenn das Eis sich auf dem Grunde des Stromes bildete und in zunehmendem Wachst­um nach oben zu sich vergrößerte, so dab das Flußbett ganz in Eis ver­­wandelt würde? Dann würde nicht nur das ganze Geschlecht ben, sondern die Sommersonne nur ber Fische ausfter, in günstig gelegenen Gegenden im Stande erstarrten Sluß wieder in Wasser zu verwandeln, oder dies würde mindestens so langsam vor si gehen, daß der Strom für Schifffahrt wenig zu bringen sein würde! Verloren wäre dann das ganze Menschengefälccht in einer wasserlosen Wüste ; die Luft würde erfalten, die Bäume in der trockenen Atmo­sphäre und dem langen Winter versümmern, ganze Thiergeschlechter würden aug sterben und die W­ölfe der Erde von Seuchen, Elend und verzweiflungsvollen beschleicht sie die Surcht, daß diese zolldidhe Dede unter der Menschenlast brechen möge, aber das Wunder bemerkt sie nicht, welches ihr zu Füßen liegt. Durch welche geheimnißvolle Macht wird das Wasser zu Eis ? Mie ward es dem schwachen Krystallstrahl möglich, den ganzen, breiten Strom zu überbrüden ? Wie viel tausend Menschen wären nöthig, um den Fluß mit einer haltbaren Decke zu versehen, und wenn sie es wollten, wie sollten sie es möglich machen ? Brauchen sie Doch­ viele Jahre zu einem einzigen Brüdlein, wel» helfen Eis Halt und Dauer? Und wie ist es möglich, Daß der Suß nur an der Oberfläche gefriert, so daß unter dieser Eisbede der Strom lebendig dehin fließt ? Um diese wichtigen Tragen zu beantworten, haben Seefahrer Thermometer in die Tiefen aller Meere hinabgelasfen, Physiker Haben auf gleiche Weise die großen Sandseen durchmessen, während Andere gleiche Berfuche und Beobachtungen an tiefen Strömen vornahmen,. Durch die Zusammenstellung der gefundenen Ergeb­­nisse Haben wir eine wunderbare Bewegung des Waffe­­n, ein rastloses Auf und Abfleigen in vemselben fennen lernen , welches, so bedeutungslos es auch zu sein scheint , In seinen Bolgen außerordentlich wichtig wird. D welch ein Segen ist das Auf und Abfleigen der Waffertheilchen ; denn ohne sie würden Meere, Seen und Hlüffe bis auf den Grund ausfrieren und die Erde zur unbewohnbaren Wüste werden! Gehen wir Daher Daran, diese auf- und niederlaufenden Wasserblasen etwas genauer zu beobachten und zu fubiren ; ihr mächtiger Einfluß auf die Beschaffenheit der Oberfläche verdient Dies voll­ Toutméti. Wenn die Sommersonne das Wasser biefcjeint, so werden dessen Oberfläche, so wie die Liefer liegenden Schien­en — bei den Schweizerfern bis 250 Fuß — erwärmt. Sie dehnen sich aus, reden und streden figh und flieben vermüge ihrer zunehmenden Leichtigkeit nach oben, kühlt sich aber das Wasser bis vier­­ Grad Wärme ab, so werven die Waffertheilchen der Oberfläche um ein weniges innerer als die Waffertheilchen, welche nut an die Oberfläche des Greg oder Stuffes reichen, und finten in Die noch nicht so weit abgeführte Tiefe. Auf diese Weise entsteht ein unaufhörliches Erfalten der Oberfläche des Wassers, welches ein Herabfinden der schwerer gewordenen Wassertheilchen zur Folge hat, während die unteren, wärmeren Wasseratome nach der Oberfläche fteigen. An heißen Sommertagen is das Wasser Abends wärmer als am Mittag, weil es­­ gegen Abend gleichmäßig verschwärmt ist. So tiefer ein Wasser ist, um so länger Kämpfen um das nahte Leben vernichtet werden. Reichtsinnig wie fast immer schwebt die Menge über dem zu Krystal gewor­­denen Wasser dauert es, ehe alle Wassertheib­en an die Oberfläche steigen und dann nach und nach hinab auf den Grund fallen. Des Nachts werden die Klüfte die färbste Wasserbewegung haben, weil zu diesen Zeiten die Oberfläche am meisten erfaltet, und zwar dauert das Auf- und­ Aufteigen der verschieden erwärmten Wasserschichten so lange fort, bis sie gleich­­mäßig auf vier Grad erwärmt sind; fintt Die Temperatur tiefer, so tritt eine umgek­ehrte Erscheinung ein, wenn das Fältere Wasser wird nun das leichtere, sinkt also nicht, sondern schwimmt oben, Sintt sein, jenen Naturhistorisches. Die Wunder des Winters. (Nach Friedrich Körner.) H. Die Eisderfe, Wie jubelt die Jugend, wenn­ Teich und Flug mit einer Eisdede überzogen dich und fest! ruft ein junger Schlitz­­über deren helle spiegelglatt iít das Eis, wie Leicht schweben sie über Die Ebene, Hinz höcftens !­­ nun die Lufttemperatur auf den Gefrierpunkt, so findet dis Wasser der Ober­fläche bald Gelegenheit, an einem Schilfblatt, an einem Stück Holz oder Pfapt, feine Krystallnadeln anzusehen. Zwar werden die Krystallnadeln anfangs von den Wellen letcht wieder zerstört, aber Die Trümmer dieser zerbrochenen Krystalle geben den neuen Eiskrystallen nun weitere Haltpunkte, so daß sich am Ufer oder an einem Pfahle u.­­. w. ein Eisband bildet, zadig wie eine Säge und ungleich; in der Breite, von hier aus rüht das Eis von beiden Seiten nach der Mitte des Üluffes, wo sie die betten Eigberden vereinigen, So feiäter Der Teich oder Fluß it, um so früher erhält sein Wasser die Temperatur von vier Gran Wärme ; je tiefer er ist wer je schneller er fliegt, um so sciwerer und später frirrt er zu, weil die Ausgleichung der verschieben erwärme­­ten Wasserschichten und das Ansehen der Eisnadeln gehindert wird. Sobald er eine Eisvere bildet, ist Die Wasseroberfläche bis auf den Ge­­frierpunkt gefallen und wird durch Die falte Luft noch bedeutend mehr ertaltet. Das unter dem Eise fließende Wasser empfindet dagegen Die Lufttemperatur gar nicht oder nur da, wo es an das Eis anstößt. Gefriet das Wasser, so seheidet die in demfelden enthaltene (latente) Wärme aus und bhellt sich dem noch übrigen W­asser mit. Während daher das Eis durch Niederfußlagen von Dünsten, Nebeln, Schnee und Feuctigkeit nach außen zu wächst, schreitet seine Zunahme auf der Wasserseite langsamer vorwärts, weil die Luft um so weniger in das Wasser ein­­dringt, je leider das Eis wird, und weil die Wärme des gefrierenden Wassers dem zurückleibenden zu Gute kommt, in welches Daher fortwährend die Temperatur von 4 Grad Wärme behauptet. Nur bei der atmonatlichen Kälte Grönlands und des Nordrands von Nordamerika ist es möglich, daß sich eine 8—10 $um dicke Eisrinde bildet, welche der kurze Sommer selten ganz zu schmelzen vermag. Se­­ider das Eis wird, um so langsamer ist seine Zunahme nach unten. Diese Cigéenthümlig tett des Wassers, nie unter den Gefrierpuntt zu finden außer Durch Die Berührung mit der Luft, hindert Das Augfrieren der Fläffe. Wieder ist es somit das Unscheinbare, welches in der Natur das Bebeur tenste hervorbringt. Ja, so ist’s im Natur» wie im Menschenleben, das Kleine schafft, trägt und erhält das Große. Das Schneesterngen, der Eiskrystall, an sich sind gar winzige, unbedeutende Dinge, aber ihre ungeheure Anzahl macht sie zu un­­widerstehlichen Mächten und Durch Die geregelte Bewegung, durch den steten Ber ‚tehr der Atome wird das Weltganze lebendig erhalten,

Next